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Eine Welt Regierung

paul20dd

Geheimer Meister
30. April 2002
442
Ich wollte gern mal ein Thread dazu aufmachen weil ich im Forum dazu noch nix gefunden habe.

Vor ein paar Jahren sind mir Gary Allens Buecher "Die Insider" und "Die Rockefeller Papiere" in die Haende gefallen. Jetzt werden sich sicherlich einige die Stirn runzeln, keine Angst, das mach ich auch noch wenn ich mir heute anschaue, besonders den Anhang der deutschen Ausgabe. Aber mal von gewissen Verschwoerungstheorien abgesehen sind doch in der Tat eine Hand voll wissenschaftlicher Einrichtungen eifrig an der Arbeit Plaene fuer eine Globale Regierung auszuarbeiten. Ich erwaehne Gary Allen hier nur da er bereits gewisse Gesellschaften mit diesen Aktivitaeten genannt hat.

Was haltet ihr von dem Superstaat der alle Laender der Erde regiert. Was koennte er fuer Vorteile und Nachteile mitbringen, oder ist er die logische Konseqenz der Globalisierung und des Fortschritts der Menscheit ?

Ich habe schon oft gelesen das die UNO diese Aufgabe uebernehmen koennte, somal ja sowieso schon die halbe Welt Mitglied in ihr ist.


Der " One World Trust":

"The All-Party Parliamentary Group for World Government (PGWG) promotes the role of Parliamentarians in reforming the UN and other global institutions to make them more democratic, accountable and transparent. The group is clear that there are many decisions which can only be taken at the global level and that we need institutions capable of doing so.

Established in 1947 by the newly elected Member of Parliament Henry Usborne, the PGWG is one of the oldest groups in the British Parliament. It is co-ordinated by the One World Trust, a registered charity established by the Group in 1951...

The Trust is funded by donations from individual supporters, as well as grants and bequests. Most recently, it has received funding from the Ford Foundation, the Joseph Rowntree Charitable Trust, the Madison Trust, the Konrad Adenauer Foundation, and The Funding Network. Our work continues to be supported by the bequests of Alan Johnson, and Derick and Muriel Eveleigh. "



Die World Federalist Movement :

The World Federalist Movement is an international citizen's movement working for justice, peace, and sustainable prosperity. We call for an end to the rule of force, through a world governed by law, based on strengthened and democratized world institutions. World federalists support the creation of democratic global structures accountable to the citizens of the world and call for the division of international authority among separate agencies.

Those delegates expressed their goal “to transform the UN and to draw up a World Constitution through a people's convention.”
 

Aphorismus

Ritter vom Osten und Westen
22. Dezember 2004
2.466
Ich denke, dass es von entscheidender Bedeutung für einen Weltstaat wäre, wenn er eine Verfassung hätte, die auf eine der alltagssprachlichen Verwendung abweichende Art konservativ wäre - nämlich in dem Sinne, als dass sie eine ausdrückliche Klausel beinhalten sollte, die unverletzbare Rechte von Individuen und Gruppen formuliert sowie unabänderlich und nicht durch Zusätze erweiterbar ist.

Das sollte imho die Basis für alles weitere sein. Andernfalls ist der Gedanke an solch einen Weltstaat in meinen Augen eine Widerwärtigkeit.
 

paul20dd

Geheimer Meister
30. April 2002
442
"Berühmt wurde Weltbürger Nr. 1; Garry Davis. Der ehemalige amerikanische Bomberpilot gab 1948 in der Pariser Botschaft seines Landes seinen US-Pass ab und erklärte, er sehe sich fortan nicht mehr als Bürger nur eines bestimmten Landes, sondern als Bürger der ganzen Welt. Unterstützt unter anderem von Albert Camus und Andre Breton machte er mit spektakulären Aktionen auf sich aufmerksam, etwa als er sein Zelt auf den Stufen des Chaillot Palais aufstellte, wo die dritte Sitzung der Vereinten Nationen stattfinden sollte. 1949 wurde im Rahmen dieser Initiativen ein Registrationszentrum für Welt-bürger begründet, durch das bereits bis zum darauf folgenden Jahr 600000 Pässe ausgestellt wurden; bis zum heutigen Tage sind es bereits über eine Million Menschen geworden, die so ihre Verbundenheit mit der gesamten Welt dokumentieren wollen. Auf großes Interesse der Bevölkerung stießen außerdem die sogenannten Mundialisierungen; dabei stimmt die Bevölkerung einer Gemeinde, Stadt oder Region über eine Charta ab, die diese zum Weltterritorium erklärt. Diese Kampagne entfaltete ihren größte Wirkung in dem durch die ersten Atomwaffeneinsätze gezeichneten Land: Japan. Bis 1954 wurden zahlreiche Großstädte darunter Hiroshima und die Hauptstadt Tokio mundialisiert. "

