Telepolis schrieb:Ein Jahr vor dem Ende seiner Amtszeit erlässt US-Präsident George W. Bush eine Direktive, die nichts Gutes ahnen lässt
Die Umfragewerte sind im Keller, der Krieg im Irak ist nur mehr ein verzweifeltes Ringen um Durchhaltevermögen, und in den USA selbst ist der Vorwahlkampf in vollem Gange. Nach zwei Legislaturperioden wird George W. Bush 2008 ein Land hinterlassen, dessen Ansehen in der Welt einen unvergleichbaren Tiefpunkt erreicht hat. Der nächste Präsident wird sich vor allem mit Schadensbegrenzung befassen müssen. Aber wird es einen nächsten Präsidenten geben? Eine still und ohne sonderliche Medienaufmerksamkeit am 9. Mai 2007 verabschiedete Direktive des Weißen Hauses gibt dem amtierenden Präsidenten zumindest theoretisch die Option, im Falle eines nicht näher definierten "katastrophischen Notfalls, am Kongress vorbei zu regieren. Ein Abgeordneter, der Ende vergangener Woche mehr zu erfahren versuchte, wurde unter Hinweis auf die Geheimhaltung barsch abgewiesen.
- The President shall lead the activities of the Federal Government for ensuring constitutional government. -
Wenn aber die Gewalten nicht mehr geteilt sind, sondern in den Händen des Präsidenten zusammenlaufen, so ist die Gewaltenteilung faktisch aufgehoben und ein "constitutional government" nur mehr eine Farce, da die Verfassung außer Kraft gesetzt wäre. Das Inkrafttreten der Direktive eröffnet theoretisch die Option, dem Präsidenten diktatorische Entscheidungsbefugnisse zu übergeben, weil alle Fäden bei ihm zusammenliefen. Im Detail erhält der Präsident bzw. der "Homeland Security Coordinator" die Verfügungsgewalt über "all federal, state, local, territorial, and tribal governments, as well as private sector organizations". Es gäbe folglich in den gesamten USA keinen Entscheidungsträger mehr, der nicht direkt an die Weisungen aus dem Oval Office gebunden wäre.
QUELLE
Nun... sieht so aus als würde man sich in Bushs Lager auf den Wahlkampf "vorbereiten" ... oder ob man sich aus dieser Regelung etwas gegen den weltweit ansteigenden Terrorismus verpricht?
Irgendwie finde ich es auch eigenartig das man bisher in den Nachrichten nichts davon gehört hat. Vielleicht kommt ja noch was darüber. Allenfalls ist es bedenklich das so wenig Menschen notiz davon nehmen und wenn doch, sich keine grossen Gedanken darüber zu machen scheinen.
Den Artikel nach zu urteiln war die einzige Zeitung die das Thema aufgefasst hat die Onlineausgabe des Boston Globe... und sonst nichts.
Denn wie geschrieben: Gedankenspiele eröffnen einen möglichen Irankrieg ohne Kongresszustimmung oder etwa eine auf unbestimmte Zeit verlängerte Amtszeit George W. Bushs – so unwahrscheinlich das auch klingt, möglich wäre es.
Das ist es in der Tat... manche haben schon vor den letzten Wahlen Bush eine derartige Vorgehensweise zugetraut und keine hat bisher in seinem Amt so frech und unverfroren Unwahrheiten ausgesprochen wie er.
Was würde ihn daran hindern den Konflikt mit einem Land soweit zu schüren bis dieses Szenario des "Catastrophic Emergency" tatsächlich eintrifft und er sich ganz schnell und auf unbestimmte Zeit zum "Diktator" ernennen darf um noch mehr von seinen Plänen umsetzen zu können bevor wieder wer anders mit der Schadensbeseitigung beauftragt wird.
(siehe z.B. --> Deutsche Soldaten im Irak und Afghanistan)
Man erkennt schnell das ich Bush und seinen Handlangern nicht viel vertrauen schenke... und das ich persönlich etwas Ähnliches schon erwartet habe. Das diese Nachricht aber so untergeht und so wenig beachtung finde musste ich daher ein wenig ändern.
Wie sieht das aber bei euch aus?
Was sagt ihr dazu?
Geht es euch wie mir bei dem Gedanken an diesen "worst case"?
...oder sehn das vielleicht manche als notwendigen Schritt im Kampf gegen den Terrorismus?... und mehr Sicherheit für die USA?