da ich die quelle als sehr bemerkenswert erachte, werde ich, wann immer mir was von iraqwar.ru unter die finger kommt, in diesem thread posten.
Lagebewertung iraqwar.ru für 2003-03-29 - DEUTSCHE UEBERSETZUNG
>>Waehrend des letzten Tages hat sich die Situation an der US-IRAQ-Front fast nicht veraendert. Die USA verstaerken ihre Angriffskraefte zur Einkesselung Bagdads in der Naehe von Karabela. Am Morgen des 29.Maerz wurden bis zu 20.000 Koalitionstruppen in der Umgebung von Karabela zusammengezogen. Dazu gehoeren ausserdem 200 Panzer, 150 Artillerie-Systeme und mehr als 250 Hubschrauber. Der Befehl zum Angriff wird vom Koalitionskommandanten Gen. Tommy Franks gegeben, der - nach abgehoerten Funkspruechen - persoenlich innerhalb der naechsten Stunden seine Truppen inspizieren wird. [Wahrscheinlich ist der Sturm auf Karabela gemeint. Anm. des Uebersetzers]
Gegen 19 Uhr ist gestern mal wieder ein Apache-Hubschrauber abgestuerzt. Aus abgefangenen Funkspruechen geht hervor, dass der Helikopter waehrend eines Kampfeinsatzes schwer beschaedigt wurde. Der Pilot des Hubschraubers muss waehrend des Landevorganges die Kontrolle ueber die Maschine verloren haben und ist dabei abgestuerzt. Dabei wurde auch an ein anderer Hubschrauber schwer beschaedigt, der kurz vorher gelandet ist.
Die "Alliierten" haben es bis jetzt nicht geschafft An-Nasiriya einzunehmen, obwohl es dazu einen strikten Befehl vom Kommandostab gegeben hat und ueber 800 Einsaetze der Luftstreitkraefte geflogen worden. Alle Versuche, die Irakischen Verteidigungslinien zu durchbrechen, wurden von Irakischen Gegenangriffen begleitet. Nach 24-stuendigen Kaempfen konnten sich die "Alliierten" nur einige hundert Meter in zwei Sektoren in der Naehe von An-Nasiriya vorruecken, unter Verlust von vier Schuetzenpanzern, mind. drei durch Scharfschuetzen und Moerserfeuer getoeteten Marines, zehn Verwundeten und zwei Vermissten. Die Irakischen Verluste werden noch analysiert.
Der Vorstoss der Amis nahe An-Najaf ist ebenfalls fehlgeschlagen. Jeder Vorstoss der Alliierten wurde begleitet von massivem Artillerie-Sperrfeuer von Irakischer Seite. Im spaeteren Tagesverlauf gelang den Irakern ein Gegenangriff, der die US-Truppen ca. 1,5-2 km zurueckwarf. Mind. 10 Marines wurden dabei getoetet oder verwundet. Anschliessenden Schusswechsel ueber sechs Stunden lang ergaben keine Positionsveraenderungen fuer beide Seiten. Die Irakischen Streitkraefte haben in diesem Gebiet schaetzungsweise 20 Tote und 40 verwundetete zu beklagen.
In der Naehe von Basra konnten die britischen Truppen die Irakischen Verteidigungslinien auf der Halbinsel Fao zurueckdraengen, es gelang ihnen allerdings nicht, die gesamte Halbinsel einzunehmen. Die Britten konnten entlang der Schnellstrasse von Basra insgesamt nicht mehr als vier km vorstossen. Nach abgehoerten Funkspruchen wurde bei diesem Angriff ein britischer Hubschrauber durch die Irakische Armee abgeschossen. Ausserdem wurden zwei Panzer und ein Schuetzenpanzer durch Landminen zerstoert. Mind. zwei britische Militaerangehoerige wurden dabei getoetet, ca. 20 verwundet und 15 gerieten in irakische Kriegsgefangenschaft.
Auch am Flughafen Basra liefen die Gefechte weiter. Die Iraker zerstoerten einen gegnerischen Schuetzenpanzer und verwundeten zwei gegnerische Soldaten. Die Irakischen Verluste sind schwer einzuschaetzen, nach allen verfuegbaren Informationen kann von bis zu 20 Toten auf Irakischer Seite ausgegangen werden (Soldaten plus lokale Militaerangehoerige) durch Luftschlaege und Artillerie- Beschuss.
Alle Versuche der britischen Truppen, die Irakischen Lininien entlang des Flusses Al-Arab von Sueden her zu durchbrechen, waren ohne Erfolg. Der britische Kommandant geht davon aus, dass es mit den vorhandenen Truppenstaerken nicht moeglich ist, Basra zu stuermen. Dazu werden mindestens noch zwei weitere Brigagen und mind. fuenf Artillerie-Battalione benoetigt. Deshalb beschraenken sich die Briten erstmal auf defensive Taktiken, indem sie versuchen, eine enge Blockade um Basra aufrechtzuerhalten und ihre Positionen mit kleinen, gezielten Attacken zu verbessern. Die Briten halten ausserdem die Druck gegen die irakischen Stellungen auf der Fao- Halbinsel aufrecht.