(http://www.weltfoederalisten.ch/)

Auf jeden Fall beraet die World Federalist Movement die UN-Abteilungen des Wirtschafts- und Sozialrat. [Edit,sorry]

"..Wir treffen daher den Beschluss, den Wirtschafts- und Sozialrat aufbauend auf seinen jüngsten Erfolgen weiter zu stärken, um ihm zu helfen, die ihm in der Charta übertragene Aufgabe zu erfüllen;... "
(Milleniumsbericht der UN 2000)


"Das WFM koordiniert seit 1995 die Coalition for the International Criminal Court, einem Zusammenschluss von über 1.500 nichtstaatlichen Organisationen weltweit, der zusammen mit progressiven Regierungen wesentlich an der Durchsetzung des Internationalen Strafgerichtshofs beteiligt war. Zu seinen Projekten gehört auch die Einrichtung einer Parlamentarischen Versammlung bei den Vereinten Nationen als Zwischenschritt zu einem Weltparlament." (Wiki)
 
B

Booth

Gast
Nationen sind unter anderem Identitässtifter für die Menschen. Ich sehe die meisten Menschen noch lange nicht so weit, auf diese für sie wichtige Identität zu verzichten. Sie sind ja viel zu oft nach wie vor bereit, sich für diese Identität zu opfern bzw andere zu töten.

Eine "von oben" übergestülpte Organisation hat es ziemlich schwer, auf breiter Front akzeptiert zu werden, wie gerade wir Europäer zur Zeit sehen können, wenn nicht eben auch eine Identitätsstiftung einher geht.

Also - ist ein Weltstaat in Sicht, den die meisten Menschen als Identitätsstifter akzeptieren würden? Wohl kaum.
Und ist der andere Weg in Sicht, nämlich daß die meisten Menschen so eine (aus meiner Sicht völlig überflüssige) von Aussen zugewiesene Identität gar nicht brauchen? Leider ebenfalls wohl kaum.

gruß
Booth
 

paul20dd

Geheimer Meister
30. April 2002
442
Die Weltfoerderalisten meinen ja auch das es noetig sei gewisse Regularien der Welt zentral zu verwalten, wie es die UNO ja schon zum teil tut. Inwieweit die UN Reformiert werden soll und vor allem in welchen Bereichen ( http://www.reformtheun.org/ , eine Initative der WFOs) waehre interessant.
Folgender Link wuerde mich schon zu weit gehen:

Übertragung von Hoheitsrechten, betreffend das Recht des Staates auf Kriegführung und die nationale und internationale Sicherheit und den Weltfrieden, auf den Sicherheitsrat der Vereinten Nationen, - Artikel 24 I GG und Artikel 24 I VVN (Verfassung der Vereinten Nationen)

Ich persoenlich wuerde mich auch nicht als "Weltbuerger" oder "Europaer"sehen,sorry aber meine Idenditaet wird nur von der Region in der ich Lebe gekennzeichnet, und das ist maximal meine Geburts- Heimatstadt und vieleicht noch die Sprache. Ausserdem glaube ich das es bei einem Weltstaat eine Art "Gleichschaltung" geben koennte, alles wuerde den Gesetzen von diesem unterliegen und man koennte nicht mal mehr auswandern weil man auf der ganzen Welt illegal ist :?
 

