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- #221
DragoMuseveni schrieb:also wie hier diskutiret wird! :gruebel:
das ist nicht besonders gut!
egal
Ich denke luzifer ist simbol des bösen mehr sollte man da echt net reininterpretieren!
aber wie hier von atheisten geredet wird, :|
wie von einer plage!
Nun, sie verstehen eben Origenes nicht vollständig und nicht jeder lässt sich einfach mit der Bemerkung abspeisen, Luzifer wäre die geistige Persönlichkeit des Bösen, wenn man nicht auch seinen Anfang kennt...
Diese Wahrheiten des Origenes vermochte Rufinus zwar in Umrissen den Schriften des Origenes noch zu entnehmen, aber nicht, sie voll sich zu Eigen zu machen. Aus diesem Grund erkannte er nicht, dass mit dem 'Abbild der Seele Christi' der erste - seinem geistigen Leibe nach - aus Christus geborene Sohn gemeint ist, also der 'Lichtträger' von einst, Luzifer, der spätere Satan...
Nach ihm ward sein weibliches Du, Raphael, ebenfalls ein 'Abbild der Seele Christi'. Dasselbe galt nach ihr für die folgenden vier Erzengel, und es gilt schließlich mittelbar für alle Nachkommen der sechs Erzengel - also auch für uns...
Aber das 'Urabbild' der Seele Christi war eben seine Erstschaffung, der 'Lichtträger'.
Neben den schon erwähnten Namen Luzifers sind noch zwei seiner in die himmlische Urzeit zurückreichenden Namen auf uns gekommen, und sogar mehrfach, nämlich im apokryphen - also außerbiblischen - Henoch-Buch: Man erkennt sie als Luzifers ursprüngliche Namen teils aus dem Textzusammenhang, teils aus der Bedeutung dieser Namen selbst.
Der eine Name Luzifers aus der Zeit vor dem Abfall lautet Uriel. Er bedeutet: »Mein Licht ist Gott.« Darauf dürfte sein lateinischer Name 'Luzifer' ('Lichtträger') zurückgehen.
Seine gedankliche Wurzel hat dieser lateinische Name anscheinend in der Erkenntnis von ersten griechischen Christen, wonach der bei Jesaja (14, 12) erwähnte glänzende Morgenstern das Gegenstück bilde zur 'Göttin' Eos (lateinisch: Aurora); diese Lichtgestalt brachten sie nämlich mit der Morgenröte in Verbindung.
'Morgenstern' und 'Morgenrot bildeten demnach ein zusammengehöriges Paar. Genau dies finden wir auch im Hohen Lied (6, 10). Frühe griechische Christen scheinen also noch um das rötliche geistige Licht gewusst zu haben, das diese weibliche Lichtgestalt, die uns aus anderer Quelle auch als 'Abendröte' oder 'Abendstern' begegnete, als Paargenossin des 'Morgensterns' kennzeichnet.
Der andere hebräische Name Luzifers ist Asasel. Er bedeutet: »Gott hat sich als stark erwiesen.« Aus diesem Namen hören wir jene »Stärke, Kraft« heraus, der wir auch im Namen »Boas« begegneten, dem Namen der Säule rechts am Eingang des Salomo-Tempels, die das männliche Prinzip symbolisierte.
Kennzeichen Luzifers als des erstgeschaffenen männlichen Geistwesens waren sein Lichtglanz (Jes. 14, 12) und seine gewaltige Stärke. Durch den Höllensturz büsste Luzifer seinen Lichtglanz gänzlich ein; doch behalten durfte er auch nach dem Fall seine Stärke. Allein, durch seinen Abfall verwandelte sich diese Stärke in eine Macht verstockter Bosheit.
Von eben diesem 'Starken' sprach Jahwe/Christus durch seinen Propheten Jesaja (49, 24): »Kann man einem Starken den Raub entreißen, oder entrinnen die Gefangenen einem Gewaltigen?«
Christus hatte bei diesen Worten die von ihm geplante Befreiung der rückkehrwilligen Abgefallenen aus dem Totenreich vor Augen - also sein künftiges Erlösungswerk, das dann Ende April 28 umgesetzt wurde.
Als Jesus sprach er später: »Wie kann jemand in das Haus des Starken eindringen und ihm den Hausrat rauben, wenn er nicht zuvor den Starken bindet?« (Mat. 12, 29.)