Die psychologische Belastung unter der staedtischen Bevoelkerung ist, so ergaben Interviews, alles andere als kritisch. Das Irakische Militaer hat mehrere oeffentliche Angebote gemacht, den Bewohnern eine Chance zum Verlassen der Staedte zu ermoeglichen. Allerdings moechten die meisten BewohnerInnen nicht fluechten, wohl auch, da sie nicht das Schicksal palestinensischer Fluechtlinge teilen moechten, die in der gesamten arabischen Welt als Ausgestossene betrachtet werden. Die Basraer Bevoelkerung wurde durch die Videoaufnahmen sehr erniedigt, die durch die Alliierten herausgegeben wurden und Iraker zeigen, die sich in den besetzten Gebieten um Lebensmittel und Wasser pruegeln, die von Koalitionssoldaten verteilt werden. Die staedtische Bevoelkerung sieht dies als Vorgeschmack von dem was sie erwartet, wenn die Amis kommen.
Auf dem Flughafen Al-Kuwait ist die Entladung der 4. Mechanisierten Infanterie Division in vollem Gange und wird voraussichtlich in der Nacht vom 1.April abgeschlossen sein. Waehrend eines Nachtfluges hat ein US Militaer-Transportflugzeug hier um Notlande-Erlaubnis gebeten. Die Hintergruende dazu sind noch nicht bekannt.
Im Moment entscheidet/ueberlegt das Koalitionskommando, wie die 4.Inf.Division am besten eingesetzt werden soll. Die Division wird incl. aller Vorbereitungen fuer Kampfeinsaetze erst in mind. 10 Tagen voll einsatzbereit sein. Allerdings benoetigen die (aktiven) Kampfeinheiten sofortige Verstaerkung und es ist moeglich, dass die 4.th Inf. Division dem Kampfgeschehen schrittweise zugefuehrt wird, sobald einzelne Einheiten einsatzbereit sind. Das wuerde allerdings eine betraechtliche Verringerung der Kampf-Effektivitaet der Division mit sich bringen.
Die in Al-Kuwait stationierte, alliierte Gruppe fuer "Psychologische taktische Operationen" hat fuer die Spezial-Bodentruppen einen Bericht angefertigt. Darin wird die Effektivitaet des Informations- und Propagandakrieges analysiert. Daraus geht hervor, dass ausgehend von analysierten TV- Sendungen, abgehoerten Funkspruechen und Interviews mit Irakischen Kriegsgefangenen die Psychologie der Iraker stabiler und selbstbewusster geworden ist, als in den letzten Tagen vor dem Krieg. Dieser Umstand ist nach Meinung der Verfasser des Berichtes die Hauptursache fuer die vielen Niederlagen der Koalitionstruppen.
"... ausgehend von Nervositaet und Depression [der Iraker] waehrend der ersten Tage des Krieges koennen wir nun eine Haeufung/Explosion patriotischer und nationaler Gefuehle erkennen. ... Es gibt eine stark steigende Anzahl von Irakischen Kriegsfluechtlingen, die das Land vor dem Krieg verlassen haben und jetzt zurueckkommen. Ein "Kult des Krieges" gegen die USA und England kommt jetzt unter den Irakern auf...", stellt der Bericht fest.
Analytiker der Koalition glauben dass, wenn sich diese Einstellung unter den Irakern nicht innerhalb der naechsten sieben Tage aendert, eine Art "Ideologie des Widerstandes" in den Irakischen Koepfen entstehen wird, die den endgueltigen Sieg der Koalition viel schwieriger machen wird. Als Antwort auf diesen Bericht hat das Kommando fuer "Psychologische Kriegsfuehrung" der US-Army beschlossen, alle irakischen Kriegsgefangnen in grosse Gruppen zusammenzufuehren und zu filmen und das Filmaterial unter die weltweiten Medien zu streuen. Zur besseren Nutzung der irakischen Opposition wurde vorgeschlagen, diese zur Propaganda-Arbeit in besetzten Doerfern zu nutzen. Diese Oppositonsmitglieder sollen Videomaterial ueber "reue-muetige" irakische Kriegsgefangene und lokale oppositionelle Bevoelkerung produzieren.
Waehrend der letzten fuenf Tage abgehoerte Funksprueche legen nahe, dass die Koalition Israelische Flugplaetze fuer naechtliche Kampfeinsaetze gegen den Irak nutzt. Regelmaessig starten Kampfflugzeuge von den [israelischen] Flugplaetzen Hatzerim und Navatim und kommen nicht wieder zurueck, sondern fliegen unter voelliger Funkstille in Richtung Jordanische Grenze.
