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FREIHEIT FÜR DEN IRAK

dkR

Großmeister aller Symbolischen Logen
10. April 2002
3.142
Ich lass das mal so unkommentiert stehen
Die Anti-Bush-Front ist breit und beredt. Politiker und Journalisten wissen genau, was der neualte US-Präsident falsch macht. Gibt es überhaupt etwas, das er tun könnte, um seine Gegner zufrieden zu stellen? Und was würde passieren, wenn er die US-Truppen jetzt nach Hause holt?


REUTERS
Proteste gegen Bush: Doppelte Projektion
Berlin/Augsburg - Was, in Gottes Namen, ist an diesem Satz falsch? "Die wahre Hoffnung für den Frieden in der Welt ist die Verbreitung der Freiheit überall in der Welt." Hätte diesen Satz der deutsche Bundeskanzler in einer Regierungserklärung gesagt, Nelson Mandela auf der Jahreskonferenz der Organisation Afrikanischer Staaten, Kofi Annan bei dem Neujahrsempfang der Uno, Bischof Huber auf dem Evangelischen Kirchentag, der Ministerpräsident von Baden-Württemberg bei einem Winzertreffen oder auch nur der Präsident des ADAC zur Eröffnung der Frankfurter Automesse, hätten alle zustimmend genickt: Wie richtig, wie wahr, wie wichtig!

Leider hat der Satz einen eingebauten Schönheitsfehler: Er stammt von George W. Bush. Und deswegen ist er falsch, deswegen hat er falsch zu sein. Dass die Bush-Basher dem wieder gewählten amerikanischen Präsidenten das verweigern würden, was man "the benefit of the doubt" nennt, kann niemand überraschen. Aber warum vergreifen sie sich an einer Erkenntnis, die so einfach und so stimmig ist wie die Erfahrung, dass Armut in die Not führt?

Der Chef der Grünen, Reinhard Bütikofer, nennt die Rhetorik von Bush "zweischneidig, weil sie in der Lage ist, den großen Wert der Freiheit in den Dreck zu ziehen". Bütikofers Beweis: "Amerika ist für Demokratie im Irak in den Krieg gezogen. Am Ende ist auch nicht ansatzweise was Ähnliches dabei herausgekommen." Damit nicht genug: "Die große Parole der Freiheit wird gehijackt für eine Politik, die am Ende weniger als Freiheit produziert. Das unterstelle ich Bush."

Exil-Iraker hoffen auf bessere Zeiten

Die Kurden im Irak, deren Vertreter früher auf Grünen-Parteitagen nicht fehlen durften und die nach dem Sturz Husseins zum ersten Mal seit langer Zeit wieder über ihr Schicksal entscheiden dürfen, ohne dass ihnen ein Diktator Chemiebomben aufs Haupt wirft, werden das möglicherweise etwas anders sehen.
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Weiter
 

_Dark_

Ritter Rosenkreuzer
4. November 2003
2.666
ich denke es wird dem amerikanischen präsidenten ziemlich am allerwertesten vorbeigehen, was sonntagspolitiker wie ein möchtegernalternativer grüner zu dem thema zu sagen haben..
keine ahnung, wie jemand von bütikofers stellung auf die idee kommt, sich über sowas auszulassen...
 

Waechter

Großmeister
23. Januar 2005
77
Die Römer wollten schon ihre Kultur und den Pax Romana in der Welt verbreiten, die Spanier das Christentum, unser Kaiser das deutsche Wesen an dem die Welt genesen sollte und die Kommunisten wollten die Weltrevolution auch nur um für alle eine bessere Gesellschaft zu schaffen.

Das Ergebnis war auch immer das gleiche: Krieg, Zerstörung, Elend, Leid und Tod !

Schon von je her werden schmutzige Kriege mit irgendwelchen edlen Absichten gerechtfertigt.

Bei Bush und Co ist das nicht anders.

Friede durch Freiheit, Freiheit durch Krieg. Friede durch Krieg. Eine tolle Logik.

