- Ersteller
- #41
Giacomo_S
Prinz der Gnade
- 13. August 2003
- 4.327
agentP schrieb:Natürlich sollte sie das. In Bezug auf die derzeitige Regierung bin ich da aber eher skeptisch, dass da etwas passiert. Und was hat das jetzt mit der Diskussion zu tun?Außerdem: Wenn so ein bescheuertes Sozialgefüge zu einer - und an dieser Quote kommst Du nicht vorbei - sechsfachen Mordrate führt: Sollte nicht eine amerikanische Regierung alle Hebel in Bewegung setzen, an diesem Gefüge etwas zu ändern ?
Es dürfte schwierig sein, ein Land auf der Welt zu finden, welches sich nicht im Krieg auf seinem Grund und Boden befindet und solche Raten an Gewaltdelikten und Morden aufweisen kann. Der Irak und Afghanistan gehören sicher dazu, fairerweise muss man sagen es gibt natürlich noch andere Ländern mit hohem Gefährdungspotential, in Schwarzafrika, der Sudan, Somalia. Zu nächtlichen Uhrzeiten würde ich mich sicher auch nicht auf den Straßen von Mexico City oder Buenes Aires herumtreiben wollen.
Nur: Als Staat mit einem solchen volkswirtscahftlichen Reichtum dennoch eine solche Kriminalität zu verbinden: Das können nur die USA. Man darf nicht vergessen: Immerhin sitzen auch fast 2 Millionen Menschen in den USA im Gefängnis (Deutschland: Etwa 60.000).
Was aber haben die diversen Regierungen der USA in den letzten 50 Jahren getan, um zumindest an der Gewaltschraube etwas zu drehen ?
Haben Sie eine gesetzliche Krankenversicherung geschaffen ? Ein funktionierendes Sozialsystem ? Eine Arbeitslosenversicherung ? Überhaupt Arbeitsplätze ?
Nein, im Gegenteil: Die ohnehin Reichen sind reicher geworden und die Armen noch ärmer.
Und für die Eindämmung der Gewalt ist ihnen im Prinzip nur eines eingefallen: noch mehr Menschen zu längeren Strafen zu verhaften, noch mehr Leute hinzurichten und da selbst die Polizei Geld kostet und auch herunter gefahren wird: Noch leichteren Zugang zu Waffen, eine noch liberalere Auffassung von Notwehr.
Und als ob sie nicht genug damit zu tun haben sollten, ihr eigenes Land einmal auf Vordermann zu bringen, nein: Sie müssen diese gesellschaftliche Psychopathologie auch noch in andere Länder übertragen.
Es ist eine müßige Frage, wie es mit dem Irak unter Sadam Hussein - zweifellos ein Diktator - weitergegangen wäre. Aber wir alle haben wohl auch nicht vergessen, daß dieselben Politiker die ihn gehypt haben ihm dann mit lächerlichsten Beweisen angeblicher "Massenvernichtungswaffen" der Krieg erklärt haben. SH hielt die Islamisten aus eigenem Interesse klein und was kam dabei heraus: eine Zuchtstation für Islamisten. Als wenn es nicht abzusehen gewesen wäre.
Soll ich solchen Leuten trauen ? Als Nicht-Amerikaner mit Sicherheit nicht.
Und wenn mir jetzt hier unterstellt werden soll, ich sei Antiamerikanist: Wenn ich etwa ansonsten zu allem, was im Inneren und Äußeren mit den USA und ihrer Regierung zu tun hat, Hurra schreien soll oder es herunterspielen: Ja, dann will ich ein Anti-Amerikanist sein - und zwar ein militanter.