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Der ESM-Vertrag!

Bona-Dea

Gesperrter Benutzer
3. August 2010
5.616
Die Euro Gegner haben einen neuen Aufreger der ESM Vertrag soll Deutschland angeblich völlig abhängig von Brüssel machen. Artikel 27 räumt Immunitäten und Vorrechte für Instititionen, Artikel 30 sogar Immunität für Personen ein.

Im letzten Satz steht klar drin, dass die Immunität keineswegs uneingeschränkt gilt. Wenn der Gouverneursrat diese Immunität aufhebt, dann sind Klagen zugelassen. Dieser Vorwurf zeigt schon deutlich, wie absurd das Denken dieser Kritiker ist. Wer glaubt denn schon ernsthaft, dass die Mitglieder einer solchen Institution Betrug begehen würden

Der ESM-Vertrag: Der neuste Aufreger unter den Euro-Gegnern
Eine Aufhebung dieser Thesen wird in der Augsburger Allgemeinen versucht, doch der Spruch: "wer glaubt schon das die Mitglieder einen Betrug begehen würden" reizt arg zum schmunzeln, den wo Immunität herrscht kann man nur schlecht Einsicht nehmen und ob der Gouverneursrat sauber ist, weiß man auch nicht.
 

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.057
AW: Der ESM-Vertrag!

Gerade hat der Bundestag beschlossen, daß jede Geldzuweisung von ihm abgesegnet werden muss.
Wie es in dem Artikel auch gut beschrieben wird:
Die Gouverneure können beschließen, was sie wollen.
Das ist keine Garantie dafür, daß sie auch bekommen, was sie beschließen.
 

2euro

Geselle
1. Juni 2011
28
AW: Der ESM-Vertrag!

schade das wir uns kontrollieren lassen aber das ist doch shcon seit dem lissabon vertrag so
 

Ich mag mein Becks

Gesperrter Benutzer
30. August 2009
1.571
AW: Der ESM-Vertrag!

Mich würde mal generell eine Pro/Contra Umfrage in den europäischen Völkern interessieren:

Bsp:

Profitieren sie vom Schenger Abkommen ?

War die Einführung des EURO für sie persönlich rentabel ?

Ist das Krisenmanagement der Europäischen Union für sie nachvollziehbar ?

Muss die EU ein Elitenprojekt sein, da sie als Bürger die Tragweiten der Abkommen ohnehin nicht abschätzen können ?

Oder sowas in der Art...
 

es könnte ja sein

Ritter vom Osten und Westen
22. September 2010
2.582
AW: Der ESM-Vertrag!

das problem ist nur

es sieht gerade wirklich so aus als könnten die eurogegner recht haben

die fühlen sich gerade bestätigt
 

Suum Cuique

Geheimer Meister
31. August 2009
193
AW: Der ESM-Vertrag!

Hallo miteinander,

Die Euro Gegner haben einen neuen Aufreger der ESM Vertrag soll Deutschland angeblich völlig abhängig von Brüssel machen. Artikel 27 räumt Immunitäten und Vorrechte für Instititionen, Artikel 30 sogar Immunität für Personen ein.

Als erstes ist es wichtig anzumerken, dass über den ESM-Vertrag gestern im Bundestag nicht abgestimmt wurde, sondern über seinen Vorläufer EFSF. Der Eindruck könnte nämlich fälschlicherweise enstehen...

Ich persönlich kann in diesem Fall den "Euro-Gegnern" nicht zustimmen, da der ESM-Vertrag meines Erachtens eher ein Schritt in Richtung Staatenbund ist und weniger in Richtung Bundesstaat (Finalitätsdebatte!), d.h. die Mitgliedstaaten versuchen selbst gemeinsam das Währungsproblem in den Griff zu bekommen. Die EU-Kommission bekommt also keine weiteren Kompetenzen zugewiesen, welche es ihr erlauben würden einzelne Mitgliedsstaaten, die unsolide wirtschaften, im Notfall zu entmündigen.

