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Der IWF-Kredit an Brasilien

Paradewohlstandskind

Erlauchter Auserwählter der Fünfzehn
10. April 2002
1.014
Hat jemand den Artikel darüber in der raum & zeit gelesen? Wenn nicht kann ich die Quint Essenz hier mal veröffentlichen.
 

WzP

Vorsteher und Richter
2. Juni 2002
735
hab den Artikel irgendwo anders gelesen..ne, im Fernsehen gesehen..

auf jeden Fall wird ihnen das Schicksal Argentiniens zuteil!
 

Paradewohlstandskind

Erlauchter Auserwählter der Fünfzehn
10. April 2002
1.014
So, jetzt lege ich noch ein bisschen >>Nightmares on Wax<< auf und berichte von der IWF.

Alle Nationen, die auf internationale Kredite angewiesen sind, müssen sich den gnadenlosen Richtlinien des IWF beugen. Ob die Menschen dieses Landes dadurch in tiefste Not geraten spielt dabei keine Rolle. Im Gegenteil, wenn die Menschen dadurch noch ärmer werden und in ihrer Verzweiflung auf den Strassen protestieren passt dies genau in da Konzept der IWF und der Weltbank, da damit die Regierungen der jeweiligen Länder noch mehr geschwächt werden.

Brasilien hat trotz grosser Erfolge im Fussball, die nur über die Misstände hinwegtäuschen die niedrigste Lebenserwartung in ganz Südamerika.

IWF:

Gründung: 1944
Ursprünglicher Name: >>Internationale Bank für Wiederaufbau und Entwicklung<<
Aufgaben: - Förderung der internationalen auf dem Gebiet der Währungspolitik - Ausweitung des Welthandels - Ausgewogenes Wachstum des Welthandels - Erhaltung der Stabilität der Wechselkurse - Errichtung eines multilateralen Zahlungssystems - Hilfe der Mitgliesdländer bei Zahlungsbilanzschwierigkeiten


Soweit die offizielle Version. Es macht einen schon stutzig, dass dieser IWF zwar von den Bürgern finanziert wird, durch sein Handeln auch die Lebensbedingungen dieser Bürger massiv beeinflusst, diesen Bürgen allerding in keinster Weise rechenschaftspflichtig ist. Im IWF haben weiterhin die führenden Industrienationen das Sagen und nur ein Land, wer wohl? die USA ein Vetorecht.

Joseph Stiglitz war mehrere Jahre der Wirtschaftsberater des Ex-Presi. Bill Clinton. Als er das desaströse Vorgehen der Weltbank kritisierte würde er gefeuert. Kurz danach allerdings wurde ihm der Nobelpreis für Ökonomie verliehen. In seinem Buch >>Die Schatten der Globalisierung<< schreibt er:

>>... es bei der Konzipierung von Politik insbesondere beim IWF, weder auf ökonomische noch auf politische Realität ankommt. Entscheidungen werden auf der Grundlage einer sonderbaren Mixtur aus Ideologioe und schlechter Ökonomie gefasst, eines Dogmas, welches nur hauchdünn eigene Interessen zu verschleiern schien.<<

Das sieht man sogar in der Selbstdarstellung des IWF:

>> Der Kreditnehmer verpflichtet sich daher eine Reihe von Reformen durchzuführen, die die Ursache der Zahlungsschwierigkeiten beseitigen und den Boden für ein wirtschafltliches Wachstum ´von hoher Qualität` bereiten.<<

Der IWF bestimmt also, welche Massnahmen dir Regierung zukünftig umzusetzen hat – un nur wer spurt bekommt auch das Geld. Stiglitz schreibt, dass Länder vom IWF strikte Zielvorgaben erhalten, die in 30, 60 und 90 Tagen zu erfüllen sind.

