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Hartz 4 der Zweite

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kaka

Vollkommener Meister
25. Oktober 2004
515
woelffchen schrieb:
eben, kaka, es ist ungerecht.
Es ist ungerecht, in eine „Versicherung“ einzubezahlen, und dann im „Schadensfall“ nichts rauszubekommen.

tja, jetzt ist nur die frage, was tun? sollte man diese versicherung abschaffen und jeden für sich selbst vorsorgen lassen? wer bezahlt dann die rente der heutigen und zukünftigen renter, die nicht privat vorgesorgt haben? ich tendiere eher zu einer privaten vorsorge. ich traue dem staat keinen centimeter über den weg. ich sorge jetzt privat vor, zahle aber doppelt ein (privat/staatlich). nein, das ist nicht gerecht, aber unsere rentner haben (nicht alle) dieses land aufgebaut und verdienen jetzt unsere solidarität. daher finde ich es ok, rente zu zahlen, obwohl ich nichts mehr rausbekommen werde.
schlimmer find eich die beamtenpensonen der postler! der gewinnträchtige teil wurde privatisiert und die schulden (bzw. pensionslasten) externalisiert.
 

woelffchen

Geheimer Meister
9. Dezember 2003
483
zuerst wurde die Post (und die Bahn) mit Steuergeldern aufgebaut, (also mit UNSEREM Geld) und dann nochmal über die Aktien als "Volksaktie" an die Bürger verkauft....
SO muß man Geschäfte machen......
 

kaka

Vollkommener Meister
25. Oktober 2004
515
clever, oder ^^

selbst schuld, wer sich da aktien kauft. der kann da auch solch nette überraschungen erleben, wie mit t-online.
 

sillyLilly

graues WV- Urgestein
14. September 2002
3.269
samhain schrieb:
und ewig grüßt das murmeltier...

das dem nicht so ist, wurde auch bereits im alten thread erwähnt, ist aber vielleicht an dir vorbeigegangen, deshalb nochmal:

Bundesregierung lässt Ein-Euro-Jobs
in Privatunternehmen zu
04. Sep 14:38


Auch Privatunternehmen dürfen einem Bericht zufolge Arbeitsgelegenheiten nach der Ein-Euro-Regelung von Hartz IV anbieten. Bedingung ist aber, dass diese Jobs zusätzlich geschaffen werden und nicht den Wettbewerb verzerren.


Neben öffentlich-rechtlichen Trägern dürfen auch Privatunternehmen im Rahmen der Hartz-IV- Reform so genannte Ein- Euro-Jobs anbieten. Das berichtete das Nachrichtenmagazin «Der Spiegel» am Samstag vorab unter Berufung auf eine Verwaltungsanweisung der Nürnberger Bundesagentur für Arbeit (BA).

Danach dürften Betriebe vom nächsten Jahr an «Arbeitsgelegenheiten» einrichten, wenn diese «zusätzlich» geschaffen werden und «gemeinnützigen Zwecken» dienen, so das Magazin. Dazu zählten der Vorschrift zufolge Aufgaben im Umweltschutz, der Jugend- und Altenhilfe oder im öffentlichen Gesundheitswesen.

...In den vergangenen Wochen hatten Wirtschaftsverbände die Befürchtung geäußert, die Ein-Euro-Jobs könnten einseitig öffentlich-rechtliche Träger begünstigen.

...Kritiker der Ein-Euro-Jobs befürchten allerdings einen Verdrängungseffekt. So warnte der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städtetages, Stephan Articus, kürzlich vor einer zu starken Ausdehnung der Ein-Euro-Jobs. «Falls das nicht mit Augenmaß geschieht, entsteht Konkurrenz zum ersten Arbeitsmarkt, zum Handwerk, zum Mittelstand», sagte Articus. Wenn so durch gemeinnützige Beschäftigung echte Arbeitsplätze wegfielen, «ist das eine absurde Verdrehung des ursprünglichen Ziels».
Ok ... ich bin kein Freund der ein Euro jobs ... Für mich sind sie ein Teil der Reform die noch überarbeitet werden müßte und noch nicht reif zur Durchführung ist, aber so schlimm wie du sie schilderst sehe ich sie nicht.

Wie du hier selber zitiert hast, müssen diese jobs "gemeinnützig" sein.
Außerdem sind diese Jobs meines Wissens nach auf 30 Stunden begrenzt und außerdem noch auf 1 Jahr Beschäftigungsdauer.

Die Rechnung, die Leute würden nur ein Euro für ihre Arbeit kriegen, finde ich in sofern nur die halbe Wahrheit, weil sie ja ihre Hilfe auch bekommen und insofern ihr Geld am Ende des Monats ja als Gesamtlohn der Gemeinschaft angesehen werden könnte. WEnn jemand 5 oder 10 Euro pro Stunde verdient, und 30 Stunden in der Woche arbeiten würde ... dann wäre es ja ziemlich unfair wenn er noch AG II nebenbei bekommen würde. WArum sollte ich dann noch arbeiten gehen?
Es handelt sich bei dem Geld das sie bekommen für eine Aufwandsentschädigung zusätzlich zu ihrer Hilfe und nicht um einen Lohn.

Ein Freund von mir macht im moment auch ein Praktikum in einem Altenheim ... ohne das er einen Pfennig dafür bekommt ....
Was sich erst mal ziemlich mies anhört, aber dadurch hat sich ihm jetzt die Chance geboten, dass der Träger des Altenheimes ihm wohl die Umschulung zur Altenpflegeausbildung bezahlen wird.

