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Entheogene - Fluch oder Segen ?

Grubi

Moderator
Teammitglied
1. Juni 2008
6.686
AW: Entheogene - Fluch oder Segen ?

Man muß aber, so finde ich, zugeben, daß eine gewisse Bewußtseinserweiterung stattfindet denn eine andere Sichtweise von der man vorher nicht wusste das sie möglich ist, ist eine Erweiterung. Gefängnis => Gefängnishof.

Andererseits bin ich nicht sicher ob beim Konsum von bewusstseinserweiternden Substanzen nicht tatsächlich das Bewusstsein begrenzt wird.
Man spricht bei einigen Substanzen auch von Betäubungsmitteln, kann ja sein dass mein Bewusstsein eher teilweise sediert wird und so der Blick auf einen eingeschränkten Bereich freigegeben wird,
den ich bei "vollem Bewusstsein" nur nicht so detailliert wahrnehmen kann.
Ähnlich wie bei einer Meditation bei der ich auch gewisse Sinneswahrnehmungen vernachlässige um mich auf wesentliches zu konzentrieren...

Somit würde ich eher von der "grossen weiten Welt" ins Gefängnis gehen, und die Isolation suchen um mich einem Ausschnitt dieser Welt zu widmen.
Das wäre dann wiederum eine neue Erfahrung, also doch eine Erweiterung :gruebel:


Gruss Grubi
 

Malakim

Insubordinate
31. August 2004
14.013
AW: Entheogene - Fluch oder Segen ?

Ich meinte ja auch, das nicht die Droge das Bewusstsein erweitert, sondern das daraus resultierende Erlebnis und die Schlüsse daraus. Also tritt die Bewusstseinserweiterung hinterher ein.

"Oh, die Welt ist bis zu einem bestimmten Grad das was ich daraus mache"
"Oh, alles was ich sehe, höre, rieche, fühle, ... geht vorher durch einen Filter den ich verändern kann"
...
 

Grobi_

Geheimer Meister
28. Februar 2010
313
AW: Entheogene - Fluch oder Segen ?

40 Jahre danach, und es geistert immer noch der Begriff "Bewußtseinserweiterung" durch die Foren; dabei ist das schlicht Quatsch. "Veränderte Wahrnehmung", und das nur vorübergehend, das ist die Realität - was darüber hinausgeht waren Hoffnungen die sich nicht erfüllt haben.

Selbstverständlich handelt es sich um eine Bewußtseinserweiterung. Daß die bisherigen Ausführungen dazu schlicht ignoriert werden, und mal so einfach behauptet wird, dem sei nicht so, finde ich sehr schade, aber wiederum auch nicht wirklich überraschend.
Durch Psychedelika werden Bereiche im Gehirn angeregt, die normalerweise nicht oder nicht so stark genutzt werden. Der Blickwinkel verändert sich, so daß Alternativen zum gewohnten Weltbild angeboten werden. Daß durch diese Substanzen verschlossene innere Räume zugänglich gemacht werden, daß man durch diese Bewußtseinserweiterung die Möglichkeit hat, sich selbser besser zu erkennen, darfst du gerne ignorieren, ist aber eine Tatsache, die Millionen von Menschen bereits erlebt haben. Daß es auch vereinzelt Menschen gibt, die trotz dieser Erfahrung, diese als Illusion abtun, hat mehr mit ihrem fanatischen Weltbild und ihrer Angst dieses zu hinterfragen, als mit einem wirklichen Erkennen zu tun. Dazu gesellen sich dann Menschen, die diese Erfahrung überhaupt nicht machen wollen, sich aber anmaßen, diese Erfahrungen als wertlos zu beschreiben.

Er hat sich im Überschwang der Droge auch mal mit Jesus verglichen...

Leary nannte Jesus ein Vorbild. Und genau wie er diesen, wie auch Gandhi, Sokrates und Laotse als "Alchimisten des Geistes" und "Gelehrten des Bewußtseins" sah, sah er sich auch. Ich finde daran nichts Verwerfliches.

Was keiner wahrhaben will, Tim betrieb Wissenschaft.

Oh doch, das wird ständig betont.

Und so hat er dann in den späten siebzigern seinen Irrtum erkannt und offen zugegeben "was wir über Bewußtseinserweiterung gesagt haben, war ein Irrtum"

Für dieses angebliche Zitat hätte ich gerne einen Quellennachweis. Daß er in späteren Jahren manche Dinge anders sah, als in den ersten Jahre der Erforschung, ist unbestritten. Daß er sich komplett von seiner Position distanzierte wäre mir neu und widerspräche seinen späteren Büchern und Artikeln so komplett, daß für mich diese Behauptung äußerst unglaubwürdig erscheint.

Leary hat nach diesem Statement nie wieder etwas zu Drogen gesagt.

Leary hat die Bedeutung bewußtseinserweiternder Stoffe bis zu seinem Tod betont. Er hat sich nie von seinem SMI²LE-Prinzip und dem System der acht neuronalen Schaltkreise distanziert, im Gegenteil. Bei beiden spielen bewußtseinerweiternde Stoffe eine Schlüsselrolle. Außerdem nahm er selbst auf dem Sterbebett noch DMT und aß Marihuanakekse. Leary äußerte während eines Gefängnisaufenthaltes einmal, daß er in Zukunft nicht mehr so offensiv für Drogen werben würde. Was angesichts einer zehnjährigen Haftstrafe, zu der er wegen zwei Jointstummels verurteilt wurde, nicht wirklich verwunderlich ist.

Das ist mir neu gewesen. Ich bin bis eben unter dem Eindruck gestanden, dass Timothy Leary der LSD-Guru schlechthin sei:

Hi Tele !
Dieser Eidruck täuscht nicht wirklich. Natürlich hatte Leary ein wissenschaftliches Interesse an Drogen. Und obwohl er zwar betonte, daß z.B. LSD nicht für jedermann ist, ist die Kritik, die mit am heftigsten aus den "eigenen Reihen" kam, nicht ganz unbegründet. In einer Biografie heißt es dazu ganz treffend: "Die zwanghafte Tendenz Learys, jedem alles offen zu erzählen, ohne auf psychologische oder politische Barrieren zu achten, ist sein eigentlicher späterer Stolperstein." Und nicht bloß seiner. Viele, die seine Warnungen in den Wind schlugen und bloß seine euphorischen Schilderungen beachteten sind daraufhin mit den psychischen Gefahren eines verantwortungslosen Mißbrauchs von Drogen konfrontiert worden. Inwieweit dies von Leary mitzuverantworten ist, ist wohl Ansichtssache.

Timothy Leary hat übrigens die Benutzung von LSD als Abkürzung bezeichnet, die zu den selben spirituellen Ergebnissen führen soll, wie sie buddhistische Mönche nach jahrelanger meditativer Praxis erreichen. Ich habe allerdings bis jetzt noch von keiner psychischen Störung gehört, welche durch einfache Meditation ausgelöst worden wäre.

Natürlich ist diese Abkürzung nicht vollkommen gefahrlos. Ein nicht zu unterschätzender Punkt dabei ist aber auch die Illegalität. Wenn man nicht ständig im Hinterkopf haben muß, daß man aufpassen muß, da man ja etwas verbotenes tut, ist der Trip sicher auch entspannter, was auch gewisse psychische Gefahren vermindert. Wie du so treffend in deinem Kommentar schreibst:

Aber ich bin auch der Meinung, dass ein anderer gesellschaftlicher Umgang mit seelischen Reifeprozessen, (als die z.B. Psychosen/Drogen-Psychosen gesehen werden können), und dem Wunsch Entheogene einzusetzen, die den Zugang zur eigenen Erfahrung und zur Gottesschau erleichtern sollen, viel Unheil abfedern können.

Deutschland und der industrialisierte Westen im Allgemeinen müsste "indischer" werden. Der Mensch und sein jeweiliges Wesen müßte dafür mehr in den Blickpunkt rücken. Es müßte spirituelle Zentren geben, in die ein Mensch für ein Jahr abtauchen kann, um kontrollierte Drogen-Trips erleben zu können, sich darüber austauschen zu können und ohne sich als Illegaler verstecken zu müssen.

Ein weiterer Punkt ist, daß der Kontrast zwischen unserer materiellen Welt und der erlebten Alternative durch Psychedelika größer ist als bei Kulturen, die noch mehr naturverbunden sind. Daß für jemanden, der diese materielle Welt als einzige Realität kennengelernt und akzeptiert hat, diese Erfahrung oft nicht einfach zu verarbeiten ist, sollte nicht wirklich verwundern. Wenn es für diese Menschen dann kaum Möglichkeiten gibt, im Gespräch mit erfahrenen Psychonauten diese Erfahrungen zu verarbeiten, bleibt oft der unheilvolle Gang zum Psychologen. Dieser redet einem dann ein, daß all das Erfahrene eine Illusion war und versucht den armen Verwirrten wieder zurück in die Illusion der materiellen Welt zu holen. Daß damit aus Unwissenheit ein großer Schaden angerichtet wird, muß leider erst noch großflächig erkannt werden.
An den psychischen Gefahren ist also weniger das Psychedelikum selber schuld.

Andererseits bin ich nicht sicher ob beim Konsum von bewusstseinserweiternden Substanzen nicht tatsächlich das Bewusstsein begrenzt wird.
Man spricht bei einigen Substanzen auch von Betäubungsmitteln, kann ja sein dass mein Bewusstsein eher teilweise sediert wird und so der Blick auf einen eingeschränkten Bereich freigegeben wird,
den ich bei "vollem Bewusstsein" nur nicht so detailliert wahrnehmen kann.

Hallo Grubi !
Es drängt sich mir der Verdacht auf, daß du eher allgemein von illegalen Drogen, als von Entheogenen, oder wie's mir lieber ist von Psychedelika, sprichst, kann das sein ? Was du schreibst erinnert mich eher an Sedative, die nicht wirklich zu den Psychedelika gezählt werden. Allerdings trifft das, was du sagst nicht nur auf Sedative, sondern, wenn auch irgendwie ganz anders, doch auch auf Psychedelika zu. Natürlich ist das Bewußtsein während des Trips verändert, was nicht nur eine Erweiterung in bestimmten Bereichen, sondern auch eine stärkere Begrenzung in anderen Bereichen beinhaltet. Ab einer gewissen Dosis LSD oder Psillocybin klappt's z.B. mit dem Lesen und Schreiben nicht mehr so richtig.
Leider ist es unmöglich eine wirkliche Beschreibung abzugeben, was während solch eines Trips passiert, daß jemand der eine solche Erfahrung noch nie gemacht hat, diese nachvollziehen kann.

Gruß
Grobi



Zitate bitte mit Ursprung kennzeichnen. beast/Mod
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

dtrainer

Wiedergänger
17. Dezember 2008
10.562
AW: Entheogene - Fluch oder Segen ?

Für dieses angebliche Zitat hätte ich gerne einen Quellennachweis. Daß er in späteren Jahren manche Dinge anders sah, als in den ersten Jahre der Erforschung, ist unbestritten. Daß er sich komplett von seiner Position distanzierte wäre mir neu und widerspräche seinen späteren Büchern und Artikeln so komplett, daß für mich diese Behauptung äußerst unglaubwürdig erscheint
Es tut mir wahnissnig leid daß ich keinen Link zu einem Interview habe das in den 80ern ausgestrahlt wurde (CNN vermutlich), und du überziehst wieder mal gewaltig. Er hat sich nicht komplett distanziert, nur die Aussagen über Bewußtseinserweiterung abgeschwächt.

Vielleicht bist du mal so nett und definierst, was "Bewußtseinserweiterung" eigentlich sein soll? Der Begriff ist reichlich unscharf.

Leary nannte Jesus ein Vorbild. Und genau wie er diesen, wie auch Gandhi, Sokrates und Laotse als "Alchimisten des Geistes" und "Gelehrten des Bewußtseins" sah, sah er sich auch. Ich finde daran nichts Verwerfliches.
Habe ich das gesagt? Wenn eines an Leary auffällig war, dann sein Humor.Die Äußerung "alle großen Menschen wurden verfolgt, so wie Jesus, Gandhi oder jetzt ich" hat allerdings nichts mit Humor zu tun, da geht er einfach zu weit. Ob Jemand wegen seiner Lehre verrfolgt wird oder wegen einer Tüte Gras, ist ja wohl nicht vergleichbar...:lach3:
 

a-roy

Mensch
22. Oktober 2007
11.473
AW: Entheogene - Fluch oder Segen ?

