[url=http://www.sueddeutsche.de/ schrieb:Süddeutsche Zeitung[/url]]Damit Juden wieder ins Stadion kommen können, will Ajax Amsterdam sein Image als "Judenklub" ablegen.
Vereinsvorsitzender John Jaakke forderte die Fans nun dazu auf, ihr Verhalten zu ändern. Viele Ajax-Anhänger begleiten ihre Mannschaft nämlich nicht nur in den Vereinsfarben, sondern auch mit der israelischen Fahne und dem Davidstern.
Mit dem Verzicht darauf will Jaakke antisemitischen Äußerungen von gegnerischen Fans die Grundlage entziehen, denn in der Vergangenheit waren immer wieder Sprechchöre wie „Hamas, Hamas – Juden ins Gas“ zu hören. „Es muss das Paradox vom Tisch, dass wir als Judenklub gelten, es Juden aber schwer fällt, unsere Spiele zu besuchen“, sagte Jaakke.
In den sechziger Jahren begannen Fans anderer Vereine Ajax gelegentlich als „Judenklub“ zu beschimpfen, notorisch wurde das jedoch erst im Laufe der achtziger Jahre mit dem Aufstieg des Hooliganismus.
In einem Akt parodistischer Mimikry, die an die Adaption des einst beleidigend gemeinten Begriffs „schwul“ durch Homosexuelle erinnert, wendeten die Fans von Ajax solche Beschimpfungen in eine angenommene jüdische Identität.
Seitdem feiern sie sich als Juden, ohne welche zu sein. Einen ähnlichen Fall gibt es in London, wo sich die Anhänger von Tottenham Hotspur selbst „Yids“ (Juden) nennen und etwa über Jürgen Klinsmann während seiner erfolgreichen Zeit beim Klub sangen: „Jürgen war ein Deutscher, aber jetzt ist er ein Jude.“
In Amsterdam schwenken selbst junge Muslime, etwa gebürtige Marokkaner, in der Fankurve von Ajax israelische Fahnen.
Sehr seltsam das alles, hör ich zum ersten Mal. Was meint Ihr?