- Ersteller
- #21
veterano
Geheimer Meister
- 12. September 2008
- 104
AW: Grüße aus Capri
in einem uralten wiederbelebten Thread (Was bedeutet "Sieg Heil") bin ich auf diesen Satz gestoßen:
"es war übrigens nicht nur pure Faschismus-Romantik, das Millionen von Soldaten diesen Spruch im Chor geschmettert haben."
der Thread ist geschlossen, daher tu ich es kurz in "meinen" Thread
Da bedarf es einer keinen Richtigstellung von einem Zeitzeugen:
Im Chor geschmettert haben das nicht Millionen Soldaten, sondern überhaupt keiner.
Ich habe das nicht ein einziges Mal "gebraucht". Nicht, weil ich großer Antinazi war, sondern weil das in der Wehrmacht überhaupt nicht Usus war.
"Sieg Heil" wurde bei großen Parteikundgebungen vom begeisterten Volk gesägt, wenn der Führer gesprochen hat oder durch die Menschenmenge fuhr. Oder sonst halt eine Parteigröße.
Meist rief dann eine kleinere Gruppe oder ein Redner "SIEG!" ... und Zehntausende antworteten dann mit "HEEEEEEEEEIIIIIIL".
Die SA hat es verwendet (solange es sie noch gab), und andere begeisterte Nazis ... meist in der Heimat ... uk gestellte ganz Wichtige, ... die sogenannten "Stiefelnazi".
In der Wehrmacht, und schon gar nicht an der Front, hatte das überhaupt nichts verloren. Damit hätte man uns gar nicht erst kommen brauchen, und die Nazis waren schlau genug, uns parteipolitisch nicht zu indoktrinieren oder uns solche Formeln aufzuzwängen. Offiziell kämpfte man fürs von den Horden aus dem Osten gefährdete Vaterland, und um Lebensraum für das deutsche "Volk ohne Raum" zu gewinnen.
Aber auch das hat uns einen feuchten Kehrricht interessiert, denn es ging an der Front einzig und allein ums nackte Überleben.
Die tapfere SS möglicherweise, die immer in respektvollem Sicherheits-Abstand von so 3-4 Tagen hinter uns hermarschierte, wenn wir ein Gebiet erobert hatten, die haben das vielleicht verwendet ... aber in so hochkarätigen Kreisen hatte ich gottlob nichts verloren.
Das "Heil Hitler" wurde in der Wehrmacht im Alltag auch nicht verwendet.
Kein Soldat hat einen Vorgesetzten derart begrüßt.
Auf offiziellen Schreiben verwendete man es vorschriftsgemäß, und natürlich in der Heimat. Da wußte man ja nie, wen man vor sich hatte in Amtsstuben und dergleichen. Falsch konnte es da also nie sein.
An der Front hingegen war der Hitler kein Thema, - da hatten wir ganz andere Sorgen.
Wieder anders bei der SS, die sich natürlich als eine Art Privatorden für den Führer verstand.
Aber die SS hat man als normaler Landser gemieden, wo es nur ging.
In Rußland ging das weniger gut, denn da waren sie ja überall, weil sie ja ethnisch säubern mußten. Da fiel ihnen ja überhaupt laut Himmler die "vornehmste und wichtigste Aufgabe" zu - und "wer das durchgestanden hat, der ist dann erst richtig moralisch gestählt" ... und so ein Scheiß.
In Afrika aber war das Gute, daß man sie nie gesehen hat. Da hat der Feldmarschall Rommel schon irgendwie dafür gesorgt, daß ihm die nicht im Weg herumstanden.
Noch zum "Herr":
In der Wehrmacht, auch Marine und Luftwaffe, wurde dem Dienstrang das "Herr" grundsätzlich vorangestellt.
"Herr Feldwebel, Herr Oberleutnant, Herr Fregattenkapitän (=Oberstleutnant)" ... usw.
Nicht aber bei der SS!
Da wurde die Betreffende nur mit seinem Rang angesprochen, und da war das "Heil Hitler" passend.
Also: "Heil Hitler, Oberscharführer! (= Feldwebel im Heer), oder "Sturmbannführer" (Major) ... usw.
Ein "Herr Standartenführer" (=Oberst) wäre völlig deplaciert gewesen.
Aber wie gesagt, mit denen haben wir so gut es ging nie geredet. Dreckspack, verdammtes. Krieg heute noch einen Zorn, wenn ich dran denke.
naja, das Wissen geht auch auch so langsam verloren.
In den allermeisten Filmen (und nicht nur amerikanische Produktionen) stimmen die Dienstränge nicht, die Uniformen nicht, die Anrede nicht ...
ich schau mir schon ewig keine Kriegsfilme mehr an, da muß ich mich nur ärgern, indem ich mich immer frage: "Wieso fragen diese Regisseure mit Millionenbudgets denn nicht wenigstens einmal jemanden, der dabei gewesen ist? Sind doch noch nicht schon ALLE tot! Ich lebe ja auch noch!
Nein, alles schnell produzieren, ist ja egal, merkt eh kein Schwein :|
Und dann heißt's auf einmal, daß MILLIONEN meiner Kameraden da "Sieg Heil" geschmettert hätten!
Ist ja die Höhe!
Bei der nächsten anstehenden "großen Geschichtsaufarbeitung" werden dann die ca. 30-Jährigen History-Yuppies wohl endgültig den wahren Schuldigen nominieren:
Daß ich und meine Kameraden am Krieg schuld waren, weil wären wir nicht marschiert, dann hätte es ja keinen Krieg gegeben.