Die ein Eurojobs sehe ich auch eher als Praktikum mit Aufwandsentschädigung. Da die Jobs gemeinnützig sein müssen, sehe ich für die Gemeinheit, aus deren Kasse ja auch die AG II gezahlt wird einen Vorteil.
Ob es dadurch zu den von dir geschilderten Wettbewerbsverzerrungen kommen würde, bezweifle ich.

In vielen Bereichen würden keine neuen Stellen ausgeschrieben werden ... wie zum Beispiel die Sprachkurse für Vorschulkinder ...

Ich würde es begrüssen, wenn die Minijobs sich nur auf den sozialen Sektor begrenzen würden, da wir dort große Defizite haben (z.B. Kinder- und Jugendarbeit)

auch hier:

Der Präsident des Zentralen Verbandes des Deutschen Handwerks, Philipp, hat Bedenken zur Einführung der Ein-Euro Jobs geäußert. Er befürchtet Nachteile für das Handwerk...
Handwerk?
Es geht doch um Jobs die eine "gemeinnützig" sein müssen.
Außerdem zitiere ich aus deinem oberen posting
"Dazu zählten der Vorschrift zufolge Aufgaben im Umweltschutz, der Jugend- und Altenhilfe oder im öffentlichen Gesundheitswesen."
Ich sehe da keine Konkurenz zum Handwerk (außer im Umweltschutz)

schon jetzt klagen kleinere betriebe/angestellte, wie z.b. im bereich garten/landschaftsbau oder im pflegebereich über diese konkurrenz, weil nämlich nicht mehr sie mit ihren tariflöhnen diese aufträge bekommen, sondern die dumpinglöhner bzw. durch diese ersetzt werden sollen.
können diese kleineren Betriebe nicht auch "Minijobs" schaffen?
So hatte ich zumindest die Nachrichten bis jetzt verstanden.
insgesamt viel geld, wobei man sich automatisch fragt, warum diese summen nicht in die schaffung regulärer beschäftigungsverhältnisse gesteckt werden.
Und wie sollte das aussehen?

ich habe es schon öfter mal erwähnt- diese jobs sind das trojanische pferd, mit dem ziel, relativ abgesicherte arbeitsplätze in prekäre beschäftigungsverhältnisse umzuwandeln.
Deswegen ja auch die Begrenzung von 30 Stunden und 1 Jahr beschäftigung.


Habe leider nicht mehr Zeit, verzeih wenn ich nicht so ausführlich wie du geschrieben habe.

Namaste
Lilly
 

woelffchen

Geheimer Meister
9. Dezember 2003
483
da hier recht viele Leute mitlesen, und wir uns nicht immer nur beschweren, sondern auch helfen sollen:

hier was von Frontal 21 über die Ausbildung im Ausland:

http://www.heute.t-online.de/ZDFheute/artikel/17/0,1367,WIRT-0-2064177,00.html

Ausweg ins Ausland?

vor ein paar Wochen war auch ein Bericht auf Frontal 21 das in Frankreich ca. 25.000 Bauarbeiter gesucht werden, JEDEN alters, auch über 40-jährige haben da noch Chancen, bis zu ihrer Rente beschäftig zu werden.
Leider wird dies von den Arbeitsämtern nicht bekanntgegeben, bzw. bekommen die privaten Jobvermittler hierfür keine Provision vom Staat, da der „Kunde“ ja dann im Ausland auch seine Steuern zahlt, somit bringt für D nichts – also lassen sie sie lieber von Sozialhilfe leben, bevor sie wirklich helfen....

Also, wenn jemand einen Bauarbeiter kennt, ab nach Frankreich.......
 

kaka

Vollkommener Meister
25. Oktober 2004
515
das problem ist, dass viele menschen noch immobil sind. sie sind nicht einmal bereit innerhalb deutschlands von hamburg nach münchen zu ziehen etc.
und gerade die "schicht", die dei einfacheren jobs bekleidet wird glaube ich nicht bereit sein, als bauarbeiter sozusagen gastarbeiter(!) ins ausland zu gehen.

die 1 € jobs sind ok, so lange sie arbeiten fürs gemeinwohl sind. so bald privatunternehmen auf solche jobs zugreifen können ist es arbeitsplatzvernichtung mit staatlicher subvention.
 

forcemagick

Ritter der Sonne
12. Mai 2002
4.641
kaka schrieb:
die 1 € jobs sind ok, so lange sie arbeiten fürs gemeinwohl sind. so bald privatunternehmen auf solche jobs zugreifen können ist es arbeitsplatzvernichtung mit staatlicher subvention.

die 1 € ist nicht in ordnung... auch nicht wenn er fürs gemeinwohl ist.. arbeit muss vernünftig entlohnt werden und wer arbeitet und dafür einen minimalstlohn bekommt von dem aber auch noch die leistungen des staates teilweise abgezahlt werden muss sich doch verarscht fühlen...

arbeiten für unter dem strich 25 € zusätzlich im monat ( denn mehr sind die 15% nicht die man behalten darf ) ist nicht ok.
arbeitsplatzvernichtung ist es auch so schon.... es werden keine tariflichen straßenreiniger gebraucht wenn man die für einen hungerlohn bekommen kann....
dass natürlich die wirtschaft ein-euro-kräfte bekommen soll und dass das dann massive arbeitsplatzvernichtung sein wird ist ein weiteres argument gegen die 1€ sklaverei...

viele leute in deutschland sind immobil...das mag wahr sein.... es scheint mir auch nicht so viel sinn zu machen aus hamburg nach berlin zu ziehen für einen vielleicht kurzfristigen job... natürlich würde ich mit begeisterung nach köln ziehen wenn ich dort eine gute ansprechende und solide stelle bekommen könnte.. aber ich würde nicht nach köln ziehen nur um dort für eine magere gage in einer wurstfabrik einen hilfsjob anzunehmen ich bin nicht bereit mein leben lang durch die gegend zu ziehen um von einem gelegenheitsjob zum nächsten zu wanken nur um dann irgendwann ausgebrannt und entwurzelt irgendwo zu stranden...

berlin hat soviel arbeitslose wie so manche große stadt einwohner.. was erreichen wir wenn die leute jetzt durch die gegend ziehen wie die nomaden?