Eine Aufhebung dieser Thesen wird in der Augsburger Allgemeinen versucht, doch der Spruch: "wer glaubt schon das die Mitglieder einen Betrug begehen würden" reizt arg zum schmunzeln, den wo Immunität herrscht kann man nur schlecht Einsicht nehmen und ob der Gouverneursrat sauber ist, weiß man auch nicht.

Also mit diesem einen Satz ("Wer glaubt denn schon ernsthaft, dass die Mitglieder einer solchen Institution Betrug begehen würden.") macht der Autor sich selbst lächerlich, denn ich persönlich lese da eine gehörige Portion Unmündigkeit heraus. So etwas kenne ich sonst nur von der katholischen Kirche. Dort sind ja auch viele Mitglieder der felsenfesten Überzeugung, dass wenn der Papst etwas auf eine bestimmte Art und Weise tut, alles immer seine Richtigkeit haben muss. Vielleicht möchte der Autor mit solchen Zeilen auch das geistige Fundament für die Rekatholisierung Europas legen. Wer weiß... ;)

Gerade hat der Bundestag beschlossen, daß jede Geldzuweisung von ihm abgesegnet werden muss.

Meinst du diese Abgeordneten hier oder diese? Hach, wie schön es doch ist, Politik in "guten" Händen zu wissen. :lol:

Mich würde mal generell eine Pro/Contra Umfrage in den europäischen Völkern interessieren:

Europäische Völker? Welche europäischen Völker? Mit dem Vertrag von Maastricht wurde der Begriff der Unionsbürgerschaft eingeführt und mit dem Vertrag von Lissabon konkret geregelt. Die Unionsbürgerschaft ist de facto eine Staatsbürgerschaft, nur das sie nicht so genannt werden darf, weil es (noch) keinen europäischen Staat gibt. Nichtsdestotrotz ist es unter diesen Umständen korrekter von einem europäischen Volk zu sprechen.

das problem ist nur es sieht gerade wirklich so aus als könnten die eurogegner recht haben die fühlen sich gerade bestätigt

Im Grunde haben sie ja auch nicht Unrecht. Es lassen sich sicherlich viele gute Argumente gegen den Euro anführen. Letztlich spielt das aber keine Rolle. Der Euro wurde ja nicht aus wirtschaftlichen Überlegungen heraus eingeführt, sondern um die politische Einheit Europas (= ein europäischer Staat) herbeizuführen, koste es, was es wolle, und wo ein Wille ist, ist immer auch ein Weg, vor allem wenn man im Besitz von weltlicher Macht ist.

Beste Grüße
Suum Cuique
 

sillyLilly

graues WV- Urgestein
14. September 2002
3.269
AW: Der ESM-Vertrag!

Haben Landesbanken und staatliche Institutionen sonst nicht auch Immunität?
 

Bona-Dea

Gesperrter Benutzer
3. August 2010
5.616
AW: Der ESM-Vertrag!

Hallo Suum Cuique;



Als erstes ist es wichtig anzumerken, dass über den ESM-Vertrag gestern im Bundestag nicht abgestimmt wurde, sondern über seinen Vorläufer EFSF. Der Eindruck könnte nämlich fälschlicherweise enstehen...

Das wird aber unweigerlich zum ESM Vertrag führen.

Ich persönlich kann in diesem Fall den "Euro-Gegnern" nicht zustimmen, da der ESM-Vertrag meines Erachtens eher ein Schritt in Richtung Staatenbund ist und weniger in Richtung Bundesstaat (Finalitätsdebatte!), d.h. die Mitgliedstaaten versuchen selbst gemeinsam das Währungsproblem in den Griff zu bekommen. Die EU-Kommission bekommt also keine weiteren Kompetenzen zugewiesen, welche es ihr erlauben würden einzelne Mitgliedsstaaten, die unsolide wirtschaften, im Notfall zu entmündigen.
Und wer soll dafür sorgen das sie endlich richtig wirtschaften? Es wurde auch gesagt, dem ersten Rettungschirm würden keineswegs weitere folgen.



