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Investitionen in zukünftige Kriege

Asmodeus

Geselle
10. April 2002
19
Hab das ganze nur mal überflogen. Aber die Sichtweise ist wohl etwas einseitig militant-pazifistisch (eigentlich ein Widerspruch in sich aber ist so)

...127,6 Millionen Euro wird eine einzige dieser Maschinen kosten, deren Zweck es ist, Angriffstruppen und Todesgerät an den Hindukusch oder in andere Gegenden der Welt zu bringen...

Ein weiterer Zweck wird sicherlich wie bisher bei der veralteten Transall sein , Hilfslieferungen in Krisengebiete, sowie der Transport von Verwundeten aus diesen zu unternehmen. Man braucht nur mal schauen, wieviele Tonnen Lebensmittel und Medikamente jährlich durch deutsche Militärflugzeuge transportiert werden.

Rüstungskonzerne wie Airbus, EADS, MTU, nicht unsere Kinder, werden davon profitieren.

Nun, Airbus ist nicht gerade der klassische Rüstungskonzern und diese Flugzeuge nicht unbedingt die MEGA-Waffenträger. Was das profitieren angeht, ist es nunmal so, daß an diesen genannten Firmen dutzende kleinerer Zulieferbetriebe hängen, mit Tausenden von Angestelleten. Und deren Kinder profitieren davon :p

Für den unentgeltlichen Militärtransport ist offenbar Geld genug in Jammerminister Eichels Steuersäckel, aber nicht genug dafür, daß die Bürger unentgeltlich Straßen benutzen. Straßen in Deutschland werden gebührenpflichtig.

Wird auch Zeit! Schließlich werden in diesen Fällen ALLE zahlen, die die entsprechenden Strecken nutzen und nicht nur die deutschen Autofahrer, die fleißig KFZ-Steuer zahlen.

Ein einziger Kriegstruppentransporter kostet etwa soviel, wie im Zuge der baden-württembergischen Verwaltungsreform der 20prozentige Abbau von Personal- und Sachkosten bringen soll. Zwei bis drei Transporter entsprechen der restlosen Streichung des Weihnachts- und Urlaubsgeldes für alle Beamten und eine Nullrunde für ArbeiterInnen und Angestellte im öffentlichen Dienst, wie sie Finanzsenator Sarrazin der Bundeshauptstadt Berlin verordnen will. In keinem der 16 Bundesländer müßte in den nächsten vier Jahren eine einzige Stelle gestrichen oder der Tarif reduziert werden, wenn sie über die 60 mal 127,6 Millionen Euro verfügen könnten, und es bliebe mindestens noch eine Milliarde Euro übrig, um ein Konversionsprogramm für die betroffenen Beschäftigten der Rüstungskonzerne zu finanzieren. Stoppte die Bundesregierung auch den Kauf der 180 Eurofighter, stünden für solche Umstrukturierungen im Haushalt weitere 11,2 Milliarden Euro zur Verfügung.

Könnte stimmen. Aber in dem, Moment wenn die letzte Tr'all für fluguntüchtig erklärt wird und die deutsche Regierung zugeben muß, seinen internationalen Verpflichtungen aus Mangel an TRANPORTKAPZITÄT nicht mehr nachkommen kann, heißt das, daß wir die Einsätze wieder bezahlen dürften, wie damals im vorletzen Golfkrieg, was auf Dauer wesentlich teurer wird. Außerdem werden wir, nur weil wir an diversen Operationen nicht teilnehmen, diese nicht verhindern, wie wir ja am letzen Golfkrieg gesehen haben. Durch eine Teilnahme hingegen hätten wir ein Wörtchen mitzureden und könnten den Verlauf im Sinne unserer humanistisch-aufgeklärten Einstellung positiv beeinflussen :D

Insgesamt sind beim EADS-Konzern für mehrere europäische Länder 180 Maschinen bestellt. Wenn ich von 127,6 Millionen Euro als Einzelpreis ausgehe, komme ich auf gut 22,8 Milliarden Euro, doch nun lese ich die Summe von 20 Milliarden Euro und bin verwirrt: Wenn 60 Flugzeuge 7,65 Milliarden Euro kosten, wieso kosten dann dreimal so viele Flugzeuge nicht dreimal soviel Geld? Haben die anderen Länder besser verhandelt? Oder wird über den Preis nicht die ganze Wahrheit gesagt? Kommen weitere Steuern auf die Völker zu, deren Regierungen sich an diesem Rüstungsprojekt beteiligen?

Sichwort: Mengenrabatt! Wer mehr kauft, bekommts billiger!

Deutschland hat ringsum keine Feinde.

...weil wir in diversen Bündnissen leben. Und diesen gegenüber sind wir verpflichtet. es ist nunmal überall ein Geben und Nehmen.

Abrüstung ist daher dringend geboten.

Wir rüsten doch seit über einem Jahrzehnt kontinuierlich ab. Aber er hilft nunmal nichts, daß veraltete und marode Technik ersetzt werden muß.

Konversion in der Rüstungsindustrie und sozialverträglicher Abbau der Bundeswehr auf 100 000 SoldatInnen wäre ein erster sinnvoller Schritt.

"sozialverträglich" LOL. Der Author sollte mal in den in Schließung begriffenen Standorten nachfragen, ob die dort lebenden Bürger dies als sozialverträglich empfinden. Außerdem sind wir mit der derzeitigen Truppenstärke schon an unsere grenzen gestoßen, was zusätzliche Einsätze angeht, die in kommender Zeit garantiert noch auf uns zukommen werden
Auf jeden Fall handelt es sich bei dieser Anschaffung, nicht um eine Umstellung auf Kriegsproduktion, wie uns der Author glauben machen will, sondern nur um eine dringend notwendige Modernisierungsmaßnahme.
 

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Ritter Rosenkreuzer
15. April 2002
2.739
Also handelt es sich bei den Ausgaben nicht um Ab- noch Aufrüstung, sondern um Modernisierung. Ist halt doch alles Geschäftssache. :)
Und wenn die Kriege veranstaltet werden, sprechen die Waffen, oder es werden die Fragen, über die man nicht friedlich übereingekommen ist, auf einem etwas anderem Weg ausgehandelt. Trotzdem Geschäftssache.

Aber die Sichtweise ist wohl etwas einseitig militant-pazifistisch (eigentlich ein Widerspruch in sich aber ist so)
Die können auch mal sauer werden, wenn sie keiner beachtet. Ist garnicht so widersprüchlich.

Durch eine Teilnahme hingegen hätten wir ein Wörtchen mitzureden und könnten den Verlauf im Sinne unserer humanistisch-aufgeklärten Einstellung positiv beeinflussen
Teilnahme am bewaffneten Konflikt. Was soll denn nach dem Krieg diskutiert werden - wie das Land aufgeteilt oder regiert wird? Da kehrt so schnell keine Ruhe ein. So sehr gegen den Krieg war doch unsere Regierung auch nicht: da wird mal schnell die Freundschaft in allen Ehren hochgehalten und danach nicht mehr rumgemeckert. Die Zinnsoldaten der Alliierten haben kein Zuckerschlecken da unten - aber wer hätte das anders erwartet. Für die deutschen Soldaten gibt es jetzt dem Kongo: da kann die BRD mal mitreden. :->
 

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