Essensverbote

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Popocatepetl

Inquisitor
27. August 2013
7.573
wir wir ja wissen, gibt es in moses teil 1 z.b. das gebot, das man nicht die frucht des baumes der erkenntnis (oder so ähnlich) essen dürfe...

später wird es dann sogar komplizierter, mit schwein und meerestierchen , milch und fleisch, usw... moses teil 3

und dann kommt in apostel 10 sinngemäß: "wenn gott es gemacht hat, darf man es auch essen !"



und nun ?
 

Popocatepetl

Inquisitor
27. August 2013
7.573
wahrscheinlich in den zeitpunkten der schriften.


wenn am anfang des "perfektes buches" steht "ist verboten !" und am ende dann "scheiss drauf !", dann könnte es durchaus verwirrung verursachen...


was stimmt denn nun ?
 

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
22.543
Für Juden das eine, und für Christen das andere. Es sei denn man glaubt, daß das NT das AT auch für die Juden abgelöst hat.
 

Lupo

Ritter Kadosch
3. Oktober 2009
6.603
… und für die Moslems nochmal was anderes.

Obwohl es doch der gleiche Gott ist.
 

DerMichael

Vollkommener Meister
5. Januar 2024
544
Man sollte sich bemühen, gottgefällig zu sein

11 Und er sah den Himmel geöffnet und ein Gefäß zu ihm herabkommen, wie ein großes, leinenes Tuch, das an vier Enden gebunden war und auf die Erde niedergelassen wurde; 12 darin waren all die vierfüßigen Tiere der Erde und die Raubtiere und die kriechenden Tiere und die Vögel des Himmels. 13 Und eine Stimme sprach zu ihm: Steh auf, Petrus, schlachte und iß!
Apostelgeschichte 10

Also da gibt es ja wohl ein Problem mit Größe und Menge, selbst wenn die Tiere in dem Gefäß verkleinert waren. Nun könnte Allah das irgendwie gemacht haben aber wie könnte ein Mensch (Petrus) all das wahrnehmen? Nun, Petrus musste da eigentlich nur Apostelgeschichte 10, 11-16 verstehen, der Rest war Show, bzw. ein Nachweis gottlichen Wirkens, was ja durchaus wichtig ist.

"Nach derzeitiger Schätzung könnte es zwischen 10 und 100 Millionen Arten auf der Erde geben, Experten gehen von circa 15 Millionen Arten aus, von denen aber bislang nur etwa 1,8 Millionen bekannt und wissenschaftlich beschrieben sind. Mehr als die Hälfte davon sind Insekten, die wiederum fast dreimal so viele Arten umfassen wie die Pflanzen." Wie viele Tier-, Pflanzen- und Pilzarten gibt es? Sind alle schon erforscht und bekannt?

"... Mit einer neuen Methode haben Wissenschaftler nun eine sehr viel genauere Zahl genannt: 8,7 Millionen Arten - plus/minus 1,3 Millionen. Davon sollen etwa 6,5 Millionen an Land und 2,3 Millionen im Wasser leben. Die meisten von ihnen sind noch gar nicht entdeckt oder gar beschrieben worden: geschätzte 86 Prozent der Land- und ganze 91 Prozent der Meereslebewesen ..." Auf der Erde leben 8,7 Millionen Arten

14 Petrus aber sprach: Keineswegs, Herr! denn ich habe noch nie etwas Gemeines oder Unreines gegessen! 15 Und eine Stimme [sprach] wiederum, zum zweitenmal, zu ihm: Was Gott gereinigt hat, das halte du nicht für gemein! 16 Dies geschah dreimal, und dann wurde das Gefäß wieder in den Himmel hinaufgezogen.
Apostelgeschichte 10

Okay und was hat Gott gereinigt? Im Kontext könnte man das Petrus Gezeigte vermuten. Übrigens fehlen da u.a. Insekten, Krabben, Krebse mit mehr als 4 Füßen.

