@ trashy
Das Datum deines Links ist vom 16.01.01. Inzwischen hat sich einiges verändert.
Aber zunächst zur Vorgeschichte:
Die APAX, die die Bundesdruckerei - oder richtiger gesagt, den Bundesdruckerei-Konzern mit allen Tochtergesellschaften, damals für einen Betrag von ca. 1,1 Mrd. € (!) gekauft hat, hat dies nur zu einem Teil (ca. 370 Mio. €) mit eigenem Kapital getan. Der größte Betrag wurde durch die Hessische Landesbank mit einem Kredit finanziert (ca. 500 Mio. €), außerdem hat das Finanzministerium einen ebenfalls nicht unerheblichen Betrag (ca. 230 Mio. €) gestundet.
Geplant war von APAX, dass die Tilgung des Kredites und die Zahlung der Zinsen aus dem Gewinn des inzwischen zu Authentos umbenannten Konzern gezahlt werden sollte. Als dieser Gewinn ein negatives Vorzeichen bekam, ging es an die Substanz. So etwas kann auf die Dauer nicht gut gehen. Um die Insolvenz abzuwenden, haben sich daraufhin die Eigentümer (APAX) und die Gläubiger (Bund, HeLaBa) zusammengesetzt, um nach einer Lösung zu suchen. Gleichzeitig hat die APAX den Wunsch geäußert, aus ihrem Engagement bei Authentos auszusteigen. Dies gipfelte schließlich darin, dass zwei andere Vermögensverwaltungsgesellschaften den Authentos-Konzern für einen Euro gekauft und damit auch alle Verbindlichkeiten übernommen haben. Das war mit meinem Satz gemeint.
Also nochmal: die APAX hat 1,1 Mrd € bezahlt (damals machte der Bundesdruckerei-Konzern noch dicke Gewinne), die neuen Kapitalverwaltungsgesellschaften haben 1 € bezahlt (mit Übernahme aller Verbindlichkeiten).
Zitat aus deinem Link:
Am 17. November 2000 sicherte das Finanzministerium als Vertreter des Eigentümers zu, dass der Erhalt der Standorte, die Sicherung der Arbeitsplätze und der Ausschluss betriebsbedingter Beendigungskündigungen unverzichtbare Bestandteile des Verkaufs sein würden. Ebenso seien die Betriebsrente und die Ansprüche aus der Versorgungskasse abgesichert.
Vertreter des Käufers, eine Investmentgesellschaft, sagten zu, dass
alle Tarifverträge weiter gelten,
die Zusagen aus dem Kaufvertrag eingehalten werden und
eine Zerschlagung der Bundesdruckerei nicht vorgesehen sei.
Dies ist leider inzwischen Geschichte und zum Teil nicht mehr gültig. Tatsachen stehen dem eindeutig entgegen:
- Der Bundesdruckerei-Betrieb in Bonn existiert nicht mehr als Authentos-Konzernteil.
- Es wurden inzwischen sowohl bei der Bundesdruckerei als auch bei Tochtergesellschaften Mitarbeiter entlassen, weitere Entlassungen werden folgen.
- Tochtergesellschaften werden zerteilt, um sie innerhalb des Konzerns umzuverteilen, bzw. abgeteilte Teilbereiche separat zu verkaufen (sofern man denn einen Interessenten findet).
Leider, leider ist das alles Tatsache. Woher ich das weiß? Als ehemaliger Mitarbeiter der Bundesdruckerei bin ich immer noch an allem, was dort passiert, interessiert. Durch aufmerksames Lesen der Wirtschaftsnachrichten in den Printmedien und Pressemitteilungen des Authentos-Konzerns habe ich diese Informationen erhalten. Auf Wunsch kann ich gerne die Quellen angeben.
Rückseite der Euro-Banknoten:
Dem Beitrag von smurfslayer habe ich nichts hinzuzufügen. Du hast die Banknoten mit den Münzen verwechselt. Naja, kann ja mal vorkommen.