High, friends
ich hab' bis jetzt 2x LSD-25 + 3x Psylocibin gebraucht. Es war jedesmal äusserst spirituell. Da ich das Glück hatte, mit Tim's Schriften vor meinem 1ten Trip vertraut zu werden, hab' ich vor psychotropen Stoffen immer Respekt gehabt + sie nie wahllos, just for benutzt.
Heutzutage nutze ich sie nicht mehr(mein brain braucht keine Veränderung/Erweiterung mehr) + kiff mir nur noch ab + zu mit Freunden einen joint.
 

Malakim

Insubordinate
31. August 2004
14.013
AW: Entheogene - Fluch oder Segen ?

Heute würde ich folgendes vorher mal lesen:
Timothy Leary (Info-Psychology)
Robert Anton Wilson (Prometheus Rising)
Antero Alli (Angel Tech)

... und da ich diesen Tipp heute so oder ähnlich zum dritten mal poste aber alle drei Bücher vor langer Zeit gelesen habe ist damit wohl irgendwas ... synchronizität.
 

Telepathetic

Groß-Pontifex
1. Juli 2010
2.972
AW: Entheogene - Fluch oder Segen ?

Hermann Hesse - Steppenwolf , daraus besonders das 'Tractat vom Steppenwolf' und 'Das magische Theater - Eintritt nur für Verrückte'
 

a-roy

Mensch
22. Oktober 2007
11.473
AW: Entheogene - Fluch oder Segen ?

High, Malakim
hast du dich vllt. verschrieben + meintest 'Exo-Psychologie' statt "Info-Psychologie"?
Von Robert Anton Wilson emphehle ich noch sein epochales 'Cosmic Trigger'!
 
Zuletzt bearbeitet:

a-roy

Mensch
22. Oktober 2007
11.473
AW: Entheogene - Fluch oder Segen ?

High, Liliane
nun, bei meinem 1.Erlebniss mit Pilzen hab' ich 'verstanden', was Dankbarkeit bedeutet. Bei meinem 1.Trip hatte ich das 'Gefühl' von 'Eins-sein-mit-Allem'. Alle anderen 'Reisen' vermittelten mir das 'Gefühl', dass 'alles-in-Ordnung' ist.
 

wedernochwe

Großer Auserwählter
5. November 2007
1.787
AW: Entheogene - Fluch oder Segen ?

Hallo roy;

Dieses Gefuhlt habe ich bei Pizza Funghi auch, eine Reise in Paradies wenn man so was isst:zwinker:
 

Telepathetic

Groß-Pontifex
1. Juli 2010
2.972
AW: Entheogene - Fluch oder Segen ?

Ich bin der Meinung, dass Halluzinogene, die eigene Aufmerksamkeit auf Bereiche lenken, die einem verborgen sind, die evtl. verdrängt werden. Ab einer gewissen Stufe der Reiseintensität kann es sein, dass die Selbst-Kontrolle (gedankliche und verhaltensmäßige) außer Kraft gesetzt wird. Wenn also nun traumatisch bedingte Erinnerungen sorgsam von der Psyche unter Verschluß gehalten worden sind und urplötzlich durch die Wirkung der Droge freigesetzt werden, müßte der Logik entsprechend der gefürchtete Horror-Trip einsetzen. Ist ein Mensch weitgehend traumafrei und ist seine allgemeine Lebenslage eine sich gut anfühlende, dann dürfte der Trip sanft verlaufen und eine sich gut anfühlende Gefühlsintensitivierung mit sich bringen.

Ein Mensch nimmt in seinen Trip das mit, was er / sie bereits in sich trägt.

Gruß,
Tele
 

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.057
AW: Entheogene - Fluch oder Segen ?

Ist ein Mensch weitgehend traumafrei und ist seine allgemeine Lebenslage eine sich gut anfühlende, dann dürfte der Trip sanft verlaufen und eine sich gut anfühlende Gefühlsintensitivierung mit sich bringen.

Ein Mensch nimmt in seinen Trip das mit, was er / sie bereits in sich trägt.
Ich gebe Dir da recht, denn ich habe beides erlebt. Daher sollte man Trips nur unter Aufsicht eines "nüchternen" Freundes "werfen". Sonst kann das mächtig in die Hose gehen. Ich hatte allerdings immer einen guten Freund dabei... "Heute" rauche ich ab und an nur noch Gras, und das nur in Gesellschaft...:-D
 

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