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Der Sündenfall

Bona-Dea

Gesperrter Benutzer
3. August 2010
5.616
Wie kam eigentlich der Begriff Sünde in die Welt, ist das eine Erfindung der christlichen Theologie?

Oder war es von Anfang an gewollt, dass der Mensch sündigen muß?

"non posse non peccare"
 

oloool

Geheimer Meister
19. August 2010
104
AW: Der Sündenfall

Tugenden gab es schon vor Moses.
Sie wurden mit der Philosophie, der Frage nach dem "Unterschied zwischen Mensch und Tier"..., als Komplementäre erkannt,
weil es offenbar immer irgendwie/irgendwann schief ging: mit der höheren Zivilisation.

Eine der esoterischen Strömungen erkennt im Patriarchat das Unheil und strebt ("sinnigerweise") demzufolge
ein Matriarchat an; die zum Beispiel:Matriarchat - in Femtopia

;)

Zum Glück ist die Welt dual!
Geht etwas schief, brauchen wir nur umschalten:
Fertig.
 

Bona-Dea

Gesperrter Benutzer
3. August 2010
5.616
AW: Der Sündenfall

Hallo Olool,
Tugenden gab es schon vor Moses.
Sie wurden mit der Philosophie, der Frage nach dem "Unterschied zwischen Mensch und Tier"..., als Komplementäre erkannt,
weil es offenbar immer irgendwie/irgendwann schief ging: mit der höheren Zivilisation.
Tugenden gab es ganz sicher schon vorher und auch Moralvorstellungen, aber die Vorstellung der Sünde, des ersten Menschen, die wir auch als Erbsünde kennen taucht erstmals in der Genesis auf.
Als Sündenfall bezeichnet die christliche Theologie die Sünde des ersten Menschenpaares (Adam und Eva), von der das 3. Kapitel des Buches Genesis der Bibel im Bild des Essens von den verbotenen Früchten des Baums der Erkenntnis von Gut und Böse erzählt, und deutet diese zugleich als die Unheilsgeschichte der Menschheit begründende Ursünde (lat. peccatum originale originans). Die damit begründete Unheilsgeschichte wird in analoger Verwendung des Sündenbegriffs Erbsünde
Sündenfall


Im Judentum ist es sozusagen zwangsläufig so, dass der Mensch sündigt.
Nach jüdischer Lehre ist kein Mensch perfekt, und alle Menschen haben mehrfach gesündigt. Diese Handlungen bedingen allerdings keine andauernde Verdammung; nur wenige Sünden sind (fast) unvergebbar
Eine Erbsünde kennt nur das Christentum.
Insofern wird fleißig damit geworben, dass der Christ nur an Jesus glauben muss.
Er starb, um die Mauer zwischen Gott und den Menschen zu zerstören. Jeden, der an Jesus Christus glaubt, befreit Gott aus dem Zustand der Sünde und vergibt ihm alle Schuld.
Sünde - ein altmodischer Begriff?
Wie ich finde eine fatale Aussage……

Aus neurologischer Sicht gibt es auch Erkenntnisse dazu:
Ja, sagen die Hirnforscher. Sie haben herausgefunden: Das Gehirnareal, das für moralisches Denken und Handeln zuständig ist, befindet sich im vorderen Stirnhirn, im sog. „Präfrontalen Cortex“. Dieses Wissen verdanken sie hauptsächlich Untersuchungen von Patienten, deren Charakter sich nach einem Unfall dramatisch verändert hat – bei körperlich vollständiger Genesung.
Moral im Kopf | wissen.de
Und dann gibt es noch die Möglichkeit der Arbeit an sich selbst, durch üben der ritterlichen Tugenden, hier wird die Verantwortung nicht an eine ominöse Macht abgegeben, sondern selbst ist der Mann/die Frau.
http://www.lightways.de/resources/Rittertugenden.pdf
 

Lupo

Ritter Kadosch
3. Oktober 2009
6.320
AW: Der Sündenfall

Bleiben wir mal kurz beim biblischen Sündenfall.

Variante 1:

Adam und Eva haben also trotz ausdrücklichem Verbot eine Frucht vom Baum der Erkenntnis gegessen und haben jetzt überhaupt erst eine Vorstellung von gut und böse. Und das ist dann der Sündenfall, und der ist so schwerwiegend, dass nach christlicher Auffassung jeder Mensch in diese Erbsünde hinein geboren wird.

