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EU-Kommission lässt Genmais in ganz EU zu

Calileo

Geheimer Meister
20. März 2004
210
ihr redet immer nur davon, dass Genmais ungesund ist oder dass er sich übers ganze Land ausbreiten könnte. Aber Leute! Das ist doch gar nicht das Problem! Das Problem ist, dass Konzerne wie Monsanto das Sadgut (das, wie schon bemerkt wurde steriel ist und sich nicht von selbst weiter verbreiten kann), dass solche Konzerne das Copyright über die Pflanzen haben. Dadurch werden die Bauern, die Genmais einkaufen abhängig von den Konzernen. Denn jedes Jahr müssen sie frischen Genmais kaufen, da er sich nicht mehr selbst fortpflanzen kann. Ein Beispiel:
Früher überschwemmte der Nil alljährlich das Land und die Felder der Bauern waren bewässert. Dann sprossen Pflanzen und der Bauer konnte sie ernten. Dann kamen die Amerikaner. Um die Bevölkerung vor den gefährlichen Überschwemmungen zu schützen, bauten sie einen Staudamm. Seither läuft kaum noch Wasser und schon gar keine Überschwemmungen mehr. Also kauften sich die Ägypter bei den Amis Wasserpumpen und bewässerten so ihr Land. Heute kommen die Genkonzerne, Beispiel: Monsanto. Sie sagen: Schaut, eure Pflanzen sind anfällig gegen Schädlinge. Wir machen euch einen Spezialpreis und ihr verwendet unsere Genpflanzen. Also kaufen heute die Bauern Pumpen, Gifte und Genpflanzen bei den Konzernen und sind total abhängig.
Und das ist doch das Ziel, wenn du mich fragst, von den Konzernen. Sie wollen alle von ihnen abhängig machen.
 

nicolecarina

Meister vom Königlichen Gewölbe
6. Juni 2003
1.414
Künast will Gen-Äcker geheim halten
Auskunftsrechte der Bürger sollen eingeschränkt werden

Jörg Michel

BERLIN, 16. März. Verbraucherministerin Renate Künast (Grüne) will auf die Befürworter der Gentechnik zugehen und der Öffentlichkeit Auskünfte über die genauen Standorte mit genveränderten Pflanzen erschweren. Dazu will die Koalition das erst im Februar in Kraft getretene Gentechnikgesetz korrigieren. Nach Informationen der Berliner Zeitung stimmten die Vertreter von SPD und Grünen am Mittwoch im Agrarausschuss des Bundestages einem entsprechenden Änderungsvorschlag zu. Über ihn soll bereits am Freitag im Plenum abgestimmt werden.
http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/politik/431019.html
 

streicher

Ritter Rosenkreuzer
15. April 2002
2.739
Aktuell gibt es einen Dämpfer für die EU-Kommission. Die EU-Umweltminister haben die nationalen Genmaisverbote von Mitgliedstaaten bestätigt. Die Verbote betreffen Sorten von Syngenta, Bayer und Monsanto. Eine Sorte von Monsanto steht noch zur Debatte.
Die Umweltorganisation Greenpeace hatte den EU-Umweltministerrat aufgefordert, ein Importverbot für den genmanipulierten Mais MON 863 zu erlassen. Unter Berufung auf vertrauliche Dokumente des Gentechnik-Konzerns Monsanto (Brüssel) über Fütterungsversuche mit Ratten erklärte Greenpeace am Mittwoch in Berlin, dass die Tiere Schäden an inneren Organen und im Blutbild aufwiesen. Für die Bundesregierung erklärte das Verbraucherschutzministeriums, die neue Situation werde geprüft. Genmais-Verbot bestätigt
 

bstaron

Vorsteher und Richter
5. August 2003
760
Jetzt werden sich einige vielleicht wundern, aber ich finde die Argumente der Umweltorganisationen äußerst gut und richtig. Der Witz, bzw die Behauptung des Herstellers, etwa bei dem Saatgut das Monsanto verkauft ist doch der:

- Bauer kauft Gensaatgut mit überschaubaren Kosten
- Bauer kauft spezielles Unkrautvernichtungsmittel das genau zu dem Saatgut paßt, etwa "Roundup Ultra".
- Dadurch soll alles verecken, außer dem angebauten Gengetreide.

