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Deutscher Wohnungsmarkt

IMplo

Geheimer Meister
22. August 2003
352
Hi alle!

Mir geht es gerade so durch den Kopf;

warum vergibt der deutsche Staat eigentlich nicht Darlehen zum Wohnungserwerb an Bürger auch ohne, daß man gleich die Hälfte der Summe schon auf den Tisch blättern kann?

In etwa so:

Ein Siedlungsprojekt wird ausgeschrieben.
Die Bürger bewerben sich als künftige Käufer und erhalten Zuschlag.
Mietzahlungen werden zur Tilgung verwendetm, anschl. sind die Ex-Mieter Wohnungsbesitzer, der Staat hat die Einlagen wieder raus und die Bauwirtschaft hat auch ordentlich was davon ;)

Ist das undenkbar wegen der Immobilienlobby? Gibt es andere Gründe, die sowas nicht zulassen? Ich finde diese Grundidee nicht wirklich schlecht...zumindest mal als Modell...

Greetz!
IMplo
 

Vochaw

Geselle
26. Februar 2003
24
???

Wie solln das gehen???

ne billige Eigentumswohnung kostet ca. 100 000 vielleicht au mehr. dann kommen die leut und zahlen sage ma mal 400 miete. d.h. sie müssen 250 mal bezahlen um alles abbezahlt zu haben also 20 Jahre.

Aber wer übernimmt den renovierung und instandhaltung?? wenn die leute in nem normale mieter sind musses der vermieter machen. kostet also nochmal den staat geld. und nahc 20 Jahren sin die wohnungen wahrscheinlich dann au so kaputt dsass die den mieter nochmal en haufen geld für die instandhaltung kosten.

Schon ne gute idee. aber des wär jetzt vielleicht des gegenargument wo mit eingefallen wär
 

Ein_Liberaler

Ritter des Heiligen Andreas von Schottland
14. September 2003
4.926
Mietkauf? Dazu müßte die Regierung einige zig Milliarden vorschießen, die dann über Jahre abgestottert werden. Sie könnte keine marktüblichen Zinsen verlangen, denn das Angebot soll sich ja an Menschen richten, die marktübliche Zinsen nicht zahlen können. Die Regierung hat aber kein Geld. Sie ist im Gegenteil hoch verschuldet und verschuldet sich jedes Jahr weiter, und zwar zu - marktüblichen Zinsen. (Ein wenig billiger, weil sie nicht pleite gehen kann.)

Und das ist noch nicht alles. Der Nachfrager Staat würde die Preise in die Höhe treiben, bis am Ende praktisch alle auf seine Hilfe angewiesen sind und sich kein Normalverdiener mehr aus eigener Kraft Wohneigentum leisten kann.
 

erik

Erlauchter Auserwählter der Fünfzehn
4. April 2004
1.002
Äh? Lest Ihr keine Zeitungen?

Die Wohnungsbauprämie ("Eigenheimzulage") ist doch gerade erst abgeschafft worden.
 

IMplo

Geheimer Meister
22. August 2003
352
...also wenn man mir anböte, 20 Jahre oder auch 25 meine heutige Miete zu zahlen, dann aber die Wohnung auch mir gehörte, würde ich das tausendmal lieber zahlen, als einfach nur die Gewinnspanne eines Vermieters zu erhöhen.

Leider ist es aber so, daß man ja immer schon reich sein muß, (oder halt bspw. 40% der Summe zum Kauf besitzen muß), um hierzulande Wohneigentum zu erwerben. Ich finde, hier sollte der Staat einspringen und somit auch ein wenig Wohlstand im Lande verbreiten, der unter aktuellen Bedingungen nicht entsteht.

Wenn der Mensch dann in Rente geht, hat er halt auch keine Miete, sondern Umlagen zu zahlen! Auf diese Weise kann man auch an breiter Front Lebenshaltungskosten senken....