Also mit diesem einen Satz ("Wer glaubt denn schon ernsthaft, dass die Mitglieder einer solchen Institution Betrug begehen würden.") macht der Autor sich selbst lächerlich, denn ich persönlich lese da eine gehörige Portion Unmündigkeit heraus. So etwas kenne ich sonst nur von der katholischen Kirche. Dort sind ja auch viele Mitglieder der felsenfesten Überzeugung, dass wenn der Papst etwas auf eine bestimmte Art und Weise tut, alles immer seine Richtigkeit haben muss. Vielleicht möchte der Autor mit solchen Zeilen auch das geistige Fundament für die Rekatholisierung Europas legen. Wer weiß... ;)
Mag sein das er streng katholisch ist, "lach" soll in Augsburg öfter vorkommen.



Meinst du diese Abgeordneten hier oder diese? Hach, wie schön es doch ist, Politik in "guten" Händen zu wissen. :lol:

Ich glaube keiner steigt mehr durch, wie Europa und vor allem der Euro noch zu halten sein soll, immer öfter möchte man zur Unabhängigkeit der einzelnen Mitgliedsstaaten zurück.



Europäische Völker? Welche europäischen Völker? Mit dem Vertrag von Maastricht wurde der Begriff der Unionsbürgerschaft eingeführt und mit dem Vertrag von Lissabon konkret geregelt. Die Unionsbürgerschaft ist de facto eine Staatsbürgerschaft, nur das sie nicht so genannt werden darf, weil es (noch) keinen europäischen Staat gibt. Nichtsdestotrotz ist es unter diesen Umständen korrekter von einem europäischen Volk zu sprechen.
Sind wir dafür nicht doch noch zu unterschiedlich?


Im Grunde haben sie ja auch nicht Unrecht. Es lassen sich sicherlich viele gute Argumente gegen den Euro anführen. Letztlich spielt das aber keine Rolle. Der Euro wurde ja nicht aus wirtschaftlichen Überlegungen heraus eingeführt, sondern um die politische Einheit Europas (= ein europäischer Staat) herbeizuführen, koste es, was es wolle, und wo ein Wille ist, ist immer auch ein Weg, vor allem wenn man im Besitz von weltlicher Macht ist.

Volkswille war das eh nicht, teuer ist es auch und es scheint fast so, als würden einige sich denken, sie könnten bis zum Ultimo weiter Schulden machen, Italien, Portugal,Spanien sind die nächsten und ob der ESM Vertrag das noch auffangen kann bezweifle sogar ich.
 

Suum Cuique

Geheimer Meister
31. August 2009
193
AW: Der ESM-Vertrag!

Hallo Suum Cuique;

Hallo Bona-Dea,

Das wird aber unweigerlich zum ESM Vertrag führen.

Nun Ja. Wer den Euro retten will, koste es, was es wolle, der wird sehr viel Geld auf den Tisch legen müssen. Die Frage dabei ist aber meines Erachtens letztlich, ob und inwiefern die Zahlung von solchen Milliardensummen überhaupt noch verantwortbar ist?

Und wer soll dafür sorgen das sie endlich richtig wirtschaften? Es wurde auch gesagt, dem ersten Rettungschirm würden keineswegs weitere folgen.

Sie selbst! Das Prinzip Staatenbund funktioniert folgendermaßen: Alle Beteiligten setzen sich an einen Tisch, besprechen die Lage, gelangen dann gemeinsam zur Erkenntnis, dass es ein Problem gibt und beschließen Maßnahmen letzteres zu lösen, an die sich dann aber auch alle halten. Einen wirklichen Zwang kann es meiner Meinung nach aber nicht geben.

Ich glaube keiner steigt mehr durch, wie Europa und vor allem der Euro noch zu halten sein soll, immer öfter möchte man zur Unabhängigkeit der einzelnen Mitgliedsstaaten zurück.

Ich will nicht verneinen, dass es sich hierbei um ein sehr großes, komplexes Thema handelt. Dennoch würde ich von einem Bundestagsabgeordneten erwarten, dass er zumindest die wesentliche Eckpunkte einer Gesetzesvorlage, der er zustimmt, auch kennt. Anderenfalls müsste er sich meiner Ansicht nach in logischer Konsequenz der Stimme enthalten.

