Ein elektrisches Acht-Rad-Wunder.

[Weinberg, Oliver]

Autofetischisten, aufgemerkt: Diese Karre schlägt Eure kühnsten Träume:

Vor einigen Monaten berichteten wir über die japanische Luxuslimousine KAZ mit Achtrad-Antrieb, elektrischen Motoren in den Rädern und Lithium-Ionen-Batterien mit einer Reichweite von 300 km. Und jetzt ist schon der Nachfolger des genialen japanischen Ingenieurs Hiroshi Shimizu von der Keio University am Start: Er heisst Eliica (Electric Lithium Ion Car), hat ebenfalls 8 Räder mit elektrischen 55 kW Radnabenmotoren (Achtradantrieb) und leistet insgesamt 470 kw (640 PS) bei Nullemissionsantrieb!
Die Luxuslimousine ist 5,10m lang, hat 4 Flügeltüren, einen Konferenzraum und parkt auf Knopfduck selbst ein. Es gibt zwei Versionen vom Eliica:
Typ A hat bei einer Höchstgeschwindigkeit von 400 km/h eine Reichweite von 200 km.
Typ B hat bei einer Höchstgeschwindigkeit von 190 km/h eine Reichweite von 320 km.
Und das dank eines großen Packs Lithium-Ionen-Batterien in der Bodengruppe.

Vorerst ist Eliica leider nur ein Prototyp, den Prof. SHIMIZU zusammen mit 40 Studenten und umgerechnet ca. 6 Mio. Euro Sponsorengeldern gebaut hat, aber er funktioniert hervorragend und könnte in Serie gebaut ca. 200.000 Euro kosten. Jedenfalls übertrifft Eliica unsere Europäischen Luxusautos von Audi über BMW und Mercedes bis hin zu Porsche und Rolls Royce bei weitem.
Hiroshi SHIMIZU und die Keio University haben erreicht, was jenseits der verölten Scheuklappen möglich ist.

Congradulations, Prof. SHIMIZU, you outperformed all the big car companies!

Um das enorme Potenzial des Eliica zu illustrieren, haben SHIMIZU's Studenten ein tolles Video gedreht, das man mit Media Player oder Quicktime unter "movie" ansehen kann bei
>>> http://www.eliica.com
Das Gesamtkonzept von Design, Technik, umweltfreudlichem und sicherem Autofahren von Prof. SHIMIZU's KAZ-Konzept gibt es bei
http://web.sfc.keio.ac.jp/~hiros/kaz/kazconcept.html

Während in Japan wenigstens schon diverse Hybridautos (z.B. Toyota Prius und Honda Insight) und moderne Elektroautos erfolgreich gebaut werden, verschläft die Europäische Autoindustrie den Einstieg in das Autofahren des 21. Jhdts. offensichtlich völlig. Sie benügt sich damit, die Konzepte funktionierender Prototypen (z.B. VW Lupo mit 4 elektrischen 30 kW Radnabenmotoren) wieder im Safe verschwinden zu lassen und Dieselstinker als umweltfreundlich hochzujubeln. Sie haben noch nicht begriffen, dass wir uns bereits im 3. Jahrtausend befinden.
Dazu Stardesigner Luigi Colani: "Jährlich werden Millionen Tonnen an Schadstoffen in die Luft gejagt, was jedoch ohne Schwierigkeiten verhindert werden könnte. Das Problem an der ganzen Situation ist, dass viele Politiker und die Mineralölkonzerne eine Emissionsverhinderung gar nicht wollen, weil dies zu erheblichen Einnahmeausfällen bei der Mineralölsteuer führt. (...)
Es gibt nur zwei Methoden: Revolution oder Verweigern. Da die erste Lösung wegen der Schlaffheit der jungen Leute wegfällt, gilt es zu verweigern. Den Mist nicht kaufen, der angeboten wird. Diese harten Worte verstehen die Produzierenden." Lesen Sie das Interview mit Luigi Colani über die europäische Lethargie bei
http://www.heise.de/tp/deutsch/inhalt/sa/18011/1.html

(zitiert aus dem Umweltbrief mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers,
www.umweltbrief.de)
)

 

[Onkel_Hotte]

Die Technik ist geil, aber das Design? Potthässlich, das Teil, wende mich fragst.
Aber die Idee ist wirklich nicht schlecht, ein Nullemissions-4Achsen Ferrari, ja, das hätte schon was.