Aphorismus

Ritter vom Osten und Westen
22. Dezember 2004
2.466
@ paul20dd:

paul20dd schrieb:
Ich persoenlich wuerde mich auch nicht als "Weltbuerger" oder "Europaer"sehen,sorry aber meine Idenditaet wird nur von der Region in der ich Lebe gekennzeichnet, und das ist maximal meine Geburts- Heimatstadt und vieleicht noch die Sprache.

Lustig, ich fühle mich aus den gleichen Gründen als Weltbürger. Als Kind habe ich sieben Jahre in Lissabon, Portugal gewohnt. Dann war ich immer mal wieder in den USA, meistens ein bis max. drei-einhalb Monate am Stück. Aufgewachsen bin ich dreisprachig, Portugiesisch/Englisch/Deutsch. Im Moment lerne ich Thailändisch und werde mich bald für einen Monat da runter machen. Im Grunde bin ich auch nur von dem geprägt, was mich umgeben hat. Und trotzdem Weltbürger. :wink:
 

j4s0n

Geselle
30. Juli 2003
41
So eine Weltregierung wäre sicherlich was feines, wenn da nicht diese überwachung wäre. Nur leider glaube ich nicht das wir Menschen für einen solchen schritt bereit sind, denn dafür gibt es zuviele Egoisten die oben in der Politik mitsitzen.

Vor allem wie stellt man sich so einen Wahlkampf vor?
 

paul20dd

Geheimer Meister
30. April 2002
442
@j4s0n

denn dafür gibt es zuviele Egoisten die oben in der Politik mitsitzen.

Das gleiche glaube ich auch. Aber ich tendiere auch dazu zu glauben das wir das World Government nocht nicht haben weil es ebenso ist (Cluiqenkampf=Kongurenzkampf),zwischen den Parteien, Kosmopolitikern und Finanzkraft, Großindustrie und "Think tanks". Erstaunlich ist dass die WFM ja massgeblich an der Etablierung int. Strafgerichtshof beteidigt war. Nur die Bush-Regierung will dem nicht zustimmen

"Die USA haben dem Internationalen Strafgerichtshof (IStGH) ihre Unterstützung versagt. Der noch von Bill Clinton unterzeichnete internationale Vertrag wird nicht ratifiziert" ( LINK )
Komisch finde ich aber dass die WFO in den USA als "Supporters" an zweiter Stelle die "Ford Foundation" stehen hat, die ich jetzt mal aus freien Stuecken mit der "rigth wing" Partei und dem CFR assoziieren. Bill Clintons Frau hingegen ist gut mit Lady L. Forester de Rothschild befreundet, die auch Bills Wahlkampf mitfinanzierte. Ein Rothschild z.Bsp. Sir Evelyn wuerde glaube von sich sagen er sei liberal oder Kosmopolitisch eingestellt was auch ihre (Edouard de's) Anteile von 37% an Le Liberation andeuten, ein linkes franzoesisches Blatt. Und auch Evelyn de Rothschild war ueber Kanzler Schroeders Weinverkostungs Besuch sicher nicht enttaeuscht :)

so ist meine Sicht... :)
 

paul20dd

Geheimer Meister
30. April 2002
442
j4s0n schrieb:
Vor allem wie stellt man sich so einen Wahlkampf vor?

Ich denke genauso wie heute. Inwiefern der Nationalstaat dann aber überhaupt noch Handlungsmöglichkeiten besitzen wird ist aus meiner sicht noch gar nicht absehbar. Für den Schweizer Vökerrechtler Max Habicht wurden damals für einen Weltbundesstaat folgende Grundsätze formuliert:

1. Universelle Mitgliedschaft;
2. Begrenzung der nationalen Souveränität und Übertragung der nötigen Kompetenzen (Legislative, Exekutive und Judikative) an den Weltbundesstaat;
3. Durchsetzung des Weltrechts direkt gegenüber allen Individuen;
4. Gewährleistung der Menschenrechte;
5. Schutz des Weltbundesstaats durch die Bildung von supranationalen Streitkräften (Anti-Terror Armeen ?) unter gleichzeitiger Abrüstung der Mitgliedsstaaten auf das unerläßliche Minimum;
6. Eigentumsrecht oder Kontrolle des Weltbundesstaates über die nukleare Technik und andere wissenschaftliche Endtdeckungen, die eine Massenvernichtung möglich machen;
7. Dierekte Erhebung von Steuern zur Deckung der Ausgaben des Weltbundesstaates.
(Quelle)
 