Im Übrigen kann ich mich persönlich nicht der merkelschen Untergangstheatralik ("Scheitert der Euro, scheitert Europa") anschließen. Das (christliche) Abendland war lange vor EU und Euro und wird auch dann noch lange sein, wenn letztere in die Annalen der Geschichte eingegangen sind. Wo ich gerade dabei bin möchte ich auch noch etwas zu der zweiten wichtigen Aussage ("Die Geschichte sagt uns: Länder, die eine gemeinsame Währung haben, führen nie Krieg gegeneinander") anmerken. Nun mir sagt die Geschichte etwas ganz anders, weshalb ich ganz dezent auf den amerikanischen Sezessionskrieg hinweisen möchte.

Sind wir dafür nicht doch noch zu unterschiedlich?

Diese Aussage war lediglich eine objektive Feststellung meinerseits. Ich habe nicht gesagt, dass ich diese Entwicklung gutheiße ;).

Volkswille war das eh nicht, teuer ist es auch und es scheint fast so, als würden einige sich denken, sie könnten bis zum Ultimo weiter Schulden machen, Italien, Portugal,Spanien sind die nächsten und ob der ESM Vertrag das noch auffangen kann bezweifle sogar ich.

Ist aber nicht gerade die Demokratie einer der Grundpfeiler der europäischen Idee? Ich fragte mich schon oft, warum die Machthaber dann permanent dagegen verstoßen und gelangte zur Erkenntnis, dass die europäische Idee prinzipiell ein Widerspruch in sich ist oder glaubt hier wirklich ernsthaft jemand, dass die souveränen Nationalstaaten auf demokratische und rechstaatliche Art und Weiße sowie unter Berücksichtigung des geistigen Erbes, welches das Christentum Europa geschenkt hat, überwunden werden können?

Des Weiteren vertrete ich auch eine andere Meinung im Hinblick auf die Schuldenstaaten. Zunächst möchte ich diesbezüglich auf die deutsche Staatsverschuldung hinweisen, die mittlerweile die 2-Billionen-Euro-Marke geknackt hat. Wer im Glashaus sitzt, sollte nicht mit Steinen werfen! Daneben muss natürlich auch die Frage aufgeworfen werden, ob nicht Deutschland mit seinen hohen Aussenhandelsüberschüssen (Exporte > Importe) mit zu der Krise beigetragen hat. Denn wenn Deutschland Aussenhandelsüberschüsse erwirtschaftet, müssen in logischer Konsequenz andere Staaten Aussenhandelsdefizite (Exporte < Importe) aufweisen. Griechenland ist dafür ein typisches Beispiel und deshalb möchte ich auch anhand Griechenland im folgenden das Problem erklären. Wenn ein Staat wie Griechenland mehr importiert als exportiert, müssen diese Importe selbstverständlich auch irgendwie finanziert werden. Griechenland selbst konnte dafür aber nie das notwendige Kapital aufbringen, da sich die gesamtwirtschaftliche Sparquote Griechenlands seit 2004 laut einer OECD-Statistik im permanenten Sturzflug befindet (Von 12% [2004] auf 2,8% [2010]). Jetzt stellt sich natürlich die Frage, wo denn das ganze Kapitel sonst herkam. Die Antwort ist relativ simpel: Deutschland hat quasi nicht nur Güter nach Griechenland exportiert, sondern auf Grund der eigenen sehr hohen Sparquote auch gleich das notwendige Kapitel dafür mit und so überhaupt erst den Griechen ihr "la dolce vita" ermöglicht. Dieses Modell ist, wie jetzt hoffentlich jedermann erkennen kann, gescheitert, weil es nicht nachhaltig ist.

Beste Grüße
Suum Cuique
 

es könnte ja sein

Ritter vom Osten und Westen
22. September 2010
2.582
AW: Der ESM-Vertrag!

mal langsam

wir dürfen hier nicht die fakten vermischen

ob euro oder nicht, wäre das problem zu zeit das selbe,das hat nichts mit dem euro zu tun,dass bestimmte europäische banken anleihen bankrotter staaten aufkaufen wie wild

diese schuldenkrise hat mit dem euro ansich nichts zu tun
 

es könnte ja sein

Ritter vom Osten und Westen
22. September 2010
2.582
AW: Der ESM-Vertrag!

das ist eine gute frage

wenn man bedenkt das die engländer auch keine gelegenheit auslassen um den euro zu attakieren

antworte ich mal auf deine frage mit: ja wahrscheinlich

das ist auch der grund warum ich mir bei den griechen sorgen mache wenn sie die drachme wieder einführen würden
 

sillyLilly

graues WV- Urgestein
14. September 2002
3.269
AW: Der ESM-Vertrag!