Vielleicht meint er das aber auch ganz anders:

In 10 Jahren einen Friedensnobelpreis ihn selbst, weil er dann als Vermittler einen Krieg beendet, den er jetzt als Präsident anfängt.

Wahrhaft ein Mann mit Weitblick....
 

Waechter

Großmeister
23. Januar 2005
77
Hätte man ihn überhaupt loswerden müssen? Die große Bedrohung für die gesamte Menschheit zu der man ihn in den Medien aufgebaut hatte war er ja ganz offensichtlich doch nicht.
Und spätestens seit die US-Regierung offiziel bekannt gegeben hat, daß keine MVW im Irak gefunden wurden, wissen auch alle, daß der ganze Krieg unrechtmäßig war.

Auch wenn ich mir jetzt den Zorn einiger hier zu ziehe, ich hätte Saddam an der Macht gelassen. Trotz seines Hasses auf Amerika war er ein Stabilitätsfaktor im Irak und der Irak unter ihm war eine Gegenmacht zum Iran.

Natürlich kann man jetzt wieder sagen, daß die Amerikaner zumindest nicht wieder den Fehler machen und ein neues Gegengewicht aufbauen. Sie Versuchen das Gleichgewicht dadurch herzustellen, daß sie auch den Iran schwächen. In so fern würden die Amerikaner sogar eine Sache konsequent zu Ende bringen.

Allerdings habe ich dabei so meine Bedenken. Stabilität in der Region durch zwei Kriege? Innenpolitische Stabilität durch eine eingesetzte, amerikafreundliche Regierung? Soviel Tod, der die Grundlage für einen neuen Konflkt bildet.

Und auch wenn Saddam an westlichen Maßstäben gemessen ein Schwein ist und sein Regierungsstil von Verbrechen gegen das eigene Volk geprägt ist, so gibt das keinem anderen Land das Recht, einen Krieg anzufangen.

Ich weiß es ist moralisch schwierig eine solche Aussage zu tätigen, aber vom geschrieben Völkerrecht her und der Charta der UN ist dies in Granit gemeiselt.

Aber wenn man nach moralischen Maßstäben argumentiert, kann man sogar Luftschläge gegen den Vatikan ausführen, den Kirchenbesitz enteignen und den Papst auf den elektrischen Stuhl setzen.
 

Themis

Geheimer Meister
20. Dezember 2004
282
Außerdem war Saddam Hussein ein Kind des kalten Krieges. Zuerst von der UdSSR protegiert, später von den USA gegen den Iran gefördert.
Woher kamen die chemischen Kampfstoffe, welche gegen die eigene Bevölkerung eingesetzt worden sind nochmal? Vielleicht hätten sich ja tatsächlich laut irgendwelcher amerikanischer Zollunterlagen MVW im Irak befinden müssen. Diese verlogene Politik, Marionetten gegen die eigenen Feinde zu kreieren, wie es auch mit den islamisten in Afghanistan als Gegengewicht zu kommunistischen Kräften geschah, ist der Grund für die Exsistenz Saddams gewesen. Irgendwelche käufliche Warlords und Kleindespoten als Partner, und wenn sie aufmucken sich ihrer entledigen. Tolle Politik, vor allem wenn man bedenkt wie widersprüchlich dann noch jegliche Entwicklungshilfe für die 3. Welt wird.
Wie Waechter ja schon erwähnte, ist diese Vorgehensweise in der Geschichte nicht erstmals praktiziert worden - weshalb Bush aus seiner Sicht nur konsequente Politik betreibt, um die Vormachtsstellung der USA weiter auszubauen.
 

Winston_Smith

Groß-Pontifex
15. März 2003
2.804
@Themis

Sicherlich war Saddam ein Produkt des kalten Krieges und des westens ansich. Fast jeder westliche Staat hat wunderbare Geschäfte mit diesem Regime gemacht. Allen vorran die Franzosen, die USA und auch Deutschland.

Doch was ist denn denn Deine Konsequenz daraus? Diesen Machthaber an der Macht lassen oder eben die Fehler, den man damals begangen hat, zu beheben?