Ich hab's eigentlich nie begriffen, wie bereits die Erlangung der Fähigkeit, gut von böse zu unterscheiden, einen Sündenfall darstellen kann. Nach meinem Dafürhalten ist diese Fähigkeit doch überhaupt erst die notwendige Voraussetzung, falsches Handeln also, Sünde, als solches zu erkennen und zu vermeiden.

Aber es hilft nichts, der Mensch wird mit der Vertreibung aus dem Paradis für eine Sünde bestraft, die er begangen hat, als er gar nicht wissen konnte, was überhaupt eine Sünde ist. Und die Sünde besteht darin, zur Erkenntnis gekommen zu sein, was überhaupt eine Sünde ist. Und das ist sogar so schlimm, dass sich das als Erbsünde auf jeden Menschen vererbt. Ziemlich kafkaesk.

Damit hat der Mensch nicht den Hauch einer Chance, den Sündenfall zu vermeiden. Wenn genau das, was ihn überhaupt erst zum Menschen macht, sein Gewissen, ebenso eine Sünde ist wie die unschuldige Gewissenlosigkeit, gibt es überhaupt keine Möglichkeit, wie das gutgehen kann. Das ist dann aber ein systemimmanenter Konstruktionsfehler der Schöpfung, für den der Schöpfer obendrein sein Geschöpf verantwortlich macht.

Etwas überspitzt und blasphemisch ausgedrückt: Er hat beim Schöpfen ziemlich gepfuscht. Wir können zwar nichts dazu, aber müssen als Sündenböcke für sein unausgegorenes Konzept herhalten.

Diese Geschichte wird einfach nicht rund - die dahinter stehende Philosophie taugt nichts, da sie unweigerlich zu einer Blasphemie und sich damit sebst ad absurdum führt. Bequem für die Religion, dass wahrscheinlich genau dieser Gedankengang in die Kategorie "Erbsünde" fällt und als nicht zu hinterfragende dogmatische Kröte gefälligst zu schlucken ist.

Ich persönlich habe ein ziemliches Problem damit, mich und meine Mitmenschen als die falsch konstruierten Geschöpfe eines dilletantischen Schöpfers wahr zu nehmen.

Und so kann das meines Erachtens auch nicht gemeint sein.

Variante 2:

Das Paradis ist kein mystischer Ort, sondern ein glücklicher Wesenzustand, ohne Sorgen, ohne Zweifel. Und damit ist es augenblicklich vorbei, sobald wir erkennen, das unsere Taten gute oder schlechte Folgen haben und versuchen gut zu handeln. Wir kriegen Gewissensbisse - auch für das, was wir vielleicht unabsichtlich oder unwissend angestellt haben. Klar, Fehler macht man unabsichtlich und in bester Absicht, aber mit dem Erkennen kommt der Zweifel an sich selbst, der Gewissensbiss, der uns aus unserem Paradis der Selbstzufriedenheit heraus holt.

Und selbst, wenn wir eine Vorstellung von gut und Böse entwickelt haben: Wir können alles, was wir tun nur so gut machen, wie wir es eben vermögen, und können uns für den Rest unseres Lebens fragen, ob es auch wirklich gut genug war. Ob es auch später noch Bestand hat oder wieder nur in bester Absicht die Frucht vom falschen Baum geholt war.

Mensch sein heißt, aus dem Paradis heraus zu kommen, Verantwortung für sein Handeln zu übernehmen und das beste aus seiner eigenen Unvollkommenheit zu machen. Es gibt für Dich kein Paradis, wenn Du als Mensch gut (was immer das auch heißen mag) sein und Dein eigenes Leben leben willst.

Als Metapher hierfür bekommt der Sündenfall einen in sich stimmigen Sinn. Er ist ein Gleichnis dafür, was es heißt, ein Mensch zu sein. Das ganze wird allerdings eine völlig persönliche Sache, die man mit sich selbst ausmachen muss. Sie kommt sogar ohne den Begriff der Sünde aus. Die strafende Instanz Gott ist letztlich das eigene Gewissen. Und das Paradis, der Seelenfrieden, ein Ort in Dir selbst, den Du zwangsläufig verläßt, wenn "Gut" und "Böse" zu Krieterien Deines Handelns werden. Damit kann man sogar als atheistisch angehauchter Humanist leben ...