Aber jetzt stellen Kritiker fest, das ist gar nicht so. Tatsächlich ist die Ausbeute gar nicht viel höher. Die Ausbeute scheint teilweise sogar zu sinken. Dazu kommt die "Verseuchung" der Umgebung, die Probleme mit dem Copyright an dem Saatgut. Nicht zu vergessen das es unklar ist wie das etwa auf Tiere wirkt. Es gibt ja schon Berichte nachdem Kühe nach längerer Zeit der Genmais Fütterung verendet sind, unklare Symptome zwar, aber höchst verdächtig. Ich habe bei dem ganzen ein höchst ungutes Gefühl...
 

Paladin

Geheimer Meister
6. Februar 2004
224
Asterix?

Die ganze EU?
ein kleines Dorf leistet nach wie vor den Roemern heftigen Widerstand....
äh ein kleines Land leistet der EU widerstand...

Österreich und wir haben die zusicherung der EU erhalten (mit verträgen) das Ösi Land Genmais frei bleibt.....

mlg Paladin....
 

hives

Ritter Rosenkreuzer
20. März 2003
2.785
Paladin schrieb:
Die ganze EU?
ein kleines Dorf leistet nach wie vor den Roemern heftigen Widerstand....
äh ein kleines Land leistet der EU widerstand...

Tja... mal sehen, wie lange das ohne Zaubertrank noch klappt... sollten vielleicht so langsam mit dem Brauen anfangen...
Und ja... Pollenflugsichere Gewächshäuser würde ich auch einplanen...


Allgemein:
Die Kommission sah keine ausreichende wissenschaftliche Begründung für eine Aufrechterhaltung der Importsperren.
Die Unschuldsvermutung gilt heutzutage offenbar in erste linie für Konzerne: da muss erst mal nachgewiesen werden, dass eine Ware mit an Sicherheit grenzender wahrscheinlichkeit lebensgefährlich ist, bevor die EU- KOmmission auf die Idee kommt, auf die Ängste von Verbraucherschützern und Kritikern zu hören....

Keine Einigung erzielten die Umweltminister über die geplante Zulassung der umstrittenen Genmais-Sorte Mon836 der Firma Monsanto für den EU-Markt. Bei einer Abstimmung darüber, ob diese künftig freigesetzt werden darf, gab es weder eine qualifizierte Mehrheit dafür oder dagegen.
So ein paar leicht deformierte Ratten bringen doch niemanden mehr aus der Ruhe - schließlich isst man die in Europa ja auch eher selten :roll:


Hier noch ein anderer thread zum Thema Gentechnik, in dem auch einige Artikel über mon863 verlinkt sind:
http://www.ask1.org/postt16084.html
 

streicher

Ritter Rosenkreuzer
15. April 2002
2.739
Mon 810 hat die Feuerprobe wohl nicht bestanden und ein Bescheid wurde ausgestellt, der das Genmais in Richtung Risikokultur einstuft, allerdings zwei Wochen nach Aussähung.
Erstmals rückt ein Aufsehen erregender Bescheid des Bundesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL), gerade den Länderbehörden zugestellt, Mon 810 in die Nähe einer Risikokultur: So sei "mit jüngeren Untersuchungen deutlich" geworden, in welchem Ausmaß das von der Pflanze selbst produzierte Insektengift nicht nur gegen den Falter Maiszünsler wirkt, sondern auch Insekten schädigt, die gar nicht getroffen werden sollten. Schon gesät
Mon 810 ist in Österreich, Ungarn, Griechenland und Polen schon verboten.
 