Stiglitz:

>>In einigen Fällen legten die Abkommen fest, was für Gesetze das Parlament verabschieden musste , um die Anforderungen bzw. `Zielvorgaben´ des Landes zu erfüllen und wasnn.<<

Dies wäre auch okay, wenn sich wahre Fachleute der Probleme des jeweiligen Landes annehmen würden, doch jedes Land bekommt den gleichen Vier-Punkte Plan:

1. Privatisierung
2. Liberalisierung der Kapitalmärkte
3. Marktbezogene Preise
4. Freier Handel

Und darunter leidet das Land mehr als vorher und nur die USA und die Industriestaaten profitieren davon. Warum die Regeirungschef dies fast immer befürworten? Warum wohl:

>>Besonders die Regierungschefs befürworten den Verkauf von Staatseigentum, da ihnen 10% Kommission des Verkaufspreises auf ein Schweizer Konto in Aussicht gestellt wird...<<

Falls erwünscht, schreibe ich noch mehr über diesen ellenlangen Artikel aus der Zeitschrift >>raum &zeit<<, doch zuerst will ich herausfinden, ob überhaupt Interesse besteht.

Gruss
PWK
 

streicher

Ritter Rosenkreuzer
15. April 2002
2.739
Also in absoluter Kurzform: die IWF will sämtliche Kreditnehmerstaaten gleichrichten. Sie waren vor Kredit Opfer des Marktwettbewerbs und bleiben es selbstverständlich auch nachher. Einen Kredit ohne Eigenprofit wird die IWF nicht gewähren: sie ist eine politische Interessenorganisation.
 

zerbarus

Geselle
10. April 2002
47
Den ganzen Artikel hier zu posten wäre wohl übertrieben. Da ich den aber gerne lesen möchte, wäre es äusserst nett, wenn du den per email an mich senden könntest. Ich revanchiere mich sobald als möglich..
...versporochen.
 

Paradewohlstandskind

Erlauchter Auserwählter der Fünfzehn
10. April 2002
1.014
@ zerbarus

Dies stellt ein Problem in Sachen Fleiß dar, ich müsste den ganzen Artikel abschreiben. Die Zeitschrift raum & zeit ist an jeder Bahnhofsbuchhandlung zu bekommen, sie ist allerdings sehr teuer, 8,80 Euro kostet das Teil. Die Zeitschrift meint, dies wäre der Preis der Unabhängigkeit.
 

Tortenhuber

Meister vom Königlichen Gewölbe
10. April 2002
1.490
Und hat die Zeitschrift Recht? Es gibt übrigens noch ein ähnliches Magazin "Magazin2000" heisst das, ist so ähnlich aufgebaut nur Schwerpunkt Politik / Geschichte. Kann ich nur empfehlen.
 

Paradewohlstandskind

Erlauchter Auserwählter der Fünfzehn
10. April 2002
1.014
@ torti

Recht mir der Unabhängigkeit oder Recht mit dem Artikel? Danke füpr den Tip. Kannte ich noch nicht das mag. Ich werde mir das mal anschauen.
 

Paradewohlstandskind

Erlauchter Auserwählter der Fünfzehn
10. April 2002
1.014
@ streicher

Absolut richtig! Dies alles findet unter dem Deckmantel der Wohltätigkeit statt. Am Eingang der Weltbank steht in grossen Lettern: "Unser Traum ist eine Welt ohne Armut" ALLES LÜGE!

Joseph Stiglitz hat es ja beschrieben und dieser Mann muss es ja wissen.

Die Vereinigten Staaten (18,25%), Deutschalnd (5,67%), Japan (5,67%), Frankreich (5,10%) und das Vereinigte Königreich (5,10%) sind die fünf grössten Mitglieder und somit Teilhaber des Vermögens der IWF. Natürlich wird das Mitspracherecht von der Dicke des Geldbeutels bestimmt und nur die Weltpolizei USA hat ein Vetorecht. Die Mitgliederzahl ist bei 182 Ländern.

Die Zahlen stammen aus dem Jahre 1998. Falls jemand neueere Zahlen hat, soll er diese doch posten.

Dieser Vier-Punkte-Plan wird auch Brasilien in ein noch grösseres Unglück stürzen, als es sich jetzt schon befindet.
 

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