Bisher verstehe ich auch das deutsche Interesse am Euro in diesem Sinne. Vielleicht verstehe ich es auch nicht richtig, dann korrigiere mich bitte, wer davon mehr Ahnung hat :)
Da wir vom Export leben ist das interesse von anderen Ländern natürlich besonders groß. Mit der "kleinen Währung" D-Mark hätten andere Länder schneller mal eben Devisendepots anlegen können und uns nach Belieben damit in Inflationen treiben indem sie Ankaufen oder auf den Markt "schütten"
Mit unserer großen Wirtschaftskraft brauchen wir sozusagen den Euro und die anderen Länder.... eine Währung die möglichst breit verteilt ist.
 

Suum Cuique

Geheimer Meister
31. August 2009
193
AW: Der ESM-Vertrag!

mal langsam

wir dürfen hier nicht die fakten vermischen

ob euro oder nicht, wäre das problem zu zeit das selbe,das hat nichts mit dem euro zu tun,dass bestimmte europäische banken anleihen bankrotter staaten aufkaufen wie wild

diese schuldenkrise hat mit dem euro ansich nichts zu tun

Doch, es hängt meiner Meinung nach alles zusammen. Um wieder bei dem Beispiel Griechenland zu bleiben: Griechenland war bis Ende 2000 ein ganz "normaler" Nationalstaat mit einer bestimmten Wirtschaftsleistung und einer eigenen Währung (Drachme). Wie alle anderen Staaten Europas war und ist auch Griechenland sehr stark verschuldet und benötigt immer wieder frisches Geld. Um an letzteres zu kommen kann der Staat z.B. neuen Anleihen herausgeben oder einen Kredit von einer Bank nehmen. In beiden Fällen muss der Staat entsprechend des Risikos eines partiellen oder totalen Zahlungsausfalls den Gläubigern einen bestimmten Zinssatz zahlen. Dieser Zinssatz ist mit Einführung des Euro für Griechenland massiv gesunken, aber nicht weil Griechenland Mitglied der Euro-Zone wurde, sondern auf Grund eines Versprechens der Euro-Staaten an die potentiellen Gläubiger, dass für den Fall einer finanziellen Notlage eines Staates, die anderen Staaten diesen bedingungslos unterstützen. Das war auch der Grund, warum die Rating-Agenturen Griechenland besser bewertet haben, als es die tatsächliche Wirtschaftsleistung zuließ und auch warum Banken so massiv in griechische Staatsanleihen investierten. Sie wären blöd gewesen, wenn sie es nicht getan hätten, denn die griechischen Anleihen galten zu der Zeit auf Grund des Versprechens als sicher und versprachen eine höhere Rendite als z.B. deutsche Anleihen. Nun ist im Jahr 2009 dieser Notfall eingetreten und alle Beteiligten gingen davon aus, dass die Euro-Staaten ihr Versprechen von damals wahr machen würden, das taten sie aber nicht! Zwar gibt es durchaus finanzielle Hilfen, diese sind aber an strikte Auflagen geknüpft, welche die griechische Wirtschaft systematisch kaputt machen, was dazu führt, dass trotz Hilfen immer wieder die Staatspleite im Raum steht, was mich persönlich aber nicht wundert, denn mit der brüningschen Deflationspolitik lässt sich Griechenland nicht retten. Durch diese sehr negative Entwicklung ist natürlich bei allen Beteiligten Gläubigern Panik ausgebrochen. Alle versuchten ihre griechischen Anleihen los zu werden und fanden in der EZB einen dankbaren Abnehmer. Die EZB musste und muss nach wie vor die Geldpressen anwerfen, um diese ganzen Anleihen kaufen zu können, was natürlich erhöhte Inflationsraten zur Folge hat.