[/quote]
 

samhain

Ritter Rosenkreuzer
10. April 2002
2.774
@SL

WEnn jemand 5 oder 10 Euro pro Stunde verdient, und 30 Stunden in der Woche arbeiten würde ... dann wäre es ja ziemlich unfair wenn er noch AG II nebenbei bekommen würde.

wieso sollte er dann noch hilfe bekommen- mit 10,-€ die stunde bei dreißig wochenstunden kann man als alleinstehender doch über die runden kommen- er hätte ja somit einen job.
nur um reguläre jobs geht es ja gar nicht.
die werden dadurch auch nicht geschaffen- im gegenteil.
wie naiv muss man sein, um nicht zu erkennen, das viele arbeitgeber sich lieber 1,-€ jobber holen, als weiter tariflöhne zu zahlen?


Wie du hier selber zitiert hast, müssen diese jobs "gemeinnützig" sein.

dieser begriff ist sehr dehnbar. wenn z.b. eine gartenbauklitsche sich um öfffentliche parkanlagen kümmert, dann ist das auch gemeinnützig- nur hängen da jetzt noch reguläre arbeitsverhältnisse dran- in zukunft nicht mehr. das gleiche in den anderen bereichen, schule, altenpflege, sozialstationen...wer menschen so konkurrenzlos günstig auf dem silbertablett serviert bekommt (und sogar noch geld dazu), der greift zu. erst kommt das fressen, dann die moral.

und wer wird das kontrollieren können (und wollen), ob der arbeitgeber seine festangestellten entlässt oder nicht.

ich habe erst kürzlich von einem fall gehört, wo eine frau einen 1,-€ job (die ja jetzt schon vermittelt werden) in einem kleinen betrieb angeboten bekommen hat. sie sollte da den ganzen bürokram erledigen, aber nicht etwa als hilfe, also zusätzlich, sondern, da es gar keine andere bürokraft gab, diesen job voll übernehmen.
sie sollte also die gleiche tätigkeit wie eine qualifizierte sekretärin ausführen.

nix mit "zusätzlicher" tätigkeit.

da lacht das "geiz ist geil" herz.



findest du es nicht einen großen unterschied, ob du ein reguläres, tariflich abgesichertes arbeitsverhältnis hast, was auch (noch) klare regeln und rechte bezüglich urlaub, mitbestimmung usw. beinhaltet oder ob du von einer agentur kontrolliert und rechtlos hin und hergeschoben wirst?

Was sich erst mal ziemlich mies anhört, aber dadurch hat sich ihm jetzt die Chance geboten, dass der Träger des Altenheimes ihm wohl die Umschulung zur Altenpflegeausbildung bezahlen wird.

sehr schön für deinen freund, aber das ist eher die ausnahme.
sieh dir doch mal an, was im bereich praktika so läuft.
immer mehr betriebe arbeiten mit praktikanten, die nicht etwa nur hilfstätigkeiten ausführen, sondern ganz professionelle und ein reguläres angestelltenverhältnis überflüssig machen.
die wenigsten davon werden später übernommen- nach sechs monaten oder so steht ja schon der nächste auf der matte der nix kostet.
quantität geht vor qualität- hauptsache billig (oder gleich umsonst), egal wie sich die leute da den arsch aufreissen (ich kenne einige, die das hinter sich haben).


Die ein Eurojobs sehe ich auch eher als Praktikum mit Aufwandsentschädigung. Da die Jobs gemeinnützig sein müssen, sehe ich für die Gemeinheit, aus deren Kasse ja auch die AG II gezahlt wird einen Vorteil.

oh, praktikum.

wie lange soll das gehen?

wenn man pech hat lebenslang?

wanderpraktikant bis zur rente?

Ich sehe da keine Konkurenz zum Handwerk

ach nee?

das handwerk hat schon über ABM geklagt, weil träger, die mit ABMlern arbeiten, öffentliche aufträge bekommen, weil sie wesentlich günstiger arbeiten (wird ja auch kein facharbeiterlohn gezahlt).
natürlich wissen die genau, das sie mit 1,-€ jobbern nicht konkurrieren können, das ist einfach nicht zu unterbieten.

können diese kleineren Betriebe nicht auch "Minijobs" schaffen?
So hatte ich zumindest die Nachrichten bis jetzt verstanden.

aha- und wenn sie das tun, wo bleiben dann die regulären jobs? mmhh?

dann reicht ja ein meister und vielleicht noch jemand zum anleiten, wozu dann noch den rest regulär beschäftigen?

wo soll diese dumpingspirale denn hinführen?


Zitat:

ich habe es schon öfter mal erwähnt- diese jobs sind das trojanische pferd, mit dem ziel, relativ abgesicherte arbeitsplätze in prekäre beschäftigungsverhältnisse umzuwandeln.



