Frieden durch Kultur?!

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Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.057
AW: Frieden durch Kultur?!

Hallo dtrainer;

Das ist die Sicht eines Wissenschaftlers.
Um zu vermeiden daß wir aneinander vorbei argumentieren:
In der Schöpfung ist natürlich der Rückschluß auf Eigenschaften des Schöpfers möglich.
Genau darauf wollte ich hinaus, Wissenschaft und Religion müßen sich gar nicht widersprechen.
Das ist aber nur ein Teilaspekt, und Harry hat etwas ganz Anderes gemeint. Es geht ihm nicht darum, Eigenschaften zu beschreiben sondern sich Gott zu nähern; und das geht über Liebe.
Das geht auch über Kunst, Musik und Heldentaten.
Sie ist das Bindeglied zwischen Schöpfer und Schöpfung, und da wir nichts für Gott tun können - der sich selbst genügt - gilt sein Rat, diese Liebe unseren Mitmenschen, uns selbst, unserer Welt zuzuwenden. Das bringt uns näher zu Gott.
Wir können nichts für Gott tun? Meine Tochter meint, wir sind Marionetten, die leben, damit Gott mit uns/sich selbst spielen kann. (7 Jahre alt) Diese Antwort fand ich sehr erstaunlich, wie kommt ein Kind auf sowas? Sie spricht übrigens regelmässig mir Gott und erhält "Antworten".

Das widerspricht sich ganz und gar nicht.
Da Leben als Rollenspiel zu sehen, gefällt mir eigentlich ganz gut.

LG.Sche
 

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.057
AW: Frieden durch Kultur?!

Hallo Harry!

Lieber Prinz,
mir scheint du überhöhst die Wissenschaft.

Die Wissenschaft erklärt eigentlich nichts. Sie beschreibt nur dass unter den gleichen Bedingungen immer das gleiche Ergäbniss eintreten wird.
" Warum fällt der Apfel herunter ? wegen der Erdanziehungskraft.
Was ist die Erdanziehung ? Das der Apfel herunter fällt.

Die Mystik ist das bemühen des Menschen Gott näher zu kommen und Gott möchte ein für alle mal verschleiert sein.
Mit der Wissenschaft Gott zu entschleirn ist in etwa der Versuch mit einem Bächer den Ozean trocken zu legen.
Du kannst Gott durch die Liebe zu den Mitmenschen näher kommen, aber nicht durch Physik oder Mathematik.

Deinem ersten (obigen) Abschnitt stimme ich völlig zu - auf genau diesem Level bewegt sich die heutige empirische Naturwissenschaft; eingeschnürrt von den eigenen Vorgaben und beinahe störrisch, sobald das sichere Gelände der Bodenständigkeit von jemanden auch nur im Ansatz verlassen wird. Man versteht eben die Welt immer noch als eine Art Apparat - eine Supermaschine, wenn man so will; und jede Maschine (das sind unsere meisten Forscher nun mal so gewöhnt) kann man auch mechanisch zerlegen und ihre Bestandteile betrachten. Was für ein Erfolg!

Mit Posaunen und Trompeten wird dieser Tage der Durchburch im schweizerischen Teilchenbeschleuniger euphorisch gefeiert: nun hat man es tatsächlich geschafft, die Bedingungen zu simulieren, wie es sie unmittelbar nach dem Urknall gegeben hat (oder haben soll). Na und? Jetzt ist man genau so klug wie zuvor; denn sagt uns das auch nur im Ansatz etwas darüber, weshalb und "von wem oder was" der Urknall selbst ausgelöst worden sein könnte?

Und genau da kommt die Religion ins Spiel. Denn die Wissenschaft wird sich früher oder später mit den metaphysischen Aspekten auseinandersetzen müssen. Der Karren steckt ohnehin schon lange genug fest.

Eine Religion ohne Wissenschaft ist meines Erachtens ebensowenig wert wie eine Wissenschaft ohne Bereitschaft, auch höhere Realitäten miteinzubeziehen.

Im Übrigen halte ich es für gar nicht so abwegig, dass der Mensch durchaus auch mit Gott verschmelzen kann. Es gibt im Kosmos keine Kraft, die nicht auch im Menschen selbst enthalten wäre. Defacto ist der Mensch von Natur aus gottgleich - ein Abbild seines Schöpfers. Dieser Umstand wird auch keineswegs gemindert durch unkluges Verhalten; es geht vielmehr um das Erkennen, wer wir sind.

Grüße, Artus
 

dtrainer

Wiedergänger
17. Dezember 2008
10.562
AW: Frieden durch Kultur?!

Hallo Artus,
Im Übrigen halte ich es für gar nicht so abwegig, dass der Mensch durchaus auch mit Gott verschmelzen kann. Es gibt im Kosmos keine Kraft, die nicht auch im Menschen selbst enthalten wäre. Defacto ist der Mensch von Natur aus gottgleich - ein Abbild seines Schöpfers. Dieser Umstand wird auch keineswegs gemindert durch unkluges Verhalten; es geht vielmehr um das Erkennen, wer wir sind.
Verzeih mir wenn ich mal überspitze.
Ich mache ein Polaroid von dir, werfe meine Denkmaschine an und definiere dich zum Polaroid...würdest du mir zustimmen?
Deine "Defacto" - Aussage ist nicht mehr als eine Behauptung die du nicht belegen kannst.
Und auch wenn du zurecht sagts daß die heutige Wissenschaft sich selbst überhöht, du tust es auch, mit der Behauptung, alle vorhandenen Kräfte wären auch in uns. Auch das hängt am bekannten Siemens-Lufthaken.
Wir sind nicht Gott, kein Universum und auch kein Nichts - wir sind Menschen, und das ist nichts negatives.
Ich sehe keinen Grund uns Dinge anzudichten die wir nicht erfüllen können; aber eine Menge Gründe, das einzusetzen was wir tatsächlich drauf haben.
Etwas Bescheidenheit kann den Horizont erweitern...
Das geht auch über Kunst, Musik und Heldentaten.
Pardon, nein. So sehr Kunst (Musik gehört dazu) uns gut tun KANN, so wenig ist sie ein Weg zu Gott. Sagt dir ein begeisterter Gitarrenspieler*g* - es gehört schon die Bemühung um etwas lebendiges dazu
"Und hätte ich der Liebe nicht, so wäre ich ich tönend Erz oder eine klingende Schelle.../" sagte Jesus, ist ja bekannt.
Und zu Heldentaten sage ich besser nichts, will keine Sperre riskieren...
;-)
Grüße
 

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.057
AW: Frieden durch Kultur?!

Hi dtrainer!

Hallo Artus, verzeih mir wenn ich mal überspitze.
Ich mache ein Polaroid von dir, werfe meine Denkmaschine an und definiere dich zum Polaroid...würdest du mir zustimmen?
Deine "Defacto" - Aussage ist nicht mehr als eine Behauptung die du nicht belegen kannst.
Und auch wenn du zurecht sagts daß die heutige Wissenschaft sich selbst überhöht, du tust es auch, mit der Behauptung, alle vorhandenen Kräfte wären auch in uns. Auch das hängt am bekannten Siemens-Lufthaken.
Wir sind nicht Gott, kein Universum und auch kein Nichts - wir sind Menschen, und das ist nichts negatives.
Ich sehe keinen Grund uns Dinge anzudichten die wir nicht erfüllen können; aber eine Menge Gründe, das einzusetzen was wir tatsächlich drauf haben.
Etwas Bescheidenheit kann den Horizont erweitern...


Ich habe mir erlaubt, den einen Satz oben fett hervorzuheben: natürlich kann ich das nicht belegen. Aber ich habe mich ab einem bestimmten Punkt meiner Entwicklung auch geweigert, immer nur über Dinge nachzudenken oder auch darüber zu reden, die ich belegen kann. Ich kann vieles nicht belegen, und dennoch ist es von Bedeutung. Die gesamte hermetische Wissenschaft hat mit genug Dingen zu tun, die nach heutigen Maßstäben der empirischen Wissenschaft nicht belegbar sind. Aber das sollte doch kein Grund sein, nicht auch darüber philosophieren zu dürfen.

Gerade ein Weltverständnis, welches mentale Ebenen miteinbezeiht, um unsere Welt im Allgemeinen und uns selbst im Besonderen besser zu beschreiben, bringt natürlich die Schwierigkeit mit sich, dass es mit rein physikalischen Methoden oder Instrumenten nicht verifizeirbar ist. Das ist klar. Aber das bedeutet nicht, dass Erfahrungen, die auf mentalem Wege zustande kommen, keinen Wert besäßen. Es wurden sogar schon sehr viele erstaunliche Erkenntnisse auf geistige Weise gewonnen, die man nicht einfach so wegputzen sollte, bloß weil sie nicht vermessen oder in mathematische Formeln umgerechnet werden können.

Ich behaupte lediglich, dass sich der Mensch der heutigen Zeit vollbewusst oder freiwillig von seinem eigentlichen Quell abgetrennt hat - vom größeren und eigentlich viel wichtigerem Teil seiner selbst.

Die Menschen in den alten Kulturen hatten diesen Bezug zu ihrer Götterwelt, von der ich hier rede. Wir haben dieses Wissen bloß verschüttet. Aber es ist latent nach wie vor in jedem von uns enthalten. Meine Meinung.

Ich grüße dich!

Artus
 

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