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Die Rolle lebenslanger (Selbst-)Erziehung bei der "Veredelung" des Charakters

rola

Meister vom Königlichen Gewölbe
2. September 2011
1.462
Ein humanistische Erziehung trägt viel zur Persönlichkeitsentwicklung eines Menschen bei, vermittelt durch Elternhaus und Schule (Fach: Ethik). Es geht um ethische/ soziale Werte, nicht um Wissensvermittlung.
Ein junger Mensch braucht zudem Vorbilder (Werteträger) die ihn postiv beeinflussen (Eltern, Lehre). Ein günstiges Elterhaus (Liebe) ist hilfreich, doch kann selbst hier in der Pupertät die Lage kippen. KITA/ Kindergarten/Schule sollten bei Fehlentwicklungen ingesamt einen korrigierenden Einfluss haben. Hier sollte und musste mehr getan werden, gerade von einer Durchmischung von verschiedenen Schülerpersönlichkeiten halte ich recht viel (Einheitschule), nur die Schlechtesten und Besten sollten in Sonder bzw. Spezialschulen abgetrennt werden.

Durch die lebenslange "Schule des Lebens" geht dann jeder Mensch, er durchläuft verschiedene Lebensalter und wird altersweise, wenn sich die Weltanschauung dann verfestigt. Man könnte auch von altersstur sprechen, je nach Interpretation des Umfeldes, Veranlagung und Charakter).

Zur Rolle des Charakters und des sozio-ökonmischen Umfeldes
Der Mensch ist "verführbar", "schwach". Beinflussbar von Verführungen materieller und ideller Art ( christlich naiv der "Teufel"), aber natürlich in unterschiedlichem Maße. Mancher ist wiederum zum "Führer", ein anderer nur zum "Untergebenen" geboren. Ein "Führer" kann in einem Regime (NS-Diktatur) zu einem charakterlichem "Monster" werden, in der heutigen Marktwirtschaft zu einer geschätzten Leitungskraft. Auch mag ein armer obdachloser Teufel, der sein Leben nicht mehr im Griff hat (keinen geregelten Tagesablauf) in einem kalten "Hartz IV-Empfänger-Staat zugrunde gehen, weil er sich nicht an Regeln halten kann (Meldepflicht bei Hartz IV). In einem Fürsorgestaat hätte er ein normales Leben zu Grunde gehen, weil er sich nicht an Regeln halten kann (Meldepflicht).
Marx hat nun den Spruch geprägt "Das Sein bestimmt das Bewusstsein": Ändere das sozio-ökonische Umfeld und du änderst den Menschen. So einfach ist es nun abr doch nicht, der Charakter (cholerisch, phlegmatisch) ist genetisch fix. Sind diese harten Grenzen aufweichbar? Ich meine ja, aber am ehesten in der Kindheit. Später auch!? Kann ein Verbrechernatur gezähmt werden (Vom Saulus zum Paulus)?
Natürlich hilft ein solides Weltanschauungsgerüst. Das kann z.B. durch Religionen vermittelt werden (aber nicht zwingend, wie die Praxis zeigte. Wenn die Mehrheit der Leute zu einer Weltanschauung (Christentumm Marxismus/Sozialismus) "überzeugt" werden soll, mehr oder weniger freiwillig/unfreiwillig, dann verwässert die Idee selber bzw. pervertiert sogar (Kreuzzüge, stalinistische Verbrechen).

Was geht überhaupt, an welchen Stellschrauben kann man indivuell drehen? Un welchem der Staat? Welche sollten tunlichst vermieden werden (Zwang)?
Wenn man den Charakter des Menschen "veredeln" kann, kann man dann einen historischen Fortschritt erkennen (über viele Generationen)? Oder erfolgt der "Kampf" immerwährend, in jeder Generation von Menschen neu, in jeder Einzelpersönlichkeit im Laufe seines Lebens? (Eine ewige Sisyphusarbeit, die sich lohnt und nie verloren gegeben werden darf.)
 

Bona-Dea

Gesperrter Benutzer
3. August 2010
5.616
AW: Die Rolle lebenslanger (Selbst-)Erziehung bei der "Veredelung" des Charakters

Hallo rola;

Ein humanistische Erziehung trägt viel zur Persönlichkeitsentwicklung eines Menschen bei, vermittelt durch Elternhaus und Schule (Fach: Ethik). Es geht um ethische/ soziale Werte, nicht um Wissensvermittlung.
Ein junger Mensch braucht zudem Vorbilder (Werteträger) die ihn postiv beeinflussen (Eltern, Lehre). Ein günstiges Elterhaus (Liebe) ist hilfreich, doch kann selbst hier in der Pupertät die Lage kippen. KITA/ Kindergarten/Schule sollten bei Fehlentwicklungen ingesamt einen korrigierenden Einfluss haben. Hier sollte und musste mehr getan werden, gerade von einer Durchmischung von verschiedenen Schülerpersönlichkeiten halte ich recht viel (Einheitschule), nur die Schlechtesten und Besten sollten in Sonder bzw. Spezialschulen abgetrennt werden.

Das wird auch immer mehr gemacht, durch neue Schulen wie die IGS und auch Pädagogen haben längst erkannt, wo "der Hut" brennt.


Kinder beobachten sehr genau, wie wir Erwachsenen uns verhalten. Predigen wir „Du darfst nicht lügen!“, lassen uns manchmal aber am Telefon verleugnen? Halten wir immer, was wir unserem Kind versprochen haben? Natürlich sind Eltern keine Heiligen, doch wenn Sie Ihrem Kind diejenigen Werte, die Ihnen wirklich wichtig sind, glaubhaft vermitteln wollen, müssen Sie ihm diese Werte vorleben. Erklärungen und Predigten sind ohne gutes Beispiel völlig nutz- und wirkungslos. Kinder mit ihrer oft entwaffnenden Ehrlichkeit werden reine Lippenbekenntnisse sehr schnell entlarven.
So vermitteln Sie Ihrem Kind Werte wie Toleranz und Verantwortung - Elternwissen.com

Und das predigen gerade bei Kindern nichts hilft, wenn man selbst kein Vorbild ist.


Durch die lebenslange "Schule des Lebens" geht dann jeder Mensch, er durchläuft verschiedene Lebensalter und wird altersweise, wenn sich die Weltanschauung dann verfestigt. Man könnte auch von altersstur sprechen, je nach Interpretation des Umfeldes, Veranlagung und Charakter).

Mit erlernten Werten aus dem Umfeld und positiven Vorbildern, ist es natürlich viel leichter seinen Charakter gar nicht verbessern zu müssen.

Machen Sie Ihre Werte zu den Werten Ihres Kindes! Zeigen und erklären Sie ihm, wo die Vorteile für es selbst liegen. Wenn es ehrlich ist, wird es voraussichtlich dafür von seinen Freunden gemocht werden. Wenn es rücksichtsvoll ist, wird es ebensolche Freunde haben. Vermitteln Sie Ihrem Kind, ein Individuum mit Werten sein zu wollen

Vielleicht sollte man das Fach Pädagogik als Schulfach in den letzen Jahrgängen unterrichten.



Was geht überhaupt, an welchen Stellschrauben kann man indivuell drehen? Un welchem der Staat? Welche sollten tunlichst vermieden werden (Zwang)?
Wenn man den Charakter des Menschen "veredeln" kann, kann man dann einen historischen Fortschritt erkennen (über viele Generationen)? Oder erfolgt der "Kampf" immerwährend, in jeder Generation von Menschen neu, in jeder Einzelpersönlichkeit im Laufe seines Lebens? (Eine ewige Sisyphusarbeit, die sich lohnt und nie verloren gegeben werden darf.

Zwang und Unlust sollte vermieden werden. Mehr Einigkeit wie Werte schon im Kindergarten vermittelt und erlernt werden sollen und welche Werte die Wichtigsten sind. Es ist doch eher ein langsames stetes voranschreiten, wenn man bedenkt seit wann ein Kind überhaupt respektiert wird und nicht als Eigentum seiner Eltern als Sache behandelt wird und das auch noch lange nicht überall.
 

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.057
AW: Die Rolle lebenslanger (Selbst-)Erziehung bei der "Veredelung" des Charakters

die fehlende Bereitschaft an seinem Charakter zu arbeiten liegt ja auch
an unserer Hochleistungs-Gesellschaft, in der einem vorgelebt wird das
durch Lüge und skrupelloses Verhalten man den größten Erfolg hat.
Das dies dem eigenem Wohlbefinden nicht dient und man selbst dadurch
Gewissenskonflikte bekommt wird jedem klar - man sollte sich deshalb
auch für schwierige Wege entscheiden und an sich selbst und seine
Ideale festhalten.
 

rola

Meister vom Königlichen Gewölbe
2. September 2011
1.462
AW: Die Rolle lebenslanger (Selbst-)Erziehung bei der "Veredelung" des Charakters

@Luchs Ich bewundere Menschen, die durch innere Schau der Dinge zu Höchsleistungen bzw. Einsichten gelingen. Dein Bsp. geht aber schon Richtung Krankheit, nämlich Authismus. Wir haben bei Daniel Tammet einen sehr scharfen "Inselblick" voliegen.

Hier im Thread geht es mehr um Selbsteinsicht in Dinge bei "Normalos".mIn geringerem Maße um das eigene wissenschaftliche Weltbild, sondern um die ethische Einsicht: Ohne ethische Keule oder die die Angst vor möglicher Bestrafung (Strafgesetzbuch).
Ein möglicher Weg: Meidung von Reizüberflutung, Entschleunigung, Konzentration auf Dinge durch innere Sicht, nicht durch äußere Dinge (materieller Art oder ideeller Art, unhinterfragt wie beim passiven Fernsehkonsum). Dies wäre ein Weg, wie ihn viele alte Philosophen gegangen sind oder die weltabgewandten buddhistischen Mönche. Oder auch der Aussteiger, der alternative Wege sucht, z.B. er will eins mit der Natur werden.

Was ist der Weg für den normalen Bürger? Die Sicht auf die Dinge ändern, natürlich. Ändere Dinge, die du selbst beeinflussen kannst. Akzeptiere Dinge, die du nicht selbst beeinflussen kannst.
Klingt trivial und vor allem wertfrei. Es ist komplizierter: Ändern können wir meist nur unser Verhalten in der Freizeit (Grenzen: materielle Zwänge, Pflichten in der Familie), weniger im Beruf.

Getrieben ist (leider) alles durch ein individuelles Belohn- und Bestrafungssystem im Kopf jedes Einzelnen. Die materielle Lust, Konsum zu genießen, die "Sinnesfreuden" einschließlich Sex. Sich besser als andere zu fühlen. (Geltungssucht z.B. das bessere Auto besitzen). Es gibt aber auch soziale "Antriebe": in der Gemeinschaft akzeptiert zu sein (Mitläufer) oder durch gute Taten anerkannt zu sein.
Aber selbst die so hoch eingeschätzte "Lust" am Baby wird durch Hormone gesteuert (in der Schwangrschaft bei der Frau, die als positiv empfunden wird, trotz körperlichen Beeinflussungen.) Auch nach der Schwangerschaft durch Auströmen des Wohlfühlhormnons Oxytocin bei Mann und Frau:
Glück ist, wenn die Chemie im Körper stimmt. Der Schlüssel dazu ist das Wohlfühlhormon Oxytocin: Es macht Menschen einfühlsamer, zuversichtlicher und stärkt das Vertrauen in Beziehungen. Frischverliebte haben Unmengen davon – man muss jedoch nicht auf Wolke sieben schweben, um das Hormon hervorzulocken. Es gibt viele Möglichkeiten, sich Glücksinseln zu schaffen: in der Gesellschaft von guten Freunden, beim Besuch eines Konzertes, beim Tanzen, beim Spielen mit den Kindern oder bei einem Frühlingsspaziergang. Die Heilpraktikerin Angelika Förster zeigt, wie man mit dem neuen Wissen dem begehrten Botenstoff aktivieren und täglich neues Glück tanken kann.“glueckstankstellen_-_so_aktivieren_sie_ihre_wohlfuehlhormone [deprilibri.de]

Sind wir fast ausschließlich hormongesteuert? Das wäre ein fatales Urteil für die Art Homo sapiens sapiens. Die Vernunft KANN kurzfristigen Verlockungen (trotz Endorphinen) und Bestrafungen (Stresshormone) widerstehen, oder auch nicht ("Herdentrieb" - aggressives Potential bei Großveranstaltungen oder einer Massenhysterie).
"Kann", "sollte", "muss"? - eine Stufenleiter der persönlichen Einsicht, wo wieder die Ethik ins Spiel kommt.
 

a-roy

Mensch
22. Oktober 2007
11.473
AW: Die Rolle lebenslanger (Selbst-)Erziehung bei der "Veredelung" des Charakters

Alter(Leit)Spruch(bei AA):
GOTT, gib' mir
die Gelassenheit Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann
den Mut Dinge zu ändern, die ich ändern kann +
die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden

Ich hatte das Glück eine christlich-bürgerliche-humanistische Erziehung + Sozialisation genossen zu haben.
Ich hatte das Glück, dass mir immer mich-weiter-bringende Bücher + Menschen über meinen Weg gelaufen sind.
Ich hatte das Glück, dass ich durch meinen Alkoholismus eine permanente Selbsthinterfragung seit 1989 praktiziere.
Ich hatte das Glück, dass ich mich in diesem Sozialstaat Kontemplationen hingeben konnte ohne materielle Not leiden zu müssen.
Dafür bin ich dankbar!
 

rola

Meister vom Königlichen Gewölbe
2. September 2011
1.462
AW: Die Rolle lebenslanger (Selbst-)Erziehung bei der "Veredelung" des Charakters

Mein Kompliment. Man ahnt einen persönlichen dornenreichen Weg, auch Lebenskrisen. Hilfe und Selbsthilfe. Stärke nach überwundenen Lebenskrisen ..

1) Doch was macht uns eigentlich gut oder böse, weckt in uns übersteigernde negative Gefühle wie z.B. die Todsünden Geiz, Gier, Neid, Hochmut?

2) Und was macht uns schwach? [ Diese Schwäche äußerst sich durch dann in
- übersteigernden Sinnesfreuden und Süchten - wie Alkohoismus oder Konsumsucht, die Todsünden "Völlerei/Maßlosigkeit", "Wollust" (übersteigerter Sexualtrieb)
- Passivität, Lethargie (die Hinnahme der Situation), die Todsünde "Faulheit".]

Eine kleiner Erklärungsversuch:
zu 1) Vielleicht nicht das fehlende "Emphathie-Gen" (sofern überhaupt existent), aber ein übersteigerter Egoismus, der die Schädigung/Herabwürdigung anderer Personen bewusst in Kauf nimmt. Dss eigene "Ich" wird hierbei mit anderen Personen abgeglichen. Hier gibt es also oft Fremdvergleiche mit anderen ("Mein Nachbar hat das Auto X, das will ich auch haben.") Mögliche Wege, das eigene "Ich" aufzuwerten, geschieht oft mit Äußerlichkeiten oder materiellen Dingen oder als Sadismusvariante, man würdigt Andere bewusst herab. (Harmlos, weil auf niedriger Ebene und fast automatisch, weil aus dem eigenen Unterbewusstsein kommend: die Schadenfreude, die in jedem von uns schlummert.)

zu 2) Auch wieder ein Egoismus, der aber andere Personen ausnimmt. Kurzfristig wird das eigene Belohnsystem angesprochen, selbst um den Preis der eigenen Körperschädigung (bei Süchten).

Wie aus diesem verhängnisvollen Kreis ausbrechen? Wie das eigene Belohn- oder Bestrafungssystem im Hirn austricksen, wenn es "egoistisch" degeneriert ist?
Da den Menschen seine vielen Erinnerungen ausmachen, die irgendwie mit positiven/negativen Gefühlen zusatzcodiert sind, müssten also neue postive Gefühle und Gedanken "induziert" werden, die die alten verdrängen. Umflügen/-graben wie bei einem Unkrautgarten geht aber leider nicht. Oft geht das nur durch einen Wechsel der Umgebung, durch Ausbrechen aus alten negativen "Personenwelten". - Denn eine Gruppe hat immer die Eigenschaft, das in ihr eine gewisse Gruppendynamik auftritt (Verstärkung von Gruppeneigenschaften durch ein internes Belohn- und Bestrafungssystem. Mitläufer werden oftmals zu "Mutproben" gezwungen ...)
 

lieblaunisches Luxustier

Geheimer Meister
27. Januar 2012
339
AW: Die Rolle lebenslanger (Selbst-)Erziehung bei der "Veredelung" des Charakters

die fehlende Bereitschaft an seinem Charakter zu arbeiten liegt ja auch[.......]

:top::top::top:

Das ist ein wahres Wort, aber wie vermittelt man das den Anderen? Es ist ja genau wie mit dem (teuren) Biofleisch. Jeder denkt: Auch möchte nicht mehr, dass Schweine wegen mir so sehr leiden müssen, aber was bringt es, wenn ich der einzige "Depp" bin, der das Biofleisch kauft und nichts ändert sich, weil zu wenige mitmachen?
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

a-roy

Mensch
22. Oktober 2007
11.473
AW: Die Rolle lebenslanger (Selbst-)Erziehung bei der "Veredelung" des Charakters

High, lieblaunisches Luxustier
dann bin ich halt der einzige Depp, weiß aber, dass ich so handle, wie ich es für mich als richtig erkannt habe.
 

rola

Meister vom Königlichen Gewölbe
2. September 2011
1.462
AW: Die Rolle lebenslanger (Selbst-)Erziehung bei der "Veredelung" des Charakters

