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Die flache Erde oder die Globus Lüge

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.872
Ich kenne viele Fallschirmspringer und ich kann Ihnen versichern, daß die nicht schwerelos sind, bisher noch alle unten aufgeschlagen sind und zum Teil ganz eindeutig zu viele Fünfpunktlandungen* gemacht haben.

*Füße, Knie, Kopf, Kopf, Kopf.
 

Lupo

Ritter Kadosch
3. Oktober 2009
6.327
Ein Fallschirmspringer spricht davon, im Fall schwerelos zu sein.

Nun, er hängt ja in seinen Gurten, und die sind so angebracht, dass sie den Druck verteilen. Würde er sich den ganzen Fall über mit den Händen festhalten müssen, käme er nicht mehr auf die Idee, schwerelos zu sein.
 

Giacomo_S

Prinz der Gnade
13. August 2003
4.327
Ein Fallschirmspringer spricht davon, im Fall schwerelos zu sein.

Ein Fallschirmspringer ist nicht schwerelos, er befindet sich vielmehr im freien Fall, der allerdings durch den Luftwiderstand gebremst wird. Hätte die Erde keine Atmosphäre, dann würde der Fallschirmspringer im Fall immer weiter beschleunigen, und zwar mit der Erdbeschleunigung von 9,81 m / s^2.
Bedingt durch den Luftwiderstand wird allerdings der menschliche Körper nicht schneller als ca. 200 km/h, was in den meisten Fällen für einen sicheren Tod bekanntlich mehr als ausreichend ist.

Genausowenig sind die Astronauten auf der ISS schwerelos, auch sie unterliegen der irdischen Gravitation und befinden sich im freien Fall. Nur wird die Gravitation durch die nach außen wirkende Zentripetalkraft kompensiert, was nur deshalb möglich ist, weil sie sich in einer Rotationsbewegung um die Erde befinden. Da sich die ISS aber nur 400 km über der Erdoberfläche befindet, muss sie mit einer deutlich größeren Winkelgeschwindigkeit um die Erde kreisen, als die Erde selbst sich dreht. Daher überfliegt die ISS auch ständig die ganze Erde und über anderen Erdteilen, denn anderenfalls könnte sich die ISS mit ihren Astronauten auf dieser Höhe gar nicht halten.

Ach, und übrigens:
Entgegen jeglicher Intuition und "gesundem Menschenverstand" ist die Fallgeschwindigkeit (im Vakuum) von der Masse des Fallkörpers unabhängig. Begrenzt wird sie nur durch den Luftwiderstand: Im Vakuum fallen Bleigewicht, Korken und Feder gleich schnell.
 

William Morris

Meister des Tabernakels
4. Mai 2015
3.764
Wer das Fallschirmspringen als Sport betreibt, macht es, um den Zustand der Schwerelosigkeit zu erhalten bzw. sich dem zu nähern.
Welche Schwerelosigkeit, ohne einen Fallschirm, der den Fall abbremst, würde sich der Fallschirmspringer ziemlich unsanft durch die Flacherde bohren und auf der dunklen Seite der Erde landen.
 

Bella Varia

Vollkommener Meister
30. Juli 2023
531
Unser Klassenlehrer sagte, die Frau habe das breite Becken, weil sie das Kind tragen müsse. Nun, irgendetwas störte mich an dieser Ansicht und habe erst nach vielen Jahren den Grund herausfinden können.

Vielleicht klärst du uns auf ?

meinst du etwa, frauen mit breiterem becken haben (samt kind) häufiger eine geburt überlebt, was evolutionär dazu führte das frauen generell eher ein breiteres becken haben ?

Die Frage nach dem Becken ist so wie die Frage, was zuerst da war, das Huhn oder das Ei?
 

Lupo

Ritter Kadosch
3. Oktober 2009
6.327
Die Frage ist aber insofern bemerkenswert, weil bisher noch niemand gefragt hat, wer zuerst da war: der Säugling oder der Erwachsene? Obwohl das exakt die gleiche gegenstandslose Frage ist.

Glaubt man an einen Schöpfer, dann reduziert sich die Frage darauf, ob er nun zuerst das Ei bzw den Säugling oder das Huhn bzw den erwachsenen Menschen geschaffen hat. Darüber kann man praktische Erwägungen anstellen, was denn sinnvoller wäre, aber ist wohl eher nicht der Kern der Sache.

Und vor dem Hintergrund der Evolutionstheorie stellt sich diese Frage überhaupt nicht. Weder bei ein- noch bei mehrzelligen Lebewesen.
 

Bella Varia

Vollkommener Meister
30. Juli 2023
531

MatScientist

Ritter der ehernen Schlange
21. März 2014
4.139
Er drückte sich so aus, als ob das Becken erst hätte breit wachsen müssen, um ein Kind gebären zu können. Bis es soweit gekommen wäre, wäre die Menschheit aber längst ausgestorben.
diese Kreationisten-Diskussion musste ich leider auch schon mal führen.

Da war das Argument dass irgend eine Evolution beim Specht nicht sein kann weil blablabla.

Darwin hats doch einwandfrei bewiesen dass Evolution existiert.
 