wenn man bedenkt das die engländer auch keine gelegenheit auslassen um den euro zu attakieren

Inwiefern attakieren denn die Briten den Euro?


sillyLilly schrieb:
Ja das ist ein berechtigter Einwand.
Wäre es nicht ohne Euro noch viel dramatischer für die einzelnen Staaten, weil die Währungen dann durch Ankäufe anderer Länder sozusagen zum Spielball werden könnten (z.b. fällt mir dabei China + Japan ein) ?
Chinas Devisenreserven erstmals bei mehr als drei Billionen Dollar*|*Aktien Blog

Bisher verstehe ich auch das deutsche Interesse am Euro in diesem Sinne. Vielleicht verstehe ich es auch nicht richtig, dann korrigiere mich bitte, wer davon mehr Ahnung hat :)
Da wir vom Export leben ist das interesse von anderen Ländern natürlich besonders groß. Mit der "kleinen Währung" D-Mark hätten andere Länder schneller mal eben Devisendepots anlegen können und uns nach Belieben damit in Inflationen treiben indem sie Ankaufen oder auf den Markt "schütten"
Mit unserer großen Wirtschaftskraft brauchen wir sozusagen den Euro und die anderen Länder.... eine Währung die möglichst breit verteilt ist.

Meiner Meinung nach macht es keinen großen Unterschied. Im Übrigen kaufen Länder wie China nicht einfach mal so Devisen, sondern Devisen entstehen in der Regel durch Handel. Wenn ein chinesisches Unternehmen Ware nach Deutschland exportiert, muss das deutsche Unternehmen natürlich dafür bezahlen und das tut es in der einheimischen Währung Euro. Dadurch gelangt das chinesische Unternehmen in Besitz von Euro, die es entweder -falls benötigt- wieder in den Euro-Raum investieren oder aber bei einer chinesischen Zentralbank wieder in chinesische Yuan umtauschen kann. Dadurch gelangt China in den Besitz von Devisen, d.h. ausländischen Währungen. Durch das übermäßige Anhäufen von Devisenreserven, könnte China natürlich über den Devisenmarkt die realen Wechselkurse manipulieren, was es aber nicht tun wird, da ein Abschmieren der globalen Wirtschaft immer auch negative Konsequenzen für China hätte. China tut seine Devisen daher viel lieber in ausländische Staatsanleihen investieren. Das bringt zum einen Zinsen und kann zum anderen dazu benutzt werden Ansprüche gegen andere Staaten geltend zu machen, frei nach dem Prinzip: Eine Hand wäscht die andere. China investiert in Staatsanleihen europäischer Staaten und verlangt im Gegenzug dafür z.B. die Aufhebung des Waffenembargos der EU. Hierdurch wird vielleicht deutlich, dass Staaten wie China immer versuchen werden ihre Interessen z.B. über Währungsreserven geltend machen, ob jetzt gegen einen einzelnen Nationalstaat oder gegen den europäischen Verbund spielt dabei keine Rolle.

Nun könnte man natürlich auf die Idee kommen, dass es im "deutschen Interesse" wäre ebenfalls hohe Währungsreserven aufzubauen um dieser Entwicklung entgegenzutreten. Dabei wäre aber im Falle Deutschlands eine kleine, nationale Währung vermutlich dienlicher, als eine große, europäische, da Deutschland einen nicht unerheblichen Teil seines Handels mit anderen europäischen Staaten betreibt, die ja mehrheitlich die selbe Währung haben, d.h. es enstehen beim Export von Gütern und Dienstleistungen in die europäische Peripherie keine Devisen mehr.

@All

So, das waren jetzt ein paar Gedanken meinerseits, ohne damit einen Anspruch auf allgemeine Gültigkeit erheben zu wollen.

Beste Grüße
Suum Cuique
 

es könnte ja sein

Ritter vom Osten und Westen
22. September 2010
2.582
AW: Der ESM-Vertrag!

das ist nähmlich der punkt

wenn jetzt aus der schuldenkrise auch noch eine bankenkrise folgt, weil manche gutlaufende banken ihr vermögen bei der ezb parken, aus angst oder mistrauen,können wir einpacken.vor 2008 wurden ca 240 mrd euro bei der ezb geparkt.heute stehen wir wieder bei 120 mrd euro.ein zeichen?

aber die ezb hat gestern ja schon die bankenunterstützung beschlossen, gemeint sind damit die schwachen banken

erst mal glück gehabt
 

Suum Cuique

Geheimer Meister
31. August 2009
193
AW: Der ESM-Vertrag!

