scarabaeus
Lehrling
- 14. Oktober 2009
- 0
Im Alter von 11 Jahren habe ich an einem Zeltlageraufenthalt in den Sommerferien teilgenommen. Allerdings durchlitt ich bereits am zweiten Tag größtmögliches Heimweh.
Der Lageraufenthalt fand am im jetzt noch existierenden Zeltlager A.. am B… -See statt. Mein Heimweh war so grauenhaft, dass ich mich täglich im Wald versteckt habe, um meine Ruhe zu haben. 12 Tage noch, eine Horrorvorstellung. Mein Taschengeld (10 DM) für zwei Wochen, habe ich für Telefonate nach Hause ausgegeben. Nicht ein einziges Eis oder was auch immer, leistete ich mir. Nach einem Telefonat ging es mir dann immer etwas besser. Zwar streifte ich auch dann am liebsten dort entlang, wo sich außer mir keine weiteren Personen aufhielten, aber ich erlebte plötzlich etwas, welches als so genanntes Déjà-vu Erlebnis in Literatur und Wissenschaft Einzug gefunden hat. Die moderne Wissenschaft bietet für diese Phänomen in erster Linie Erklärungen, die offenbar nichts mit früheren Leben zu tun haben. Nichtsdestotrotz empfand ich es damals völlig anders. Ich konnte es kaum glauben, aber ich war der festen Überzeugung, dass ich alles, aber auch wirklich alles und jeden Baum kenne.
Irgendwann stieß ich im Rahmen meiner Erkundungen auf ein Nebengebäude, welches nur erreichbar war, nachdem ich eine verrostete Maschendrahtumzäunung soweit zerstört hatte, dass ich hindurchpasste. Durch ein Fenster konnte man trotz der Dreckscheiben hindurchschauen, da einige Astlöcher auf der anderen Seite Licht in Innere des Gebäudes hindurch scheinen ließen. Außerdem war noch ein zweites, kleineres Fenster an einer anderen Seite. Plötzlich lief mir ein kaltes Schauer über den Rücken. Ich erblickte ein total verdrecktes Metallschild mit schwarzer Schrift auf nicht weißem Grund. An die Untergrundfarbe kann ich mich nicht richtig erinnern, es könnte möglicherweise grün oder hellbraun gewesen sein. Den Text hingegen musste ich nicht einmal entziffern, denn ich kannte den Inhalt ad hoc aus dem Gedächtnis: Darauf stand „HOLERIT ERFAßT!“ Das anschließende mühselige Entziffern des Textes geschah ausschließlich aus Gründen der Verifikation mit meiner Erinnerung.
Ich lief in unsere Zeltburg und legte mich auf meine Luftmattratze. Erst jetzt kam mir wieder der Gedanke, dass ich ja eigentlich Heimweh habe. Plötzlich änderte sich mein Gefühl wieder. Ich lief wieder zurück und fing an zu weinen. Ich weiß heute nicht mehr wie lange. Lediglich, die Tatsache, dass ich zu spät in unser Zelt zurückkam, was mit einem Tag Lagerarrest geahndet wurde, rief mich auf den Boden der Tatsachen zurück. Von nun an erhielt ich regelmäßig Heulkrämpfe. Die Aufseher waren etwas besorgt, führten es aber zunächst wohl auf den Tag Lagerarrest zurück. Möglicherweise glaubten sie ja, dass ich bereits nikotinsüchtig sei, wie viele meiner Ferienkameraden. … Von nun an beteiligte ich mich an keinem Spiel mehr (außer an Pflichtveranstaltungen, die es hier auch gab). Als herzkrankes Kind (was allerdings damals noch nicht bekannt war) musste ich 1000 m laufen etc. Beim Spiel ohne Grenzen hingegen rettete ich meine Gruppe allerdings, da sie mich fürs Rechnen ausgesucht hatten - …