Moeglicherweise sind das nur Uebungen der Israelischen Luftwaffe, allerdings zeigen der abgefangene Funkverkehr sowie die Ueberwachung von Radarstationen waehrend dieser Ueberfluege eine erhoehte Intensitaet im Funkverkehr zwischen der Jordanischen Luftwaffe und Luftverteidungs-Kommunikationszentren als auch Veraenderungen in den Operationsmodi der Radarverfolgung der amerikanischen "Patriot"-Luftabwehr-Systeme, die in Jordanien stationiert sind. Das deutet darauf hin, dass die israelischen Flughaefen als Zwischenlandestationen genutzt werden oder dass Teile der alliirten Luftstreitkraefte hier stationiert sind. Normalerweise operieren die israelischen F-15I Kampfbomber und die A-4N Bomber (F4-Jagdbomber ??) von Hatzerim aus und die F-16 Kampfbomber operieren vom Flughafen Nevatim aus.
Experten [russische] glauben, dass diese Flughaefen eventuell von F-117 Tarnkappenbombern genutzt werden, die "offiziell" auf der Al-Udaid-Base in Qatar stationiert sind. Die Nutzung dieser beiden Standorte minimiert das Risiko fuer die F-117, indem es ihnen erlaubt, enlang des linken Ufers des Euphrat (in Richtung Tuerkei gesehen) zu fliegen und gefaehrliche Manoever ueber dem Irak zu vermeiden.
Die Zerstoerung von Telekommunikationszentrn in Bagdad konnte die Kommunikationsfaehigkeit der Irakischen Armee nicht zerstoeren. Der Koalitions-Stab bestaetigte dies, nachdem Irakischer Funk-Verkehr analysiert wurde. Deshalb wuerde die USAF (US-Air Force) angewiesen, die staerksten verfuegbaren [konventionelle] Bomben gegen vorgegebene strategische Ziele zu verwenden. Diese Angriffe sollen unmittelbar vor erneuten Bodenvorstoessen durchgefuehrt/ abgeschlossen werden. <<
http://de.indymedia.org/2003/03/47540.shtml
>>Russischer Lagebericht vom 31.3.03
von www.iraqwar.ru - 31.03.2003 20:39
Noch einmal eine Übersetzung aus dem Russischen von heute Nachmittag.
Russischer Lagebericht vom 31.03.2003
Operativer Bericht 31. März 2003, 17 Uhr 28 [vermutlich BMT+3]
Abends und in der Nacht vom 30. auf den 31. März begann sich die Lage an der amerikanisch- irakischen Front zuzuspitzen. Alles deutet daraufhin, daß die Koaltionstruppen eine neue Offensive begonnen haben.
In der Gegend um Kerbela traten die Koaltionstruppen nach dreistündigem Artilleriebeschuß und mehreren nächtlichen Lufteineinsätzen in den Kampf mit irakischen Eineheiten, als sie versuchten, die irakischen Positionen von Osten her zu umgehen. Bislang begnügen sich die Alliierten damit, die Vorhut der Iraker abzutasten und die Dichte und den Organisationsgrad der irakischen Abwehr nach fast fünf Tagen Bombardement und Artilleriebeschuß zu testen. Bislang gibt es keine Nachrichten über Einbrüche in die irakische Abwehr an diesem Frontabschnitt. Zur gleichen Zeit entdeckten die morgendlichen Aufnahmen und die Informationen des Abhördienstes die Bewegung einer großen amerikanischen Truppe beim Razzaza-See. Bislang ist unklar, wo der Zielpunkt dieses Marsches ist – die kleine Stadt Er-Ramajija oder ein Umgehungsmanöver mit einem Ziel zwischen den Seen bei der Stadt El’-Falludzha.
Eine andere Kolonne (bis zu 100 Einheiten Technik) wurde in der Gegend der Stadt Al’-Hilla entdeckt, mit der Bewegungsrichtung nach Südwesten 30 km vor der strategischen Trasse Bagdad- Basra. Gegen Abend, wenn sie nicht auf Widerstand stoßen, kann die Vorhug diese wichtige Straße erreichen.
Bislang gibt es keine Nachrichten über Verluste aus dieser Gegend.
Bei En-Nadjaf nahmen die amerikanischen Unterabteilungen ihre Angriffe auf irakische Positionen wieder auf. Die amerikanische Gruppierung wurde hier um mindestens drei Bataillone Marineinfanterie aus der Reserve verstärkt und jetzt bemühen sich die Amerikaner, diese Schlüsselstadt einzunehmen. Nach Angaben der amerikanischen Aufklärung zählt die irakische Garnison hier bis zu 3 000 Soldaten und Offiziere und bist zu 1 500 Freiwillige und Parteiaktivisten. Zur Verteidigung haben die Iraker etwa 30 Panzer T-55, T-62, bis zu vier Artilleriebatterien und über 300 verschiedene Mittel PTO. Die Stadt erstürmen die bis zu 6 000 Soldaten und Offiziere der Unterabteilungen der 1.Marineinfanteriedivision mit der Unterstützung von 80 Panzern und 60 Geschützen. Hinzu kommt die Luftunterstützung durch 40 Flugzeuge. Bislang gelang es den Amerikanern noch nicht, den Gegner einzuzwängen. Heute Morgen wurde in einem Vorort von En- Nadjaf ein amerikanischer Panzer vernichtet. Mindestens zwei Besatzungsmitglieder wurden getötet.
In der Gegend von En-Nasirja dauern die aktiven Schußwechsel an. Der amerikanischen Marineinfanterie ist es bislang nicht gelungen, den vor sieben Tagen besetzten Brückenkopf auf dem linken Euphratufer auzudehnen. Die Brücke, die den Vorposten mit den übrigen Streitkräften der Koalition verbindet, ist praktisch zerstört und befindet sich unter irakischem Beschuß, die in den flußnahen Stadtvierteln die Verteidigung aufrecht erhalten. Deshalb kann man die Garnison am Brückenkopf nur um kleine Unterabteilungen mit leichter Bewaffnung verstärken, und auch das nur bei Dunkelheit. Allein während der vergangenen Nacht verlor die Marineinfanterie am Brückenkopf zwei getötete und fünf verletzte Soldaten. Die Lage wird dadurch verkompliziert, daß die Wohngebiete, in denen sich die Iraker verteidigen, direkt ans Wasser angrenzen, was den Verteidigern einen großen Vorteil gibt, die den Fluß und den Zugang zu ihm kontrollieren. Jetzt zerstört die Artillerie und die Luftwaffe gezielt diese Quartale, um die Iraker vom Uferstreifen zu verdrängen. Die Informationen des Abhördienstes erlauben den Schluß, daß die Ingenieur-Pionier- Brigaden der Marineinfanterie (“Morsby”) die Aufgabe erhielten, oberhalb von En-Nasirja eine Pontonbrücke zu bauen und auf das linke Euphratufer bis zu drei Bataillone der Marineinfanterie und Fallschirmjäger der 82. Luftlandetruppen zu überführen, um der Garnison En-Nasirja in den Rücken zu fallen.
Die Befehlshaber der Koalition wären bereit, auch andere Einheiten über den Euphrat zu führen, wäre da nicht der Umstand, daß die Gruppierung über nur zwei Pontonbrücken verfügt. Weitere Pontoneinheiten werden jedoch nicht vor April eintreffen.
In der Gegend um Basra dauern die Kämpfe zwischen der britischen Marineinfanterie und der Garnison Basra an. Die Briten versuchen, sich mit lokalen Schlägen so weit wie möglich an Basra “heranzudrücken”, die Blockade zu verschärfen, doch bislang mit geringem Erfolg. In der Morgendämmerung wollen die Engländer den Vorort Basras Al’-Chasib einnehmen, der sieben Kilometer südöstlich von Basra liegt, dann zum Fluß El’-Arab gelangen und so die Verteidigung von den irakischen Einheiten der Gegend trennen, und Basra von den Einheiten abschneiden, die sich auf der Halbinsel Fao verteidigen. Bis zu einem Bataillon Engländer drangen um 8 Uhr morgens von Süden in die Stadt ein, stießen aber schon nach einer Stunde auf Feuer und forderten Artillerie- und Luftwaffenunterstützung an. Jetzt dauert der Kampf um die Stadt an. Mindestens zwei britische Seeinfanteristen wurden getötet, 3 Soldaten wurden verletzt. Ein Radpanzer brannte aus.
Nach Berichten der britischen Befehlshaber wurden im Kampf mindestens 50 Iraker getötet, 10 gefangen genommen.
In der Gegend des Flußhafens Ez-Zubair, von dem es noch vor einer Woche hieß, er befinde sich unter völliger Kontrolle der Koalitonstruppen, wurde ein englischer Militärkutter mit aus dem Hinterhalt beschossen, ebenso die Mannschaft an Bord. Mindestens vier britische Soldaten wurden getötet, neun Menschen verletzt.
Die gestern verlautbarten Angaben über die Verluste der Koalition sind zumindest “veraltet”. Die Ziffer von 57 Gefallenen, die das Kommando nannte, sind der Stand vom Morgen des 26. März. Über dieses vertrauliche Gespräch machte ein leitender Arzt eines Lazaretts in Kuweit einem BBC- Korrespondenten Mitteilung. “Wir haben Befehl, den Tod nur derjenigen Soldaten festzustellen, die ins Lazarett eingeliefert, erkannt, in Ordnung gebracht und zum Abtransport in die Heimat vorbereitet wurden. Der Prozeß der Erkennung, wenn nötig der Identifizierung und der vorgeschriebenen Standard-Balsamierung benötigt einige Zeit. Manchmal Tage. Doch nur der Befehlshaber weiß, wieviele heute gefallen sind, und Sie erfahren es nach drei Tagen...” Dieses Gespräch wurde vom Korrespondenten auf Diktophon aufgezeichnet und per Mobiltelefon der Redaktion übermittelt.
Nach Angaben der Radioauflklärung und den internen Netzinformationen der amerikanischen Lazarette beträgt die Ziffer der Gefallenen der Koalition bis heute Morgen nicht weniger als 100 gefallene Mitglieder der US-Streitkräfte und mindestens 35 gefallene Briten. Außerdem wurden 22 Amerikaner und 11 Engländer als vermißt gemeldet, das Schicksal von 400 weiteren Militärangehörigen wird derzeit geprüft. Die Zahl der Verletzten übersteigt 480.
Die Experten, die im Stab der Koalition arbeiten, untersuchten die abgeschossenen Panzer M1A2 und die zerstörten Radpanzer. Sie kamen zum Schluß, daß die Iraker zweifellos über moderne Panzerabwehrwaffen verfügen, die fähig sind, alle Panzertypen zu zerstören, die die Koalition besitzt, doch daß diese Mittel in bisher nur “ganz begrenztem Umfang” eingesetzt wurden. Nur drei Panzer wurden mit Lenkwaffen zerstört, die mit dem ersten Treffer das Ziel vernichteten. Die anderen wurden mit herkömmlichen Mitteln außer Gefecht gesetzt. Die häufigsten Arten der Zerstörung sind: Panzerabwehrende Granatgeschütze (ca. 40%), Schläge von Granatwerfern (25%), durch Panzerminen (25%). Dabei wurde eine hohe Effizienz der gegnerischen Anti-Panzer-Artillerie festgestellt. “Der Einschlag einer Hochgeschwindigkeitsgranate zerstört einen Panzer und seine Mannschaft nicht immer, setzt ihn aber in 90 % aller Fälle außer Gefecht, zwingt die Mannschaft dazu, den Panzer auf dem Schlachtfeld zu verlassen...”, heißt es im Bericht. Der Bericht wurde den Kommandeuren der Offensiveinheiten zum Studieren übermittelt und an das OKNSh [?? Übers.] der USA übergeben.
Russische Militäranalytiker warnen das irakische Armeekommando vor übertriebenem Optimismus.
Es steht fest, daß es der US-Army nicht gelang, den Irak mit einem “Blitzkrieg” zu besetzen und und seine Armee zu zerschlagen, es ist offensichtlich, daß die Amerikaner sich im Irak festgefahren haben die Millitärkampagne sich hinschleppt, doch jetzt steht die irakische Führung vor der Gefahr, den Gegner zu unterschätzen. Noch gibt es keinen Grund, an der Hartnäckigkeit der Amerikaner zu zweifeln, an ihrer Entschlossenheit, ihr Ziel zu erreichen – die völlige Okkupation des Irak.
In der Tat behalten die Streitkräfte, die in den Irak eingdrungen sind, trotz offensichtlicher Fehleinschätzugngen und Fehler des Kommandostabs der Koalition, eine hohe Gefechtsfähigkeit und Kampfbereitschaft. Die Verluste von zwölf Kriegstagen, mögen die Eigenliebe schmerzen und die öffentliche Meinung beeindrucken, sind vom militärischen Stanpunkt aus betrachtet völlig unerheblich. Auch die Initiative befindet sich fest in der Hand der Koaltion.
Unter diesen Bedingungen können Mitteilungen über einen nahen Sieg sowohl die eigenen Streitkräfte wie auch die Bevölkerung täuschen, zu einer Demoralisierung und zum Schrumpfen des Widerstandspotenzials führen...
Nach Meinung russischer Militäranalytiker wäre eine Kriegsdauer von mehr als 90 Tagen für die USA “kritisch”, falls die amerikanischen Verluste bis dahin die Zahl von 1 000 Gefallenen übersteigen. In diesem Fall wäre eine ernsthafte politische Krise sowohl in den USA wie auch in der Weltgemeinschaft unausweichlich.<<
http://de.indymedia.org/2003/03/47620.shtml
Lagebewertung iraqwar.ru für 2003-03-29 - DEUTSCHE UEBERSETZUNG
>>Waehrend des letzten Tages hat sich die Situation an der US-IRAQ-Front fast nicht veraendert. Die USA verstaerken ihre Angriffskraefte zur Einkesselung Bagdads in der Naehe von Karabela. Am Morgen des 29.Maerz wurden bis zu 20.000 Koalitionstruppen in der Umgebung von Karabela zusammengezogen. Dazu gehoeren ausserdem 200 Panzer, 150 Artillerie-Systeme und mehr als 250 Hubschrauber. Der Befehl zum Angriff wird vom Koalitionskommandanten Gen. Tommy Franks gegeben, der - nach abgehoerten Funkspruechen - persoenlich innerhalb der naechsten Stunden seine Truppen inspizieren wird. [Wahrscheinlich ist der Sturm auf Karabela gemeint. Anm. des Uebersetzers]
Gegen 19 Uhr ist gestern mal wieder ein Apache-Hubschrauber abgestuerzt. Aus abgefangenen Funkspruechen geht hervor, dass der Helikopter waehrend eines Kampfeinsatzes schwer beschaedigt wurde. Der Pilot des Hubschraubers muss waehrend des Landevorganges die Kontrolle ueber die Maschine verloren haben und ist dabei abgestuerzt. Dabei wurde auch an ein anderer Hubschrauber schwer beschaedigt, der kurz vorher gelandet ist.