Allerdings kann man so natürlich keine weltliche Macht über andere Menschen begründen. Dazu braucht man dann schon den perfiden Konstrukt einer Erbsünde, einer strafenden Instanz Gott sowie natürlich die Autorität diverser Neunmalkluger, die behaupten, (woher eigentlich?) als einzige zu wissen, wie man am besten mit dieser strafenden Instanz klarkommt. Und genau diese Autoritäten haben den Glauben zur völligen Hirnrissigkeit pervertiert - siehe Variante 1.

Deshalb Fazit für mich: Ein klares Ja zu einer Wertegemeinschaft, ein klares Nein zu einer Religionsgemeinschaft. Mein Glaube ist einzig und allein meine Sache.
 
Zuletzt bearbeitet:

Martin_Helmut

Lehrling
22. Juli 2011
1
AW: Der Sündenfall

Es war von Anfang an gewollt, daß der Mensch sich frei zwischen Gut und Böse entscheiden kann.
Der Grund für das Alles ist der dem Menschen gegebene freie Wille.
Gott möchte, daß wir uns aus freien Stücken für das Gute entscheiden.
Nur ist es leider scheinbar leichter, den Versuchungen der dunklen Seite der Macht zu erliegen, als den Weg des Lichts zu gehen.
 

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.057
AW: Der Sündenfall

Zwei neugeschaffene Menschen leben in einer perfekten Umgebung.
Sie haben keine Not, es mangelt ihnen an nichts.
Sie kennen kein Leid, keinen Schmerz und keinen Tod.
Eine statische Situation.
Wie bekommt man Bewegung in dieses Bild?

Um dieses stabile System in einen dynamischen Pprozess zu wandeln, muss man etwas hinzutun. Wenn alles in diesem System gut und schön ist, kann das Hinzuzufügende nur unschön und ungut sein.
Die Sünde.

Von diesem Moment an beginnt die Entwicklung der Menschheit.
Mit all ihren Fehlern, ihren Irrtümern, ihren Leistungen und Errungenschaften.
Nichts von dem, was danach kam, wäre im Paradies nötig gewesen.
Der Mensch hätte sich und seine Fertigkeiten niemals entwickeln und ständig verbessern müssen.

Gott schuf eine Maschine, ein komplexes System.
Und mit der Frucht der Erkenntnis schuf er auch den Knopf, mit dem dieses Werk sich zu bewegen anfangen konnte. Und er ließ dem Menschen die Wahl, diesen Knopf zu drücken.

Ein Obstgarten, in dem der Löwe neben dem Lamm schnarcht, anstatt es nach wilder Hatz zu reißen, ist in meinem Kopf ein unglaublich langweiliger Ort. Nicht einmal die Nacktheit der menschlichen Bewohner hat für irgendeine Spannung oder einen entsprechenden Spaß gesorgt. Im Garten Eden wurde kein neuer Mensch gezeugt.
Die Sehnsucht nach dem Paradies, das Streben dorthin erscheint mir aberwitzig angesichts
der dortigen Abwechslungsarmut.
Die Vorstellung, dass unser Leben hier aus einer göttlichen Bestrafung resultiert, soll uns vielleicht dazu anhalten, uns zu rehabilitieren.
Wir sind auf einen langen Weg geschickt worden und das einzige, was man uns mitgegeben hat, ist die Warnung vor unserer dunklen Seite, vor unserer Möglichkeit, durch unsere eigenen Entscheidungen alles zu verlieren.

Ziemlich ausgebuffter Plan.
Und hat eigentlich ganz gut geklappt.

:hut:
Al
 

Baal

Geheimer Meister
13. Januar 2011
265
AW: Der Sündenfall

sünde gabs schon bei den homo sapiens,wenn einer bei der jagd z.B geflüchtet ist vor Angst.
 

KTGR

Erhabener auserwählter Ritter
2. März 2011
1.113
AW: Der Sündenfall

Um den ganzen ein bisschen die Spannung zu nehmen sage ich mal...
Die Sünde gibt es seit der Mensch die Reue kennt...
 

Bona-Dea

Gesperrter Benutzer
3. August 2010
5.616
AW: Der Sündenfall

Um den ganzen ein bisschen die Spannung zu nehmen sage ich mal...
Die Sünde gibt es seit der Mensch die Reue kennt...

