Herzlich Willkommen auf Weltverschwoerung.de

Angemeldete User sehen übrigens keine Werbung. Wir freuen uns wenn Du bei uns mitdiskutierst:

Entschuldigungen

ablit

Geheimer Meister
24. Juni 2002
133
Entschuldigungen

Ist es nicht so das Entschuldigungen nur demjenigen kurzfristig wohl tun der sie ausspricht?

Wenn mir gegenüber Entschuldigungen ausgesprochen werden will ich sie meist garnicht hören. Sie klingen oft hohl und wenn jemandem etwas wirklich leid tut, so hat man das in der Regel schon begriffen bevor dieser Jemand überhaupt den Mund aufmacht. Andersherum wenn ich mich entschuldige geht es mir zwar kurzfristig besser, aber der Lerneffekt der sich aus dem gemachten Fehler ergibt, wird durch die erheischte Vergebung doch erheblich kleiner. Somit tue ich mir nur selbst einen Gefallen wenn ich mich für einen von mir gemachten Fehler entschuldige.

Kann das Jemand für sich nachvollziehen?

ablit
 

Agarthe

Vorsteher und Richter
10. April 2002
796
Auf eine bestimmte Entschuldigungssituation bezogen durchaus nachvollziehbar, aber es lassen sich x-andere Situationen erdenken,
in denen der Entschuldigungsempfänger mindestens genauso viel
davon hat, wie derjenige, der sich entschuldigt.

Warum beschäftigt Dich das?
 

ablit

Geheimer Meister
24. Juni 2002
133
@Agahrte

a) Ich mein schon Situationen in denen der "Entschuldiger" einen Fehler gemacht hat also aktiv und für den Betroffenen mißgünstig in dessen Leben eingegriffen hat.
Ich mein jetzt nicht Lapalien die einem sowiso nicht wirklich leid tun wie:
Jemandem auf den Fuß treten oder ein ungewollter Rempler ob nun körperlich oder mental.

b) Ich kann mir auch bei längerem Nachdenken keine Situation vorstellen in der mir eine verbale Entschuldigung an meine Adresse willkommen wäre.

c) Ich habe mich Gestern für etwas entschuldigt und das hat die Thematik mal wieder etwas aufgewärmt. Die Sache beschäftigt mich aber seit dem ich vor 10 Jahren oder mehr mal gelesen habe das es Kulturen gibt in denen sich niemand entschuldigt.

ablit
 

Trasher

Ritter der ehernen Schlange
10. April 2002
4.104
Kann man sich überhaupt selbst entschuldigen? Eigentlich kann man ja nur um Verzeihung bitten.
 

holo

Frechdachs
27. August 2005
2.712
ablit schrieb:
Ist es nicht so das Entschuldigungen nur demjenigen kurzfristig wohl tun der sie ausspricht?
Nicht nur, aber auch, weil ihn ein Gewissen plagt.

ablit schrieb:
Wenn mir gegenüber Entschuldigungen ausgesprochen werden will ich sie meist garnicht hören.
Das ist die normale Reaktion nach einer Kränkung.

ablit schrieb:
Sie klingen oft hohl und wenn jemandem etwas wirklich leid tut, so hat man das in der Regel schon begriffen bevor dieser Jemand überhaupt den Mund aufmacht.
Nö.
Sie klingen subjektiv hohl, manchmal falsch. Wenn die Entschuldigung gleichzeitig eine Einsicht beinhaltet, fällt einem das Verzeihen sicher leichter. Sie sind Fallabhängig und brauchen manchmal Bedenkzeit.
ablit schrieb:
Andersherum wenn ich mich entschuldige geht es mir zwar kurzfristig besser, aber der Lerneffekt der sich aus dem gemachten Fehler ergibt, wird durch die erheischte Vergebung doch erheblich kleiner.
Wieso? Das ist nur egoistisch, wenn du dich nicht um dein Gegenüber sorgst. Der Lerneffekt ist vor allem eher gegeben, wenn man sich um eine begründete Entschuldigung bemüht. Dann hat man sich damit auseinander gesetzt. Eine Vergebung erheischen geht nur, wenn die Entschuldigung nicht ehrlich und "selbstlos" ist - vom erleichterten Gewissen abgesehen.
ablit schrieb:
Somit tue ich mir nur selbst einen Gefallen wenn ich mich für einen von mir gemachten Fehler entschuldige.
Nö. Vielleicht war der Auslöser eines Konfliktes eine ungeschickte Handlung deines Gegenübers? Eine vernünftige Entschuldigung kann Missverständnisse sehr wohl beseitigen.
 