Dann haben wir es dann wirklich auf den allereinfachsten Punkt gebracht, denn auch echt JEDER verstehen wird.
in einem uralten wiederbelebten Thread (Was bedeutet "Sieg Heil") bin ich auf diesen Satz gestoßen:
"es war übrigens nicht nur pure Faschismus-Romantik, das Millionen von Soldaten diesen Spruch im Chor geschmettert haben."
der Thread ist geschlossen, daher tu ich es kurz in "meinen" Thread
Da bedarf es einer keinen Richtigstellung von einem Zeitzeugen:
Im Chor geschmettert haben das nicht Millionen Soldaten, sondern überhaupt keiner.
Ich habe das nicht ein einziges Mal "gebraucht". Nicht, weil ich großer Antinazi war, sondern weil das in der Wehrmacht überhaupt nicht Usus war.
"Sieg Heil" wurde bei großen Parteikundgebungen vom begeisterten Volk gesägt, wenn der Führer gesprochen hat oder durch die Menschenmenge fuhr. Oder sonst halt eine Parteigröße.
Meist rief dann eine kleinere Gruppe oder ein Redner "SIEG!" ... und Zehntausende antworteten dann mit "HEEEEEEEEEIIIIIIL".
Die SA hat es verwendet (solange es sie noch gab), und andere begeisterte Nazis ... meist in der Heimat ... uk gestellte ganz Wichtige, ... die sogenannten "Stiefelnazi".
In der Wehrmacht, und schon gar nicht an der Front, hatte das überhaupt nichts verloren. Damit hätte man uns gar nicht erst kommen brauchen, und die Nazis waren schlau genug, uns parteipolitisch nicht zu indoktrinieren oder uns solche Formeln aufzuzwängen. Offiziell kämpfte man fürs von den Horden aus dem Osten gefährdete Vaterland, und um Lebensraum für das deutsche "Volk ohne Raum" zu gewinnen.
Aber auch das hat uns einen feuchten Kehrricht interessiert, denn es ging an der Front einzig und allein ums nackte Überleben.
Die tapfere SS möglicherweise, die immer in respektvollem Sicherheits-Abstand von so 3-4 Tagen hinter uns hermarschierte, wenn wir ein Gebiet erobert hatten, die haben das vielleicht verwendet ... aber in so hochkarätigen Kreisen hatte ich gottlob nichts verloren.
Das "Heil Hitler" wurde in der Wehrmacht im Alltag auch nicht verwendet.
Kein Soldat hat einen Vorgesetzten derart begrüßt.
Auf offiziellen Schreiben verwendete man es vorschriftsgemäß, und natürlich in der Heimat. Da wußte man ja nie, wen man vor sich hatte in Amtsstuben und dergleichen. Falsch konnte es da also nie sein.
An der Front hingegen war der Hitler kein Thema, - da hatten wir ganz andere Sorgen.
Wieder anders bei der SS, die sich natürlich als eine Art Privatorden für den Führer verstand.
Aber die SS hat man als normaler Landser gemieden, wo es nur ging.
In Rußland ging das weniger gut, denn da waren sie ja überall, weil sie ja ethnisch säubern mußten. Da fiel ihnen ja überhaupt laut Himmler die "vornehmste und wichtigste Aufgabe" zu - und "wer das durchgestanden hat, der ist dann erst richtig moralisch gestählt" ... und so ein Scheiß.
In Afrika aber war das Gute, daß man sie nie gesehen hat. Da hat der Feldmarschall Rommel schon irgendwie dafür gesorgt, daß ihm die nicht im Weg herumstanden.
Noch zum "Herr":
In der Wehrmacht, auch Marine und Luftwaffe, wurde dem Dienstrang das "Herr" grundsätzlich vorangestellt.
"Herr Feldwebel, Herr Oberleutnant, Herr Fregattenkapitän (=Oberstleutnant)" ... usw.
Nicht aber bei der SS!
Da wurde die Betreffende nur mit seinem Rang angesprochen, und da war das "Heil Hitler" passend.
Also: "Heil Hitler, Oberscharführer! (= Feldwebel im Heer), oder "Sturmbannführer" (Major) ... usw.
Ein "Herr Standartenführer" (=Oberst) wäre völlig deplaciert gewesen.
Aber wie gesagt, mit denen haben wir so gut es ging nie geredet. Dreckspack, verdammtes. Krieg heute noch einen Zorn, wenn ich dran denke.
naja, das Wissen geht auch auch so langsam verloren.
In den allermeisten Filmen (und nicht nur amerikanische Produktionen) stimmen die Dienstränge nicht, die Uniformen nicht, die Anrede nicht ...
ich schau mir schon ewig keine Kriegsfilme mehr an, da muß ich mich nur ärgern, indem ich mich immer frage: "Wieso fragen diese Regisseure mit Millionenbudgets denn nicht wenigstens einmal jemanden, der dabei gewesen ist? Sind doch noch nicht schon ALLE tot! Ich lebe ja auch noch!
Nein, alles schnell produzieren, ist ja egal, merkt eh kein Schwein :|
Und dann heißt's auf einmal, daß MILLIONEN meiner Kameraden da "Sieg Heil" geschmettert hätten!
Ist ja die Höhe!
Bei der nächsten anstehenden "großen Geschichtsaufarbeitung" werden dann die ca. 30-Jährigen History-Yuppies wohl endgültig den wahren Schuldigen nominieren:
Daß ich und meine Kameraden am Krieg schuld waren, weil wären wir nicht marschiert, dann hätte es ja keinen Krieg gegeben.
Dann haben wir es dann wirklich auf den allereinfachsten Punkt gebracht, denn auch echt JEDER verstehen wird.
Zuletzt bearbeitet: