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Die Todesstrafe

Excalibur

Geselle
14. April 2003
10
Vielleicht sollte man Leute wie z.B. Kinderschänder auf dem Marktplatz aufhängen, und jeder darf mal schneiden. Aber natürlich immer bei Bewusstsein halten :twisted:
 

Lasker71

Geheimer Meister
30. November 2003
129
Zudem denke ich, dass z.B. die USA die Todesstrafe nicht zuletzt aus u.a. finanziellen Gründen aussprechen
Ich glaube es sind ungefähr 2 Millionen Leute der USA im Gefängnis. Da kommt es auf ein paar hundert Hingerichtete pro Jahr auch nicht mehr an.
Und natürlich bietet die Todesstrafe eine große Abschreckung, so steht in den USA z.B. auf Plünderung in Notzeiten die Todesstrafe.
Bei Plünderungen bietet das schon eine Abschreckung. Aber bei geplanten Morden gehen die Täter ja davon aus, daß sie nicht erwischt werden. Abschrecken lassen die sich nicht einfach durch Strafen.
aber die todesstrafe is in 100% nachgewiesenen fällen
angebracht , dabei mein ich jetz aber nich schon bei nem normalen mord sondern auch nur wenn es ein besonders grausamer und barbarischer mord wäre...
Was ist denn ein normaler Mord? In unserem juristischen System ist "Grausamkeit" ein Mordmerkmal, ebenso wie z.B. oder Heimtücke. Ohne Mordmerkmal heißt das ganze höchstens Totschlag.
und das argument das durch die todesstrafe dem opfer nich geholfen wird und keiner was davon hat is ja auch leicht sinnlos denn durch ne 10 jährige haftstrafe wird nem opfer auch nich geholfen im gegenteil es wird noch bestraft weil es mit den stuergeldern die unterkunft und die nahrung des täters bezahlt
Oh, die Opfer haben schon etwas davon, nämlich "Genugtuung". Es nützt ihnen nur nichts. Und ich halte es auch für falsch, daß die Staatsgewalt ihnen vorgaukelt, das sei gerecht, oder es wäre sinnvoll. Als Staat habe ich schließlich auch einen moralischen Auftrag. Ich darf den Leuten nicht einfach eine Todesideologie unterjubeln, wir können das unbeherrschbare nunmal nicht beherrschen.
Und was das Geld betrifft: wie gesagt, die Todeskandidaten machen einen derart geringen Promillesatz der Gefangenen aus, daß es auf die paar Kröten Steuer überhaupt nicht ankommt. Davon spürt das Opfer gar nichts. Und ich halte es schon für sehr zynisch, aus Kostengründen einen Gefangenen umbringen zu lassen. Geiz ist auch schon fast ein niederes Motiv.
Was ist denn das überhaupt für eine Strafe? Eine sinnvolle Strafe wäre zum Beispiel: Ich mache etwas kaputt - ich muß es ersetzen / ich muß es reparieren. Eine ur-primitive sinnlose Strafe ist: Auge um Auge, Zahn um Zahn. Ich mach etwas kaputt, also wird auch etwas von mir kaputt gemacht. Ich bringe jemanden um - also werde auch ich umgebracht...
wirklich, sehr beeindruckend. Apropos Steuergeldverschwendung... für herausragende rechtswissenschaftliche Leistungen des Staates.
Für einen Mord gibt es nunmal keine angemessene Strafe. Glaubt Ihr wirklich, daß wenn ein Mord passiert, wir alle mit der Hinrichtung des "Bösen Kerls" davon kommen? Die Tötung eines Menschenleben wirft viele Fragen auf. Ich bin davon überzeugt, daß ein Mensch an sich nicht böse ist. Sein bestimmt das Bewußtsein. Wenn etwas so schreckliches passiert, dann muß die Gesellschaft - also auch wir - eine Konsequenz daraus ziehen. Das ganze verdrängen wir dadurch, daß wir uns einbilden, eine böse Hexe in den Ofen zu stoßen. Wir beseitigen den wichtigsten Zeugen. Aus und vorbei ist es, mit der Aufklärung. Klischees zu Hauf: Eifersucht, Mordlust, Habgier, ... die übliche Liste, damit erklären wir uns alle Morde. Aber letztendlich weiß niemand, was wirklich passiert ist. Und deswegen kann es auch immer wieder passieren.
Alles, was ich verlangen würde, ist ein bißchen Mut - den unsere feigen westlichen Kulturen offenbar nicht aufzubringen vermögen.
 

