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Heribert Illig

Traenenreiter

Geheimer Meister
1. Oktober 2002
334
hi @all,

nach langem passiv lesen hab ich mich nun doch mal angemeldet. leider steige ich bei der suche nicht so ganz durch, daher mache ich einen neuen thread auf, falls das falsch ist: sorry.

also: kennt ihr die thesen von illig, und was halten ihr davon?

bin schon gespannt auf eure meinungen.

der reiter der träne
 

Yoda

Vorsteher und Richter
10. April 2002
781
von hernn illig hab ich noch nichts, aber von den jahren, die im mittelalter "verschollen" gegangen sind schon.
sehr interessante sache, aber schwer zu beweisen
 

streicher

Ritter Rosenkreuzer
15. April 2002
2.739
@ Traenenreiter

Hälst du es für denkbar? Vorenthalten wird bestimmt vieles, das sieht man auch in der jüngsten Geschichte (11.9. und so).
 

Traenenreiter

Geheimer Meister
1. Oktober 2002
334
ich halte ese durchaus für denkbar und möglich. karl der große war mein zwischenprüfungsthema an der uni, und ich sage dir: illig könnte recht haben. würde mich freuen, wenn sich hier ne diskussion drum entwickelt.

grüße
 

Traenenreiter

Geheimer Meister
1. Oktober 2002
334
Hmmmm, offenbar entwickelt sich doch keine Diskussion drum.
Also versuch sie nochmal anzustoßen.

Julius Caesar führt spätestens 44 v.Chr. einen neuen Kalender ein. Den Julianischen. Dessen Nachteil: er geht in 128 Jahren um einen Tag nach.

Im Mittelalter fiel das erstmals auf, weil man mit der Osterbrechnung durcheinander geriet.

Um 1560 (das genau Jahr bin ich im Mom zu faul zu recherchieren) korregierte Papst Gregor dieses "nachgehen", indem er auf einen 5. gleich den 16. folgen ließ, also 10 Tage übersprang. Außerdem regelte er die Schaltjahre anders, so daß ab dieser Zeit der Kalender nicht mehr vor oder nachgeht.

Nun müssen wir rechnen:
Von 44 vor bis 1550 nachh sind es rund 1600 Jahre!

Gregor gleich 10 Tage aus!

In 128 Jahren ging der Kalender einen Tag nach.

128 mal 10 macht 1280... Gregor hat also den Kalender für eine Zeit von 1280 Jahren ausgeglichen. Vergangen waren doch aber 1600 Jahre. Dennoch stimmt der Kalender jetzt.

Also: wußte Gregor, daß es die Zeit (wie sie Illig annimmt) zwischen 617 und 911 nicht gab?

Sagt mal was dazu!
 

Tortenhuber

Meister vom Königlichen Gewölbe
10. April 2002
1.490
man sollte sich doch fragen, was wäre wenn es so wäre? würde man irgendetwas änder können und was für auswirkungen hätte das auf unser leben? von diesem standpunkt beurteile ich die wichtigkeit als gegen 0 streben ;)
 

Traenenreiter

Geheimer Meister
1. Oktober 2002
334
Nunja, ich finde das ganze nun nicht als so unwichtig.
Überall finden Feiern zu Karl den Großen statt, ja es werden sogar immer noch Besitzanspürche mit Verweißen auf eben jenen Herrscher begründet, den Illig als Karl den Fiktiven bezeichnet.

Und gerade in der Sparte Geschichte, wo ich diese Frage stelle, sollte diese Thematik durchaus für Interesse sorgen, finde ich.

Den wenn Illig recht hätte, wären wir tatsächlich einer Weltverschwörung auf der Spur, und zwar einer, der man sich nicht nur in sinnlosen und wilden Spekulationen anschließt, sondern einer, der man nachgehen kann. Mit allem, was zum wissenschaftlichen Arbeiten gehört (wenn man es den so nennen will)

Überdies finde ich diese Diskussion sinnvoller als so ziemlich jede andere, die hier geführt wird.... zum Beispiel die Frage, ob wir auf einen Atom leben *kopfschüttel*
 

Rosskeule

Vorsteher und Richter
7. Oktober 2002
750
@Tränenreiter:

Den wenn Illig recht hätte

Tja ... wenn ...