Nun könnte ich ja Fragen, woher kommen denn die Gewissensbisse, wenn ein Mensch falsch gehandelt hat? (ich gehe vom psychisch gesunden Menschen aus)

Auch wenn uns die Hirnforscher, den Bereich im Gehirn nennen können, wo diese Emotion (Reue)
herkommt nützt uns das gar nichts.

Und so geht es auch vielen, die materiellen Wohlstand gewonnen haben, sie fühlen sich trotzdem leer.

An der Sinnfrage des Lebens kommt keiner vorbei und nicht umsonst wurde dem Menschen, ein so kompliziertes Gehirn gegeben.

Aller Pantheismus nämlich muß an den unabweisbaren Forderungen der Ethik, und nächst dem am Uebel und dem Leiden der Welt, zuletzt scheitern. Ist die Welt eine Theophanie; so ist Alles, was der Mensch, ja, auch das Thier thut, gleich göttlich und vortrefflich: nichts kann zu tadeln und nichts vor dem Andern zu loben seyn: also keine Ethik. Daher eben ist man in Folge des erneuerten Spinozismus unserer Tage, also des Pantheismus, in der Ethik so tief herabgesunken und so platt geworden, daß man aus ihr eine bloße Anleitung zu einem gehörigen Staats- und Familienleben machte, als in welchem, also im methodischen, vollendeten, genießenden und behaglichen Philisterthum, der letzte Zweck des menschlichen Daseyns bestehn sollte.

Schopenhauer, Arthur, Die Welt als Wille und Vorstellung, Zweiter Band, Ergnzungen zum vierten Buch, 47. Zur Ethik - Zeno.org
 

KTGR

Erhabener auserwählter Ritter
2. März 2011
1.113
Nun könnte ich ja Fragen, woher kommen denn die Gewissensbisse, wenn ein Mensch falsch gehandelt hat? (ich gehe vom psychisch gesunden Menschen aus)

Vom eins auf´s Maul bekommen...vielleicht?
Jemand sagt dir du sollst da nicht ran gehen...(ob vor 100.000 Jahren oder heute...spielt keine Rolle)...du gehst aber da ran...und machst es auch noch kaputt...er kommt und haut dir ein paar um die Ohren...ergo...ein Sündenfall ist geboren!
Am Abend gehst du vorbei und bittest um Entschuldigung...ergo...die erste Reue ist da!

Da gibt es nichts zu analysieren und zu zitieren, ob von Schopenhauer oder sonst wem....
Wer Verbote erschafft erschafft auch Sünder...und die werden dann möglicherweise eines besseren belehrt und bereuen...das ist alles!
Da kann es der Schopenhauer auch analysieren wie er will...
Auch wenn uns die Hirnforscher, den Bereich im Gehirn nennen können, wo diese Emotion (Reue)
herkommt nützt uns das gar nichts.

Und so geht es auch vielen, die materiellen Wohlstand gewonnen haben, sie fühlen sich trotzdem leer.

An der Sinnfrage des Lebens kommt keiner vorbei und nicht umsonst wurde dem Menschen, ein so kompliziertes Gehirn gegeben.



Schopenhauer, Arthur, Die Welt als Wille und Vorstellung, Zweiter Band, Ergnzungen zum vierten Buch, 47. Zur Ethik - Zeno.org[/QUOTE]

Nun könnte ich ja Fragen, woher kommen denn die Gewissensbisse, wenn ein Mensch falsch gehandelt hat? (ich gehe vom psychisch gesunden Menschen aus)


Wenn jemand Verbote aufstellt...stellt er automatisch auch Sünder da!
Das war vor 100.000 Jahren so und ist auch noch heute gültig...
Da kann ein jeder Schopenhauer analysieren wie er will.

Bona-Dea schrieb:
Und so geht es auch vielen, die materiellen Wohlstand gewonnen haben, sie fühlen sich trotzdem leer.

Ist das jetzt eine Meinung von dir oder eine Behauptung?


Bona-Dea schrieb:
An der Sinnfrage des Lebens kommt keiner vorbei und nicht umsonst wurde dem Menschen, ein so kompliziertes Gehirn gegeben.

Ob es da überhaupt einen Sinn gibt...möchte ich hinzufügen!