Deswegen ja auch die Begrenzung von 30 Stunden und 1 Jahr beschäftigung.

wie deswegen?

hälst du das für eine art schutz vor dem abbau bzw. der umwandlung von regulären arbeitsplätzen?

wenn der eine lohngedumpte geht, dann kommt der nächste nach.

naja, was solls- ich bin mir sicher dieses thema wird uns noch lange beschäftigen und ab nächstes jahr wirds dann genügend beispiele für die auswirkungen geben, die es allerdings jetzt schon gibt, wenn man sich nur ansieht, wieviele reguläre arbeitsverhältnisse in minijobs (- 400,-€) umgewandelt wurden, von denen man weder leben noch sterben kann.

hier habe ich noch einen link specially for you:

Geschlechtsspezifische Auswirkungen der Hartz-Reformen

http://www.bdwi.de/forum/fw1-04-47.htm

müsste dich als frau eigentlich interessieren.
 

sillyLilly

graues WV- Urgestein
14. September 2002
3.269
wie naiv muss man sein, um nicht zu erkennen, das viele arbeitgeber sich lieber 1,-€ jobber holen, als weiter tariflöhne zu zahlen?

Findest du solche Formulierungen "wie naiv muss man sein um..." nicht unsachlich mir gegenüber?

Meinst du wirklich das ein Arbeitgeber sich lieber mit einem unmotivierten Langzeitarbeitslosen belastet, statt mit einem normalen Tarifarbeiter.
Was meinst du wie groß das engagement für ein 1 die Stunde plus AGII wohl sein wird?
wieso sollte er dann noch hilfe bekommen- mit 10,-€ die stunde bei dreißig wochenstunden kann man als alleinstehender doch über die runden kommen- er hätte ja somit einen job.
Hast du mal nachgerechnet, was nette von den 10 Euro im Monat übrigbleiben würde? Ich weiß jetzt nicht, was für Abzüge da runter kommen, wenn er ca 1200 Brutto im monat bekommen würde.
Insofern hätte der arbeitende dann weniger als AG II mit 1 Eurojob

viele Arbeitnehmer haben gar keine Lust sich einen Langzeitarbeitslosen für normales Geld einzustellen.

und wer wird das kontrollieren können (und wollen), ob der arbeitgeber seine festangestellten entlässt oder nicht.
Soweit ich weiß, müssen die Arbeitgeber die 1 Eurojobs vergeben wollen solches beantragen.
Kontrollieren können das doch auch die, denen der Job gegeben wird. Sie können an die Behörde auch weitergeben, wenn ihr Job eine Ausnutzung darstellt und nicht korrekt ist.
Argeitgeber können nicht einfach eine Stelle vergeben und dafür nur ein Euro zahlen. Da hängen ein paar mehr Regelungen und auch eine Genehmigung dran.
ich habe erst kürzlich von einem fall gehört, wo eine frau einen 1,-€ job (die ja jetzt schon vermittelt werden) in einem kleinen betrieb angeboten bekommen hat. sie sollte da den ganzen bürokram erledigen, aber nicht etwa als hilfe, also zusätzlich, sondern, da es gar keine andere bürokraft gab, diesen job voll übernehmen.
sie sollte also die gleiche tätigkeit wie eine qualifizierte sekretärin ausführen.
Büro? gemeinnützigkeit?
Wie hast du von diesem Fall gehört?
Was für ein Bürp war das?
Es gehen eine ganze Menge komische Gerüchte rum, insofern erlaube ich mir, wenn du auch nur vom Hören SAgen davon gehört hast, das stark anzuzweifeln.
Sollte das tatsächlich so sein, dann sollte das Büro angezeigt werden, weil der Betrieb dann seine Berechtigung verlieren sollte, da er die Jobs nicht nach den Bestimmungen einsetzt. Das darf er nicht ... und das kann ja von jedem kontrolliert und angezeigt werden, dem der Job angeboten wird.
http://www.taz.de/pt/2004/10/21/a0216.nf/text.ges,1


Deinen Link konnte ich noch nicht lesen ... bin die letzten Tage dauernd in eile ... tut mir leid.

Namaste
Lilly
 

forcemagick

Ritter der Sonne
12. Mai 2002
4.641
sillyLilly schrieb:
Meinst du wirklich das ein Arbeitgeber sich lieber mit einem unmotivierten Langzeitarbeitslosen belastet, statt mit einem normalen Tarifarbeiter.
Was meinst du wie groß das engagement für ein 1 die Stunde plus AGII wohl sein wird?

ich kenne persönlich ( also nicht vom hörensagen sondern aus wirklich persönlichem kontakt ) arbeitgeber, die in der letzten zeit vor allem mit praktikanten gearbeitet haben oder noch arbeiten... frei nach dem motto "ein oder zwei praktikanten anlernen für einen begrenzten zeitraum ist immer noch billiger als jemanden einstellen" ... man bekommt heutzutage sehr qualifizierte praktikanten ... das wird auch für die 1€ jobber zutreffen...
was soll es sein? ein praktikant mit ausbildung in bürokommunikation? oder ein designer? oder ein schreiner? kein problem... es gibt in nahezu allen berufsgruppen genügend facharbeiter... kostenpunkt null und mit ein bisserl glück gibts auch noch ne nette kleine förderung.

