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Frei sein durch nichts haben?

B

Booth

Gast
1. Ich glaube nicht an ein Leben nach dem Tod - sprich, ich bin Atheist. Auf der Grundlage dieser Annahme wäre der Pharao definitiv "blöd" gewesen ;)
2. Aber selbst wenn es ein Leben nach dem Tod gibt, muss ich mich doch wegen der Hirnforschung fragen, wieviel der "Seele" wirklich Lebens-Erfahrungen bzw Wissen sind. Denn im Laufe des Lebens ändert sich die Person unglaublich stark, und auch das Wissen ändert sich unglaublich stark. Welches Wissen nimmt man nun mit? Das, des 3-jährigen? Das, des 20-jährigen? Das, des 40-jährigen? Oder das, des 89-jährigen? Grundsätzlich das Wissen, welches man hat, wenn man stirbt? Was ist mit all den Altersdementen bzw Alzheimerkranken? Was mit denjenigen, die einen Unfall mit starker Beschädigung des Hirns hatten?
Naja... letztlich wäre ein anderer Thread wohl doch geeigneter, wenn Du die religiöse/philosophische Bedeutung der Hirnforschung diskutieren willst.

gruß
Booth
 

MikeH

Lehrling
28. November 2004
3
Ich glaube es geht nicht darum etwas zu besitzen oder nicht, sondern wie sehr man in Abhängigkeit zu allem steht. Es geht nicht darum in Askese zu leben. Es spricht nichts dagegen das Leben in seiner ganzen Vielfalt anzunehmen und zu genießen. Aber wir dürfen nicht verkrampft auf irgend welche Dinge hinarbeiten und für irgend etwas kämpfen, das unserem Inneren wiederspricht.

Es gibt auch die Fähgikeit des handelns durch Nichteingreifen, durch Geschehenlassen. Es ist die Fähigkeit, das Steuer des Lebens jener Macht zu überlassen, die eine Dimension von uns selbst ist und die Laotse einst das Tao genannt hat.

Taoismus ist also eine gute Lebensweise.
(Der Film "Fight Club", der in diesem Thread ja schon mit zwei verschiedenen Aussagen zitiert wurde, hat übrigens sehr viele Anspielungen in genau diese Richtung)

Aber auch schon viel früher war klar: "Reich ist man nicht durch das, was man besitzt, sondern noch mehr durch das, was man mit Würde zu entbehren weiß." Epikur
 

general

Auserwählter Meister der Neun
30. März 2004
982
Unsere Gesellschaft funktioniert ohne Geld nicht. Deshalb bin auch ich erstrebt, Geld zu verdienen, obwohl mir dieser Prozess keine Freude bereitet. Jedoch denke ich, kann jemand mit viel Geld auch anderes anstellen kann als Swimmingpools in seinen Privatjet zu bauen. Jemand mit Geld kann andere Menschen finanziell unterstützen, kann Hilfe zur Selbsthilfe geben. Sollte ich mal soviel Geld haben, dass ich nicht mehr weiss wohin, ich werde in Afrika Schulen bauen und armen Menschen weltweit helfen. Vielleich sagt hier jemandem der Name Lotti Latrousse etwas. Eine Frau eines reichen Mannes, die einmal ein Schlüsselerlebnis hatte und nun in den Ghettos von Abijan, Elfenbeinküste, den armen Menschen hilft und sie unterstützt. Es gibt dazu ein lesenswertes Buch.

Was ich aber plane, ist eine Pilgerreise, auf dem Pilgerweg nach Sanitago de Compostela, ganz ohne Reichtum. Obwohl ich nicht gläubiger Christ bin, möchte ich einmal "Armut" erleben, weil ich denke, dass uns diese Art von Armut reich macht. Auch ein Jahr einsam auf einer kleinen Insel würde mich sehr reizen.

Leider ist es aber so, dass Wissen heute vom Geld kommt. Wer Geld hat, kann sich private Lehrkräfte leisten, kann sich den Eintritt in gewisse Schulen und Universitäten erkaufen, hat im Endeffekt die bessere Ausbildung. DOch bei vielen von denen, ich kenne einige, frage ich mich, ob Ihre Ausbildung wirklich Wissen oder einfach nur eine Urkunde ist. Diese "gebildeten Nichtwissenden" können sich natürlich in einer führenden Position aber dann auf anderer kluger Köpfe verlassen. Und meist können die dann keine Glühbirne wechseln und kein Bild aufhängen. Die Kehrseite unserer einseitigen Bildung.

Grüsse und allen ein gutes 2005
general
 

Tarvoc

Ritter vom Osten und Westen
10. April 2002
2.559
Booth schrieb:
Ich glaube nicht an ein Leben nach dem Tod.

Das ist deine Sache. Ich für meinen Teil glaube nicht einmal an ein Leben vor dem Tod!

