Der Uran-Monition, welches im 2. Golfkrieg eingesetzt wurde und laut Berichten wieder im Irak eingesetzt werden soll, kann medizinisch im Nachhinein nichts entgegengesetzt werden. Die humanitäre Katastrophe dauert in Basra seit nunmehr zwölf Jahren an.
Das Schlimmste sind die Epidemien, lautet die Überschrift des Interviews der ZEIT mit Jean Ziegler.
Der Fluch des KriegesIn Basra ist die Panik vor Missbildungen inzwischen so groß, dass viele Frauen gar nicht mehr schwanger werden wollen. Die schlimmsten Fälle werden mit einem neuen Ultraschallgerät entdeckt und abgetrieben, aber dennoch geht im Mutter-Kind-Spital nach jeder Geburt die Angst um: "Die Frauen fragen jetzt nach der Entbindung zuerst nicht mehr nach dem Geschlecht des Kindes, sondern danach, ob es normal oder entstellt ist", sagt Dr. Jenan Hassan. Und die Professorin ist sich sicher: "Hier muss etwas Furchtbares passiert sein."
Das Schlimmste sind die Epidemien, lautet die Überschrift des Interviews der ZEIT mit Jean Ziegler.
Das ist eine Überforderung für Ärzte und Hilfsorganisationen.Jean Ziegler: Kofi Annan hat von den 22 Spezial-Organisationen - UNICEF, WHO, Flüchtlingswerk usw. - einen Inter-Agency-Report verlangt. Diese haben ihre prospektiven Zahlen angeben müssen. Und da kommen wir für die erste Phase des Krieges auf 500.000 Incapacitated Persons, das sind die Toten und Schwerstverwundeten. Dazu werden 1,9 Millionen Flüchtlinge erwartet, die über die Grenzen des Iraks kommen, die dann der Flüchtlingskonvention von 1951 unterstehen. Und dann 2,5 Millionen Displaced Persons, also Menschen, die herumirren. Kinder, die von ihren Familien getrennt wurden, Menschen, die verwundet oder traumatisiert sind.