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Europa und der Islam

Drusil

Lehrling
30. Juni 2016
3
Hallo an alle,

der Islam wird in Europa immer größer und das Christentum immer kleiner. Papst Franziskus, Heinrich Bedford-Strohm, die katholische, aber vor allem die evangelische Kirche sind hauptsächlich dafür verantwortlich.
Welche Meinung habt ihr denn zu diesem Thema?

Alles Gute
Roman
 

DaMan

Ritter-Kommandeur des Tempels
30. Januar 2009
4.517
AW: Europa und der Islam

Dass die Kirchen in Europa immer weniger zu sagen haben halte ich für eine der Größten Errungenschaften der letzten 2000 Jahre.
 

William Morris

Meister des Tabernakels
4. Mai 2015
3.764
AW: Europa und der Islam

Es gibt aber keinen Zusammenhang zwischen der wachsenden Zahl von Muslimen und dem Schwinden der christlichen Kirchen. Ersteres ist vor allem durch EInwanderung begründet und letzteres liegt wohl vor allem daran, das doch immer mehr Leute merken, die Kirchen haben vor allem Quatsch erzählt und ist bisher jeden Beweis schuldig geblieben, das an ihren Geschichten was dran ist.

Wenn jetzt alle Christen zu Muslimen konvertieren würden, dann gäbe es vielleicht ein Problem. Aber die Christen wenden sich zumeist komplett von der Religion ab oder suchen sich was anderes. Auch im Islam gibt es säkuläre Bewegungen, das ist kein monolithischer Bllock.
 

Malakim

Insubordinate
31. August 2004
14.012
AW: Europa und der Islam

Nun, wie schon öfter erwähnt hat noch nie ein Moslem versucht mich zu missionieren was man von Christen leider nicht sagen kann.

Ich finde es auch sehr positiv und Hoffnungsvoll das die christliche Religion im Rückmarsch ist und wünsche mir das institutionalisierte Religionen insgesammt an Boden verlieren.
 

Giacomo_S

Prinz der Gnade
13. August 2003
4.319
AW: Europa und der Islam

der Islam wird in Europa immer größer

Wenn, dann durch Einwanderung. Wobei es oft so ist, dass die Einwanderer hier dann religiöser sind/werden als sie das in ihren jeweiligen Heimatländern überhaupt je waren. Das scheint auch so ein allgemein psychologischer Effekt der Einwanderung zu sein, das kenne ich auch aus meiner (Flüchtlings-)Familie, wenn auch nicht im Zusammenhang mit Religion.
Da werden dann auch gern, zumal im Internet, Zahlen kolportiert, wie "stark wachsend" der Islam sei, auch in Deutschland. Vor Jahren wurde immer wieder einmal die Zahl von "4.000 Konvertiten/Jahr" herum gereicht und auch von Kritikern und Gegnern bedient. Bis dann sich ein Journalist mal fragte, woher die Zahl überhaupt stammt, um dann am Ende bei irgendeinem selbsternannten "Zentrum für Islamstudien" zu landen, welches diese Zahl aufgrund neuer Besucher in ihrer Moschee "hochrechnet".
Denn im Unterschied zu den christlichen Kirchen führen Muslime keine "Kirchenregister", und daher weiß man nicht einmal genau, wie viele Muslime es in Deutschland überhaupt gibt, geschweige denn, wie viele Konvertiten. Was eine so "geschätzte" Zahl wirklich wert ist, das kann man sich denken. Zum Nachplappern war sie aber offenbar gut genug.
Umgekehrt gibt es aber gerade unter muslimischen Flüchtlingen derzeit eine kleine, aber stetig größer werdende Gruppe von Konvertiten zum Christentum. Einer der Gründe dafür ist, dass man sich reale oder eingebildete bessere Chancen auf Anerkennung, Migration oder auch Akzeptanz hier erhofft. In gewisser Weise scheint es so zu sein, dass die eigene Religion dieser Menschen gar nicht als so "in Stein gemeißelt" ist. Vielmehr kommt man aus einer Gesellschaft, die viel stärker gemeinschaftsorientiert ist, und die Religion ist durchaus austauschbar. Nämlich gegen die, die von der Mehrheit der Einwohner vertreten wird.

Der westliche Mensch, zumal in Europa, definiert sich meist nicht (mehr) über seine Religion. Zumindest aber ist es für das Ansehen der Person unerheblich, ob jemand eine Religion hat und wenn ja, was für eine - von obskuren Sekten vielleicht mal abgesehen. Im Großen und Ganzen lässt sich aber sagen: Wer hier religiös ist, der lebt das auch mehr oder weniger.
Das ist in anderen Ländern anders.

Bei meinem einzigen Besuch eines islamischen Landes (Marokko, 2005) als Individualtourist war Religion im Gespräch immer ein Thema und oft das erste. Genauso schnell stellt man aber auch fest: Die führen hier herzerweichend abenteuerliche Dramen auf und dazu verwenden sie ihr ganzes theatralisches Talent.
Nach außen ist ein jeder geradezu der Mustermuslim und ungefragt wird man bereits beim allerersten Gespräch darüber informiert, wie fromm der Gesprächspartner doch sei, täglich pflege man mit peinlichster Sorgfalt die fünf Säulen des Islams, gebe großzügigst Almosen bis an den Rand des eigenen Ruins und pilgere jedes Jahr nach Mekka. Alkohol, das sei etwas für verkommene Subjekte und man selbst trinke nie Alkohol.
Oh blumige Sprache der Orientalen! Die 1001e Geschichte wird immer frommer, vor allem um so mehr Anwesende es gibt.

Denn das sind sie: Geschichten.
Fehlen sie nämlich, die Anwesenden oder sitzt man unter Gleichgesinnten, dann wird es mit dem frommen Leben auf einmal gar nicht mehr so streng gesehen. Hauptsache, es sieht keiner, und deshalb sitzt man dann auch lieber in irgendeinem Hinterzimmer in einer ("illegalen") Kneipe mit Hinterausgang, als in einem offiziellen Café mit Alkoholausschank-Lizenz.
Denn wen man da trifft, der ist genauso Sünder und alle halten sie verschwörerisch nach außen hin die Klappe. Es ist vergleichbar wie mit einem Bordell-Besuch hier: Die besucht ja auch keiner, komisch dass es überhaupt Bordelle gibt, wenn keiner hingeht. Trifft man im Bordell allerdings jemanden den man kennt, dann wird man das schön für sich behalten: Denn anderenfalls müsste man ja zugeben, selbst dort überhaupt gewesen zu sein, im Bordell.
 

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