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Für was sollte ich IHM schon dankbar sein?

Lyle

Vorsteher und Richter
16. Februar 2003
777
@ Antimagnet
Es kann bei einer Geschichte u.U. sogar sinnvoll sein, wenn sie Fragen aufwirft. Sie können so absichtlich eingesetzt werden, um zum Nachdenken anzuregen, aber das sollte hier nicht der Fall sein. Wenn ich Dich mal zitieren darf:
aber am vermeidbaren leid, an dem, was doch gar nicht sein müsste, wären wir nur ein bisschen vernünftiger (das reicht schon, man muss ja gar nicht perfekt sein), da verzweifelt auch der philosophische betrachter, und er sucht erklärungen. z.b die mit gott und dem paradies. das war m.e. damals die angesagte erklärung für die damaligen menschen.
Wer verzweifelt, der sucht Antworten, keine neuen Fragen. Schon gar nicht Fragen, die eventuell noch tiefer in die Verzweiflung führen. Obwohl andererseits kann man die Theodizeefrage (bezieht sich auf alles) auch nicht nur auf die Paradiesereignisse zurückführen. Deswegen ist dieses Argument auch wiederum nicht so zwingend.

Bei der christlichen Antwort hast Du Recht, ich meinte nicht nur, dass Gott keine Frau ist, da er kein Mensch ist, ist er allerdings auch kein Mann.
Ich meinte damit auch, dass es bei Gott keine Waagschalen gibt auf denen das Leben abgewogen wird, ob es nun mehrheitlich gut oder schlecht war , sondern dass es genauso wie bei jedem normalen menschlichen Gericht darauf ankommt was man falsch gemacht hat. Und da gibt es dummerweise bei jedem Menschen genug um ihn zu verurteilen. Es sei denn, die Schuld wird von jemand anderem übernommen. Das wiederum gilt aber nur für denjenigen der glaubt und darum bittet. Also ist tragischerweise der Unglauben so ziemlich das einzige, dass unwiderrufliche, fatale Konsequenzen hat.
 

InsularMind

Geheimer Sekretär
9. Dezember 2003
644
Ich möchte keinem Gläubigen gegen das Schienbein treten und deklariere das hiermit als einfache "Meinungsäußerung"

Also ich weiß nun nicht was für ein '-ist' oder '-iker' das genau ist, wenn man Götter für so ne Art Mickey Mouse - Figur der grauen Vorzeit hält, aber ich denke daher ableitend, dass ein Gott nur in den Köpfen derer existiert, die genug Fantasie haben, sich den einzubilden; Du gut und gern ableiten kannst, Niemandem für irgend etwas dankbar sein zu müssen.

Nun gut, da kannste den Eltern dankbar sein Dich nicht so a'la Moses entsorgt zu haben -- Babyklappe gabs damals wohl noch nicht -- oder irgendwelchen Kumpels für den coolen Tag in der Disse --- das bin ich auch. Aber weshalb man dem Geschehen oder den Verläufen nen Dank schuldig sei oder Ähnliches, das lässt sich wohl nur auf solchen Vermutungen basieren, an denen Religionen sich und ihre Weltvorstellungen orientieren.Es ist nichts Weiteres, als würdest Du Dir vorstellen können, die Welt aus Tolkien's Herr der Ringe existierte wirklich irgendwo hinter den Kulissen der Realität, und alles hinge von der Gunst der darin beschriebenen Machthaber und Kräfte ab -- Kräfte für die man keine Beweise hat und angeblich nicht brauchen darf -- denn sonst wär's ja schon mehr als nur Glaube.

Dein Vater läuft wahrscheinlich wirklich weg, weil er mit Deinen Fragen überfordert ist, ihn die Glaubensgeschichte allein auf solche Fragen nicht vorbereitet hat, oder sein Studium. Mir gings als Kind ähnlich, als ich den Relilehrer fragte, wer Gott erfunden / erschaffen hätte -- ich bekam saftig eine geschellt und das Thema war beendet.
Das sind wohl im feineren Ende Standpunkte, die sich da entgegenstehen --- der Eine ist davon überzeugbar, der Andere nicht.
Die Wertung, dass das nur so ne Phase sei die vorbeigeht kann ich nicht bestätigen -- eher könnte die felsenfeste Glaubensfähigkeit irgendwann zu einem phasischen Ende gelangen, je nachdem, wie beeinflussbar sich der Mensch der Zukunft entwickeln mag.