Doppelpost bitte vermeiden, unsere Edith erlaub 30 Minuten die Bearbeitung eines Beitrags. beast/Mod
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Bona-Dea

Gesperrter Benutzer
3. August 2010
5.616
AW: Der Sündenfall

Hallo KTGR;
Wenn jemand Verbote aufstellt...stellt er automatisch auch Sünder da!
Gesetze waren scheinbar notwendig um ein geregeltes soziales Leben im Verband zu führen.
Ein Dieb ist ein Dieb, aber nicht für jeden ein Sünder.
Das war vor 100.000 Jahren so und ist auch noch heute gültig...
Da kann ein jeder Schopenhauer analysieren wie er will.
Ich fand die widerlegung des pantheistischen Gedanken, aus philosophischer Sicht interessant, denn wie könnte sich das Göttliche sonst unterscheiden vom Gewöhnlichen?

Ist das jetzt eine Meinung von dir oder eine Behauptung?
Eine Beobachtung und persönliche Meinung.

Ob es da überhaupt einen Sinn gibt...möchte ich hinzufügen!
Selbst das, gehört zur "Sinnfrage" dazu.
 

KTGR

Erhabener auserwählter Ritter
2. März 2011
1.113
AW: Der Sündenfall

Hallo KTGR;

Gesetze waren scheinbar notwendig um ein geregeltes soziales Leben im Verband zu führen.
Ein Dieb ist ein Dieb, aber nicht für jeden ein Sünder.

Ich sprach über Verbote...nicht über Gesetze...
Und wenn jemand Verbote aufstellt/e weiß/wusste er sie zu verteidigen...
Diebstahl ist Diebstahl...egal ob dieser letztendlich bestraft wird oder nicht!
Und da es Nachahmer geben kann...wird es als Sünde (in der Religion) angesehen...da ein Glaube keine Gesetze (im Juristischen Sinn) kennt!
Was nun die Juristen mit einen Dieb machen...das liegt im "menschlichem Ermessen" der Tatsache.

Ich fand die widerlegung des pantheistischen Gedanken, aus philosophischer Sicht interessant, denn wie könnte sich das Göttliche sonst unterscheiden vom Gewöhnlichen?

Das unterscheidet sich eben dadurch das es "Göttlich" heißt und nicht Menschlich...das reicht glaube ich aus um einen Unterschied zu erkenne


Eine Beobachtung und persönliche Meinung.

Dann ist es gut!

Selbst das, gehört zur "Sinnfrage" dazu.

Eher ist das die eigentliche Frage...bevor alle anderen Fragen gestellt werden sollten...oder?
Denn erst sollte man sich fragen ob das Leben überhaupt einen Sinn hat und dann sich fragen wofür etwas Sinn macht im Leben.
 

Bona-Dea

Gesperrter Benutzer
3. August 2010
5.616
AW: Der Sündenfall

Hallo KTGR;
Ich sprach über Verbote...nicht über Gesetze...
Und wenn jemand Verbote aufstellt/e weiß/wusste er sie zu verteidigen...
Diebstahl ist Diebstahl...egal ob dieser letztendlich bestraft wird oder nicht!
Und da es Nachahmer geben kann...wird es als Sünde (in der Religion) angesehen...da ein Glaube keine Gesetze (im Juristischen Sinn) kennt!
Was nun die Juristen mit einen Dieb machen...das liegt im "menschlichem Ermessen" der Tatsache.
Ob du es nun Verbot oder Gesetz nennst, ist eigentlich ziemlich wurscht. Zum Glück ist die juristische Bestrafung human im Gegensatz zur religiösen, wo für Diebstahl die Hand abgeschlagen wurde.

Das unterscheidet sich eben dadurch das es "Göttlich" heißt und nicht Menschlich...das reicht glaube ich aus um einen Unterschied zu erkenne

OK, ich bin jetzt göttlich, welche Eigenschaften müßte ich haben, damit du mich nicht doch als menschlich ansiehst?

Eher ist das die eigentliche Frage...bevor alle anderen Fragen gestellt werden sollten...oder?
Denn erst sollte man sich fragen ob das Leben überhaupt einen Sinn hat und dann sich fragen wofür etwas Sinn macht im Leben.