einer folgt da dem anderen... es ist ... das kann ich dir wirklich versichern schon jetzt so... im moment werden die praktikanten teils zum praktikum gezwungen... so wie man die 1€ jobber ja auch zwingen wird... sie sind nicht all zu motiviert wenn sich erst mal rumgesprochen hat, dass es keine zukunft gibt... aber so lange sie noch glauben, dass sie vielleicht in eine reguläre beschäftigung übernommen werden werden sie sogar modiviert sein und wenn die motivation mal nicht so stimmt.. dann nimmt man sich halt noch einen ;) zwei unmotivierte kräfte für lau sind besser als eine motivierte vollkraft ...
wieso sollte er dann noch hilfe bekommen- mit 10,-€ die stunde bei dreißig wochenstunden kann man als alleinstehender doch über die runden kommen- er hätte ja somit einen job.
Hast du mal nachgerechnet, was nette von den 10 Euro im Monat übrigbleiben würde? Ich weiß jetzt nicht, was für Abzüge da runter kommen, wenn er ca 1200 Brutto im monat bekommen würde.
Insofern hätte der arbeitende dann weniger als AG II mit 1 Eurojob

wir haben das im alten thread mal durchgerechnet... verrückterweise verändern sich die abzugsbedingungen mit steigendem einkommen nach unten ... wer 1200 euro verdienen würde könnte demnach prozentual tatsächlich mehr von seinem geld behalten als jemand, der nichts bekommt...

aber sind wir mal ehrlich... wer 10 euro pro stunde bekommt wäre doch vom wilden affen geknutscht wenn er den job nicht als normalen job anerkennen würde... niemand wird 10 euro die stunde zahlen weil das eben schon normale jobs sind...

viele Arbeitnehmer haben gar keine Lust sich einen Langzeitarbeitslosen für normales Geld einzustellen.

eben

Soweit ich weiß, müssen die Arbeitgeber die 1 Eurojobs vergeben wollen solches beantragen.
Kontrollieren können das doch auch die, denen der Job gegeben wird. Sie können an die Behörde auch weitergeben, wenn ihr Job eine Ausnutzung darstellt und nicht korrekt ist.
Argeitgeber können nicht einfach eine Stelle vergeben und dafür nur ein Euro zahlen. Da hängen ein paar mehr Regelungen und auch eine Genehmigung dran.

ich weiß doch jeztzt schon aus der praktikantenpraxis, dass ausbeutung nicht gemeldet wird es sei denn sie findet all zu krass statt... beweis du als arbeitender doch mal, dass du in einem betrieb ausgenutzt wirst und zu viel arbeitest für deine mücken.. bei einem ein eurojob ist eigentlich das heben des kleinen fingers schon zu viel arbeit fürs geld....

wenn ein betrieb jetzt eine im prinzip freie stelle nicht meldet und sich einen 1€ jobber holt, dann ist das doch kaum nachweisbar...


however bei der derzeitigen praktikantenpraxis läuft das schon ganz prima und bei den 1€ jobs wird es nicht anders sein.

ich habe erst kürzlich von einem fall gehört, wo eine frau einen 1,-€ job (die ja jetzt schon vermittelt werden) in einem kleinen betrieb angeboten bekommen hat. sie sollte da den ganzen bürokram erledigen, aber nicht etwa als hilfe, also zusätzlich, sondern, da es gar keine andere bürokraft gab, diesen job voll übernehmen.
sie sollte also die gleiche tätigkeit wie eine qualifizierte sekretärin ausführen.
Büro? gemeinnützigkeit?
Wie hast du von diesem Fall gehört?
Was für ein Bürp war das?
Es gehen eine ganze Menge komische Gerüchte rum, insofern erlaube ich mir, wenn du auch nur vom Hören SAgen davon gehört hast, das stark anzuzweifeln.
Sollte das tatsächlich so sein, dann sollte das Büro angezeigt werden, weil der Betrieb dann seine Berechtigung verlieren sollte, da er die Jobs nicht nach den Bestimmungen einsetzt. Das darf er nicht ... und das kann ja von jedem kontrolliert und angezeigt werden, dem der Job angeboten wird.

es gehen wirklich eine menge komischer gerüchte rum... immer wieder sehe ich komische gerüchte die von der bundesregierung in zeitschriften geschaltet werden.. nennt sich propaganda ;)

wie ich oben schon schrieb.... versuch mal in einer situation in der ein arbeitsloser ja als fauler stinkender sozialschmarotzer verstanden wird ( und genau das bild wollen uns die leute von der regierung ja vermitteln... sonst würde man nicht versuchen die leute dazu zu zwingen auf deibel komm raus zu arbeiten... arbeite schmarotzer oder wir nehmen dir dein geld... ) sowas wie gerechtigkeit zu bekommen.... was würde passieren wenn man das meldet? man verliert seinen tollen billigjob und wenn der arbeitgeber es so hindrehen kann, dass du einfach keine lust hattest wird man dir leistungen kürzen...
die agentur für sklaverei hingegen ist froh über jeden den sie in einen job vermitteln können.. die werden einen teufel tun dich zu unterstützen wenn du einem betrieb ans bein willst...
 

samhain

Ritter Rosenkreuzer
10. April 2002
2.774
@SL

Findest du solche Formulierungen "wie naiv muss man sein um..." nicht unsachlich mir gegenüber?

nein, eigentlich nicht. ich hätte auch blauäugig sagen können, aber beides ist mein starker eindruck und das darf ich ja hier wohl mal anmerken.