Magna

Vollkommener Meister
10. April 2002
525
Es gibt Menschen, die können 100x wissen, dass sie Mist gebaut haben und trotzdem kriegst du nichts ausser Schweigen. Für mich ist eine Entschuldigung auch immer ein "ich habs kapiert", ein Zeichen dass das Kriegsbeil begraben werden kann. Ich denke, ich merk schon, obs ernst gemeint ist oder nicht, aber besser als gar nichts find ichs in jedem Fall.
Liebe Grüße,
Magna
 

struppo_gong

Auserwählter Meister der Neun
27. September 2002
906
wenn die person ein bestimmtes mindestmaß an ihr möglicher empathie (situations- und verständnissbezogen)entgegenbringt, denke ich ist eine entschuldigung gut. sowas kann man aber auch oft schon vorher sehen.
 

_Dark_

Ritter Rosenkreuzer
4. November 2003
2.666
@Trasher

interessanter ansatz.. aber muss man denn "entschuldigungen" nicht auch immer annehmen?
ich denke nur dann, wenn man sagt, ich verzeihe dir, ist eine entschuldigung komplett.
 

Spook

Großmeister
8. Juli 2003
83
Hi
es gibt Leute die sich einfach nicht entschuldigen können und bei denen finde ich dann eine ernsthaft vorgebrachte Entschuldigung sehr viel wert .
So scheinheilige "ich mach die Welt jetzt wieder gut "-Aussagen kann man sich meiner Meinung nach ruhig schenken .

Ich selbst entschuldige mich bei Leuten ,die ich angerempelt habe übrigends ernstgemeint - will denen ja nix tun .

schönen Abend noch
Spook
 

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.057
Also ich habe mit Entschuldigungen (und ich meine echte, kein beiläufiges Sorry) so meine Probleme. Liegt vielleicht auch daran, dass ich eigentlich immer recht habe.
 

level42

Großmeister
19. August 2005
89
Entschuldigungen sind für mich Äußerungen des Bedauerns. Ich fände es schlimm, wenn es diese Mitteilungsmöglichkeit nicht gäbe. Allerdings stimme ich Dir zu, dass sie in erster Linie für den Aussprechenden sind, wenn sie denn ernst gemeint sind und keine Ausflüchte enthalten. Ob der Empfänger etwas davon hat oder nicht, liegt bei ihm. Jeder ist für seine Gefühle selbstverantwortlich. Wenn sich der Empfänger entschließt bis an sein Lebensende sauer auf jemanden zu sein, kann der andere einfach nix machen.

Ich würde solche Situationen jedoch nicht einseitig betrachten wollen. In den meisten Fällen, haben sich beide in irgendeiner Form verletzt. Wenn dann der eine bedauert, dass er den anderen verletzt hat, wird dem anderen vielleicht auch klar, dass er auch seinen Teil dazubeigetragen hat. Dazu kommen noch eventuelle Komplexe aus der Kindheit z. Bsp. wenn er genötigt wurde sich zu entschuldigen. Dann bekommen Entschuldigungen einen fahlen Beigeschmack sowohl wenn man eine empfängt, als auch, wenn man eine geben sollte.

Ob unbedingt ein Lernprozess erfolgt, kommt auf das Ereignis an. Ich entschuldige mich z. Bsp. auch bei Menschen, die sich durch meine Meinung angegriffen fühlen. Deswegen ändere ich nicht meine Meinung und gebe denen Recht. Jedoch möchte ich nicht, dass sich jemand durch mich angegriffen fühlt und ich bedaure es, dass ich die Gefühle des anderen verletzt habe, unabhängig davon, ob der andere mich auch verletzt hat, welche Meinung richtig oder falsch ist.

Für mich ist es wichtig, mit mir selbst im Reinen zu sein, damit ich der Vergangenheit nicht nachhänge sondern im Gegenwärtigen lebe. Eine Entschuldigung kann da auch für einen Abschluss stehen. Meine Entschuldigungen sind immer ernst gemeint, ansonsten lasse ich es, egal wie die Konsequenzen sind.

Also ich habe mit Entschuldigungen (und ich meine echte, kein beiläufiges Sorry) so meine Probleme. Liegt vielleicht auch daran, dass ich eigentlich immer recht habe.

Was meinst du damit? Ich habe eine vage Vorstellung, was Du meinen könntest, aber irgendwie auch nicht…
 

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.057
Ich meine das so wie ich es geschrieben habe, und zwar durchaus ernst. Natürlich mache ich Fehler, sogar ziemlich viele, aber seltsamerweise habe unter diesen Fehlern letztendlich immer nur ich selbst zu leiden. Wenn andere Menschen betroffen sind - so etwa in Konfliktsituationen - kann ich von mir behaupten, in den allermeisten Fällen recht zu haben. Aber wahrscheinlich denkt der jeweilige Konfliktpartner von sich genauso.
 

morgenroth

Geheimer Sekretär
6. September 2003
685
Ich denke, sich zu entschuldigen, ist oftmals die einzige Möglichkeit -oder der erste Schritt- dem anderen einzugestehen, das man Mist gebaut hat. Die zu entschuldigende Handlung ist ja nicht passiert, weil man sich so gerne entschuldigt, sondern weil man auf Grund eines persönlichen Standpunktes gehandelt hat, der sich im Nachhinein aber als falsch herrausgestellt hat. Dies einzusehen ist nicht immer einfach.