Es gibt ja den trivialen Sinn sich zu vermehren, fressen, einfach nur zu Überleben.

ich persönlich Frage natürlich nach einem höherern Sinn, der uns vom Tierreich unterscheidet, es könnte Zufall sein das wir denken und philosophieren können, es könnte aber auch eine Errungenschaft sein, die einen bestimmten Sinn erfüllt.
 

Dirtsa

Meister vom Königlichen Gewölbe
15. Januar 2011
1.314
AW: Der Sündenfall

@Lupo
Mensch sein heißt, aus dem Paradis heraus zu kommen, Verantwortung für sein Handeln zu übernehmen und das beste aus seiner eigenen Unvollkommenheit zu machen. Es gibt für Dich kein Paradis, wenn Du als Mensch gut (was immer das auch heißen mag) sein und Dein eigenes Leben leben willst.

Als Metapher hierfür bekommt der Sündenfall einen in sich stimmigen Sinn. Er ist ein Gleichnis dafür, was es heißt, ein Mensch zu sein.
@AL
Von diesem Moment an beginnt die Entwicklung der Menschheit.
Mit all ihren Fehlern, ihren Irrtümern, ihren Leistungen und Errungenschaften. ….

…...............
Und mit der Frucht der Erkenntnis schuf er auch den Knopf, mit dem dieses Werk sich zu bewegen anfangen konnte. Und er ließ dem Menschen die Wahl, diesen Knopf zu drücken.
Die Vertreibung aus dem Paradies als Bild für Menschheit, die ein Bewusstsein entwickelt, reflektieren und entscheiden, sowie bewusst handeln kann, gefällt mir zumindest besser, als die Deutungen von Ungehorsam und Regelbruch als moralisches Versagen und durch die Menschheitsgeschichte mitgeschleppte Erbsünde. Das damit verknüpfte Menschenbild einer Menschheit, die sündig und strafwürdig ist und ständig ein schlechtes Gewissen haben soll, stieß mir immer schon auf.

Ich habe nie begriffen, was an Erkenntnis, welcher Art auch immer, schlecht sein sollte, wieso die Vaterfigur Gott den Baum überhaupt ins Paradies gestellt und mit einem Verbot belegt hat, anstatt den Baum außerhalb der Reichweite der unmündigen ihrer selbst noch nicht bewussten Menschheit aufzustellen. Weiß doch jeder der Kinder hat, dass das schief gehen muss.

Welche Erkenntnis wurden gewonnen oder vorher mit dem Verbot geschützt. Die Erkenntnis, dass das paradiesische Leben zwar sehr geborgen aber sehr stark begrenzt und legitimiert war und Entwicklung einschränkte? Die Erkenntnis, das Wissen und Entscheidungsfähigkeit ihren Preis haben, nur als aktive Aktion und nicht immer ohne Konflikt mit bisher gültigen Regeln zu erlangen sind? Die Erkenntnis dass durch die Endlichkeit, nur begrenzte Zeit zur Verfügung steht? Dass das Leben komplex, ambivalent, anstrengend ist? Dass Autonomie und Entscheidungsfähigkeit nicht kompatibel mit paradiesischen Zuständen sind ? Der Sündenfall als Voraussetzung, für Weiterentwicklung. Dann wäre die „böse“ verführerische Schlange als Katalysator für evolutionäre Prozesse zu sehen. Verführbarkeit keine moralische Schwäche sondern Notwendigkeit.

Neben dem Bild für Menschheitsgeschichte könnte es auch eins für Pubertät, für Erwachsen und sich seiner Sexualität bewusst zu werden, für das Lösen vom Elternhaus mit den damit verbundenenen Konflikten, für das in Frage stellen der elterlichen Autorität und Entscheidungsbefugnis, für die Notwendigkeit, sich als Erwachsener den Widrigkeiten und Herausforderungen des Lebens zu stellen zu müssen, sein.