Meinst du wirklich das ein Arbeitgeber sich lieber mit einem unmotivierten Langzeitarbeitslosen belastet, statt mit einem normalen Tarifarbeiter.
Was meinst du wie groß das engagement für ein 1 die Stunde plus AGII wohl sein wird?

die realität zeigt ja, das sie genau das tun.
beispielsweise im schul- oder bildungsbereich sind doch das genau die pläne. einerseits wird massiv personal abgebaut oder fehlende lehrer/erzieher aufgrund von sparmaßnahmen gar nicht erst eingestellt, die man sich dann über die hintertür durch 1,-€ wieder reinholt.
in anderen bereichen läuft es genauso.

viele Arbeitnehmer haben gar keine Lust sich einen Langzeitarbeitslosen für normales Geld einzustellen.

du meintest wohl arbeitgeber...

immer mehr halten es nicht mehr für nötig, überhaupt noch leute, egal ob sie nun langzeitarbeitslos sind oder nicht, normal zu bezahlen.
wenn ich mich so in meinem freundeskreis umhöre, sind unbezahlte überstunden schon die regel, das wird ganz selbstverständlich vorausgesetzt.

@forcemagick

zu den sich wie eine seuche ausbreitenden "praktikas", die oft nichts anderes als als ausbeutung sind, ein fester job wird da in den seltesten fällen draus, ist auch dieser bericht ganz aufschlussreich:

Neue Schattenwirtschaft: Biete Praktikum, zahle nichts

Sonia Mikich: "Gut ausgebildet, fleißig, jung, motiviert: So sieht für Unternehmer ein Traumangestellter aus. Ein Problem: Solche Leute muss man ordentlich bezahlen. Wirklich? Man muss nicht. Man muss nur einen kleinen Trick anwenden. Sie nennen ihren Mitarbeiter "Praktikant". Keine Mitbestimmungsrechte. Keine Sozialabgaben. Kein Kündigungsschutz. Und als absolute Krönung: kein Cent Lohnkosten. Klingt gut? Das meinen viele deutsche Unternehmen auch, wie Mathias Werth und Julia Friedrichs berichten."

http://www.wdr.de/tv/monitor/beitrag.phtml?bid=600&sid=115

da ist u.a. nachzulesen das sich unsere volkstreter auch ganz gerne diese gratispraktikanten halten...
 

nicolecarina

Meister vom Königlichen Gewölbe
6. Juni 2003
1.414
*forcerechtgeb*

entweder war´s bei "plusminus, "monitor" oder "die reporter" - auf jeden fall war es ein doku über architektur-diplomanden die nach strich und faden für praktikas her- und ausgenommen werden. zwar war das in dieser branche bislang üblich, dass es nach studienende ohne praktikum nicht weiter geht, aber: die praktikas werden von vielen arbeitgebern tatsächlich eher als billige langzeitlösung denn zur teilweise praktischen ausbildung missbraucht.

diesen uniabgängern kann man nicht mal nen vorwurf machen, im gegensatz zu den leuten, die sich freiwillig für null anbiedern - zb in der medienbranche, wo die leute schlange stehen, um in der radioredaktion mal den kopierer bedienen zu dürfen.

oder anderer fall: meine mutter arbeitet aushilfsweise in einer florierenden spßwarenkette, deren inhaberin schon vor eröffnung mehr als reich war. die buckeln sich dort aus liebe zur kundschaft, zu den kollegen und der thematik noch mit dem kopf unterm arm hinter die verkaufstheke um sich dann noch von der gebietsleiterin so was von richtig blöde anmachen zu lassen und sich wie dreijährige kinder behandeln zu lassen. das finde ich mehr als bedauerlich.

ich habe - vor allem in meiner anfangszeit - auch gedacht, klinkenputzen und hocharbeiten ist okay, es kommt aber der tag, wo sich diese denke ins gegenteil verkehrt und einem die achtung vor sich selbst rauben kann, falls man nicht irgendwann aufhört, den knecht zu machen. nochmal: einsatz, motivation und arbeitsfreude gehören ganz klar dazu, sklaverei dachte ich allerdings wurde irgendwann mal abgeschafft.

das anders zu sehen mag für eine kurze zeit funktionieren. folgen keine wirklichen reformen, halte ich so eine sichtweise ehrlich gesagt auch für etwas blauäugig. :roll:

edit: hab bei samhain nicht bis zu ende gelesen. monitor war´s dann wohl. macht aber auch keinen unterschied davon abgesehen und kann wegen mir ruhig in noch viel mehr sendungen laufen so ne doku.
 

Rupert

Geheimer Meister
9. September 2004
237
@forcemagick

forcemagick schrieb:
das ist verdammt wenig geld...

Wenig Geld ist besser als gar kein Geld. Vielleicht keine befriedigende Antwort, aber meine Ansicht ...


ich habe keinen all zu luxuriösen lebenswandel aber deutlich mehr geld im monat zur verfügung.... ich tu mir da jetzt schwer mir vorzustellen wie mand davon groß konsumieren will...

Es soll auch kein ALG II-Empfänger zum Großkonsumenten werden. Allerdings kann man sich mit 300 Euro mehr im Monat durchaus einiges leisten. Dass man die Fahrtkosten usw. abziehen muss, ist optional; man beherzige meinen Vorschlag mit dem Fahrrad, falls die Arbeitsstelle in der Nähe liegt. Fahrgemeinschaften können auch eine günstige Alternativlösung sein.


die sparbücher werden ja nicht zusätzlich geplündert sondern eben anstatt hartz-auszahlung...

Habe ich das nicht gesagt?


sich um eine feste anstellung bemühen ist gelinde gesagt nicht wirklich die alternative ( immerhin gilt man heutzutage wohl mit 37 schon als nicht mehr vermittelbar.... ich habe da meine zweifel, dass die chancen für algII empfänger groß sind einen geregelten job zu finden in dem man wirklich so verdient, dass man hinterher auch was zum ausgeben hat... )

Die Sache mit dem Jugendwahn ist wiederum ein gesellschaftliches Problem. Wie die Politik das regeln soll, musst du mir erklären.


du sagst unsere stärke liegt in qualität statt quantität.. aber kannst du dir vorstellen wie hochqualitätiv die arbeit eines menschen sein wird, der kein geld dafür bekommt? .. da ist die motivation schon gering..