Giacomo_S

Prinz der Gnade
13. August 2003
4.327
Er drückte sich so aus, als ob das Becken erst hätte breit wachsen müssen, um ein Kind gebären zu können. Bis es soweit gekommen wäre, wäre die Menschheit aber längst ausgestorben.

In gewisser Weise nicht ganz falsch. Es musste erst breit wachsen, um ein Kind mit einem so großen Schädel austragen zu können.
Es ist die Frage, wie man den Begriff "Mensch" definiert, aber beim Homo Sapiens war diese Anatomie bereits gegeben. Bei unserem Vorgängern, je nach Definition Homo Erectus oder Homo Rudolfensis, auch.
Schaut man aber weiter zurück, dann haben die Vorläufer des Menschen mit kleineren Schädeln und kleineren Becken angefangen. Wie es aussieht, war die stetige Entwicklung hin zu einem immer größeren Gehirn und Schädel nur möglich durch eine ständig zunehmende Zufuhr an tierischen Proteinen, sprich: Fleisch und das Garen von Nahrung überhaupt.
Weniger klar ist, warum das Gehirn an Größe ständig zunahm und was die Gründe, was die Vorteile dieser Entwicklung waren. Die Zunahme an Intelligenz allein kann es kaum gewesen sein. Denn der Homo Sapiens lebte 95% seiner Zeit (300.000 Jahre) in der Altsteinzeit, in der kaum eine Entwicklung stattfand. Dagegen sind Jungsteinzeit + historische Epoche mit zusammen max. 15.000 Jahren eine verglw. sehr dünne Schicht.

Als Menschen sind wir zwar Säugetiere, es gibt aber eine Reihe von Eigenschaften, die uns von allen Säugetieren biologisch unterscheiden:
- Der Mensch ist das einzige Säugetier, welches bei der Geburt Hilfe benötigt.
- Die Kindheit ist erheblich verlängert im Vergleich zu anderen Säugetieren.
- Der Schädel vergrößert sich noch während der Kindheit ganz deutlich.
- Der Mensch hat, im Unterschied zu den meisten Säugetieren, keine Paarungszeiten.
- Die Menstruation kommt nur beim Menschen vor.
- Die Menopause, "Großmütter", gibt es auch nur beim Menschen. Alle anderen weiblichen Säugetiere, auch Primaten, verenden mit dem Ende ihrer Reproduktionsfähigkeit.
- Sichtbarer Busen und runde weibliche Formen auch außerhalb der Zeiten des Säugens von Nachkommen.
- Ein Gehirn mit einer Größe, welches allein und ständig 20% der Gesamtenergie des Körpers verbraucht. Kein Tier leistet sich ein Gehirn dieser Größe.
- Der aufrechte Gang.

Und dann gibt es da diese - älteren und jüngeren - Unterschiede, die erst durch die Menschheitsentwicklung auftreten, und die die Resultate einer genetischen Veränderung darstellen:
- Fast alle Säugetiere, mit wenigen Ausnahmen (Primaten, Meerschweinchen), benötigen keine äußere Zufuhr von Vitamin C als essentielles Vitamin. Es ist in ihrem Stoffwechseln zwar vorhanden und notwendig, sie synthetisieren es aber selbst. Katzen z.B. benötigen keine Zufuhr von Vitamin C, ihr Körper stellt es selbst her. Offenbar stand für unsere primatologischen Vorfahren Vitamin C ausreichend in der früchtehaltigen Nahrung zur Verfügung, sodass es kein Problem darstellte, dass sie diese Fähigkeit irgendwann verloren.
- Verglichen mit unserem nächsten Verwandten, dem Schimpansen, verfügt der Mensch (hochgerechnet auf die Körpergröße) nur etwa über 60% der Darmlänge des Schimpansen. Die Nahrung des Schimpansen ist für den Menschen unverdaulich, unverzehrbar und ungenießbar. Beides sind direkte anatomische, biologische und genetische Veränderungen, ausgelöst dadurch, dass der Mensch und seine Vorfahren irgendwann mit dem Garen von Nahrung begann - lange vor dem Homo Sapiens. Anatomische Vergleiche lassen vermuten, dass der Mensch vor min. 1,2 Mio. Jahren, vllt. aber auch schon vor 1,8 Mio. Jahren mit dem Kochen begann, wenn vllt. auch nicht ständig und nur gelegentlich, aber mit steigender Tendenz.
Der Mensch ist auf gegarte Nahrung angewiesen, seine Anatomie erfordert es.
- Die Laktosetoleranz: Die Fähigkeit, auch als erwachsenes Individuum das Enzym Laktase zur Verdauung von Milchzucker bilden zu können, kommt nur bei Menschen aus Regionen vor, in denen historisch eine Milchkultur stattfand (Europäer und ihre Nachkommen, Teile Afrikas). Auch unter ihnen gibt es Laktoseintoleranz, aber mit einem eindeutigen Nord-Südgefälle innerhalb Europas (Schweden: 3%, Deutschland: 15%, Sizilien: 60%).
Die Laktosetoleranz ist eine erworbene Eigenschaft. Ötzi, die Gletschermumie, war z.B. laktoseintolerant.
 

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