Der Koran kam danach und ist somit (eher stärker) zu beachten:

145. Sprich: «Ich finde in dem, was mir offenbart ward, nichts, das einem Essenden, der es essen möchte, verboten wäre, es sei denn von selbst Verendetes oder vergossenes Blut oder Schweinefleisch - denn das ist unrein - oder Verbotenes, über das ein anderer Name angerufen ward als Allahs. Wer aber durch Not getrieben wird - nicht ungehorsam und das Maß überschreitend -, dann ist dein Herr allverzeihend, barmherzig.»
6. Das Vieh (Al-Anám)

60. Sprich: «Soll ich euch über die belehren, deren Lohn bei Allah noch schlimmer ist als das? die Allah verflucht hat und denen Er zürnt und aus denen Er Affen und Schweine gemacht hat und die den Bösen anbeten. Diese sind in einer noch schlimmeren Lage und noch weiter irregegangen vom rechten Weg.»
5. Der Tisch (Al-Máedah)

Zur Strafe zu Affen und Schweinen gemacht

Wenn man die Möglichkeit dazu hat, sollte man sich angemessen/verhältnismäßig (also ohne zu großen Aufwand) um gottgefälliges Essen bemühen - da kann man je nach Religion strenger sein oder auch nicht. Wenn man versehentlich/ungewollt Schweinefleisch gegessen oder etwas Alkohol getrunken/gegessen hat, dann macht das nichts.

Ich persönlich bin (für mich) nicht so der Fan vom Essen von z.B. Muscheln, Krabben, Krebsen, Insekten, Schlangen aber wenn die mir in einem akzeptabel zubereiteten Gericht oder (z.B. gemäß der EU) als ordentliches Lebensmittel schmackhaft vorgesetzt werden, dann würde ich die vielleicht auch mal essen. Ich verzichte auf Drogen und Scheinefleisch. (alles imho)

Iss, was gar ist,
Trink, was klar ist,
Sprich, was wahr ist.

Deutsches Sprichwort

„Iß, was gar ist, trink, was klar ist, red, was wahr ist.“
-Martin Luther

Zitat von Martin Luther

6 Glückselig sind, die nach der Gerechtigkeit hungern und dürsten, denn sie sollen satt werden!
Matthäus 5
 

Bella Varia

Geheimer Sekretär
30. Juli 2023
635
wir wir ja wissen, gibt es in moses teil 1 z.b. das gebot, das man nicht die frucht des baumes der erkenntnis (oder so ähnlich) essen dürfe...
Es handelt sich hierbei um eine sinnbildliche Ausdrucksweise und nicht um einen physischen Baum, wie er auf der Erde gefunden werden könnte.

Von seiner Frucht nicht essen zu sollen, bedeutet, dass der Mensch zwar frei ist, seinen Gelüsten nachzugehen, wie es sei, jene Erkenntnis von Gut und Böse als Frucht zu erlangen, aber auch die Folge tragen muss. Das verhält sich ähnlich wie bei einem kleinen Kind, das sich gemäß seiner Gelüste etwas nimmt, es aber nicht einsehen kann, dass es für es noch nicht gut ist. Es schlägt eine Warnung seiner Eltern in den Wind, denn die Gelüste sind stärker und muss die Folge tragen.


später wird es dann sogar komplizierter, mit schwein und meerestierchen , milch und fleisch, usw... moses teil 3
Die damaligen Empfehlungen aus göttlicher Hand sind für uns heute suspekt, denn warum sollte ein Schwein nur wegen seiner gespaltenen Klauen unrein sein und man sich von ihm fernhalten? Das ist an sich ganz einfach, weil die Empfehlung sich auf eine ganz andere Zeit bezieht. Man sollte nicht Verhältnisse aus der Zeit des Alten Testaments auf heute einfach so 1:1 übertragen.
 

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
22.543
Ich weiß, Sie lesen mich nicht oder denken nicht über das nach, was ich schreibe, aber trotzdem: 3. Mose 11 verbietet nicht die Paarhufer, sondern die Unpaarhufer. Das Schwein ist verboten, weil es nicht wiederkäut.

Und, äh, Sie haben keine Kinder, oder?
 

Giacomo_S

Ritter der Sonne
13. August 2003
4.742

Nun ja, da muss man schon unterscheiden, zwischen dem AT und dem NT ...
Das hier ist AT:

Ich weiß, Sie lesen mich nicht oder denken nicht über das nach, was ich schreibe, aber trotzdem: 3. Mose 11 verbietet nicht die Paarhufer, sondern die Unpaarhufer. Das Schwein ist verboten, weil es nicht wiederkäut.

Genau genommen spricht das AT von verbotenen Tieren, die gespaltene Füße haben, aber keine Wiederkäuer sind. Darunter fallen dann nicht nur das Schwein, sondern, je nach Auslegung, auch etwa Hase und Kaninchen.
Insekten sind da auch verboten, ebenso die ganzen Krustentiere (= Krebse und Garnelen).
Dann gibt es da dieses AT-Zitat (dieses und alle folgenden Bibelzitate sinngemäß zitiert: Du sollst das Lämmlein nicht kochen in seiner Mutter Milch, was die Kombination von Milch(-produkten) und Fleisch grundsätzlich ausschließt.

Allerdings ist für den gläubigen Christen das AT nur von begrenzter Gültigkeit, vor allem dann, wenn Jesus selbst es im NT ausdrücklich aufhebt.
Von Jesus selbst gibt es die Aussage: Ihr werdet nicht unrein durch das, was in den Mund hineingeht (= essen), sondern durch das, was aus dem Mund herauskommt (= schlecht reden).
So gesehen darf der Christ dann auch wieder alles essen.

Außerdem scheint man es selbst zu Jesu Lebzeiten mit dem Verbot des Schweinefleisches nicht allzu genau genommen zu haben. Denn es gibt da diese Heilung des Fallsüchtigen, bei der Jesus die Dämonen des Fallsüchtigen in eine Schweineherde verbannt, die sich dann in den See Genezeret stürzt, um sich selbst zu ertränken.
Also ... wenn da niemand das Schweinefleisch verzehrt, dann sollte es ja auch keinen Grund gegeben haben, eine Schweineherde zu halten, oder sehe ich das falsch?

Das Schwein als solches ist als eines der letzten Nutztiere vom Menschen domestiziert worden. Denn das Schwein ist kein Weidetier. Es frisst zwar alles, aber man muss das Futter für das Schwein erst besorgen. Außerdem ist das Schwein ein Waldtier, es kann nicht ständig in der Sonnenglut stehen. Im nahen Osten hatte man aber bereits in der Antike die Wälder abgeholzt, die Haltung von Schweinen war daher kompliziert und ökonomisch unattraktiv. Mutmaßlich stellt dann das die eigentlichen Gründe für das Schweinefleischverbot dar.

… und für die Moslems nochmal was anderes.

Obwohl es doch der gleiche Gott ist.

Nein, eigentlich nicht. Die Speisenge- und -verbote des Islams sind, lässt man den Fastenmonat Ramadan mal außen vor, nichts anderes als die Mosaischen Speisenge- und -verbote.

Im Übrigen:
In keinem Land der Welt hat die vegane Küche, z.B. in der Gastro, eine derartige Popularität und Verbreitung wie in Israel. Das muss einen angesichts eines derartigen religiösen Brennpunktes wie Israel auch kaum wundern, wo dann, aus welchen Gründen auch immer, der eine dies gerade nicht essen kann und der andere jenes nicht.
Da ist der Veganismus der kleinstmögliche Nenner, denn das geht dann immer.
 

Popocatepetl

Inquisitor
27. August 2013
7.573
So gesehen darf der Christ dann auch wieder alles essen.

und dann gibt es aber wieder adventisten, die zwar nominell christen sind, die essensgebote des AT aber dann doch sehr genau nehmen. was auch im prinzip der grund für diesen faden ist.


wieso hält man sich als christ an das schweinefleischverbot ?

sicher, religion muss ja nicht zwangsläufig sinn ergeben, doch wieso hört man nicht auf jesus, wenn man doch an seine worte glaube ?
 

Giacomo_S

Ritter der Sonne
13. August 2003
4.742
und dann gibt es aber wieder adventisten, die zwar nominell christen sind, die essensgebote des AT aber dann doch sehr genau nehmen. was auch im prinzip der grund für diesen faden ist.

Bitte sehr, irgendwelche Radikale gibt's halt immer. Die Adventisten gehen sogar noch einen Schritt weiter, lehnen die Speisenvorgaben des AT als "zu kompliziert" ab und beschränken sich gleich auf das vegetarische. Und in unseren Zeiten sind viele von ihnen dann gleich Veganer.

Das können sie ja machen, sollen sie essen, was sie wollen.
Bedenklich finde ich vielmehr, dass die ADA, die Academy of Nutrition and Dietetics - eine amerikanische Gesellschaft von Diätassistenten, vergleichbar etwa mit dem deutschen Verband der Diätassistenten – Deutscher Bundesverband e. V. (VDD), seit jeher fest in der Hand der Siebenten-Tags-Adventisten ist.
Nach außen vertreten sie dann ihre vegetarischen Positionen, nur eben nicht mit religiösen Argumenten, sondern mit einer vermeintlichen Ernährungswissenschaft.

sicher, religion muss ja nicht zwangsläufig sinn ergeben, doch wieso hört man nicht auf jesus, wenn man doch an seine worte glaube ?

Im Grunde ist es mit allen Religionsgründern ein- und dasselbe: Sie selbst haben nichts aufgeschrieben. Ihre Aussagen wurden zunächst mündlich überliefert. Die ersten Niederschriften erschienen lange nach ihrem Tod, z.T. erst Jahrhunderte später, und wurden von Menschen geschrieben, die die Religionsgründer weder kannten noch nur deren Zeitgenossen waren.

Würden Christen auf Jesus hören, so würde auch noch einiges andere den Tisch herunter fallen, was christliche Konfessionen für christlich halten.
In der Geschichte des Christentums hat es mehrere Jahrhunderte gedauert, sich überhaupt nur darauf festzulegen, was denn zum NT dazu gehört - und was nicht. Eine einheitliche Fassung des NT - die Kanonisierung - gibt es erst seit um das Jahr 400 n.Chr., und bis dahin stritt man sich in den verschiedensten christlichen Strömungen und -Gruppen um die Gültigkeit diverser "Evangelien", die alternativ im Umlauf waren. Aber selbst bis zum Jahr 1.000 kursierten durchaus noch unterschiedliche Versionen.
Selbst die Katholische Kirche war einst nur eine Strömung von vielen. Und bis heute gibt es Christen, die bestimmte Evangelien nicht anerkennen, das jüngste Evangelium des Johannes etwa.

Unser Bild von Jesus ist im Grunde kaum von Jesus selbst geprägt, so widersinnig das auch sein mag.
Jesus selbst war kein Asket, Jesus feierte. Sogar sosehr, dass seine zeitgenössischen Kritiker ihn als den "Fresser und Säufer" zu diffamieren suchten. Jesus aß Fleisch und Jesus trank Wein. Und wenn es dies nicht gab, dann verwandelte er Wasser in Wein und nicht etwa umgekehrt.
Er zauberte Fische herbei und nicht Gemüse, und ein Vegetarismus lässt sich weder aus dem AT noch aus dem NT ableiten.

Aber auch Siddharta Gautama (Buddha) verlangte von seinen Anhängern keine vegetarische Lebensweise. Sie waren Bettelmönche, und auf das angewiesen, was freundliche Menschen ihnen an Lebensmittelspenden gaben. Es wäre nicht praktikabel gewesen, auf vegetarische Speisen zu bestehen, und wäre arrogant und hochmütig herüber gekommen. Also aßen sie das, was die Leute ihnen gaben.

Unser christliches Selbstbild wurde von anderen geprägt, von Nachfolgern, die Jesus selbst nicht kannten: Vor allem durch Paulus und Augustinus von Hippo. Wobei spätere Textanalysen der Neuzeit zeigen konnten: Einige der sog. "Paulusbriefe" können nicht von Paulus selbst stammen.
Die Katholische Kirche hat dies mit der sog. "Sekretärshypothese" zu entkräften versucht (= ein "Sekretär" des Paulus schrub die Briefe) ... nun gut. Dennoch gibt es Paulusbriefe, die mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit erst deutlich nach den Lebzeiten des Paulus entstanden sein müssen, was Textvergleiche belegen.

Und dann gibt es da Geschichten um Jesus, die so überhaupt nicht stattgefunden haben können, darunter die als so christlich wahrgenommene Geschichte mit Jesus und der Ehebrecherin ("... der werfe den ersten Stein"). Es handelt sich um Dichtungen, ja Erfindungen späterer Zeiten.
Man sollte sich darüber im Klaren sein:
Was wir an Texten haben, das sind ... handschriftliche Kopien von Kopien von Kopien von Kopien von Kopien ...
Ein Kopist macht einen "Fehler beim Abschreiben", und der auf ihn folgende Kopist "korrigiert" diesen. Vielleicht "korrigiert" er aber auch, was ihm nicht in den Kram passt oder was nicht dem damaligen Zeitgeist entspricht. Wenn ich mich richtig erinnere, dann stammt die älteste, heute noch existierende, vollständige Fassung des NT etwa aus dem Jahr 1.000.

Bis dahin kann man so einiges "korrigiert", "verbessert" und "klargestellt" haben ... so gesehen ist es auch völlig belanglos, wenn in irgendeiner Party-Plauderei ein Zeitgenosse etwas von "Übersetzungsfehlern" schwadroniert - als ob es überhaupt darum nur ginge!
Da hat man also mit handschriftlich kopierten Texten, viele von ihnen über die Zeiten unwiderbringlich verloren, über Jahrhunderte "Stille Post" gespielt ... und wir schwafeln über Übersetzungsfehler?

Fazit:
Es gibt letztlich keine "amtliche" Fassung des NT, und erst recht keine amtliche Interpretation desselben - auch wenn insbesondere die Katholische Kirche und dies seit Jahrhunderten weismachen will. Es bleibt eine Glaubenssache ...
 
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