Die "Alliierten" haben es bis jetzt nicht geschafft An-Nasiriya einzunehmen, obwohl es dazu einen strikten Befehl vom Kommandostab gegeben hat und ueber 800 Einsaetze der Luftstreitkraefte geflogen worden. Alle Versuche, die Irakischen Verteidigungslinien zu durchbrechen, wurden von Irakischen Gegenangriffen begleitet. Nach 24-stuendigen Kaempfen konnten sich die "Alliierten" nur einige hundert Meter in zwei Sektoren in der Naehe von An-Nasiriya vorruecken, unter Verlust von vier Schuetzenpanzern, mind. drei durch Scharfschuetzen und Moerserfeuer getoeteten Marines, zehn Verwundeten und zwei Vermissten. Die Irakischen Verluste werden noch analysiert.
Der Vorstoss der Amis nahe An-Najaf ist ebenfalls fehlgeschlagen. Jeder Vorstoss der Alliierten wurde begleitet von massivem Artillerie-Sperrfeuer von Irakischer Seite. Im spaeteren Tagesverlauf gelang den Irakern ein Gegenangriff, der die US-Truppen ca. 1,5-2 km zurueckwarf. Mind. 10 Marines wurden dabei getoetet oder verwundet. Anschliessenden Schusswechsel ueber sechs Stunden lang ergaben keine Positionsveraenderungen fuer beide Seiten. Die Irakischen Streitkraefte haben in diesem Gebiet schaetzungsweise 20 Tote und 40 verwundetete zu beklagen.
In der Naehe von Basra konnten die britischen Truppen die Irakischen Verteidigungslinien auf der Halbinsel Fao zurueckdraengen, es gelang ihnen allerdings nicht, die gesamte Halbinsel einzunehmen. Die Britten konnten entlang der Schnellstrasse von Basra insgesamt nicht mehr als vier km vorstossen. Nach abgehoerten Funkspruchen wurde bei diesem Angriff ein britischer Hubschrauber durch die Irakische Armee abgeschossen. Ausserdem wurden zwei Panzer und ein Schuetzenpanzer durch Landminen zerstoert. Mind. zwei britische Militaerangehoerige wurden dabei getoetet, ca. 20 verwundet und 15 gerieten in irakische Kriegsgefangenschaft.
Auch am Flughafen Basra liefen die Gefechte weiter. Die Iraker zerstoerten einen gegnerischen Schuetzenpanzer und verwundeten zwei gegnerische Soldaten. Die Irakischen Verluste sind schwer einzuschaetzen, nach allen verfuegbaren Informationen kann von bis zu 20 Toten auf Irakischer Seite ausgegangen werden (Soldaten plus lokale Militaerangehoerige) durch Luftschlaege und Artillerie- Beschuss.
Alle Versuche der britischen Truppen, die Irakischen Lininien entlang des Flusses Al-Arab von Sueden her zu durchbrechen, waren ohne Erfolg. Der britische Kommandant geht davon aus, dass es mit den vorhandenen Truppenstaerken nicht moeglich ist, Basra zu stuermen. Dazu werden mindestens noch zwei weitere Brigagen und mind. fuenf Artillerie-Battalione benoetigt. Deshalb beschraenken sich die Briten erstmal auf defensive Taktiken, indem sie versuchen, eine enge Blockade um Basra aufrechtzuerhalten und ihre Positionen mit kleinen, gezielten Attacken zu verbessern. Die Briten halten ausserdem die Druck gegen die irakischen Stellungen auf der Fao- Halbinsel aufrecht.
Die psychologische Belastung unter der staedtischen Bevoelkerung ist, so ergaben Interviews, alles andere als kritisch. Das Irakische Militaer hat mehrere oeffentliche Angebote gemacht, den Bewohnern eine Chance zum Verlassen der Staedte zu ermoeglichen. Allerdings moechten die meisten BewohnerInnen nicht fluechten, wohl auch, da sie nicht das Schicksal palestinensischer Fluechtlinge teilen moechten, die in der gesamten arabischen Welt als Ausgestossene betrachtet werden. Die Basraer Bevoelkerung wurde durch die Videoaufnahmen sehr erniedigt, die durch die Alliierten herausgegeben wurden und Iraker zeigen, die sich in den besetzten Gebieten um Lebensmittel und Wasser pruegeln, die von Koalitionssoldaten verteilt werden. Die staedtische Bevoelkerung sieht dies als Vorgeschmack von dem was sie erwartet, wenn die Amis kommen.
Auf dem Flughafen Al-Kuwait ist die Entladung der 4. Mechanisierten Infanterie Division in vollem Gange und wird voraussichtlich in der Nacht vom 1.April abgeschlossen sein. Waehrend eines Nachtfluges hat ein US Militaer-Transportflugzeug hier um Notlande-Erlaubnis gebeten. Die Hintergruende dazu sind noch nicht bekannt.