Das gleiche gilt für die Taliban oder sogar Cuba im Falle Rußlands.


ws
 

sensei

Geheimer Meister
12. Oktober 2004
321
Winston_Smith schrieb:
Doch was ist denn denn Deine Konsequenz daraus? Diesen Machthaber an der Macht lassen oder eben die Fehler, den man damals begangen hat, zu beheben?

Wenn man die Fehler um der Fehler willen beheben wollen würde, wäre ja auch alles in Ordnung.
Allerdings ist das hier nicht der Fall, im Endeffekt setzt man nur das selbe ignorante Tun fort, welches Saddam erst ermöglicht hat.
Die nächst Runde im Wettstreit von Fanatikern um den goldenen Sturschädel :?
 

Themis

Geheimer Meister
20. Dezember 2004
282
@ Winston_Smith

Was war denn nun letzendlich der Kriegsgrund? Die mächtige Achse Saddam-Osama-Atta? MVW? beides ist ja wohl im Falle des Iraks an den Haaren herbeigezogen (belehre mich bitte, falls ich mich irren sollte!).

Ich denke, dass Saddam Hussein vor 2003 ganz gut unter Kontrolle gehalten wurde. Es waren hunderte von UNO-Mitarbeiter damit beschäftigt, Saddam klarzumachen, dass jeder seiner Schritte beobachtet wird. Größere Aktionen wurden ihm somit nicht ermöglicht. Es ist ja offensichtlich, dass der Irak schon vor dem Einmarsch der Amis am Boden zerstört war, einerseits durch den letzten Golfkrieg, der den Irak militärisch absolut niedergeschlagen hatte (man denke an die tagtäglichen Bilder in den Nachrichten von Scud-Raketen, welche vernichtet wurden - oder wurden wir gefoppt?), als auch durch die UN Sanktionen, welche eine humanitäre Katastrophe im Land ausgelöst hatte.
http://www.embargos.de/irak/statement/sponeck_unbequeme.htm

Ach ja, er hätte ja innerhalb weniger Minuten einen vernichtenden Schlag gegen Israel ausführen können (Wie im britischen Parlament, wenn ich mich nicht irre, mal behauptet wurde)... :lol:
Zu aufwendigen militärischen Aktionen war der Irak jedenfalls nicht imstande, und von Geheimdiensten im Format des CIA oder des MI6 darf man ja wohl eine nüchterne Beurteilung erwarten. :ironie:

Du bist also der Meinung, dass der Konflikt unvermeidlich war? Sag´s mir.

In gespannter Erwartung Deiner Antwort...
lG und viel Spaß @all

Themis

Edit:
Fidel Castro hatte erst Jahre nach der kubanischen Revolution eine Annäherung an die UdSSR gesucht. Sicherlich angetrieben durch das US-Embargo. Er war ja bis dahin kein klassischer marxist. Auch hatte er sich wegen der Annäherung an die sowjets mit Che Guevara, seinem Kompagnon aus den Tagen der Revolution, verworfen. Dass nur am Rande. Aber Du hast recht, auch Kuba ist in gewisser Weise ein Relikt des kalten Krieges.
 

Winston_Smith

Groß-Pontifex
15. März 2003
2.804
Du bist also der Meinung, dass der Konflikt unvermeidlich war?

Ja. Wenn auch leider viel zu spät. Lieber wäre es mir gewesen, wenn man schon zum 1.Irak-Krieg eine Lösung gefunden hätte.

Allerdings gab es damals nur das Mandat, Kuwait zu befreien.



Ich denke, dass Saddam Hussein vor 2003 ganz gut unter Kontrolle gehalten wurde.

Das wage ich zu bezweifeln. Hussein hat schon damals die Inspekteure oft genug verarscht. Allerding swar man sich nicht einig, ob das für einen Angriff als Grund reicht. Sogar Fischer hat gesagt, man müsse noch weiter verhandeln.

Abgesehen davon. Wie lange hätte man Hussein denn überwachen sollen? Noch 10 Jahre? 20 Jahre?



Bei der Sache mit den MVW gebe ich Dir Recht. Das in diesem Fall gelogen und die Szenerie falsch eingeschätzt wurde, ist eine Frechheit.

Allerdings ist das für mich auch nicht der Hauptgrund gewesen.

Hussein war ein Massenmörder. Er hat sein Volk unterdrückt. Jetzt ist er weg und der IRAK wird in Zukunft besser leben. Sicherlich ist im Moment noch nicht alles in Ordnung. Man darf aber auch nicht vergessen, daß der Krieg erst 1 Jahr her ist.

Auch Deutschland war nach 1945 nicht gleich ein musterbeispiel für Demokratie. Sowas dauert. Besonders, wenn man eine solche Geschichte hat, wie der IRAK.

ws
 

Themis

Geheimer Meister
20. Dezember 2004
282
@Winston_Smith

Hussein war ein Massenmörder. Er hat sein Volk unterdrückt. Jetzt ist er weg und der IRAK wird in Zukunft besser leben. Sicherlich ist im Moment noch nicht alles in Ordnung. Man darf aber auch nicht vergessen, daß der Krieg erst 1 Jahr her ist.

Das ist ja alles zunächst richtig. Das hieße jedoch im Umkehrschluß, dass die in der Antrittsrede von G.W. Bush zu seiner 2. Amtszeit proklamierte Politik ihre vollste Berechtigung hätte. Das jedoch bezweifle ich (Siehe auch UN Charta). Irgendwie bleibt da ein Beigeschmack der profanen Begründung für eine expansionistische Politik, wobei mit dem Schicksal vieler Menschen gespielt wird.

Ja. Wenn auch leider viel zu spät. Lieber wäre es mir gewesen, wenn man schon zum 1.Irak-Krieg eine Lösung gefunden hätte.

Allerdings gab es damals nur das Mandat, Kuwait zu befreien.

Welchen Stellenwert UN-Mandate in der US-Politik der jüngsten Geschichte hatten, konnte man ja Anfang 2003 sehen :roll:

Noch eine Bemerkung in eigener Sache.... ich bin wahrlich kein Amerikahasser, zumal ich ein Teil meines Lebens dort verbracht hatte, ohne mich dort unbehaglich gefühlt zu haben. Aber irgendwie erschien mir die Politik der USA - sowohl innen- als auch außenpolitisch - in der letzten Legislaturperiode einwenig zu arrogant, um es vorsichtig auszudrücken, so dass das weitere Vorhaben skeptisch beäugt werden muss.
 

Winston_Smith

Groß-Pontifex
15. März 2003
2.804
Auch wenn das die Bushhasser nicht wahrhaben wollen: Die Absetzung von Hussein war nicht die Idee von GWB, sondern die von Clinton. 1998 hat er dies mit dem "Iraq Liberation Act" zur offiziellen USA-Ausenpoltik gemacht.


ws[/quote]
 

sensei

Geheimer Meister
12. Oktober 2004
321
Winston_Smith schrieb:
Auch wenn das die Bushhasser nicht wahrhaben wollen: Die Absetzung von Hussein war nicht die Idee von GWB, sondern die von Clinton. 1998 hat er dies mit dem "Iraq Liberation Act" zur offiziellen USA-Ausenpoltik gemacht.

Ja, aber der Plan der Regierung Clinton sah anders aus als das was Bush daraus gemacht hat :

klick mich

Dabei ging es um die Unterstützung der demokratischen Opposition und ähnlichem. Alles in vollem Einklang mit den Vereinten Nationen.

Bush hat nicht die Politik von Clinton bezüglich des Irak fortgesetzt. Er hat seine eigene gemacht und durchgeführt.
 

Themis

Geheimer Meister
20. Dezember 2004
282
Wie ich schonmal sagte...ich weis nicht mehr in welchem Thread... :oops:

G.W.Bush ist in der US-Politik der Nachkriegszeit keine Neuerscheinung. Er führt konsequent die Politik seiner Vorgänger fort.
 

MrMister

Großer Auserwählter
13. April 2003
1.525
@Winston: Ich kann deine Position schon irgendwie verstehen, aber macht es in deinen Augen Sinn, Unrecht mit Unrecht zu vergelten, Gewalt mit Gewalt? Ich denke mir einfach, dass das irakische Volk mit Saddam schon fertig geworden wäre, wenn sie das wirklich gewollt hätten. Man kann einem Staat keine Verfassung, keine Regierung und kein System aufdringen, das das Volk nicht mitträgt. Vielleicht waren die Menschen noch nicht bereit für diesen Schritt in die Freiheit, aber sie zur Freiheit zu zwingen ist meiner Meinung nach auch nicht der richtige Schritt. Ich denke, dass die Identität und die Geschichte eines Volkes und eines Staates von den Menschen selbst bestimmt werden sollte. In Europa hat es doch auf funktioniert - Die Franzosen hatten eines schönen Tages einfach die Schnauze voll und haben ihren Könog einen Kopf kürzer gemacht. In diesem Fall stand das Volk hinter dieser Bewegung, sie war eine wirkliche Revolution!
 

samhain

Ritter Rosenkreuzer
10. April 2002
2.774
ach ja, der irak...

MVW wurden zwar nicht gefunden, obwohl als offizieller kriegsgrund angegeben, aber nehmen wir's mal nicht so genau, gelle Winston? ein abgesetzter saddam hussein als nachträglicher grund tuts ja genauso.

ich bin mir sicher, das du dir die folgenden artikel sicherlich nicht durchlesen wirst, aber vielleicht ja der eine oder andere.

paul wolfowitz gab dem amerikanischen magazin "vanity fair" schon vor ein paar jahren ein interview, in dem er ganz offen sagte, was einige immer noch nicht wahrhaben wollen...weil nicht sein kann, was nicht sein darf?
tut erkenntnis weh?
so weh, das man sich auf teufel komm raus an die offizielle lügenpropaganda klammert?


Laut Wolfowitz gab es innerhalb der Regierung bezüglich des Iraks "drei grundsätzliche Bedenken. Einmal Massenvernichtungsmittel, zweitens die Unterstützung von Terrorismus und drittens die kriminelle Behandlung des irakischen Volkes." Nur die angebliche Gefahr irakischer Massenvernichtungsmittel taugte als Kriegsgrund, da die Unterdrückung des irakischen Volkes "kein Grund ist, das Leben amerikanischer Kids zu riskieren, vor allem nicht in dem Ausmaß wie wir es getan haben." Die Verbindungen zum Terrorismus waren ebenso untauglich, denn selbst "innerhalb der Bürokratie herrschten hierüber die meisten Differenzen." Hiermit verblieb nur noch eine Chance einen Krieg herbeizuführen, der von Wolfowitz und seinen neokonservativen Kollegen schon seit Jahren gefordert wird: "Die Wahrheit ist, dass wir uns aus Gründen, die eine Menge mit der US-Regierungsbürokratie zu tun hatten, auf die eine Sache konzentriert haben, auf die sich alle einigen konnten und das waren die Massenvernichtungsmittel als die zentrale Rechtfertigung [für den Irak-Krieg]."

Da die Geheimdienste die gewünschte Kriegsbegründung nicht lieferten gründete Donald Rumsfeld letztes Jahr seine private Spionageagentur, das Office of Strategic Plans (OSP) unter Aufsicht von Wolfowitz und Staatssekretär William Luti. Das OSP erfüllte seinen Zweck und verdrängte schnell CIA und DIA als wichtigste nachrichtendienstliche Quelle der US-Regierung.

Worum es wirklich ging

Natürlich war sich Wolfowitz als Leiter des OSP völlig darüber im Klaren, dass vom Irak keine Gefahr ausging. Im Gegenteil: "Die Wahrheit ist, dass die Vereinigten Staaten sich entschlossen den Irak zu attackieren, nicht weil er eine Gefahr darstellte, sondern weil sie wussten, dass er schwach war und sie davon ausgingen, dass sein Militär kollabieren würde."(24)
Der Grund hierfür liegt in dem Bestreben die wichtige, weil ölreiche Region des Persischen Golfes militärisch zu kontrollieren. Ein zentraler Baustein hierfür waren lange die US-Truppenstationierungen in Saudi-Arabien. Allerdings trafen diese dort auf zunehmenden Widerstand, - zuletzt kündigte Kronprinz Abdullah im Februar an, in Kürze deren Abzug zu fordern - weshalb sich die Frage nach einem alternativen Aufmarschgebiet zur Machtprojektion in der Region immer stär-ker in den Vordergrund drängte.
Da diese US-Truppen im heiligsten muslimischen Land – dort liegen Mekka und Medina – als Entweihung durch Ungläubige betrachtet wurden, trugen sie auch maßgeblich zur Radikalisierung weiter Teile der muslimischen Welt bei. Sie erhöhten zudem die Gefahr einer islamischen Revolu-tion gegen das saudische Herrscherhaus, aufgrund deren Kollaboration mit den USA, was automatisch eine anti-amerikanische Politik des Landes nach sich ziehen würde. Da auch das Regime in Riad aus reinem Selbsterhaltungstrieb – aber auch aufgrund zunehmender Konflikte mit Washing-ton, Stichworte sind hier Ölpreis und Ölembargodrohungen - massiv auf einen Truppenabzug drängte, wären diese nur mittels einer offenen militärischen Besetzung des Landes zu halten gewesen. Ein hierfür erforderlicher Krieg gegen Saudi Arabien war aber aufgrund Riads Rolle als mit Abstand wichtigstem und bis zum Irak-Krieg alternativlosem Weltöllieferant unmöglich. Die Folgen eines solchen Angriffes für die US-Ökonomie wären fatal gewesen.(25)
Allerdings kam ein Abzug ohne die Möglichkeit sich in einem anderen zentralen Land der Region militärisch festsetzen zu können, aufgrund der strategischen Interessen Washingtons ebenso we-nig in Frage. In seinem Vanity Fair-Interview legte Wolfowitz das Kalkül des US-Krieges offen: "Nun sind viele Dinge anders und eine Sache, die fast unbemerkt geblieben ist – aber sie ist wichtig – ist, dass [...] wir jetzt fast alle unsere Truppen aus Saudi Arabien abziehen können."(26) Tatsächlich kündigte Washington Ende April 2003 die Reduzierung der US-Truppen in Saudi-Arabien ebenso wie die langfristige militärische Besetzung des Iraks an(27). Diese Truppen sollen fortan den aus US-Sicht notwendigen Druck auf die Staaten der Region erzeugen, damit sich deren Ölpolitik nicht gegen US-Interessen richtet. (2003)


http://www.imi-online.de/2002.php3?id=596

ist ausbeutung und besatzung eines landes mit "demokratie" und "freiheit" gleichzusetzen?

Immunität für amerikanische Ölkonzerne im Irak

Das verschwundene MilliardenVermögen des irakischen Volkes

Bagdad im Jahr Null: Das Scheitern der neokonservativen Utopie
 

Ein_Liberaler

Ritter des Heiligen Andreas von Schottland
14. September 2003
4.926
Na gut, ich hätte ja auch keinen Krieg geführt. Ich hätte das Embargo aufgehoben und das Öl gekauft. Aber was soll man Deiner Meinung nach mit Verbrechern wie dem Herrn Hussein machen, wenn sie denn einmal an der Macht sind?
 

nicolecarina

Meister vom Königlichen Gewölbe
6. Juni 2003
1.414
Winston_Smith wrote:
Auch wenn das die Bushhasser nicht wahrhaben wollen: Die Absetzung von Hussein war nicht die Idee von GWB, sondern die von Clinton. 1998 hat er dies mit dem "Iraq Liberation Act" zur offiziellen USA-Ausenpoltik gemacht.

ich glaube leute wie clinton noch bush haben nicht wirklich sowas wie eigene pläne. :roll:
 
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