LG
Dirtsa
 

dtrainer

Wiedergänger
17. Dezember 2008
10.562
AW: Der Sündenfall

Man kann solche Stellen im biblischen Text nicht platt wörtlich nehmen. Dabei kommt nur Unsinn heraus, es lohnt aber sich Gedanken über die Bedeutung zu machen.
Der Baum des Lebens verkörpert die höchste Stufe in der bestehenden Welt: Die Stufe des Wortes Gottes und der allumfassenden Offenbarung. Darum blieb jene Stufe verwahrt, bis sie im Erscheinen der größten Universalen Offenbarung sichtbar und offenkundig wurde. Denn die Stellung Adams war in bezug auf das Erscheinen und die Offenbarung der göttlichen Vollkommenheiten in keimhaftem Zustand; der Rang Christi entspricht der Zeit des Heranreifens und Vernünftigwerdens; der Aufgang des Größten Gestirns¹ war die Stufe der Vollkommenheit des Geistes und der menschlichen Tugenden. Deshalb ist im höchsten Paradies der Baum des Lebens der Ausdruck für den Mittelpunkt vollkommen reiner Heiligkeit, nämlich der göttlichen allumfassenden Offenbarung. Vom Zeitalter Adams bis zur Zeit Christi sprach man wenig vom ewigen Leben und den allumfassenden himmlischen Vollkommenheiten. Dieser Baum des Lebens war die Stufe der Wirklichkeit Christi; durch Seine Offenbarung wurde er gepflanzt und mit ewigen Früchten geschmückt.
Abdúl-Baha
alles lesen
GBS Recherche - Welcome!
 

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.826
AW: Der Sündenfall

Weshalb das dem Verfasser der Geschichte vom Sündenfall weise erschienen sein könnte, ist eine Frage. Ob wir es heute noch weise finden können, ist eine völlig andere.
 

Adept

Erlauchter Auserwählter der Fünfzehn
11. Dezember 2010
1.009
AW: Der Sündenfall

Ich habe nie begriffen, was an Erkenntnis, welcher Art auch immer, schlecht sein sollte, wieso die Vaterfigur Gott den Baum überhaupt ins Paradies gestellt und mit einem Verbot belegt hat, anstatt den Baum außerhalb der Reichweite der unmündigen ihrer selbst noch nicht bewussten Menschheit aufzustellen. Weiß doch jeder der Kinder hat, dass das schief gehen muss.

Der Sündenfall als Voraussetzung, für Weiterentwicklung.
Dann wäre die „böse“ verführerische Schlange als Katalysator für evolutionäre Prozesse zu sehen.


Moin

Du bist meiner Meinung nach ziemlich nah dran.
Ich füge mal hinzu...

Unser "Gott" wurde überredet uns einen freien Willen zu verpassen, ursprünglich hatten wir keinen.
Seine Kreation wurde kritisiert.
Er stimmte also einen Vertrag zu, der auch beinhaltete das eine Gruppierung(Luzifer Gruppe) mit auf seinen Spielplatz zog.

Diese Gruppe sagt:
"Wir tun "böses" um euch zu helfen."
"Seht das "böse" als Werkzeug/Katalysator an, denn dadurch erkennt ihr das Gute in euch."
Erkenne dich selbst..;)

Diese Bibelgeschichte, wie sie geschrieben steht, wäre demnach für religiösen Machtmissbrauch völlig verfälscht/codiert worden.

lg
 

KTGR

Erhabener auserwählter Ritter
2. März 2011
1.113
AW: Der Sündenfall

Ob du es nun Verbot oder Gesetz nennst, ist eigentlich ziemlich wurscht. Zum Glück ist die juristische Bestrafung human im Gegensatz zur religiösen, wo für Diebstahl die Hand abgeschlagen wurde.

Human ist für mich die Gesetze oder Verbote nicht zu brechen...alles andere ist nicht Human...oder ist Mord etwa Human? Oder Diebstahl? Oder falsche Aussage?

Wenn durch so eine Aktion Menschen gefährdet werden..dann sind die Täter eher nicht Human...und mir ist es Wurscht was letztendlich mit ihnen passiert...
Wenn der Täter in der Lage ist so eine Tat zu begehen...wieso sollte ich mich "Human" zeigen?

Ich weiß das man einen Diebstahl von einen Apfel...nicht mit "Hand ab" bestrafen sollte...
Aber was einmal nicht bestraft wird, kann zu Gewohnheit werden...und das will ich nicht!

Wenn jemand jedoch sich in der Situation befindet einen Apfel zu klauen...dann hat wohl das "Liebe deinen nächsten" Gebot versagt...wo wir wieder beim Anfang wären...oder?

OK, ich bin jetzt göttlich, welche Eigenschaften müßte ich haben, damit du mich nicht doch als menschlich ansiehst?