Gruß Falk
Das Datum deines Links ist vom 16.01.01. Inzwischen hat sich einiges verändert.
Aber zunächst zur Vorgeschichte:
Die APAX, die die Bundesdruckerei - oder richtiger gesagt, den Bundesdruckerei-Konzern mit allen Tochtergesellschaften, damals für einen Betrag von ca. 1,1 Mrd. € (!) gekauft hat, hat dies nur zu einem Teil (ca. 370 Mio. €) mit eigenem Kapital getan. Der größte Betrag wurde durch die Hessische Landesbank mit einem Kredit finanziert (ca. 500 Mio. €), außerdem hat das Finanzministerium einen ebenfalls nicht unerheblichen Betrag (ca. 230 Mio. €) gestundet.
Geplant war von APAX, dass die Tilgung des Kredites und die Zahlung der Zinsen aus dem Gewinn des inzwischen zu Authentos umbenannten Konzern gezahlt werden sollte. Als dieser Gewinn ein negatives Vorzeichen bekam, ging es an die Substanz. So etwas kann auf die Dauer nicht gut gehen. Um die Insolvenz abzuwenden, haben sich daraufhin die Eigentümer (APAX) und die Gläubiger (Bund, HeLaBa) zusammengesetzt, um nach einer Lösung zu suchen. Gleichzeitig hat die APAX den Wunsch geäußert, aus ihrem Engagement bei Authentos auszusteigen. Dies gipfelte schließlich darin, dass zwei andere Vermögensverwaltungsgesellschaften den Authentos-Konzern für einen Euro gekauft und damit auch alle Verbindlichkeiten übernommen haben. Das war mit meinem Satz gemeint.
Also nochmal: die APAX hat 1,1 Mrd € bezahlt (damals machte der Bundesdruckerei-Konzern noch dicke Gewinne), die neuen Kapitalverwaltungsgesellschaften haben 1 € bezahlt (mit Übernahme aller Verbindlichkeiten).
Zitat aus deinem Link:
Am 17. November 2000 sicherte das Finanzministerium als Vertreter des Eigentümers zu, dass der Erhalt der Standorte, die Sicherung der Arbeitsplätze und der Ausschluss betriebsbedingter Beendigungskündigungen unverzichtbare Bestandteile des Verkaufs sein würden. Ebenso seien die Betriebsrente und die Ansprüche aus der Versorgungskasse abgesichert.
Vertreter des Käufers, eine Investmentgesellschaft, sagten zu, dass
alle Tarifverträge weiter gelten,
die Zusagen aus dem Kaufvertrag eingehalten werden und
eine Zerschlagung der Bundesdruckerei nicht vorgesehen sei.
Dies ist leider inzwischen Geschichte und zum Teil nicht mehr gültig. Tatsachen stehen dem eindeutig entgegen:
- Der Bundesdruckerei-Betrieb in Bonn existiert nicht mehr als Authentos-Konzernteil.
- Es wurden inzwischen sowohl bei der Bundesdruckerei als auch bei Tochtergesellschaften Mitarbeiter entlassen, weitere Entlassungen werden folgen.
- Tochtergesellschaften werden zerteilt, um sie innerhalb des Konzerns umzuverteilen, bzw. abgeteilte Teilbereiche separat zu verkaufen (sofern man denn einen Interessenten findet).
Leider, leider ist das alles Tatsache. Woher ich das weiß? Als ehemaliger Mitarbeiter der Bundesdruckerei bin ich immer noch an allem, was dort passiert, interessiert. Durch aufmerksames Lesen der Wirtschaftsnachrichten in den Printmedien und Pressemitteilungen des Authentos-Konzerns habe ich diese Informationen erhalten. Auf Wunsch kann ich gerne die Quellen angeben.
Rückseite der Euro-Banknoten:
Dem Beitrag von smurfslayer habe ich nichts hinzuzufügen. Du hast die Banknoten mit den Münzen verwechselt. Naja, kann ja mal vorkommen.
Gruß Falk