Ich verweise noch mal auf den Link, den Streicher hier gesetzt hat. Außerdem möchte ich erwähnen, dass ich meine eigene Familie spielend und lückenlos bis ins 13. Jhrt. zurückverfolgen kann. Also genau in einem Zeitraum, den es nicht geben soll. Sind meine Ahnen dann prähistorisch?

Gruß

R
 

sillyLilly

graues WV- Urgestein
14. September 2002
3.269
Rosskeule
Wenn ich das richtig verstanden habe geht es um die Zeit zwischen 617 und 911 ...die "unterschlagen" wurde/wird.

ich bin nicht so wahnsinnig geschichtbewandert. Ist das vor Chr oder nach Chr ? Und was wurde denn da unterschlagen?

*grübel*
Ich habe ein Buch gelesen "die Päpstin". Dieses Buch soll auf Tatsachen beruhen ...das es wirklich mal eine Frau gegeben haben soll die sich als Mönch ausgegeben hat und sogar Papst wurde. Angeblich wurde deswegen der Stuhl eingeführt mit dem Loch von unten (sieht aus wie ein Klostuhl*g*)
Diese Frau soll auch aus den Chroniken herausgelöscht worden sein ...
Weiß nicht mehr wann sie gelebt haben soll ...müßte ich nachschauen
Aber das viel mir spontan zu vertuschungen der choniken ein.

Das heißt ja nicht das es diese Zeit nicht gegeben hat rosskeule *g*
nur das ... das es für uns gar nicht auffallen würde wenn geschichtlich relevante Dinge einfach weggelassen werden.

Tränenreiter
Was soll denn in der Zeit passiert sein, was ausgelassen wird in unseren Geschichtsbüchern?

Namaste
Lilly
 

milktoast

Geheimer Meister
1. Dezember 2002
201
Plausibelste Erklärung die ich bei der Kitikseite gefunden habe (danke Streicher)

Die Christen führten den Jul. Kalender erst 325 n.Chr. ein. Nach diesem Jahr haben Sie auch die Feiertage definiert. Um die Feiertage nun an ihren richtigen Zeitpunkt zu bringen war dann die Umrechnung nicht ausgehend vom Jahr 44v.Chr. nötig. sondern von den Jahr an den man den Kalender einführte.
(1582-325)/128=9.8
Klingt für mich glaubwürdiger als fast 300 verlorene Jahre.
cu
milktoast
Nachtrag:
@Lilly es sind keine Zusätzlichen Jahre sondern Jahre die angeblich nie stattgefunden haben.
 

cyberwotan

Geheimer Meister
11. Oktober 2002
297
es ist eigentlich umgekehrt, es wurde nichts ausgelassen. sondern hinzugedichtet. also so als wenn wir morgen auf einmal das jahr 2203 schreiben und alles was in diesem zwischenzeitraum passiert wäre denken wir uns aus...
 

cyberwotan

Geheimer Meister
11. Oktober 2002
297
was dann für mich persönlich interessant wäre ist die frage nach der christianisierung, da genau in diesem zeitraum der übergang war...
äussert er sich dazu?
 

Peppi

Geselle
21. Januar 2003
9
Moin!

Ich hatte mal eine Vorlesung bei einem von Illigs Mitstreitern, es lief darauf hinaus, daß es kaum Bauwerke oder datierbare Proben aus dieser Zeit gibt (im Vergleich zu vorher oder nachher).

Der Datierungsmöglichkeiten gibt es im wesentlichen zweierlei: Die C14 Methode, mit der die Konzentration eines Kohlenstoffisotops gemessen wird, sowie die Dentrochronologie. Letzteres ist die Methode, anhand von gefundenen Holz dessen Alter festzustellen, indem man die Abfolge der Baumringe mit dem Klima und anderen Proben in Übereinstimmung bringt.

DasProblem ist seiner Meinung nach, daß beide Methoden ungenau und deshalb gegenewinander geeicht sind. Um es kurz zu fassen: Der C14 Speziberuft sich bei seinen Ergebnissen auf die Dentrochronologen, während die sich auf die C14 Methode berufen.

Abgefahren was? So funktioniert also Wissenschaft ;) Naja, jedenfalls "Beweise" hat er uns auch nicht auf den Tisch legen können, sondern nur die Einwände seiner Gegner entkräftet (die machen es nicht anders, es gibt keine Beweise). Tja, auch das ist Wissenschaft.

So long, schlaft schön & zerbrecht euch nicht den Kopf wegen der 300 Jahre :)
Peppi
 
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