...pangenitor panurgia panphage pangenitor panurgia panphage pangenitor panurgia panphage...

general schrieb:
Unsere Gesellschaft funktioniert ohne Geld nicht.

Für mich ist das kein Argument für Geld, denn sie funktioniert auch mit Geld nicht. ;)
 

general

Auserwählter Meister der Neun
30. März 2004
982
Tarvoc schrieb:
general schrieb:
Unsere Gesellschaft funktioniert ohne Geld nicht.

Für mich ist das kein Argument für Geld, denn sie funktioniert auch mit Geld nicht. ;)

Der ist gut, chapeau! :D

Trotzdem muss heute, wer etwas erreichen und bewirken will, Geld besitzen, denn Geld ist Macht. Das sehe ich nicht als positiv an, aber es ist eine Tatsache, welche sich leider momentan nicht ändern lässt.
 

nicolecarina

Meister vom Königlichen Gewölbe
6. Juni 2003
1.414
Ich glaube es geht nicht darum etwas zu besitzen oder nicht, sondern wie sehr man in Abhängigkeit zu allem steht. Es geht nicht darum in Askese zu leben. Es spricht nichts dagegen das Leben in seiner ganzen Vielfalt anzunehmen und zu genießen. Aber wir dürfen nicht verkrampft auf irgend welche Dinge hinarbeiten und für irgend etwas kämpfen, das unserem Inneren wiederspricht.

Es gibt auch die Fähgikeit des handelns durch Nichteingreifen, durch Geschehenlassen. Es ist die Fähigkeit, das Steuer des Lebens jener Macht zu überlassen, die eine Dimension von uns selbst ist und die Laotse einst das Tao genannt hat.

möcht ich voll unterstreichen, schön formuliert finde ich
 

MikeH

Lehrling
28. November 2004
3
Ich denke auch das man ohne Geld viel erreichen kann. Gutes Schlagwort dafür wäre "Ziviler Ungehorsam". (Danke für die Steilvorlage Tarvoc)

Was benötigt man dazu?

1. Eine Ideologie die es ermöglich sich für einen guten Zweck über geltendes Recht hinweg zu setzen (Denn wo Unrecht zu Recht wird, wird Widerstand zur Pflicht).
2. Gleichgesinnte
3. einen Plan
4. Mut

Nichts der aufgezählten Dinge kann man mit Geld kaufen. Aber ziviler Ungehorsam hat schon manches in der Welt bewegt.
 

Tarvoc

Ritter vom Osten und Westen
10. April 2002
2.559
MikeH schrieb:
Ich denke auch das man ohne Geld viel erreichen kann. Gutes Schlagwort dafür wäre "Ziviler Ungehorsam".

Es gibt viele Worte dafür.

MikeH schrieb:
Was benötigt man dazu?

- Keine Furcht. ;)

MikeH schrieb:
Eine Ideologie [...]

Überzeugungen schaffen Überzeugte. Nur eine "Ideologie", die sich selbst (so wie jedes andere "Selbst") transzendiert, hat für meine Zwecke eine Berechtigung. Aber auf so etwas passt wohl kaum die Bezeichnung "Ideologie".

Ideologien sind dogmatisch, die Welt ist katmatisch.
Ideologien sind konzentrisch, der Mensch ist exzentrisch.

Es geht mir nicht nur um die Transzendenz des Systems, sondern um die Transzendenz von Allem Was Wir Kennen (TM).

"Surrealismus ziehlt auf die Totale Umwandlung des Menschlichen Bewusstseins und Allem, was ihm ähnelt."
(Breton)

MikeH schrieb:

Sind jedenfalls nicht immer "schlecht"... ;)

MikeH schrieb:

- wu-wei.

"Wenn du die Göttin zum Lachen bringen willst, mach' einen Plan." ;)
 

struppo_gong

Auserwählter Meister der Neun
27. September 2002
906
Ja, die reportage hab ich auch mal vor einiger zeit gesehen.
Sehr beeindruckend. vor allem die musikalische unterlegung ist ne spitzenkombi. Rice and beans. Rice and beans................bum bum bum....

aber mal zum thema.
Spontan viel mir dazu noch der aspekt der mode ein, wobei die textzeile aus schillers lyrischer umsetzung von bachs neunter noch in meinem kopf herumgeisterte.
"alle menschen werden brüder wo dein sanfter flügel weil, deine Zauber binden wieder was die mode streng geteilt."
betsitz ist ja ansich keine erfindung der konsumgesellschaft oder des kapitalismus. und die kopplung von besitz und freude war ja irgendwann auch mal fundamental und im Zusammenhang mit Lebensnotwendigkeiten stehen.
Nun ist es aber mit dem Fortschreiten der Geschichte, der Wissens-und technikexplosion und der hier viel genannten Konsumgesellschaft dazu gekommen, dass irgend ein virtuelles metawesen namens gesellschaft mit seinem medialen bruder, der öffentlichen meinungsbildung die modischen nischen in seiner vielzahl potenziert.
Viele konsummöglichkeiten dienen doch im grunde der abgrenzung, entweder offensichtlich- so wie im beispiel der mode, dem sogenannten Geschmack usw., oder der befriedung neu geschaffener bedürfnisse die daraus resultieren.
Während die Menschen vor 100 Jahren nie einen umkreis von 50 km verliesen brauchen wir heute autos um diese strecken vielfach zurückzulegen, oder um in die nächste gabba bar zu fahren, um sich vor den dorfdiskogängern abzugrenzen.

Im genannten Beispiel aus der Reportage in dem es um dieses schwedische Individuum ging, das mit seinen millionen nichts anzufangen weiss sticht doch vor allem heraus, dass diese person keinen zufriedenstelllenden platz in der gesellschaft gefunden hat. Da ist halt mal jemand der den alten Traum vom ausgesorgt zu haben erfüllen konnte, aber er hat auf dem weg dorthin vergessen einem wohlfuehlideal nachzueifern, oder vermutlich schon davor. eventuell hat er sich nur so in die arbeit gestuerzt weil alle anderen wohlfühlidealle durch die Trennung der mode ungreifbar geworden sind.

Noch ein anderer aspekt der der spaltung durch mode angehört, und mit dem Besitz zusammenhaengt, ist der Faschismus der durch diese ewige spezialisierung im oder für den. beruf zusammenhängt. Menschen gehören doch nicht aufgrund ihrer berufswahl zusammen.

Naja, das thema wird langsam etwas gross. Aber man weiss ja: everything is connected to everything.
 

JimmyBond

Einsamer Schütze
7. Mai 2003
1.593
es kommt nicht darauf an ob man arm oder reich ist. sondern ob man bereit ist innerhalb kurzester zeit all seine besitztuemer aufzugeben, nur um zu sehen ob man es kann oder nicht. unabhaengigkeit :!: aber im grunde ist fuer mich nur dann jemand frei, wenn sie derjenige auch wirklich frei fuehlt. wenn sich jemand frei fuehlt in dem er sich ein 100.000EUR auto holt, dann ist es eben so. genauso wie jemand anders, dem reicht wiederum eine packung kippen. frei bedeutet einfach an nichts zu haengen, und jederzeit loslassen zu koennen.
 

general

Auserwählter Meister der Neun
30. März 2004
982
Tarvoc schrieb:
general schrieb:
Trotzdem muss heute, wer etwas erreichen und bewirken will, Geld besitzen.

Aber nicht im Geringsten!

Hatte Einstein Geld? Oder Joyce? Crowley? Carl Jung? Melville? Ghandi?

general schrieb:

Auch...

Du hast mich überzeugt! Im Grunde genommen braucht man wirklich kein Geld. Danke, man :D

EDIT: Frei sein, heisst doch aber auch, alles kaufen zu können, was ich gerade möchte. (klar, Freiheit wär, wenns nix kosten würd :wink: ) Ohne Geld kann ich das aber in unserem System nicht. Ich will damit sagen, dass mit ohne Geld rein geistig nix im Wege steht, ja, neue Wege sich öffnen, jedoch meine Freiheit in materiellen Dingen eingeschränkt ist.
 

Garou

Geheimer Meister
3. April 2003
149
ich würde sagen auf jeden fall.
wenn du nichts hast, kannst du nichts verlieren, ergo musst du keine angst vor irgendwas haben, und das führt zur freiheit.

wenn ich nicht verlobt wäre, würd ich wahrscheinlich von heute auf morgen einfach sagen "ok, ab heute bin ich frei.", dann wohnung etc. verkaufen oder einfach stehen lassen und raus in die welt.

das ist ein ganz großer traum von mir :D
 

DrJones

Erlauchter Auserwählter der Fünfzehn
21. Mai 2002
1.006
@ Garou

Dein Beitrag hat mich jetzt doch sehr an 'Pulp Fiction' erinnert.

--> Einfach alles stehen lassen und raus in die Welt??

'Du hast dich also dazu entschlossen ein Penner zu sein'

Nun es ist schon eine romantische Vorstellung so einfach durch
die Welt zu ziehen. Mit seinen sieben Sachen im Rucksack.
Einfach von dem Leben was einem die Natur gibt.

Ich denke mal jeder Obdachlose wird dir was anderes erzählen.
Mit nem vollen Geldbeutel oder nem gut gefüllten Konto geht das
evtl schon ne Weile.
Aber wenn deine Klamotten abgetragen sind, und du dich seit 2 Wochen
nicht gewaschen hast kannste mal schauen wer die weiterhilft.

Wenn ich falsch liege, berichtige mich, vielleicht hab ich dein Posting
von der flaschen Seite her angepackt.
 

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