Giacomo_S

Prinz der Gnade
13. August 2003
4.327
Ehrlich gesagt bin ich mir unschlüssig, was ich von einer Weltregierung halten soll. Die Probleme, die wir weltweit haben, lassen sich sicher nicht allein durch eine Weltregierung lösen.
Nicht einmal die westlichen Demokratien haben dieselben Systeme der Demokratie und oft auch ein anderes Demokratieverständnis. Man denke nur an die höchst unterschiedlichen Wahlsysteme, das Verhältnis zur Todesstrafe und die Begrenzung der Meinungsfreiheit.
Und wenn wir schon innerhalb der EU so oft Probleme haben - wie soll dann erst ein Weltregierung funktionieren ?
 

Aphorismus

Ritter vom Osten und Westen
22. Dezember 2004
2.466
Ich bin für eine weltweite (Grund-)Gesetzgebung und eine kommunale Verwaltung. Die meisten von uns werden wissen wie schwer es ist, mit einer Behörde umzugehen, die man direkt vor der Tür hat. Noch schwerer ist es, wenn die Behörde in Brüssel sitzt. Wie man überhaupt irgendeine Chance haben soll, mit einer Behörde, die in Bombai oder Kentucky sitzt, umzugehen, wenn man ein Problem hat, ist mir ein Rätsel.

Eine weltweit einheitliche Gesetzgebung in Bezug auf grundlegende Rechte (Menschenrechte, Meinungsfreiheit) sowie eine erleichterte Bewegungsfreiheit durch den Fall von Ländergrenzen etc. finde ich sehr sinnvoll, aber irgendwo auch utopisch, da man dies zum Beispiel in islamischen Ländern nicht herbeibomben kann und eine solche Ordnung nur funktioniert, wenn sie auch von allen gewollt ist. Dazu kommt das Problem, dass Afrika wohl innerhalb von kürzester Zeit verlassen wäre und wir hier unglaublich viele Einwanderer hätten.

Ich halte den internationalen Gerichtshof, wie er bereits in Den Haag exisitert, für einen guten ersten Schritt. Das gleiche gilt für die UN und die EU. Aber bis zu einer weltweit einheitlichen Grundgesetzgebung ist es imho noch ein sehr viel weiterer Weg als einem Verschwörungstheoretiker gerne weißmachen wollen.
 

racingrudi

Geheimer Meister
11. September 2004
475
ich frage mich: wie würde denn so ein wahlkampf für den "weltpräsidenten" ablaufen? das muss ja horrende kosten verursachen ... 8O :wink:

ansonsten: siehe aphorismus.
 

Ein_Liberaler

Ritter des Heiligen Andreas von Schottland
14. September 2003
4.926
Ich habe gelesen, der amerikanische Wahlkampf würde etwa so viel kosten wie der Jahreskaugummikonsum der Amerikaner.

Ansonsten finde ich, Staaten sollten möglichst klein und machtlos sein...

Ein Weltgrundgesetz, das die Menschenrechte garantiert, wäre ja eigentlich gegen die Machtvollkommenheit von Staaten gerichtet, aber wenn man sich die EU anschaut, läuft es ja eher auf positive Rechte und die unvermeidlichen Eingriffe hinaus, wenn Staaten kooperieren.
 

atom999

Großmeister
4. Dezember 2003
53
Von einer Weltregierung sind wir ungefähr so weit entfernt wie das Menschen Alpha Centauri besuchen.
Die bringen ja nicht mal fertig das wir eine Europäische Verfassung kriegen mal von von einer für die ganze Welt abgesehen.
Ich glaub eine solche Diskussion ist vielleicht in 200 Jahren aktuell.
Falls sich die Menscheit bis dahin nicht selbst vernichtet hat
lol
 

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