Leider ist dieser ehrenwerte Akt zu einer inflationär gebrauchten Floskel verkommen -mit dem schnellen "sorry" gibts die Entschuldigung auch in Snackform.
Das erinnert mich gerade an dieses dumme "Auf Wiedersehen" mancher Leute beim verlassen eines Wartezimmers. Welcher dieser Leute will die anderen schon ernsthaft wiedersehen?

Die einen nennen's Alltagsfloskel....und für die anderen ist es die wichtigste Umgangsform der Welt.
 

Murphy

Geheimer Meister
3. Februar 2003
138
Entschuldigungen sind Teil eines Prozesses, den wie für die "Wiedergutmachung" brauchen. ´

Ohne Entschuldigung keine Verzeihung.

Also die Entschuldigung ist Anfang einer Entschädigung.
Diese dient sowohl dem eigenen Wohl (Gewissen, Seleenheil) als auch der Versöhnung mit dem Kontrahenten und dessen Entschädigung.

Entschuldigungen sind was wunderbares.
Sofern sie ernst gemeint sind.
 

DragoMuseveni

Geheimer Meister
26. Dezember 2005
149
Murphy schrieb:
Entschuldigungen sind Teil eines Prozesses, den wie für die "Wiedergutmachung" brauchen. ´

Ohne Entschuldigung keine Verzeihung.

Also die Entschuldigung ist Anfang einer Entschädigung.
Diese dient sowohl dem eigenen Wohl (Gewissen, Seleenheil) als auch der Versöhnung mit dem Kontrahenten und dessen Entschädigung.

Entschuldigungen sind was wunderbares.
Sofern sie ernst gemeint sind.
ja so kann man es sehen!
 

TroLL

Geselle
30. Januar 2003
18
" Selbstmord ist die aufrichtigste Form der Selbstkritik "

Sollte man auch mal drüber nachdenken ;)
 

level42

Großmeister
19. August 2005
89
kann ich von mir behaupten, in den allermeisten Fällen recht zu haben

Ich verstehe nicht, was „recht haben“ mit Entschuldigungen zu tun hat.

sondern weil man auf Grund eines persönlichen Standpunktes gehandelt hat, der sich im Nachhinein aber als falsch herrausgestellt hat.

Ich fände es schlimm, wenn man sich auf Grund seines Standpunktes entschuldigt. Für mich gelten Entschuldigungen für den zwischenmenschlichen Bereich. Wenn ich jemandem physisch oder psychisch verletze. Nicht wenn ich meine Meinung vertrete oder einen gegensätzlichen Standpunkt habe. Wenn ich dem anderen meine Meinung ins Gesicht brülle, kann ich Recht haben, wie ich will. Ich würde und müsste mich dafür entschuldigen. Nicht für meine Meinung, sondern dafür, dass ich den anderen derartig respektlos behandelt habe. Ich finde es wesentlich schwieriger sich ein falsches Verhalten einzugestehen, vor allem gegenüber Kindern.

Wenn jemand eine andere Meinung oder Standpunkt hat, halte ich es für viel wichtiger dies zu akzeptieren und zu respektieren. Auch wenn ich seine Meinung/Standpunkt für völlig falsch halte. Ich bin nicht derjenige, der andere entmündigen darf. Jeder darf auch einmal einen falschen Weg einschlagen und aus seinen Fehlern lernen. Jeder hat das Recht auf seine eigenen Fehler und seine eigene Entwicklung. Und wenn ich merke, dass ich versucht habe, mein Bewertungsprofil einem anderen überzustülpen, entschuldige ich mich dafür.
 

LocoLupo

Vollkommener Meister
24. März 2003
522
Trasher schrieb:
Kann man sich überhaupt selbst entschuldigen? Eigentlich kann man ja nur um Verzeihung bitten.

Trasher trifft den Nagel auf den Kopf.
Man kann sich vielleicht für so Dinge wie: in die Arbeit/Schule zu spät kommen oder in der Ubahn, die körpereigene Gasproduktion nicht unter kontrolle zu haben, entschuldigen.

Bei den meisten anderen Dingen(kommt auch die schwere des Falles an) aber denk ich, ist es auf jeden Fall angebracht jemanden um Verzeihung zu bitten.

Mich Trasher anschliess ... :)
 

DragoMuseveni

Geheimer Meister
26. Dezember 2005
149
das kann sein,aber man will ja jemanden um etschuldigung bitten also das dieser die schuld von jamanden zurücknimt
 
Oben Unten