Im Moment entscheidet/ueberlegt das Koalitionskommando, wie die 4.Inf.Division am besten eingesetzt werden soll. Die Division wird incl. aller Vorbereitungen fuer Kampfeinsaetze erst in mind. 10 Tagen voll einsatzbereit sein. Allerdings benoetigen die (aktiven) Kampfeinheiten sofortige Verstaerkung und es ist moeglich, dass die 4.th Inf. Division dem Kampfgeschehen schrittweise zugefuehrt wird, sobald einzelne Einheiten einsatzbereit sind. Das wuerde allerdings eine betraechtliche Verringerung der Kampf-Effektivitaet der Division mit sich bringen.
Die in Al-Kuwait stationierte, alliierte Gruppe fuer "Psychologische taktische Operationen" hat fuer die Spezial-Bodentruppen einen Bericht angefertigt. Darin wird die Effektivitaet des Informations- und Propagandakrieges analysiert. Daraus geht hervor, dass ausgehend von analysierten TV- Sendungen, abgehoerten Funkspruechen und Interviews mit Irakischen Kriegsgefangenen die Psychologie der Iraker stabiler und selbstbewusster geworden ist, als in den letzten Tagen vor dem Krieg. Dieser Umstand ist nach Meinung der Verfasser des Berichtes die Hauptursache fuer die vielen Niederlagen der Koalitionstruppen.
"... ausgehend von Nervositaet und Depression [der Iraker] waehrend der ersten Tage des Krieges koennen wir nun eine Haeufung/Explosion patriotischer und nationaler Gefuehle erkennen. ... Es gibt eine stark steigende Anzahl von Irakischen Kriegsfluechtlingen, die das Land vor dem Krieg verlassen haben und jetzt zurueckkommen. Ein "Kult des Krieges" gegen die USA und England kommt jetzt unter den Irakern auf...", stellt der Bericht fest.
Analytiker der Koalition glauben dass, wenn sich diese Einstellung unter den Irakern nicht innerhalb der naechsten sieben Tage aendert, eine Art "Ideologie des Widerstandes" in den Irakischen Koepfen entstehen wird, die den endgueltigen Sieg der Koalition viel schwieriger machen wird. Als Antwort auf diesen Bericht hat das Kommando fuer "Psychologische Kriegsfuehrung" der US-Army beschlossen, alle irakischen Kriegsgefangnen in grosse Gruppen zusammenzufuehren und zu filmen und das Filmaterial unter die weltweiten Medien zu streuen. Zur besseren Nutzung der irakischen Opposition wurde vorgeschlagen, diese zur Propaganda-Arbeit in besetzten Doerfern zu nutzen. Diese Oppositonsmitglieder sollen Videomaterial ueber "reue-muetige" irakische Kriegsgefangene und lokale oppositionelle Bevoelkerung produzieren.
Waehrend der letzten fuenf Tage abgehoerte Funksprueche legen nahe, dass die Koalition Israelische Flugplaetze fuer naechtliche Kampfeinsaetze gegen den Irak nutzt. Regelmaessig starten Kampfflugzeuge von den [israelischen] Flugplaetzen Hatzerim und Navatim und kommen nicht wieder zurueck, sondern fliegen unter voelliger Funkstille in Richtung Jordanische Grenze.
Moeglicherweise sind das nur Uebungen der Israelischen Luftwaffe, allerdings zeigen der abgefangene Funkverkehr sowie die Ueberwachung von Radarstationen waehrend dieser Ueberfluege eine erhoehte Intensitaet im Funkverkehr zwischen der Jordanischen Luftwaffe und Luftverteidungs-Kommunikationszentren als auch Veraenderungen in den Operationsmodi der Radarverfolgung der amerikanischen "Patriot"-Luftabwehr-Systeme, die in Jordanien stationiert sind. Das deutet darauf hin, dass die israelischen Flughaefen als Zwischenlandestationen genutzt werden oder dass Teile der alliirten Luftstreitkraefte hier stationiert sind. Normalerweise operieren die israelischen F-15I Kampfbomber und die A-4N Bomber (F4-Jagdbomber ??) von Hatzerim aus und die F-16 Kampfbomber operieren vom Flughafen Nevatim aus.
Experten [russische] glauben, dass diese Flughaefen eventuell von F-117 Tarnkappenbombern genutzt werden, die "offiziell" auf der Al-Udaid-Base in Qatar stationiert sind. Die Nutzung dieser beiden Standorte minimiert das Risiko fuer die F-117, indem es ihnen erlaubt, enlang des linken Ufers des Euphrat (in Richtung Tuerkei gesehen) zu fliegen und gefaehrliche Manoever ueber dem Irak zu vermeiden.
Die Zerstoerung von Telekommunikationszentrn in Bagdad konnte die Kommunikationsfaehigkeit der Irakischen Armee nicht zerstoeren. Der Koalitions-Stab bestaetigte dies, nachdem Irakischer Funk-Verkehr analysiert wurde. Deshalb wuerde die USAF (US-Air Force) angewiesen, die staerksten verfuegbaren [konventionelle] Bomben gegen vorgegebene strategische Ziele zu verwenden. Diese Angriffe sollen unmittelbar vor erneuten Bodenvorstoessen durchgefuehrt/ abgeschlossen werden. <<
http://de.indymedia.org/2003/03/47540.shtml
>>Russischer Lagebericht vom 31.3.03
von www.iraqwar.ru - 31.03.2003 20:39
Noch einmal eine Übersetzung aus dem Russischen von heute Nachmittag.