Hier habe ich mich wohl unklar ausgedrückt. Die Führungsriege der Wirtschaft hat hier großen Mist gebaut. Deutsche Produkte waren in der ganze Welt für ihre gute Beschaffenheit, für ihre Robustheit und lange Haltbarkeit bekannt. Deutsche Arbeiter standen für Fleiß, Ausdauer und Spitzenarbeit. Eine Ausbeutung eben dieser Tugenden, wie sie in den letzten Jahren stattgefunden hat, ist traurig und zeugt von keinem Respekt gegenüber Leistung, Treue zum Unternehmen und harter Arbeit. Da liegt der Hund begraben. Nicht bei den Arbeitnehmern.


und natürlich bringen billiglohnländer auch qualität...
gerade wenn ich mir die automobilbranche vor augen halte sehe ich druchaus ein minus an qualität in deutschland ...

Da muss ich dir leider widersprechen. ;)
Es gab da eine Zeit, als VW ein Werk in den USA aufgemacht hat und das, was letztendlich über den Teich kam, in Deutschland zerlegt und neu zusammengebaut werden musste ... weil ein solches "Automobil" wohl kaum fahrtüchtig gewesen wäre ... genauso existierten Konzerne, die in Österreich und Italien versucht haben, die Metallteile ihrer Autos günstiger herstellen zu lassen, aber danach leider feststellen mussten, dass das rostet wie Teufel, weil das benutzte Metall eine Billigmischung war ... und immer öfter sieht man im Fernsehen ausländische Arbeitgeber, die händeringend nach deutschen Kräften verlangen, weil diese anscheinend große Berufserfahrung und meine oben erwähnten Eigenschaften mit sich bringen ... aber who fucking cares? Die Chefs werden schon wissen, was sie machen ... oder?
 

forcemagick

Ritter der Sonne
12. Mai 2002
4.641
ich habe momentan ein bisschen wenig zeit... vielleicht werde ich später nochmal auf deinen beitrag genauer eingehen können...

zunächst aber kurz zu diesem absatz.

Rupert schrieb:
Es soll auch kein ALG II-Empfänger zum Großkonsumenten werden. Allerdings kann man sich mit 300 Euro mehr im Monat durchaus einiges leisten. Dass man die Fahrtkosten usw. abziehen muss, ist optional; man beherzige meinen Vorschlag mit dem Fahrrad, falls die Arbeitsstelle in der Nähe liegt. Fahrgemeinschaften können auch eine günstige Alternativlösung sein.

von welchen dreihundert euro reden wir hier?

es dürfen ja nur 15% behalten werden... von einem 1€ job bleiben demnach als nicht mal 30 euro...

der rest wird verrechnet mit der algII leistung...

der alg II empfänger wird nicht zum großkonsumenten ja nicht mal zum minikonsumenten... der alg II empfänger mit 1€ job wird schlicht nur verarscht.
 

dkR

Großmeister aller Symbolischen Logen
10. April 2002
3.142
der alg II empfänger wird nicht zum großkonsumenten ja nicht mal zum minikonsumenten... der alg II empfänger mit 1€ job wird schlicht nur verarscht.


IMO ist der 1€Job auch nicht da, damit die Leute Geld wie heu haben, sondern damit die Leute was zu tun haben, und die Gemeinden billige Arbeitskräfte für nötige arbeiten haben, die sonst wegrationalisiert werden würden.
 

forcemagick

Ritter der Sonne
12. Mai 2002
4.641
ja bloß wem bringts unterm strich was wenn leute stellen besetzen, die man sonst wegrationalisiert hätte und dafür noch nicht mal wirklich geld rüberwächst... es mag ja schön sein wenn eine öffentliche dienstleistung weiter aufrecht erhalten wird mithilfe eines arbeitssklaven, aber irgendwie finde ich es vor allem daneben...

das mit stellen die wegrationalisiert würden trifft dabei vor allem auf die öffentlichen dienstleistungen zu... ein unternehmer wird das unter umständen anders sehen.. der wird sich wohl eher nicht einen kaffeekocher für einen euro die stunde einstellen also jemanden den man eigentlich nicht braucht sondern eher jemanden, der halt anlernaufgaben übernimmt im betrieb... der eineurojobber wird dann wirtschaftlich durchaus sinn machen...
 

Rupert

Geheimer Meister
9. September 2004
237
forcemagick schrieb:
von welchen dreihundert euro reden wir hier? es dürfen ja nur 15% behalten werden... von einem 1€ job bleiben demnach als nicht mal 30 euro...
Diese 15% bleiben, wenn die jeweilige Person eine "richtige" Arbeit hat. Ich zitiere von RegierungOnline:

RegierungOnline schrieb:
Wer arbeitet, hat Freibeträge bei seinem Zuverdienst. Frei von der Anrechnung auf das Arbeitslosengeld II bleiben bei einem Bruttoverdienst bis 400 Euro 15% des Nettoeinkommens, bei einem Bruttoverdienst von 400 bis 900 Euro bleiben 30% des Nettoeinkommens frei und bei einem Bruttoverdienst zwischen 900 und 1.500 Euro 15%.