Nun, die Zeit ging natürlich auch herum und endlich fuhren wir wieder heim. Die Sache mit dem Schild vergaß ich allerdings wieder – zunächst. Es sollte ziemlich genau 33 Jahre dauern. Inzwischen hatte ich eine künstliche Herzklappe, war verheiratet mit einer Frau, die ich im Krankenhaus kennen gelernt hatte und mit ihr zusammen einen dreijährigen Jungen. Ich arbeitete bei einer Schweizer Computerfirma, in der wir Hardwaresupport anboten. Meist saßen wir am Computertelefon und surften um die Wette. Mich interessierten u.a. ältere Computermodelle. Dementsprechend oft waren diese Seiten dann frequentiert worden. Plötzlich stieß ich auf eine Maschine einer namhaften Deutschen Firma, die unter dem Namen „Holerit“ verkauft worden war. Letzteres geschah im Dritten Reich. Die Holerit - Geräte wurden in Arbeits- und Konzentrationslagern zum Zwecke der Gefangenenregistratur verwendet. Vermutlich auch in Auschwitz etc. Die Erinnerung an das Lager A. kam kurz darauf. Ich suchte und wurde schnell fündig. Allerdings gab es aus der NS-Zeit keine Bilder. Lediglich in der Schweiz selber bestand Zugriff auf eine Datensammlung, die den Schluss zuließen, dass „mein“ damaliges Feriencamp in der NS-Zeit ein Arbeitslager oder ähnliches war und ein besagtes Holerit Gerät zum Einsatz kam, um die Verwaltung von Zwangsarbeitern zur bewerkstelligen.
Ich könnte mir sehr gut vorstellen, dass mein Bewusstsein zur damaligen Zeit im Körper eines dieser unglückseligen Kreaturen steckte. Als Buddhist bin ich von der Wiedergeburt als solcher ohnehin überzeugt. Schließlich arbeitet der Dalai Lama mit Wissenschaftlern vom CERN zusammen und hat gesagt, dass es bisher nicht die geringsten Widersprüche zwischen dem gibt, was Buddha Chakiamuni vor ca. 2500 Jahren ausgearbeitet hat und dem, was die moderne Quantenphysik an Erkenntnissen gewonnen hat.
Gruß - Scara
Der Lageraufenthalt fand am im jetzt noch existierenden Zeltlager A.. am B… -See statt. Mein Heimweh war so grauenhaft, dass ich mich täglich im Wald versteckt habe, um meine Ruhe zu haben. 12 Tage noch, eine Horrorvorstellung. Mein Taschengeld (10 DM) für zwei Wochen, habe ich für Telefonate nach Hause ausgegeben. Nicht ein einziges Eis oder was auch immer, leistete ich mir. Nach einem Telefonat ging es mir dann immer etwas besser. Zwar streifte ich auch dann am liebsten dort entlang, wo sich außer mir keine weiteren Personen aufhielten, aber ich erlebte plötzlich etwas, welches als so genanntes Déjà-vu Erlebnis in Literatur und Wissenschaft Einzug gefunden hat. Die moderne Wissenschaft bietet für diese Phänomen in erster Linie Erklärungen, die offenbar nichts mit früheren Leben zu tun haben. Nichtsdestotrotz empfand ich es damals völlig anders. Ich konnte es kaum glauben, aber ich war der festen Überzeugung, dass ich alles, aber auch wirklich alles und jeden Baum kenne.
Irgendwann stieß ich im Rahmen meiner Erkundungen auf ein Nebengebäude, welches nur erreichbar war, nachdem ich eine verrostete Maschendrahtumzäunung soweit zerstört hatte, dass ich hindurchpasste. Durch ein Fenster konnte man trotz der Dreckscheiben hindurchschauen, da einige Astlöcher auf der anderen Seite Licht in Innere des Gebäudes hindurch scheinen ließen. Außerdem war noch ein zweites, kleineres Fenster an einer anderen Seite. Plötzlich lief mir ein kaltes Schauer über den Rücken. Ich erblickte ein total verdrecktes Metallschild mit schwarzer Schrift auf nicht weißem Grund. An die Untergrundfarbe kann ich mich nicht richtig erinnern, es könnte möglicherweise grün oder hellbraun gewesen sein. Den Text hingegen musste ich nicht einmal entziffern, denn ich kannte den Inhalt ad hoc aus dem Gedächtnis: Darauf stand „HOLERIT ERFAßT!“ Das anschließende mühselige Entziffern des Textes geschah ausschließlich aus Gründen der Verifikation mit meiner Erinnerung.
Ich lief in unsere Zeltburg und legte mich auf meine Luftmattratze. Erst jetzt kam mir wieder der Gedanke, dass ich ja eigentlich Heimweh habe. Plötzlich änderte sich mein Gefühl wieder. Ich lief wieder zurück und fing an zu weinen. Ich weiß heute nicht mehr wie lange. Lediglich, die Tatsache, dass ich zu spät in unser Zelt zurückkam, was mit einem Tag Lagerarrest geahndet wurde, rief mich auf den Boden der Tatsachen zurück. Von nun an erhielt ich regelmäßig Heulkrämpfe. Die Aufseher waren etwas besorgt, führten es aber zunächst wohl auf den Tag Lagerarrest zurück. Möglicherweise glaubten sie ja, dass ich bereits nikotinsüchtig sei, wie viele meiner Ferienkameraden. … Von nun an beteiligte ich mich an keinem Spiel mehr (außer an Pflichtveranstaltungen, die es hier auch gab). Als herzkrankes Kind (was allerdings damals noch nicht bekannt war) musste ich 1000 m laufen etc. Beim Spiel ohne Grenzen hingegen rettete ich meine Gruppe allerdings, da sie mich fürs Rechnen ausgesucht hatten - …
Nun, die Zeit ging natürlich auch herum und endlich fuhren wir wieder heim. Die Sache mit dem Schild vergaß ich allerdings wieder – zunächst. Es sollte ziemlich genau 33 Jahre dauern. Inzwischen hatte ich eine künstliche Herzklappe, war verheiratet mit einer Frau, die ich im Krankenhaus kennen gelernt hatte und mit ihr zusammen einen dreijährigen Jungen. Ich arbeitete bei einer Schweizer Computerfirma, in der wir Hardwaresupport anboten. Meist saßen wir am Computertelefon und surften um die Wette. Mich interessierten u.a. ältere Computermodelle. Dementsprechend oft waren diese Seiten dann frequentiert worden. Plötzlich stieß ich auf eine Maschine einer namhaften Deutschen Firma, die unter dem Namen „Holerit“ verkauft worden war. Letzteres geschah im Dritten Reich. Die Holerit - Geräte wurden in Arbeits- und Konzentrationslagern zum Zwecke der Gefangenenregistratur verwendet. Vermutlich auch in Auschwitz etc. Die Erinnerung an das Lager A. kam kurz darauf. Ich suchte und wurde schnell fündig. Allerdings gab es aus der NS-Zeit keine Bilder. Lediglich in der Schweiz selber bestand Zugriff auf eine Datensammlung, die den Schluss zuließen, dass „mein“ damaliges Feriencamp in der NS-Zeit ein Arbeitslager oder ähnliches war und ein besagtes Holerit Gerät zum Einsatz kam, um die Verwaltung von Zwangsarbeitern zur bewerkstelligen.
Ich könnte mir sehr gut vorstellen, dass mein Bewusstsein zur damaligen Zeit im Körper eines dieser unglückseligen Kreaturen steckte. Als Buddhist bin ich von der Wiedergeburt als solcher ohnehin überzeugt. Schließlich arbeitet der Dalai Lama mit Wissenschaftlern vom CERN zusammen und hat gesagt, dass es bisher nicht die geringsten Widersprüche zwischen dem gibt, was Buddha Chakiamuni vor ca. 2500 Jahren ausgearbeitet hat und dem, was die moderne Quantenphysik an Erkenntnissen gewonnen hat.
Gruß - Scara