Ein_Liberaler

Ritter des Heiligen Andreas von Schottland
14. September 2003
4.926
Oh mein Gott, Gene jetzt auch im Honig! (Behauptet die Quelle.)

Ich kenn ja Wald-, Blüten- und Rapshonig, aber Maishonig?

Die Ergebnisse des Vorjahres wurden bestätigt: Mais ist für Bienen keine attraktive Trachtpflanze. Auch wenn die Bienen "hungern", sammeln sie kaum Maispollen.

Quelle
 

erik

Erlauchter Auserwählter der Fünfzehn
4. April 2004
1.002
Entschuldige Liberaler aber man sollte seine Quellen schon ganz lesen.

Zum einen wird da ein Jahr untersucht, in dem die Maisblüte ganz schwach war und auch nur 10% des normalen Honigertrags produziert wurden.

Das kann also sicher nicht repräsentativ sein.

Zum anderen wird dann zwar dagelegt, dass sich deutliche Spuren vom Mais im Honig finden, aber nicht nachweisbar ist, ob es der genveränderte Mais ist.

Dann kommt der Hammer.
In den Pollen die abgestreift werden und aus denen Nahrungsmittelergänzungen gewonnen werden, liegt der Anteil an Gen Mais mit 4-5% deutlich über dem Schwellenwert von 0,9%

Das allein sollte schon ausreichen, sich nochmal Gedanken zu machen und die Studie nicht nach einem Jahr als "unbedenklich" zu den Akten zu legen.

Dann komt noch ein Satz
TRANSGEN schrieb:
Nach dem derzeitigen Wissensstand werden Bienen von Pollen der zugelassenen gentechnisch veränderten Maissorten nicht geschwächt oder geschädigt.

So, so nach derzeitigem Wissensstand.
Das heißt ja meist gar nichts.
Vielleicht sollten die Untersuchungen des Bienensterbens bzw Abwanderns sich mal daruaf konzentrieren, mögliche genveränderte Monokulturen in der Nähe der Stöcke zu untersuchen.

Nur so ein polemischer Verdacht.


Und dass wie zwei Beträge weiter oben angemerkt, die Negativ Studie von 2000 erst jetzt 2 Wochen nach der umstrittenen Aussaat zugestellt wird, läßt das Verbraucherschutzministerium in schlechtem Licht erscheinen.
 

DrJones

Erlauchter Auserwählter der Fünfzehn
21. Mai 2002
1.006
Hm, mal n kleiner Einwand dazu, das die Bauern ständig neues
Saatgut kaufen müssten...

Müssen sie das nicht ohnehin?

Auf einem Feld wird Mais geplfanzt, daneben Raps, dort Sonnenblumen,
hier Weizen und auf einer Seite Klee.

Das Zeug wächst und wird anschließend geerntet und weiter verarbeitet.
Im nächsten Jahr werden, dank Wechselwirtschaft, auf diesen Feldern
andere Pflanzen gedeihen oder zumindest in anderer Kombination.

Ich glaube nicht, das auf den Feldern gewollt oder ungewollt ein
Feld ein anderes bestäubt. und selbst wenn der Genmais von Bauer
X den Naturmais von Bauer Y irgendwie bestäubt...
Wenn alles Reif ist, wird gemäht! Dann ist Tabula Rasa.
Der Genmais hat demnach gar nicht die Zeit sich mit einem Naturmais vom
Nachbarfeld zu kreuzen und heranzuwachsen.

Oder steh ich grad aufm Schlauch...
 

dkR

Großmeister aller Symbolischen Logen
10. April 2002
3.142
erik schrieb:
Zum anderen wird dann zwar dagelegt, dass sich deutliche Spuren vom Mais im Honig finden, aber nicht nachweisbar ist, ob es der genveränderte Mais ist.
Die Nachweisgrenze für DNA-Sequenzen liegt irgendwo zwischen 1 und 10 Kopien pro Probe. :wink: Das sind sehr wenige Kopien auf sehr viele Genome
Dann komt noch ein Satz
TRANSGEN schrieb:
Nach dem derzeitigen Wissensstand werden Bienen von Pollen der zugelassenen gentechnisch veränderten Maissorten nicht geschwächt oder geschädigt.