Sehr verständlich auf einen Nenner gebracht. :hut:

Danke! :)

Und nun kommen hier neue Nachrichten von jemandem, der es auch wissen sollte.

Er hat nicht Unrecht, allerdings fiel es mir ehrlich gesagt dennoch schwer diesen Artikel zu lesen, weil ich dieses ganze Apokalypsengeschwurbel der Journaille echt nicht mehr hören kann. Das Magazin Spiegel, welches sich im geistigen Sturzflug befindend immer mehr dem Boulevard annähert, hat ja bereits vor Wochen den Untergang des Euros verkündet. Tja, es gibt ihn heute immer noch (Welch Überraschung!) und es wird ihn garantiert auch in zehn Jahren noch geben.

Jetzt retten wir auch französische Banken und alle schreien alternativlos :jubel:

Na Ja. Die Alternative wäre der Zusammenbruch des kompletten europäischen Bankwesens, was natürlich immense Folgen für das gesamte europäische und globale Wirtschaftssystem hätte. Die wichtigste Währung, welche eine Bank hat, ist nicht etwa der Euro oder der US-Dollar, sondern Vertrauen, das Vertrauen der Menschen, dass ihr Geld sicher bei ihrer Hausbank angelegt ist. Wenn dies nicht mehr vorhanden ist, stürmen sie die Banken und wollen ihr komplettes Vermögen ausbezahlt haben, was die Banken aber nicht leisten können, da sie das Vermögen der Sparer nicht etwa in einem Tresor bunkern sondern anderweitig verwenden (z.B. Kredite vergeben). Die Differenz zwischen dem Zinssatz, den die Banken den Sparern zahlen und dem Zins, den sie für Kredite erhalten, ist ihre Marge, also das Geld womit sie ihre Rechnungen bezahlen. Das Geld der Sparer ist somit Grundlage sowohl für die Gewinnerzielung als auch für die Liquidität einer Bank. Wenn die Banken also sämtliche Sparergelder auf einen Schlag auszahlen müssten, wären sie alle pleite. Deshalb wird im schlimmsten Falle einfach zu einem sehr unschönen Mittel gegriffen: Die Banken schließen sämtliche Filialen und verhindern so, dass die Kunden an ihr Geld kommen. Im Falle dieser belgisch-französischen Bank empfinde ich das Kundenverhalten aber offen gesagt als ziemlich irrational, denn es sollte doch mittlerweile selbst dem letzten Hinterwäldler klar sein, dass in Europa keine Großbank pleitegehen gelassen wird.

wenn jetzt aus der schuldenkrise auch noch eine bankenkrise folgt, weil manche gutlaufende banken ihr vermögen bei der ezb parken, aus angst oder mistrauen,können wir einpacken.vor 2008 wurden ca 240 mrd euro bei der ezb geparkt.heute stehen wir wieder bei 120 mrd euro.ein zeichen?

Das Schlimme, wenn Banken einen immer größeren Teil ihrer Gelder zur EZB bringen, ist meines Erachtens nicht etwa, dass sich die Bank untereinander kein Geld mehr leihen, sondern das ab einem bestimmten Punkt nicht mehr ausreichend Geld für Kredite zur Verfügung steht, d.h. Mittelständler bekommen also nicht das dringend benötigte Geld für Investitionen. Dies hat dann natürlich zur Folge, dass gerade kleinere bis mittelgroße Unternehmen, welche einen Großteil der Arbeitsplätze in Deutschland zur Verfügung stellen, in Konkurs gehen, wodurch dann natürlich die Arbeitslosigkeit stark ansteigt und noch mehr Geld umverteilt werden muss, um diese Menschen im sozialen Netz, welches heute schon im Grunde nicht mehr bezahlbar ist, aufzufangen.

Beste Grüße
Suum Cuique
 
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