Liliane
Geheimer Meister
- 2. August 2010
- 161
AW: Glauben, wissen, wahrnehmen
Hallo Bona-Dea,
Es kommt wahrscheinlich darauf an, welche Bildungs-oder Gesellschaftsschicht man betrachtet. Unter Akademikern, Unternehmern und Wohlhabenden stößt man mitunter auf Arroganz, die aber meiner Erfahrung nach nur die Kompensation eines tief sitzenden Mangels ist. Wer es nötig hat, sein Wissen, seinen Status oder seine Güter zur Schau zu stellen, tut dies meist aus dem Erleben heraus, das all das nötig ist, um anerkannt bzw. geliebt zu werden. Ein nicht vorhandenes Selbstwertgefühl kann durch Erarbeitung dessen, was in der jeweiligen Gesellschaft als erstrebenswert gilt, überdeckt werden. Die meisten Menschne gehören aber nicht zu den Erfolgreichen oder spüren den Mangel an elterlicher Bestätigung auch noch im Rentenalter und das macht agressiv, böse oder überheblich. Überheblichkeit ist doch eigentlich nichts anderes als das agressive Vorgehen gegen Menschen, die einem die eigenen, tief schlummernden Komplexe vor Augen führen.
Die Volkskrankheit Nr. eins, die rufanna anspricht, hat ihre Wurzeln wohl im Dritten Reich und dem verlorenen Weltkrieg. Es war politisch einfach nicht mehr angebracht, Nationalstolz zu empfinden und das hat sich auf den Einzelnen übertragen, der in einem Land groß geworden ist, in dem Selbstwertgefühl nicht zu den selbstverständlich vermittelten Eigenschaften gehörte. Dadurch hat sich gleichermaßen ein mangelndes Wir-Gefühl entwickelt. Ich glaube dieser Erkenntnis liegt die Aufforderung der Bundesregierung zu Grunde, zur Fußballweltmeisterschaft und nun auch zu jedem kleinen Sport-Event die Flaggen rauszuhängen und den Autokorso nach italienischem Vorbild zu fördern. In diesem Zusammenhang glaube ich übrigens, dass das mangelnde Selbstwertgefühl der Deutschen im Allgemeinen durch die rechtsstaatlichen, demokratischen und freiheitlichen Errungenschaften dieses Landes kompensiert wird. Politische Incorrectness käme einem schmerzhaften Abreißen des deutschen Selbstwert-Pflasters gleich.
Wenn man (um beim Beispiel Italien zu bleiben) die Italiener, die ja auch ein faschistisches Regime zu überwinden hatten, mit uns Deutschen vergleicht, sind die Italiener insgesamt und im Besonderen selbstwertfühliger. Warum die ihren Nationalstolz behalten haben, würde mich deshalb durchaus interessieren, denn er tut der Gesellschaft und dem darin lebenden Individuum gut. Die Italiener sind freundlicher und nicht so sehr von Hass, Neid und agressiver Missgunst geprägt. (Klammern wir mafiöse Probleme und Roma-Problem einmal aus)
So das war jetzt ein weiter Bogen um verbal entgleisende Deutsche und sollte der Darlegung meiner Vermutung dienen, dass rufann irgendwie Recht hat. Hätte der Einzelne ein größeres Selbstwertgefühl, würde es seinem Nächsten auch besser gehen, da der die Komplexe nicht ausbaden muss. Denn was der Mensch mit minderem Selbstwertgefühl als Bedrohung empfindet, muss er nieder machen und das nicht selten durch verbale Attacken.
Die Abgetrennheit des Menschen von sich selbst ist eine interessante These und ich hoffe, rufann wird uns noch etwas präsizer darüber informieren, was sie darunter versteht und wo sie einen Lösungsansatz sieht.
Ich liebe viele der paltonischen Gedanken, aber man darf, glaube ich, nicht übersehen, dass sie doch mehr einem idealistischen Wunschdenken entsprechen. Leider habe ich oft genug selber die Erfahrung machen müssen, dass wer Gutes sät, es nicht unbedingt auch erntet. (Da war Aristotels doch auch etwas nüchterner als sein Lehrer) Nehmen wir das banale Beispiel Nettigkeit. Eigentlich ist es ein Reflex, zurückzulächeln, wenn man angelächelt wird. Aber viele Menschen sind auf Grund mangelnden Selbstwertes gar nicht dazu in der Lage zu glauben, dass ihnen ein Lächeln gelten könnte und so funktioniert auch dieser natürliche Reflex nicht mehr. Das hat aber, in der Masse betrachtet, Auswirkungen auf breiter Ebene. Das Klima wird unfreundlicher (Als Exil-Rheinländerin in Preußen leide ich persönlich auch noch unter gewissen Mentalitätsunterschieden hier) Zudem haben schon andere vor mir bemerkt, dass Nettigkeit nicht unbedingt von Vorteil ist. Man wird gerade dann ausgenutzt, übervorteilt oder nicht für voll genommen, wenn man das Gute lebt. Dabei ist mir schon bewusst, dass es auch manchmal gerade anders herum laufen kann, aber die Regel ist das nicht.
Schade eigentlich, dass eines der wichtigsten Forschungsgebiete, die Parapsychologie, nicht wirklich studierbar ist und somit auch für das an sich breite Forschungsfeld kaum Möglichkeiten bestehen. Es wäre schon interessant zu erfahren, ob die Christuserscheinungen von Francesco bis Charismatiker X mit den Lichterscheinungen anderer Mystiker identisch sind, will sagen, ein und dieselbe "Person".
Hallo Bona-Dea,
Ich sehe davon eigentlich nichts in Deutschland, viel eher neigt der deutsche Bürger dazu, eine enorme überschätzung seines Selbstes, an den Tag zu legen.
Es kommt wahrscheinlich darauf an, welche Bildungs-oder Gesellschaftsschicht man betrachtet. Unter Akademikern, Unternehmern und Wohlhabenden stößt man mitunter auf Arroganz, die aber meiner Erfahrung nach nur die Kompensation eines tief sitzenden Mangels ist. Wer es nötig hat, sein Wissen, seinen Status oder seine Güter zur Schau zu stellen, tut dies meist aus dem Erleben heraus, das all das nötig ist, um anerkannt bzw. geliebt zu werden. Ein nicht vorhandenes Selbstwertgefühl kann durch Erarbeitung dessen, was in der jeweiligen Gesellschaft als erstrebenswert gilt, überdeckt werden. Die meisten Menschne gehören aber nicht zu den Erfolgreichen oder spüren den Mangel an elterlicher Bestätigung auch noch im Rentenalter und das macht agressiv, böse oder überheblich. Überheblichkeit ist doch eigentlich nichts anderes als das agressive Vorgehen gegen Menschen, die einem die eigenen, tief schlummernden Komplexe vor Augen führen.
Wie gesagt, ich glaube man kann mangelndes Selbstwertgefühlt durch Geleistetes nur überdecken; Gewissermaßen ein Pflaster für eine Wunde.Ein gesundes Selbstvertrauen, muss man sich erarbeiten, es fällt einem nicht in den Schoß.
Die Volkskrankheit Nr. eins, die rufanna anspricht, hat ihre Wurzeln wohl im Dritten Reich und dem verlorenen Weltkrieg. Es war politisch einfach nicht mehr angebracht, Nationalstolz zu empfinden und das hat sich auf den Einzelnen übertragen, der in einem Land groß geworden ist, in dem Selbstwertgefühl nicht zu den selbstverständlich vermittelten Eigenschaften gehörte. Dadurch hat sich gleichermaßen ein mangelndes Wir-Gefühl entwickelt. Ich glaube dieser Erkenntnis liegt die Aufforderung der Bundesregierung zu Grunde, zur Fußballweltmeisterschaft und nun auch zu jedem kleinen Sport-Event die Flaggen rauszuhängen und den Autokorso nach italienischem Vorbild zu fördern. In diesem Zusammenhang glaube ich übrigens, dass das mangelnde Selbstwertgefühl der Deutschen im Allgemeinen durch die rechtsstaatlichen, demokratischen und freiheitlichen Errungenschaften dieses Landes kompensiert wird. Politische Incorrectness käme einem schmerzhaften Abreißen des deutschen Selbstwert-Pflasters gleich.
Wenn man (um beim Beispiel Italien zu bleiben) die Italiener, die ja auch ein faschistisches Regime zu überwinden hatten, mit uns Deutschen vergleicht, sind die Italiener insgesamt und im Besonderen selbstwertfühliger. Warum die ihren Nationalstolz behalten haben, würde mich deshalb durchaus interessieren, denn er tut der Gesellschaft und dem darin lebenden Individuum gut. Die Italiener sind freundlicher und nicht so sehr von Hass, Neid und agressiver Missgunst geprägt. (Klammern wir mafiöse Probleme und Roma-Problem einmal aus)
So das war jetzt ein weiter Bogen um verbal entgleisende Deutsche und sollte der Darlegung meiner Vermutung dienen, dass rufann irgendwie Recht hat. Hätte der Einzelne ein größeres Selbstwertgefühl, würde es seinem Nächsten auch besser gehen, da der die Komplexe nicht ausbaden muss. Denn was der Mensch mit minderem Selbstwertgefühl als Bedrohung empfindet, muss er nieder machen und das nicht selten durch verbale Attacken.
Die Abgetrennheit des Menschen von sich selbst ist eine interessante These und ich hoffe, rufann wird uns noch etwas präsizer darüber informieren, was sie darunter versteht und wo sie einen Lösungsansatz sieht.
Nix wie hin!Das sind uralte Fragen, Erkenne Dich Selbst, sagte schon das delphische Orakel.
Auf Grund der ursächlichen Funktion der Idee des Guten ist es das höchste Ziel des Philosophen, die Idee des Guten zu erkennen, und laut der Politeia Voraussetzung dafür, Philosophenherrscher zu werden. Wer einmal die Einsicht in das Gute gewonnen hat, kann nicht mehr wider besseres Wissen handeln. Das Gute wird damit zu einem absoluten Orientierungspunkt für das praktische Handeln.
Ich liebe viele der paltonischen Gedanken, aber man darf, glaube ich, nicht übersehen, dass sie doch mehr einem idealistischen Wunschdenken entsprechen. Leider habe ich oft genug selber die Erfahrung machen müssen, dass wer Gutes sät, es nicht unbedingt auch erntet. (Da war Aristotels doch auch etwas nüchterner als sein Lehrer) Nehmen wir das banale Beispiel Nettigkeit. Eigentlich ist es ein Reflex, zurückzulächeln, wenn man angelächelt wird. Aber viele Menschen sind auf Grund mangelnden Selbstwertes gar nicht dazu in der Lage zu glauben, dass ihnen ein Lächeln gelten könnte und so funktioniert auch dieser natürliche Reflex nicht mehr. Das hat aber, in der Masse betrachtet, Auswirkungen auf breiter Ebene. Das Klima wird unfreundlicher (Als Exil-Rheinländerin in Preußen leide ich persönlich auch noch unter gewissen Mentalitätsunterschieden hier) Zudem haben schon andere vor mir bemerkt, dass Nettigkeit nicht unbedingt von Vorteil ist. Man wird gerade dann ausgenutzt, übervorteilt oder nicht für voll genommen, wenn man das Gute lebt. Dabei ist mir schon bewusst, dass es auch manchmal gerade anders herum laufen kann, aber die Regel ist das nicht.
Habe mir die Kritik durchgelesen. Du kannst natürlich jemandem, der eine bestimmte religiöse Schrift zum Maß aller Spiritualiät macht nicht mit Freigeisttum, Empirie des Göttlichen oder mystischen Erfahrungen kommen, die nicht in Schema F passen. Ebensowenig man eben den Teufel mit dem Belzebul austreiben kann ...Aber solange noch Dogmen die Köpfe beherrschen, hat es jede Weisheit schwer, sich durchzusetzen, als Beispiel hierzu, eine Kritik eines Bibelgläubigen zu Anselm Grün.
Schade eigentlich, dass eines der wichtigsten Forschungsgebiete, die Parapsychologie, nicht wirklich studierbar ist und somit auch für das an sich breite Forschungsfeld kaum Möglichkeiten bestehen. Es wäre schon interessant zu erfahren, ob die Christuserscheinungen von Francesco bis Charismatiker X mit den Lichterscheinungen anderer Mystiker identisch sind, will sagen, ein und dieselbe "Person".
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