So, so nach derzeitigem Wissensstand.
Das heißt ja meist gar nichts.
So funktioniert die Sache nun mal. Entweder findet man Anzeichen dafür, oder nicht. Dummerweise lassen sich keine Negativbeweise führen, das würde die gesammten Naturwissenschaften extrem vereinfachen.

Wird Mais nicht eh über Windbestäubung bestäubt? Sprich, weder Pollen noch Blüte sind bienenoptmimiert? Noch Bienen maisgeeignet?
 

Ein_Liberaler

Ritter des Heiligen Andreas von Schottland
14. September 2003
4.926
erik schrieb:
Entschuldige Liberaler aber man sollte seine Quellen schon ganz lesen.

Zum einen wird da ein Jahr untersucht, in dem die Maisblüte ganz schwach war und auch nur 10% des normalen Honigertrags produziert wurden.

Und dabei zeigte es sich, daß Bienen nur ungern an Mais gehen, selbst wenn sie sonst kaum etwas finden.

Zum anderen wird dann zwar dagelegt, dass sich deutliche Spuren vom Mais im Honig finden, aber nicht nachweisbar ist, ob es der genveränderte Mais ist.

Immer diese Angst vor den Kontaminationen unterhalb der Nachweisgrenze. Ich habe mir sagen lassen, theoretisch könnte man einen Zuckerwürfel im Swimmingpool nachweisen und den Diabetikern Badeverbot erteilen.

Edit: Da hab ich wohl dkRs Posting übersehen...

Dann kommt der Hammer.
In den Pollen die abgestreift werden und aus denen Nahrungsmittelergänzungen gewonnen werden, liegt der Anteil an Gen Mais mit 4-5% deutlich über dem Schwellenwert von 0,9%

Und? Es ging um Honig. Vielleicht aber auch nur eine der Nachlässigkeiten der FR, und es ging im Prozeß eigentlich um Pollen. (Man erfährt ja auch nicht, ob es sich um einen oder um zwei Fälle handelte.)

So, so nach derzeitigem Wissensstand.
Das heißt ja meist gar nichts.

Was soll ich dazu noch sagen?

Vielleicht sollten die Untersuchungen des Bienensterbens bzw Abwanderns sich mal daruaf konzentrieren, mögliche genveränderte Monokulturen in der Nähe der Stöcke zu untersuchen.

Jede moderne Maissorte ist genverändert, nur natürlich die meisten durch klassische Zucht, eventuell nach Bestrahlung, um Mutationen zu beschleunigen. Eventuell sollte man zuallererst mal prüfen, ob Monsanto seine neue Sorte auf Bienenschädlichkeit getestet hat, das könnte ich mir nämlich durchaus vorstellen.

DrJones schrieb:
Hm, mal n kleiner Einwand dazu, das die Bauern ständig neues
Saatgut kaufen müssten...

Müssen sie das nicht ohnehin?

Nein, das ist eine ganz neue Methode.

Auf einem Feld wird Mais geplfanzt, daneben Raps, dort Sonnenblumen,
hier Weizen und auf einer Seite Klee.

Das Zeug wächst und wird anschließend geerntet und weiter verarbeitet.
Im nächsten Jahr werden, dank Wechselwirtschaft, auf diesen Feldern
andere Pflanzen gedeihen oder zumindest in anderer Kombination.

Und theoretisch könnte man von der Ernte von Flur A was als Saatgut für Flur B zurückhalten. Hat man früher so gemacht.

Ich glaube nicht, das auf den Feldern gewollt oder ungewollt ein
Feld ein anderes bestäubt.

Ein bissel schon, wenn sie nahe genug beieinander liegen.

und selbst wenn der Genmais von Bauer
X den Naturmais von Bauer Y irgendwie bestäubt...
Wenn alles Reif ist, wird gemäht! Dann ist Tabula Rasa.
Der Genmais hat demnach gar nicht die Zeit sich mit einem Naturmais vom
Nachbarfeld zu kreuzen und heranzuwachsen.

