Die elektronische Fußfessel bietet damit auch
Langzeitarbeitslosen und therapierten Suchtkranken die Chance, zu einem geregelten Tagesablauf zurückzukehren und in ein Arbeitsverhältnis vermittelt zu werden. Viele Probanden haben es verlernt, nach der Uhr zu leben, und gefährden damit gerade auch ihren Arbeitsplatz oder ihre Ausbildungsstelle. Durch die Überwachung mit der elektronischen Fußfessel kann eine wichtige Hilfe zur Selbsthilfe geleistet werden.“
...Die elektronische Überwachung ermögliche eine besonders intensive Kontrolle: Abweichungen vom Tagesplan würden sofort festgestellt. Zudem seien die Projektmitarbeiter rund um die Uhr zu erreichen. „Dies gewährleistet ein hohes Maß an Kontrollintensität“, so der Minister.
...Funktion der Elektronischen Fußfessel:
Die elektronische Überwachung funktioniert über einen Sender, der am Unterschenkel des Straftäters befestigt wird und wie eine größere Armbanduhr aussieht. Der Sender meldet dem Empfänger, der am Telefon des Betroffenen angebracht ist, dass dieser sich zu den Zeiten, in denen es angeordnet ist, tatsächlich in seiner Wohnung aufhält oder aber – wie gewünscht - zum Beispiel wegen Berufstätigkeit oder Therapie abwesend ist. Die Überwachung erfolgt durch einen Zentralcomputer, der automatisch die zuständigen Mitarbeiter der Bewährungshilfe informiert, wenn von den eingegebenen Zeiten abgewichen wird. Der zuständige Mitarbeiter setzt sich dann umgehend mit dem
Probanden in Verbindung, um den Verstoß näher aufzuklären.
Für den Probanden wird ein detaillierter Wochenplan erstellt, in dem angegeben ist, wann er zu Hause sein soll, wie die sinnvolle Tagesbeschäftigung aussieht und wie hoch das Kontingent an Freizeit ist.
Zitat:
"Die Äußerung bezieht sich selbstverständlich nur auf straffällig gewordene Langzeitarbeitslose."
Das habt ihr aber gelesen, oder? Nicht, dass ich das befürworte oder gutheisse, aber ich finde schon, dass es einen kleinen Unterschied macht und in diesem Thread erwähnt werden sollte.
Wörter eingefügt
Die Pressestelle des Ministeriums fügte nachträglich in den entscheidenden Satz von Minister Wagner einige Wörter ein: «Die elektronische Fußfessel bietet damit auch zu einer Bewährungsstrafe verurteilten Langzeitarbeitslosen und therapierten Suchtkranken die Chance, zu einem geregelten Tagesablauf zurückzukehren und in ein Arbeitsverhältnis vermittelt zu werden.»
Daher sei es falsch, dass Justizminister Wagner den Einsatz der Fußfessel generell für Langzeitarbeitslose gefordert habe, sagte Fuhrmann. Warum Wagner bei seinen Ausführungen nach den Hinweisen auf die Straftäter noch speziell auf straffällig gewordene Langzeitarbeitslose einging, geht aus den Ergänzung vom Mittwoch nicht hervor.
Wer Wind sät, wird Sturm ernten. Das ist keine Drohung -falls sich einer der Leser hier überhaupt angesprochen fühlen sollte- sondern ein Versprechen.
Sentinel schrieb:antimagnet schrieb:und falls das nicht rübergekommen sein sollte: natürlich ist die idee total bescheuert. aber es wird keine revolution geben, nicht solange es keine machbare alternative gibt. ohne alternative werdet ihr nur weiter davon träumen...
Daß liegt in der Natur der Sache.
Aber ein in die Ecke gedrängtes Rudel wird sich auch ohne Ausweichmöglichkeiten wehren, koste es was es wolle.
Wenn das nicht Diktatur in Vollendung ist, was das hessische Justizministerium auf der Cebit in Hannover hier stolz verkündet, dann weiß ich nicht, was Demokratie und Diktatur unterscheidet!
Presseinformation
Wiesbaden, den 10. März 2005
Nr. 40
Hessen bundesweit führend: Elektronische Fußfessel für Straftäter / Hessischer Justizminister Dr. Christean Wagner informiert auf der CeBIT über das hessische Projekt: Erfolgsquote über 90 %
InsularMind schrieb:Dieser Minister sollte echt mal ne Zeitlang zwangsweise zum Surfen geschickt werden, ich schätze bei ihm ist was heißgelaufen.
SentByGod schrieb:Tja totale Kontrolle ist zwar gegen die Freiheit des Menschen, aber Diktaturen mit derartigen Mechanismen sind doch immer äußerst effektiv gewesen.