Was ne Seele nun genau enthält oder sein soll habe ich auch immer noch nicht ganz verstanden --- ich schätze es ist ein ähnliches Konstrukt, entstanden aus der Arroganz der Menschen, etwas zu benötigen, mit dem sie sich von anderen Tieren angenehmer unterscheiden können alls allein durch ihre Fähigkeit zur Grausamkeit.
Genausogut könnte man jederzeit behaupten, man besäße einen identischen Zwilling auf einem Planeten im Orion - Nebel -- und Keiner kann es wirklich unmöglich sprechen, denn es war keiner dort um nachzusehen, ob es nicht doch stimmen könnte.
Angenommen du bekämst genug Leute hinter Dich, die Dir das abnähmen, und du kannst diese Geschichte über Jahrhunderte hinweg aufrecht erhalten -- so wie Leute einst glaubten, dass ein Alp nachts böse Träume in kleine Kinder einstreut, oder der Glaube recht groß war, dass man am Rande der See von der Scheibe runterfällt -- mit einer wundervollen Märchengeschichte, die heute natürlich viel aufwändiger inszeniert werden müsste um nicht mehr sofort als Fake enttarnt zu werden könntest Du Deine ganz eigene Schöpfungsgeschichte lostreten.

Freu Dich frei Schnauze darüber wenn Dir die Umstände oder die Verläufe des Geschehens ein interessantes Leben begünstigen -- dankbar musst Du dafür keiner Art Überwesen oder Ähnlichem sein, was außerhalb Deiner eigenen Manipulationskapazität in der Welt passiert, würde auch dann passieren, wenns uns gar nicht gäbe.
Dann würden sich eben irgendwelche Tierhorden gegenseitig die Kehlen zerfetzen oder die Überschwemmung würde die Kälbchen von x - tausend Hirschen ersäufen.
Ich denke nicht dass sich die überlebenden Hirsche Gedanken darüber machen würden, ob die Überschwemmung nicht stattgefunden hätte, wenn sie jährlich einige Kälbchen dem Wassergott geopfert hätten...

Falls Du das Glauben irgendwann lernst, glaube aus freier Entscheidung dazu, nicht weil Dich irgendwer dazu zu überreden versucht. Wenn Du nach 20 oder 40 Jahren immer noch nicht glauben kannst, bist Du deswegen ganz bestimmt kein schlechterer Mensch, und wenn Dir die Eltern sowas weiszumachen versuchen, hab Mitleid, sie haben es vermutlich nie besser gelehrt bekommen.
 

Paradox

Geheimer Meister
16. Juli 2002
110
benicio schrieb:
@paradox
eine frage... wäre es dir etwa lieber wenn gott dir jede entscheidung, jeden gedanken abnehmen würde? wenn er dir alles vorkauen und dich bemuttern würde?.. wärst du dann nicht ein nicht freies, gesteuertes dingsbums?...gottes spielzeug?

so wie es jetzt ist... kannst du wahrscheinlich nach freiem willen agieren... was hat das mit zufall zu tun?

sagt mal... glaubt ihr im ernst dass die 70-80 jahre auf diesem planeten das non plus ultra darstellen?... ist es so schwer zu begreifen, dass es im falle der existenz von unsterblichen seelen, weitaus höhere dimensionen geben muss... dimensionen in denen ein einziges erdenleben nur marginalen einfluss auf die existens der seele nehmen kann (70-80 jahre im verhältnis zur...ewigkeit.).

Also wenn ich nicht gesteuert werde und meinen freien Willen habe, d.h. Gott greift nicht ein. Und mein Gehirn sich selbst überlassen handelt nun mal wie ein großer Computer, nur natürlich weitaus komplexer.
(Da haben jetzt die Christen wieder was einzuwenden, schon klar.) Aber so wie ich das sehe ist mein Denken nach Warscheinlichkeiten ausgerichtet und auch teilweise dem Zufall unterworfen.

Und dass mit dem Leben nach dem Tod passt hier irgendwie nicht. Denn dafür müsste ich erst dankbar sein wenn es soweit ist. Und da ich eh nicht daran glaube, kommt das im Moment nicht in meine Rechnung.
 

Centauri

Geheimer Sekretär
30. Juli 2004
691
@antimagnet
ich bin gott einzig und allein dafür dankbar, dass sie es mir verzeihen wird, dass ich nicht an sie geglaubt habe.

Das find ich aber gut von dir das du ihn nicht als männlich betittelst wie viele andere,sondern das Gott auch durchaus eine Sie sein kann.
Das hat sich wohl so in den Köpfen eingebrannt das Gott eben männlich ist,männlich weil stark,aber Frauen können durchaus eine größere Stärke besitzen als Männer,auch wenn viele das nicht wahr haben wollen.
Ich find das echt toll dies aus der Feder eines Mannes zu lesen,
TOP

Es gibt leider zu wenig Menschen die so denken.
Und dann kann man auch nicht schreiben für was sollte ich IHM dankbar sein,dann müßte gleichberechtigter Weise da stehen,für was sollte ich IHR/IHM schon dankbar sein.
Was mich auch noch irritiert ist,wenn Gott angeblich zuerst den Mann erschaffen hat,und dieser natürlich nach seinem Ebenbilde,warum ist dann ein Chromosom beim Mann verkümmert?
Frau XX ,Mann XY

Es gibt auch noch weitere Studien darüber das Frauen im eigendlichem Sinne Männern überlegen sind.
Sie werden älter,sie halten länger stärkere Schmerzen aus,und vieles andere.
Und dann kann man davon ausgehen das Gott vielleicht eine Frau war,denn diese ist mit den XX Chromosomen länger überlebensfähig und zäher.
Die meisten Kinder die den plötzlichen Kindstod erleiden sind Jungs.
Männer sterben im Durchschnitt 10 Jahre früher und vieles andere.
Aber das gehört jetzt nicht hier hin.

Ich finds toll antimagnet.
 

Simple Man

Kanonenbootdiplomat
Teammitglied
4. November 2004
3.945
@ Wayne_I

Sofern du dich nicht schon generell aus dem Forum verabschiedet hast, sage mir bitte ob meine Analyse und Interpretation deines Eröffnungstextes richtig ist oder nicht:

1.) Du weißt nicht ob es Gott gibt, es ist dir aber auch egal.

2.) In deinem Text gehst du davon aus, dass es Gott gibt, sonst würdest du ja nicht die Frage stellen wofür du IHM dankbar sein solltest.

3.)
a.) Du stellst die These auf, dass Gott uns einen freien Willen gab und wir für unsere Taten alleine Verantwortlich sind. Ergo: Gott tut nichts für uns, und dafür sollen wir ihn auch noch anbeten ?

b.) Du stellst die These auf, dass Gott noch immer auf uns einwirkt. Dann allerdings wäre er auch für das Schlechte auf der Welt verantwortlich. Ergo: Gott ist bösartig, so etwas bete ich nicht an !

Ich habe meine Analyse im Baukastensystem verfasst, damit du mir genau sagen kannst, wo ich evtl. welchen Fehler gemacht habe.

Hoffe daraufhin erhält diese Diskussion einen neuen Schwung, auch von deiner Seite aus.

(Noch zur Anmerkung: Die im Text gemachten Aussagen betreffen nicht meine Meinung, sondern spiegeln nur meine Analyse von Waynes Text wieder.)
 

struppo_gong

Auserwählter Meister der Neun
27. September 2002
906
Der Mensch hat nur deshalb immer an Götter geglaubt, weil er stets für sich eine Wunschvorstellung von der Vollkommenheit hatte. Dies bedeutete, daß der Mensch alle in ihm liegenden Möglichkeiten zu verwirklichen trachtet. (ernst bloch)

Mein rat an wayne waere vielleicht sich etwas frei zu machen von der christlichen gottvorstellung, wenn sie dich so in konfusion stuerzt. geh den weg des ostens, des uebermenschen,oder nur den der mitte erfuelle dein humboltsches ideal oder so, aber haeng dich doch nicht so an definitionen, und einfachen metaphern auf. gott ist doch nur ein wort, so wie fast alles in der oberflachligen kommunikation, auf die menschen sich soviel einbilden, und die auch dein nun so wiederspruechliches gottbild sich akkumulieren lies.es gibt doch soviele konstrukte die sich aehneln und doch ganz anders sind.gott ist nur ein wort.

:twisted: :roll:
 

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