Ja, heute, wo Saatgut gekauft wird.
 

DrJones

Erlauchter Auserwählter der Fünfzehn
21. Mai 2002
1.006
Ah ok, das wusste ich nicht.
Ich dachte das wär schon total überkommen das der Bauer
etwas von der Ernte als Saatgut für nächstes Jahr einbehält.
Ich dachte es wird immer Saatgut gekauft...
 

erik

Erlauchter Auserwählter der Fünfzehn
4. April 2004
1.002
@dkr
@liberaler

Ich bin ja auch naturwissenschaftlich geprägt insofern finde ich es schon richtig, daß man auch die Chancen jeder Technologie betrachtet.

Jegliche Panikmache liegt mir also eigentlich fern.

Ich finde es halt nur bedenklich, wenn man argumentiert im Stil von
"wir wissen es halt im Moment nicht anders, deshalb starten wir mal einen großflächigen Freilandversuch...."

Es ist ja wohl nachgewiesen, daß sie verändertes Pollenmaterial weiter über die Felder hinaus ausbreitet, als von den Wissenschaftlern vorhergesagt.

Ob das jetzt schlimm ist oder nicht, weiß man nicht genau.

Es ist aber so, daß es sich halt nicht so verhält wie man angenommen hat.
Das erschüttert dann natürlich Vertrauen auch in andere Aussagen.


Klar bauen sich Gensequenzen nicht einfach so ins menschliche Erbgut ein, aber man kann eben nicht vorhersagen welche Wechselwirkungen im natürlichen Kreislauf entstehen, wenn plötzlich neue Mitspieler da sind.
Und es deshalb einfach mal zu versuchen, halte ich für fahrlässig.

Zum Thema Honig:
In einem jahr wo eh nur 1/10 der Menge zur Verfügung steht, das kann doch keine repräsentative Untersuchung sein.
Da sind wir uns doch einig, oder?

Zum Thema Pollen:
in den nahrungsmittelergänzungen ist dann aber sehr wohl "verändertes Maisgen" drin und zwar deutlich oberhalb der Grenzwerte.
Da gibt es dann doch nur eine Reaktion, wenn man die Grenzwerte ernst nimmt: nicht erlauben!

Wofür sind sie denn sonst da?

Zum Thema Saatgut kaufen:
ich dachte immer spezial das Mosanto Saatgut sei auch genetisch so manipuliert, daß man es eben im nächsten Jahr nicht nochmal aussäen kann, weil die Tochterpflanzen quasi unfruchtbar sind. Oder hab ich da jetzt was flasch im Kopf?

Zum Thema Bienenabwandern:
Dazu fehlt mir bisher jeder Widerspruch. Was ist denn wenn die Bienen abwandern udn ihre Stöcke verlassen, weil sie die genetisch veränderten Pflanzen "verwirren"? Klar bestäunt sich Mais auch durch Wind, aber viele andere Pflanzen eben nicht. Vielleicht lassen es z.B. die genetisch veränderten Maisfelder für die Bienen so "stinken", daß sie ganz abwandern und deshalb auch andere Sorten wie Raps, Apfel etc eben nicht mehr bestäuben...
 

Ein_Liberaler

Ritter des Heiligen Andreas von Schottland
14. September 2003
4.926
erik schrieb:
Ich bin ja auch naturwissenschaftlich geprägt insofern finde ich es schon richtig, daß man auch die Chancen jeder Technologie betrachtet.

Wissen wir doch!

Ich finde es halt nur bedenklich, wenn man argumentiert im Stil von
"wir wissen es halt im Moment nicht anders, deshalb starten wir mal einen großflächigen Freilandversuch...."