Da der Mensch eh sein Leben lang Miete zahlt, ist halt die Frage, ob es sich für den Staat am Ende nicht doch lohnen würde, seinen Menschen bei der Gewinnung von Wohneigentum stärker als bisher zu helfen. Mietzuschüße und sonstige, oft nötige Sozialleistungen zur Aufbesserung kleiner Renten sind schon heute leider oft genug vonnöten.
Da unser aller Renten nicht mehr so hoch sein werden, wie die unserer Eltern, ist das m.E. eine besonders gute Idee - auf diese Weise läßt sich evtl. ein wenig Elend vermeiden, denn:

Mieten steigen immer schneller, als die tatsächlichen Kosten der Instandhaltung betragen. Da Wohnen ein Grundbedürfnis ist, wie Atmen oder Essen, sollte auch der Gewinn daran nicht hoch sein, sondern eher marginalen Charakter haben. wenn man sio die Nebenkostenabrechnungen mit seiner Mietsumme vergleicht, dann wird es einem schon manchmal schlecht.

Greetz!
IMplo
 

Franziskaner

Ritter vom Schwert
4. Januar 2003
2.061
IMplo schrieb:
Mieten steigen immer schneller, als die tatsächlichen Kosten der Instandhaltung betragen. Da Wohnen ein Grundbedürfnis ist, wie Atmen oder Essen, sollte auch der Gewinn daran nicht hoch sein, sondern eher marginalen Charakter haben. wenn man sio die Nebenkostenabrechnungen mit seiner Mietsumme vergleicht, dann wird es einem schon manchmal schlecht.

Sofern dir die Wohnung bzw. das Haus, das vermietet ist, nicht komplett selbst gehört, kann von einer Gewinnspanne nicht die Rede sein.

Ich hab' mir vor ein paar Jahren eine Wohnung gekauft (so als Altersvorsorge), die momentan vermietet ist. Zusätzlich zur Miete lege ich ungefähr den gleichen Betrag nochmal drauf, um das Teil abzuzahlen. Selbst wenn ich in 15 Jahren fertig bin mit abzahlen, müsste ich also nochmal 25 Jahre Miete bekommen, bevor ich in eine Gewinnzone rutsche. Wird mir nicht alleine so gehen.

Von den Nebenkosten kann man in dem Zusammenhang nicht sprechen, das sind Kosten, die der Vermieter i.d.R. ja erst mal vorschiessen muss. Ausserdem erhöht das keinesfalls den Gewinn, sondern entsteht für Müllgebühren, Strom, Gas, Wasser etc., also das müsstest du genau so zahlen, wenn dir die Hütte selbst gehören würde.

Aber ich muss dir in einem zustimmen, es wäre besser, staatliche Gelder für den Erwerb von eigengenutzten Wohnungen zuzuschiessen, als für die Erhaltung von irgendwelchen Steinkohlebergwerken.
 

Ein_Liberaler

Ritter des Heiligen Andreas von Schottland
14. September 2003
4.926
Nochmal: Erstens hat die Bundesrepublik nicht das Geld, um Häuser zu verschenken (überspitzt formuliert), zwotens würde der Versuch die Preise ins Unermeßliche treiben.

Was man machen könnte, wäre mehr Bauland ausweisen, Hochhäuser zulassen, die mittelalterliche Stadtsilhouetten zerstören, und Bauvorschriften streichen, die bisher deutsche Häuser besonders teuer machen.

Das Gegenteil ist zur Zeit der Fall. Landschaftszersiedelung ist mega-pfui, und es wird eine sauteure Wärmedämmung vorgeschrieben, sehr zur Freude der betreffenden Industrie.

Einziger Lichtblick ist die ins Auge gefaßte Streichung der Wohnungsbauförderung, die hat nämlich keine einzige arme Familie ins eigene Haus gebracht, sondern eher dafür gesorgt, daß die, die sowieso bauen konnten, mehr Geld in der Tasche hatten und bereit waren, höhere Preise zu zahlen. Wohnungsbauförderung ist Baugewerbeförderung.

Edit: Ich gehe normalerweise davon aus, daß Miete oder Pacht nach etwa vierzig Jahren den Kaufpreis der Immobilie ergeben, so über den Daumen. Wenn man sich für den Kauf noch verschuldet hat...
 

trashy

Großer Auserwählter
19. Mai 2002
1.781
erik schrieb:
Äh? Lest Ihr keine Zeitungen?

Die Wohnungsbauprämie ("Eigenheimzulage") ist doch gerade erst abgeschafft worden.

du offensichtlich nicht! die Eigenheimzulage gibts momentan noch - sie ist lediglich eingeschränkt worden.
 

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