Z.B Keine solche Fragen stellen....da du die Antwort schon wissen würdest?



Es gibt ja den trivialen Sinn sich zu vermehren, fressen, einfach nur zu Überleben.

ich persönlich Frage natürlich nach einem höherern Sinn, der uns vom Tierreich unterscheidet, es könnte Zufall sein das wir denken und philosophieren können, es könnte aber auch eine Errungenschaft sein, die einen bestimmten Sinn erfüllt.

Eben weil es so oder so sein kann...kann man alles behaupten oder glauben!
Die Wissenschaft kann uns da sowieso nicht weiter helfen...oder?
 

KTGR

Erhabener auserwählter Ritter
2. März 2011
1.113
AW: Der Sündenfall

Dirtsa schrieb:
Die Vertreibung aus dem Paradies als Bild für Menschheit, die ein Bewusstsein entwickelt, reflektieren und entscheiden, sowie bewusst handeln kann, gefällt mir zumindest besser, als die Deutungen von Ungehorsam und Regelbruch als moralisches Versagen und durch die Menschheitsgeschichte mitgeschleppte Erbsünde. Das damit verknüpfte Menschenbild einer Menschheit, die sündig und strafwürdig ist und ständig ein schlechtes Gewissen haben soll, stieß mir immer schon auf.


Das Adam und Eva keinen "freien Willen" besaßen ist mir aber neu!

Wieso hat dann wohl Gott ihnen gesagt sie sollen nicht vom Baum essen?
Hätten sie keinen freien Willen wäre er sich sicher das dass nie passieren würde...oder?
Da Hätte er auch keine Verbote und Gesetze zu stellen brauchen...
Die Erbsünde ist für mich das plötzliche sich fragen "warum" der beiden...
Warum sind wir hier, warum existieren wir, was ist der Sinn..u.s.w.


Und Lucifer und Co existierten viel früher als Adam und Eva....also nicht im selben Zusammenhang erwähnen...
Das "Fallen" des Erzengels hat mit Adam und Eva und den Garten Eden nichts gemeinsam.
Und ja es war der Garten Eden und nicht das Paradies aus dem sie hinausgeworfen wurden....


Und es war der freie Wille der diese beide dazu verführte den Apfel zu essen...
Aber da Gott seine Geschöpfe liebt schickte er seinen Sohn um uns davon zu erlösen...
Durch die Taufe wird diese Sünde von uns genommen...

Man braucht nicht die Bibel zu lesen um sich seine Fragen beantworten zu können...
Fragen kann man danach überall wo man will/kann...
Aber ohne eine gewisse wenige Ahnung sollte man nicht solche Fragen stellen.

Hier schreibt @Lupo

Mensch sein heißt, aus dem Paradis heraus zu kommen, Verantwortung für sein Handeln zu übernehmen und das beste aus seiner eigenen Unvollkommenheit zu machen. Es gibt für Dich kein Paradis, wenn Du als Mensch gut (was immer das auch heißen mag) sein und Dein eigenes Leben leben willst.

Als Metapher hierfür bekommt der Sündenfall einen in sich stimmigen Sinn. Er ist ein Gleichnis dafür, was es heißt, ein Mensch zu sein.

Als ob er weiß was es heißt im Garten Eden zu leben...als ob er schon jemals da war!


Wir leben in eine Welt mit Krieg, Hunger, Krankheiten, Morde und Gewalt...so etwas gab es da "wahrscheinlich" nicht...
wir wollten es aber dennoch wissen....das haben wir davon.
Und nun träumen wir von eine Welt ohne all das was oben steht...na toll!
 

Lupo

Ritter Kadosch
3. Oktober 2009
6.320
AW: Der Sündenfall

...Als ob er weiß was es heißt im Garten Eden zu leben...als ob er schon jemals da war!...

Hi KTGR,

nicht aus dem Zusammenhang reißen, bitte! Ich schrieb vom Garten Eden als einem Wesenszustand, nicht von einem realen Ort, an dem man sich aufhalten könnte. Und natürlich, in Momenten, in denen man einmal rundum zufrieden und glücklich ist, kann man auch (wieder) da oder dem nahe sein. Aber mit unserer Rastlosigkeit vertreiben wir uns regelmäßig selbst davon wieder.
 
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