Christus vermochte ja die heimkehrwilligen Abgefallenen in der Hölle erst dann ihrem Herrscher Luzifer zu entreißen, nachdem er diesen besiegt hatte.
Christus - als Jahwe - bezeichnet durch seinen Propheten Ezechiel (28, 11) diesen Erstling, seine eigene Erstschaffung, auch als »das urbildliche Siegel«.
Luzifers Abfall vergleicht er mit dem Sinneswandel, der in der Geschichte des Königs von Tyrus offenbar wurde; denn aus dem Hiram von Tyrus, dem einstigen Partner Salomos in den Jahren 969 bis 936 v. Chr., wurde sinnbildlich der Gegner Baal von Tyrus, der sich mit dem Assyrerkönig Asarhaddon (680-669) verbündete und dadurch - wie früher schon berichtet - zum Widersacher Jahwes wurde. Den Gesinnungswandel von Uriel/Asasel im geistigen Reiche Gottes, der ihn vom 'Lichtträger' zum Satan werden ließ, schildert Jahwe ergreifend durch seinen Propheten Ezechiel (28, 12-19):
Du warst das urbildliche Siegel,
voll Weisheit und von vollendeter Schönheit.
In Eden, dem Gottesgarten warst du,
warst bedeckt von allerlei Edelsteinen:
Karneol, Topas und Jaspis,
Chrysolith, Soham und
Onyx, Saphir, Rubin und Smaragd,
und von Gold war die Arbeit der Fassung
und der Vertiefungen an dir.
An dem Tage, da du geschaffen wurdest,
wurden sie eingesetzt.
Dem schützenden Cherubgesellte ich dich bei
auf dem heiligen Gottesberge;
du warst inmitten feuriger Steine.
Du wandeltest unsträflich in deinen Wegen
von dem Tage deiner Erschaffung an,
bis Unrecht an dir gefunden ward.
Bei deinem mächtigen Handel fülltest du
dein Inneres mit Frevel und versündigtest dich.
Da stieß ich dich aus dem Heiligtum des Gottesberges hinaus,
und es trieb dich der schützende Cherub
aus der Mitte der feurigen Steine hinweg.
Dein Herz hatte sich überhoben ob deiner Schönheit;
du hattest deine Weisheit um deines Glanzes willen zerstört.
In die Tiefe schleuderte ich dich hinab
und machte aus dir ein Schauspiel vor Königen.
Durch die Größe deiner Schuld,
durch die Ungerechtigkeit in deinem Handel
hattest du mein Heiligtum entweiht;
darum ließ ich aus seiner Mitte ein Feuer hervorbrechen,
das dich verzehrte,
und ich machte dich zu Asche
auf der Erde vor den Augen aller,
die dich sahen.
Alle, die dich kannten unter den Völkern,
sind entsetzt ob deines Geschicks;
jähem Ende bist du verfallen –
bist dahin auf Ewigkeiten!
Den 'Lichtträger', das einstige »urbildliche Siegel voll Weisheit«, nannte Jahwe/Christus durch Jesaja, wie erwähnt, einen »strahlenden Morgenstern«. Warum gerade 'Morgenstern'?
Für den Menschen ist ein Stern ein Licht am sichtbaren Himmel. Die Lichter des unsichtbaren, also des geistigen Himmels, sind die Engel.
Deshalb symbolisieren die Lichter am siebenarmigen Leuchter die sieben höchsten Engel, nämlich Christus und die sechs Erzengel (Off. 1, 20).
Der Morgenstern, das Morgenlicht, unterscheidet sich von der Abendröte durch seinen hellen, lebendig machenden Glanz. Das Licht des Abends hingegen, die Abendröte, verbreitet Wärme, Geborgenheit, Frieden...
Die Sonne ist in geistiger Betrachtungsweise Christus (vgl. Off. 21, 23).
Halten wir uns innerlich all dies vor Augen, erkennen wir:
Der Morgenstern ist zuerst sichtbar. Spät erst, doch noch am selben Tag, erscheint sein 'Gegenstück', der Abendstern. Geistig-seelisch aber sind beide eins – sie bilden ein Dual, überstrahlt von der geistigen Sonne Christus.
Mehr in: Salomo, die Königsquelle von Robert Sträuli