:top::top::top:
Das ist ein wahres Wort, aber wie vermittelt man das den Anderen? Es ist ja genau wie mit dem (teuren) Biofleisch. Jeder denkt: Auch möchte nicht mehr, dass Schweine wegen mir so sehr leiden müssen, aber was bringt es, wenn ich der einzige "Depp" bin, der das Biofleisch kauft und nichts ändert sich, weil zu wenige mitmachen?
Das mit dem Biofleisch ist oftmals auch nur Augenwischerei. Was ist das Motiv des Kaufenden? - Meist primär die eigene Gesundheit (ohne Schadstoffe/Hormonbehandlung) und dann erst das Wohl der Tiere.
Bio verkauft sich teuer. Weshalb sich hier gerne "schwarze Schafe" in der Branche finden, wie manche zerschundene Tiere (Hühner) aus Bioställen zeigen. Teilweise (nicht pauschal zu sehen) ist die Pikierung der Schnäbel und das Dämpfen der Aktivität mit Hormonen (klassische Massentierhaltung) für die Tiere verträglicher als das Zusammenferchen bei Biotieren in engen Ställen (Fälle von Kannibalismus, natürliche "Hack"/Rang-ordnung").

Aber ich möchte nicht aus "weiß" "schwarz" machen (bezogen auf die Biobranche) und die Entwickung insgesamt positiv bewerten, Bio hat sich doch ganz gut durchgesetzt. Es gab hier Anfangspioniere (wie meine Mutter übrigens), die fast zu jedem Preis Bio gekauft hätte. Nun sind es viel mehr Käufer geworden. Auch Bio und Discount ist nun ein Thema. Und bei "Pfusch" und Betrug hilft die Presse, zwar aus Eigennutz, aber hier durchaus positiv.

Da haben wir es wieder, jezt verallgemeinert: Es braucht Pioniere, die Vorbildwirkung haben. Ein egoistisches Motiv (die eigene Gesundheit) wird mit einem altruistischem verküpft (Tierschutz). Es entsteht eine Trend und es ist in der heutigen Zeit "in" "trendy" zu sein. Dazu gibt es noch einen Katalysator des Trends, nämlich "die Presse",die zugleich eine Bestrafungsfunktion ausübt (nämlich Betrugsfälle aufdeckt, der Bio-Betrüger die Existenz kosten kann.)
 

lieblaunisches Luxustier

Geheimer Meister
27. Januar 2012
339
AW: Die Rolle lebenslanger (Selbst-)Erziehung bei der "Veredelung" des Charakters

Das egoistische Motiv sehe ich bei mir eher im Kauf des preiswertern Fleisches aus der Massentierhaltung. Stehe ich vor dem Kühlfach, denke ich: Nja, das Tier hat schon gelitten, es ist tot. Wenn ich das Fleisch nicht kaufe, kauft es ein anderer. Ändern kann ich nichts mehr.
Das Motiv, keine Massentierhaltung mehr zu unterstützen ist bei mir Mitleid. Ich habe neulich ein so erbärmlich trauriges Schwein gesehen, dass ich einfach nicht mehr kann.
Nun stehe ich aber vor dem Problem, woher nehmen? Bei und in der näheren Umgebung gibt es keine Neuland-Metzgerei, keinen Hofladen und die Supermärkte haben kaum Biofleisch im Angebot. Bei Aldi finde ich ein wenig.
Wir essen aber gar nicht so viel Braten-Fleisch als vielmehr Wurst. Der nächste Hofladen ist über 20 km enfernt und es rechnet sich dadurch noch viel weniger, regelmäßig frisch einkaufen zu fahren. Es ist auch unglaublich umständlich. Die normalen Sachen aus dem Aldi, das was man dort nicht bekommt im anderen Supermarkt und dann noch in den Hofladen brausen?
Gut- ich will mich nicht länger 'rausrede, aber es wäre schon praktisch, wenn Supermärkte alles an Bio bieten würden, was man haben kann, vor allem auch in einer Auswahl, dass man nicht immer das gleiche ißt. Jeden Tag dieselbe Salami will ja auch keiner.

Zitat von a-roy
dann bin ich halt der einzige Depp, weiß aber, dass ich so handle, wie ich es für mich als richtig erkannt habe

Herzlichen Glückwunsch, dass dir das gelingt. Du hast in Berlin natürlich auch mehr Möglichkeiten an Biofleisch zu kommen und das ist ja auch gut so. Ich finde es Vorbildlich, dass du trotz der Misere mit dem Amt dein Geld für den Tierschutz ausgibst.
 

a-roy

Mensch
22. Oktober 2007
11.473
AW: Die Rolle lebenslanger (Selbst-)Erziehung bei der "Veredelung" des Charakters

High, lieblaunisches Luxustier
wer sagt, dass ich in Berlin wohne + mein Geld für den Tierschutz ausgebe?
 
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