http://www.bundesregierung.de/Pressemitteilung/-,413.729858/dokument.htm


Wenn ich also 30 Stunden pro Woche = ungefähr 120 Stunden im Monat arbeite und dafür 1,5 Euro pro Stunde erhalte (1-2 Euro pro Stunde; der Mittelwert ist immer recht repräsentativ), kann ich um die 180 Euro pro Monat dazuverdienen. Na gut, die 300 waren vielleicht etwas hoch angesetzt, aber im Endeffekt ist dieses Zubrot nicht zu verachten.


forcemagick schrieb:
es mag ja schön sein wenn eine öffentliche dienstleistung weiter aufrecht erhalten wird mithilfe eines arbeitssklaven

Wenn jemand wirklich keine Arbeit findet, aber das will, wird er doch wohl dankbar für jedes Stellenangebot sein, das ihm gegeben wird. Und wenn er Laub im Stadtpark harkt, dann harkt er Laub im Stadtpark. Ein Arbeitsloser ist immer ein Arbeitssuchender, wer aber keine Arbeit sucht und sich nur scheinbar darum bemüht, der braucht auch kein Arbeitslosengeld. Insofern sind die Ein Euro-Jobs ein sehr sinnvoller Zeitvertreib für die schwierigen Fälle.


Und noch ein Wort zu den allgemeinen Tumulten um die Abschaffung von festen Arbeitsverhältnissen der 1-Euro-Jobber wegen.

RegierungOnline schrieb:
Die Zusatzjobs werden keine regulären Jobs verdrängen und nicht zu Lohndumping führen. Bedingung für die Schaffung von Zusatzjobs ist, dass sie im öffentlichen Interesse liegen, den Wettbewerb nicht verzerren und keine regulären Beschäftigungsverhältnisse verdrängen.

http://www.bundesregierung.de/Pressemitteilung/-,413.729858/dokument.htm

Nein, der Staat ist nicht blind, auch wenn sich das einige hier vielleicht wünschen.


Kasimir schrieb:
Jeder Vierte erhält kein Geld mehr

Das sieht selbst der Redakteur deines verlinkten Artikels anders:

Stern schrieb:
Grund dafür, dass die Betreffenden künftig als nicht mehr unterstützungsbedürftig gelten, ist dem Vernehmen nach, dass sie mit Partnern zusammenleben, die höhere Einkommen beziehen oder dass sie über Vermögen verfügen, aus dem sie ihren Lebensunterhalt zunächst selber bestreiten müssen.

Diejenigen, die kein Geld bekommen, haben also selbiges zur Verfügung. "Don't Panic" ...
 

dkR

Großmeister aller Symbolischen Logen
10. April 2002
3.142
forcemagick schrieb:
ja bloß wem bringts unterm strich was wenn leute stellen besetzen, die man sonst wegrationalisiert hätte und dafür noch nicht mal wirklich geld rüberwächst...
Zum Beispiel finden es einige Leute besser, wenn sie IRGENDWAS zu tun haben, als wenn sie nur den ganzen Tag vor der Glotze hängen.. Denen bringt das dann unterm Strich was, weil sie sich nicht langeweilen.
Der Gemeinde, die eben diese Leute einstellt, um den Müll im Stadtpark zusammenzuklauben bringt es was, dass der Park sauber ist - was auch die Bürger nicht stören dürfte. Mit Wegrationalisiert sind nicht die Arbeitsplätze sondern die Arbeiten gemeint.
das mit stellen die wegrationalisiert würden trifft dabei vor allem auf die öffentlichen dienstleistungen zu... ein unternehmer wird das unter umständen anders sehen.. der wird sich wohl eher nicht einen kaffeekocher für einen euro die stunde einstellen also jemanden den man eigentlich nicht braucht sondern eher jemanden, der halt anlernaufgaben übernimmt im betrieb... der eineurojobber wird dann wirtschaftlich durchaus sinn machen...
Siehste... :p
 

forcemagick

Ritter der Sonne
12. Mai 2002
4.641
Rupert schrieb:
forcemagick schrieb:
von welchen dreihundert euro reden wir hier? es dürfen ja nur 15% behalten werden... von einem 1€ job bleiben demnach als nicht mal 30 euro...
Diese 15% bleiben, wenn die jeweilige Person eine "richtige" Arbeit hat. Ich zitiere von RegierungOnline:

RegierungOnline schrieb:
Wer arbeitet, hat Freibeträge bei seinem Zuverdienst. Frei von der Anrechnung auf das Arbeitslosengeld II bleiben bei einem Bruttoverdienst bis 400 Euro 15% des Nettoeinkommens, bei einem Bruttoverdienst von 400 bis 900 Euro bleiben 30% des Nettoeinkommens frei und bei einem Bruttoverdienst zwischen 900 und 1.500 Euro 15%.

http://www.bundesregierung.de/Pressemitteilung/-,413.729858/dokument.htm


Wenn ich also 30 Stunden pro Woche = ungefähr 120 Stunden im Monat arbeite und dafür 1,5 Euro pro Stunde erhalte (1-2 Euro pro Stunde; der Mittelwert ist immer recht repräsentativ), kann ich um die 180 Euro pro Monat dazuverdienen. Na gut, die 300 waren vielleicht etwas hoch angesetzt, aber im Endeffekt ist dieses Zubrot nicht zu verachten.

ja eben... wenn ich 180 euro netto verdiene bleiben mir 27 euro.... wo ist da der witz?

180 euro ist ja wohl ein zuverdienst bi 400 euro...

dieses zubrot ist zu verachten.. das ist der blanke hohn... dafür arbeitet man doch nicht...
 
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