 

[freak237]

und woher bekommen wir die energie dazu? aus unseren kohlekraftwerken oder atomkraftwärken oder nicht? und was machen wir wenn das uran leer wird?

 

[Ein_Liberaler]

Und dann noch dieser eitle, überhebliche Colani.

Diesem Land ist nicht zu helfen. Solange man nicht auf Menschen hört, die neue Lösungen entwickelt haben, die wirklichen Wandel wollen und umsetzen können, ist dieser Wirtschaftsstandort dem Tode geweiht. Was dieses Land benötigt, sind Designterroristen wie ich, die täglich den ewig Gestrigen und den Sachverwaltern den Schweiß auf die Stirn treiben.

Ja, genau das fehlt uns zu unserem Glück. Ein "stromlinienförmiger" LKW, wo nicht nur der Sonne eine fast waagerechte Frontscheibe geboten wird, um die Kabine aufzuheizen, sondern wo auch noch der Fahrer in der Mitte sitzt. An den Mautstellen auf der französischen oder spanischen Autobahn kann er jeweils aussteigen. Oder ein "stromlinienförmiger" Containerfrachter. Der Luftwiderstand ist ja mindestens so wichtig wie der Wasserwiderstand. Klar. Hat der Typ nicht auch dem Schill neue Uniformen entworfen?

 

[Weinberg, Oliver]

Herr Liberaler: Colani und dieses Auto sind eigentlich zwei verschiedene Themen, obwohl es bestimmt einige Gemeinplätze zueinander gibt.

Wie ich das sehe ist so ein Auto ein Signal an die Klasse der Wohlhabenden mit der unterschwlligen Botschaft, schon mal an die Zeit nach dem Öl zu denken, bzw. das Öl, was noch zu fördern wäre, sinnvoller zu gebrauchen als es in Autos zu verheizen und der Auto Boom in China und Rußland steht ja eigentlich erst noch bevor. Wieviel Öl wird man dann fördern müssen, um die Nachfrage nach Benzin zu decken?

Und bei der Verbreitung solcher Ideen geht es in der Regel nun mal so, dass es sinnvoll ist, erst einmal eine 200 000 Euro Version davon zu bauen, die mit den Luxus Marken konkurriert. Wenn sie sich da durchsetzt, greifen die Mechanismen der Produktion durch Nachfrage und werden diese Technologie auch im Mittelklassewagen Segment und bei den Kleinwagen bezahlbar machen.

Zur Erinnerung: Ende der 60er waren Farbfernseher und selbst Telefone noch kein Allgemeingut (also in quasi jedem Haushalt vorhanden, teilweise sogar mehrfach)

Dem Null Emissions Auto gehört die Zukunft und da hat der Colani dann recht, wenn er bemerkt, dass man im Westen mutlos auf das Bewährte setzt. Ewige Gestrigkeit ist heute längst kein Privileg einer einzigen politischen Orientierung mehr oder wie R.W. Wilson es mal schrieb: Die Liberalen von vor 20 Jahren sind heute konserativ geworden (und seit 76, als er dies schrieb, hat sich diese Entwicklung eher noch beschleunigt)

 

[sdrulezagain]

btw
wieviel erdöl benötigt man um 1l bnzin zu produzieren und 1kg plastik
würde mich mal interessieren wieviel dafür draufgeht

 

[Trasher]

und woher bekommen wir die energie dazu? aus unseren kohlekraftwerken oder atomkraftwärken oder nicht? und was machen wir wenn das uran leer wird?

Es gibt mehrere Wege, Wasserstoff zu produzieren. Die Verwendung fossiler Brennstoffe gehört sicher nicht zu den favorisierten Varianten. Es gibt beispielsweise eine Alge, die bei Sonneneinstrahlung und unter Schwefelmangel Wasserstoff produziert. http://www.3sat.de/nano/bstuecke/32233/
Ganz vielversprechend, auch wenn noch einiges an Forschungsarbeit geleistet werden muss.