Sonsee
Noachite
- 1. Juni 2016
- 3.259
Heute bin ich über diesen Begriff gestolpert, der war mich bis jetzt noch nicht bekannt. Was sagt ihr dazu, ist das eine ernstzunehmende und gefährliche Strömung?
Sie bezeichnen sich selbst als unfreiwillig im Zölibat Lebende: Sogenannte Incels haben unter den Frauenhassern im Netz in den vergangenen Jahren immer mehr an Bedeutung gewonnen. Ihr Tonfall wird zunehmend rauer und menschenverachtender. Der Halle-Attentäter sympathisierte mit der Gedankenwelt der "Incels", weitere Attentate der letzten Jahre werden mit der Szene in Verbindung gebracht. Dennoch ist vieles über sie unbekannt, fühlen Behörden sich oft nicht zuständig.
Zerrwelt der Frauenhasser - Wie die "Incel"-Szene an Bedeutung gewinnt und wie gefährlich sie ist
Sie bezeichnen sich selbst als unfreiwillig im Zölibat Lebende: Sogenannte "Incels" haben unter den Frauenhassern im Netz in den vergangenen Jahren immer mehr an Bedeutung gewonnen.story.ndr.de
Protagonist Neo wird in einer Schlüsselszene des Science-Fiction-Films „Matrix“ vor die Wahl gestellt, eine blaue oder eine rote Pille zu schlucken. Wählt er die blaue Pille, lebt er weiter wie bisher, aber in Lüge. Wenn er sich für die rote Pille entscheidet, wird er aufwachen und die Wahrheit erkennen. Im Film entscheidet sich Neo für die rote Pille.
Angelehnt an diese Szene hat sich eine Cyberkultur im Internet entwickelt, der mehrheitlich Männer angehören. Sie wollen anderen Männern symbolische Pillen verabreichen und ihnen auf diese Weise eintrichtern, sie würden von Frauen unterdrückt. In sozialen Medien, mit Memes und über Foren erreichen sie zum Teil Millionen. Männer wie Andrew Tate oder Karl Ess zählen zu den bekanntesten dieser global vernetzten Szene. Auch die Attentäter von Halle, Hanau, Buffalo und Oslo identifizierten sich mit der dahinterstehenden Ideologie.[...]
Brigitte Temel forscht am Wiener Institut für Konfliktforschung zu Incels und der sogenannten Mannosphäre. Incels sind unfreiwillig sexlose, zumeist frauenhassende Männer. Die Mannosphäre bezeichnet antifeministische Männerbünde im Netz. Die Wissenschaftlerin ist besorgt: „Die Räume der Mannosphäre sind nicht mehr abgetrennt.“ In sozialen Medien erreichen sie viele. So sickern auch ihre Ideen durch, sagt Temel. Die Politik müsse Antifeminismus ernster nehmen. Denn: „Diese Leute verschieben Debatten – spätestens, wenn sie bei Tiktok, Instagram oder Youtube geklickt werden.“
Inzwischen bezeichnen sich nicht mehr nur wütende Antifeministen als „pilled“. Konservative bis stramm Rechte rechnen sich der „Red Pill“ zu, um sich als Gegensatz zum Mainstream zu inszenieren.
Rechte „Red Pill“-Cyberkultur: Codewort für Hass gegen Frauen
Im Internet verabreichen Männer anderen Männern symbolische Pillen, um ihnen so einzutrichtern, sie würden von Frauen unterdrückt. Die Bewegung wächst auch in Deutschland.taz.de