Ich glaube, die Argumentation fand nicht ganz so statt. Ich meine auch zu wissen, daß "Genmais" in den USA längst im großen Stil angebaut und also seit Jahren erprobt wird. Wir müssen in Europa nicht unbedingt das Rad neu erfinden.

Es ist ja wohl nachgewiesen, daß sie verändertes Pollenmaterial weiter über die Felder hinaus ausbreitet, als von den Wissenschaftlern vorhergesagt.

Ob das jetzt schlimm ist oder nicht, weiß man nicht genau.

Ich wäre in jedem Fall für Produkthaftung - man könnte einen Fond einrichten, in den Hersteller und Nutzer einzahlen, um Bauern für fehlbestäubte Pflanzen zu entschädigen.

Zum Thema Honig:
In einem jahr wo eh nur 1/10 der Menge zur Verfügung steht, das kann doch keine repräsentative Untersuchung sein.
Da sind wir uns doch einig, oder?

Wenn ich es richtig verstanden habe, bestünde in einem Jahr mit Überangebot die Gefahr, daß die Bienen Mais verschmähen, obwohl sie in Notzeiten gerne drangehen - das wäre also ebensowenig aussagekräftig.

Zum Thema Pollen:
in den nahrungsmittelergänzungen ist dann aber sehr wohl "verändertes Maisgen" drin und zwar deutlich oberhalb der Grenzwerte.
Da gibt es dann doch nur eine Reaktion, wenn man die Grenzwerte ernst nimmt: nicht erlauben!

Wofür sind sie denn sonst da?

Die Grenzwerte bestimmen, wann ein Produkt als "genfrei" deklariert werden kann; sie bezeihen sich nicht auf Gesundheitsgefahren (meine ich). Wenn der Imker auf der Bioschiene fährt, kann das ein Fall für eine finanzielle Entschädigung sein, je nachdem, wer verantwortlich ist. (Einzelfälle sind Sache der Gerichte.)

Zum Thema Saatgut kaufen:
ich dachte immer spezial das Mosanto Saatgut sei auch genetisch so manipuliert, daß man es eben im nächsten Jahr nicht nochmal aussäen kann, weil die Tochterpflanzen quasi unfruchtbar sind. Oder hab ich da jetzt was flasch im Kopf?

Zumindest bestimmte Sorten.

Zum Thema Bienenabwandern:
Dazu fehlt mir bisher jeder Widerspruch. Was ist denn wenn die Bienen abwandern udn ihre Stöcke verlassen, weil sie die genetisch veränderten Pflanzen "verwirren"? Klar bestäunt sich Mais auch durch Wind, aber viele andere Pflanzen eben nicht. Vielleicht lassen es z.B. die genetisch veränderten Maisfelder für die Bienen so "stinken", daß sie ganz abwandern und deshalb auch andere Sorten wie Raps, Apfel etc eben nicht mehr bestäuben...

Vielleicht reichen ihnen auch nicht-genmanipulierte Monokulturen, wenn der Weg zur nächsten Streuobstwiese zu weit ist; ich bin da für Spekulationen zu haben.

Man müßte feststellen, ob das Aussterben/Abwandern auch an klassischen Standorten vorkommt, und eigentlich traue ich den Imkern zu, das herauszufinden.
 

dkR

Großmeister aller Symbolischen Logen
10. April 2002
3.142
Tut mir leid, wenn ich mich auf die Diksussion einlasse komm ich heut zu nichts anderem, dafür hab ich keider zu viel zu tun :D

Wie empirisch belegt sind die Grenzwerte? Oder haben sich da mal ein paar Bürokraten in Brüssel hingesetzt "so, wir brauchen nen Grenzwert, der einerseits hoch genug ist, um nicht ernsthaft zu stören und andererseits Greenpeace nicht zu sehr provoziert. Jemand ne Idee?"
 

Ein_Liberaler

Ritter des Heiligen Andreas von Schottland
14. September 2003
4.926
Oder wir nehmen den Wert, den man ein Arbeitsleben lang täglich acht Stunden verkraftet und teilen ihn durch zehn.
 

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