Ihlenam

Großmeister
11. August 2003
93
Ich denke, teilweise (und v.a. in Ländern ohne Todesstrafe) wird versucht, Mörder auch von der menschlichen Seite her zu sehen.
Es gibt unzählige Studien über Schwerverbrecher die in psychiatrischer Unterbringung beobachtet und "studiert" wurden.
Ob da nun einzelne Länder wie die USA die Todesstrafe ausführen spielt unter diesem Gesichtspunkt keine Rolle.
 

Baba-Jaga

Geselle
24. Oktober 2003
32
Excalibur schrieb:
Vielleicht sollte man Leute wie z.B. Kinderschänder auf dem Marktplatz aufhängen, und jeder darf mal schneiden. Aber natürlich immer bei Bewusstsein halten :twisted:

na bravo, methoden wie im mittelalter also :x

ich meine, dass der tod an sich keine bestrafung darstellt.
"arbeitslager" halte ich für dienlicher.
z.b könnte in fällen schweren kindesmissbrauchs etc. der täter durch seine geleistete arbeit das opfer lebenslang finanzieren.
damit wäre zwar immer noch keine gerechtigkeit geschaffen...aber immerhin kommt es gerechtigkeit, in meinen augen, ein wenig näher, als todesstrafe.
 

forcemagick

Ritter der Sonne
12. Mai 2002
4.641
@excalibur

zum glück werden sich solche vorstellungen wie du sie da hast nicht durchsetzen...

eine gesellschaft, die so etwas eingeführt hätte wäre durchaus barbarisch.

leute wie kinderschänder? aha ... natürlich wird es immer garantiert sein, dass da nie ein unschuldiger hängt.... es ist ja bekannt, dass es noch nieeeee vorgekommen ist, dass gerade in sachen kinderschändung auch schon mal ungerechtfertigt vorwürfe erhoben wurden weil vielleicht eine freundliche psychologin den tollen gedanken hatte einen mißbrauch zu finden..

zum glück gab es noch nie ungerechtfertigte anschuldigungen wegen vergewaltigung und natürlich gab es noch nie justizirrtümer ....

die welt ist gerecht und es werden immer nur die schuldigen bestraft....

ach manchmal gefällt mir mein eigener zynismus nicht mehr
 

Woppadaq

Großmeister-Architekt
2. August 2003
1.228
Ihlenam schrieb:
Zudem denke ich, dass z.B. die USA die Todesstrafe nicht zuletzt aus u.a. finanziellen Gründen aussprechen;

Todesstrafen-Gegner in Amerika wiesen nach, daß die Ausführung der Todesstrafe dem Staat teurer zu stehen kommt als eine lebenslängliche Strafe.

Und natürlich bietet die Todesstrafe eine große Abschreckung

Ich denke, eher nicht. Man könnte sogar sagen, daß sie die Situation verschärft. Ein Mörder, den die Todesstrafe droht, wird niemals freiwillig aufgeben, eher wird er noch ein paar mehr Leute mit in den Tod reißen.

Der Hauptgrund für die Todesstrafe in Amerika und ihrer Verschärfung ist schlicht und ergreifend: Rache ! Diese Einstellung, die hier in Europa in derart krasser Form eher fremd ist, wird in den Staaten durch den völlig übertriebenen christlichen Glaubenswahn eher noch gestärkt. Das Prinzip "Auge um Auge" gilt nicht nur bei der Todesstrafe, sondern bei so ziemlich fast allen Strafen.
 

innerdatasun

Intendant der Gebäude
19. Juli 2002
842
Die todesstrafe ist aus meiner meinung nach folgendem grunde völlig unakzeptabel.
Der tod als absolut unabänderliches faktum, nicht mehr rückgängig zu machen und somit eine verlängerung der todeserwartung die vom moment der verkündigung der strafe bis hin zur ausführung somit unverhältnismäßig zu tat hin andauert.
Im vergleich zur zur sühnenden tat, in der das opfer meist schnell durch den täter zum tode geführt wird, fehlt hier die todeserwartung meistens, weil die hoffnung dennoch bleibt, am leben zu bleiben. Anders als eben beim tode durch das gesetz, das zwar den aufschub kennt, der aber das ritual der todeserwartung meistens noch ein weiteres mal wiederholt.
Im aufschub zeigt sich die wahre perversität des gesetzes. Ein mensch wird auf eine längere zeit tag für tag auf den moment seines todes vorbereitet um ihn dann in einem kurzen moment davor davon zu befreien, um ihn dann allerdings gleichzeitig zu sagen "Sorry, das war es nicht heute - vielleicht klappts ja das nächste mal." Und alles beginnt wieder von vorne.
"Und täglich grüßt das henkerstier"
 

Tenshin

Geheimer Meister
13. Juli 2002
460
Konnichiwa allerseits :D

ich bin überzeugter Abolitionist. Punkt

<gassho>

Hona sainara

Tenshin
 

innerdatasun

Intendant der Gebäude
19. Juli 2002
842
ich bin überzeugter Abolitionist. Punkt

Na tenshin, das ist ja ziemlich konsequent - demnach dürfte sich ja die gesellschaft noch nicht eimal ein paar gefangene leisten.
Ich erweitere den begriff mal auf gefangene generell und belaß es nicht nur beim sklaven.
 

_Dark_

Ritter Rosenkreuzer
4. November 2003
2.666
@tenshin

ich habe den begriff abolitionist nicht gekannt.
dann hab ich mal nachgeschaut und das gefunden:
wissen.de schrieb:
Abolition

[lateinisch, "Abschaffung"]

Niederschlagung anhängiger oder bevorstehender Strafverfahren durch die obersten politischen Organe; als Einzelmaßnahme unzulässig; Amnestie, Begnadigung, Einstellung.
so, aber was hat denn jetzt deine einstellung mit den obersten politischen organen zu tun??
bitte klär mich mal auf
:gruebel:
 

Tenshin

Geheimer Meister
13. Juli 2002
460
Konnichiwa _dark_san :D

Vereinfacht gesagt, gibt es durch die Abschaffung des bisherigen Systems der Strafverfolgung etc. pp. auch keine Veruteilung - explizit zur Todesstrafe - mehr.

Ob ein anderes System verbrechen besser "verhindern" kann, ist dabei zugegebenermaßen fraglich bzw diskutierungswürdig, wenn vielleicht auch nicht Thema dieses Threads. :wink:

Im Zweifelsfrei sieh mich als hoffnungslosen Idealisten an :wink:

Hoffe mit dieser Erklärung gedient zu haben

<gassho>

Hona Sainara

Tenshin
 

_Dark_

Ritter Rosenkreuzer
4. November 2003
2.666
Tenshin schrieb:
Im Zweifelsfrei sieh mich als hoffnungslosen Idealisten an

ja, das tu ich wohl, aber wenn mehr leute so denken würden, dann wäre die welt wohl ein besserer ort :?

danke auf jeden fall für die schnelle und nette erklärung :D
 

Tenshin

Geheimer Meister
13. Juli 2002
460
Konnichiwa nochmals :wink:

@_dark_-san: Kein Problem, ich bin zum helfen da :D

<gassho>

Hona Sainara

Tenshin
 

Ismael

Erhabener auserwählter Ritter
1. Januar 2004
1.118
die todestrafe beseitig nur den täter....aber die tat wird immer wieder geboren aus der gesellschaftlichen umgebung....

DA ist der ansatz und NUR da
 

arius

Großer Auserwählter
16. Juli 2003
1.555
Mehr Todesurteile durch dei Hintertür ?

Streit um Ergänzung des "Patriot Act" in USA

Mehr Todesurteile durch die Hintertür?


In den USA sorgt ein kleiner Zusatz des "Patriot Acts", des Antiterrorgesetzes, für großes Aufsehen. Denn Experten befürchten durch das Gesetz eine Ausweitung der Todesstrafe. Künftig sollen 61 statt bisher 20 in Verbindung mit Terrorismus stehende Verbrechen diese Strafe zur Folge haben.

Erst hatte es keiner gemerkt - und jetzt ist es womöglich zu spät, um die Sache noch zu stoppen. Bereits im Juli hatte das Repräsentantenhaus der Verlängerung wichtiger Teile des "Patriot Act", des Antiterrorgesetzes, zugestimmt. Es war, zunächst auf vier Jahre befristet, nach den Anschlägen des 11. September 2001 in Kraft getreten.

Darin "verborgen" war ein kleiner Zusatz, der nun große Aufmerksamkeit findet. Auf Initiative des Abgeordneten John Carter von den regierenden Republikanern sollen 61 statt bisher 20 in Verbindung mit Terrorismus stehende Verbrechen künftig die Todesstrafe nach Bundesrecht zur Folge haben. So etwa die finanzielle Unterstützung einer Organisation, selbst wenn die ohne Wissen des Geldgebers für Morde verantwortlich ist. Die Jurys, deren Mitglieder über Leben oder Tod entscheiden, sollen verkleinert werden. Und wenn am Ende kein einiges Urteil steht, dann soll es - anders als bisher - nicht automatisch eine lebenslange Haftstrafe, sondern einen neuen Prozess mit einer anderen Jury geben.

Sogar Neueinführungen der Todesstrafe
Seit fünf Jahren ist die Zahl der Exekutionen in den USA nach seinen Angaben um die Hälfte zurückgegangen - was Hardlinern im Weißen Haus und im Kongress offenbar nicht passt. Sie versuchen laut Dieter, mit dem deutlich verschärften Bundesrecht die Todesstrafe auch in Bundesstaaten durchzusetzen, in denen es sie gar nicht gibt: In Massachusetts zum Beispiel, in West Virgina oder in der Hauptstadt selbst, in Washington D.C.
 

holo

Frechdachs
27. August 2005
2.712
Re: Mehr Todesurteile durch dei Hintertür ?

Todesstrafe à la 5-Minuten-Terrine? Wenns so einfach ist, unter Verdacht des Terrorismus von amerikanischen Behörden kassiert zu werden und am Ende mal eben hingerichtet zu werden, weiss ich nun ganz sicher, dass ich niemals amerikanischen Boden betreten will. So gesehen wird es Zeit für eine Reisewarnung seitens des auswärtigen Amtes - und nebenbei können wir auch gleich auf die neuen Reisepässe verzichten.

arius schrieb:
So etwa die finanzielle Unterstützung einer Organisation, selbst wenn die ohne Wissen des Geldgebers für Morde verantwortlich ist.

Könntest du bitte diesen Satz - vielleicht anhand eines Beispiels - für alle klarer formulieren?
 

Benkei

Geheimer Meister
10. September 2004
447
Die Stühle knistern schon

holo schrieb:
Todesstrafe à la 5-Minuten-Terrine? Wenns so einfach ist, unter Verdacht des Terrorismus von amerikanischen Behörden kassiert zu werden und am Ende mal eben hingerichtet zu werden, weiss ich nun ganz sicher, dass ich niemals amerikanischen Boden betreten will.

So gesehen wird es Zeit für eine Reisewarnung seitens des auswärtigen Amtes - und nebenbei können wir auch gleich auf die neuen Reisepässe verzichten.
Jow, mich zieht seit den verschärften Einreisekontrollen auch nix mehr in die Staaten. Seit kurzem kann man ja in Floria sogar erschossen werden, nur weil sich jemand bedroht fühlt.
Im 18. Jahrhundert haben sich die Amerikaner gegen die englische Tyrannei zur Wehr gesetzt um einen freien Staat zu gründen... was ist daraus geworden?
Naja, ich fürchte gegen die neuen "Beschneidungen" ihrer Rechte werden die Amis wohl nicht ins Feld ziehen; und das liegt nicht nur daran, dass ein Großteil von ihnen zu Fett ist um noch aus dem Sessel hochzukommen :twisted:

arius schrieb:
So etwa die finanzielle Unterstützung einer Organisation, selbst wenn die ohne Wissen des Geldgebers für Morde verantwortlich ist.
Ich denke damit ist in etwa gemeint:
Wenn man Spenden an eine, nach außen hin gemeinnützige, Organisation leistet, die sich im Nachhinein dann als terroristisch entpuppt, dann wird man gegrillt.

Hhm, der Bush-Clan unterstützt sein Jahren die Familie Facundo (Bacardi-Clan), die versuchen Fidel Castro zu liquidieren und in Cuba den Umsturz herbeizuführen. Ich würde die Facundo´s in diesem Sinne als Terroristen ansehen...
Adios Mr. Bush.
 

Mr. Anderson

Vorsteher und Richter
24. Februar 2004
704
ch denke damit ist in etwa gemeint:
Wenn man Spenden an eine, nach außen hin gemeinnützige, Organisation leistet, die sich im Nachhinein dann als terroristisch entpuppt, dann wird man gegrillt.
Ich glaube, das kann auf keinen Fall gemeint sein. Wie würde man denn dann die Anklage formulieren? "Fahrlässige Behilfe zum Mord" ginge ja schlecht. Wir bräuchten da schon einen genaueren Text als die Quelle in der Tagesschau.
 

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