Russischer Lagebericht vom 31.03.2003
Operativer Bericht 31. März 2003, 17 Uhr 28 [vermutlich BMT+3]
Abends und in der Nacht vom 30. auf den 31. März begann sich die Lage an der amerikanisch- irakischen Front zuzuspitzen. Alles deutet daraufhin, daß die Koaltionstruppen eine neue Offensive begonnen haben.
In der Gegend um Kerbela traten die Koaltionstruppen nach dreistündigem Artilleriebeschuß und mehreren nächtlichen Lufteineinsätzen in den Kampf mit irakischen Eineheiten, als sie versuchten, die irakischen Positionen von Osten her zu umgehen. Bislang begnügen sich die Alliierten damit, die Vorhut der Iraker abzutasten und die Dichte und den Organisationsgrad der irakischen Abwehr nach fast fünf Tagen Bombardement und Artilleriebeschuß zu testen. Bislang gibt es keine Nachrichten über Einbrüche in die irakische Abwehr an diesem Frontabschnitt. Zur gleichen Zeit entdeckten die morgendlichen Aufnahmen und die Informationen des Abhördienstes die Bewegung einer großen amerikanischen Truppe beim Razzaza-See. Bislang ist unklar, wo der Zielpunkt dieses Marsches ist – die kleine Stadt Er-Ramajija oder ein Umgehungsmanöver mit einem Ziel zwischen den Seen bei der Stadt El’-Falludzha.
Eine andere Kolonne (bis zu 100 Einheiten Technik) wurde in der Gegend der Stadt Al’-Hilla entdeckt, mit der Bewegungsrichtung nach Südwesten 30 km vor der strategischen Trasse Bagdad- Basra. Gegen Abend, wenn sie nicht auf Widerstand stoßen, kann die Vorhug diese wichtige Straße erreichen.
Bislang gibt es keine Nachrichten über Verluste aus dieser Gegend.
Bei En-Nadjaf nahmen die amerikanischen Unterabteilungen ihre Angriffe auf irakische Positionen wieder auf. Die amerikanische Gruppierung wurde hier um mindestens drei Bataillone Marineinfanterie aus der Reserve verstärkt und jetzt bemühen sich die Amerikaner, diese Schlüsselstadt einzunehmen. Nach Angaben der amerikanischen Aufklärung zählt die irakische Garnison hier bis zu 3 000 Soldaten und Offiziere und bist zu 1 500 Freiwillige und Parteiaktivisten. Zur Verteidigung haben die Iraker etwa 30 Panzer T-55, T-62, bis zu vier Artilleriebatterien und über 300 verschiedene Mittel PTO. Die Stadt erstürmen die bis zu 6 000 Soldaten und Offiziere der Unterabteilungen der 1.Marineinfanteriedivision mit der Unterstützung von 80 Panzern und 60 Geschützen. Hinzu kommt die Luftunterstützung durch 40 Flugzeuge. Bislang gelang es den Amerikanern noch nicht, den Gegner einzuzwängen. Heute Morgen wurde in einem Vorort von En- Nadjaf ein amerikanischer Panzer vernichtet. Mindestens zwei Besatzungsmitglieder wurden getötet.
In der Gegend von En-Nasirja dauern die aktiven Schußwechsel an. Der amerikanischen Marineinfanterie ist es bislang nicht gelungen, den vor sieben Tagen besetzten Brückenkopf auf dem linken Euphratufer auzudehnen. Die Brücke, die den Vorposten mit den übrigen Streitkräften der Koalition verbindet, ist praktisch zerstört und befindet sich unter irakischem Beschuß, die in den flußnahen Stadtvierteln die Verteidigung aufrecht erhalten. Deshalb kann man die Garnison am Brückenkopf nur um kleine Unterabteilungen mit leichter Bewaffnung verstärken, und auch das nur bei Dunkelheit. Allein während der vergangenen Nacht verlor die Marineinfanterie am Brückenkopf zwei getötete und fünf verletzte Soldaten. Die Lage wird dadurch verkompliziert, daß die Wohngebiete, in denen sich die Iraker verteidigen, direkt ans Wasser angrenzen, was den Verteidigern einen großen Vorteil gibt, die den Fluß und den Zugang zu ihm kontrollieren. Jetzt zerstört die Artillerie und die Luftwaffe gezielt diese Quartale, um die Iraker vom Uferstreifen zu verdrängen. Die Informationen des Abhördienstes erlauben den Schluß, daß die Ingenieur-Pionier- Brigaden der Marineinfanterie (“Morsby”) die Aufgabe erhielten, oberhalb von En-Nasirja eine Pontonbrücke zu bauen und auf das linke Euphratufer bis zu drei Bataillone der Marineinfanterie und Fallschirmjäger der 82. Luftlandetruppen zu überführen, um der Garnison En-Nasirja in den Rücken zu fallen.
Die Befehlshaber der Koalition wären bereit, auch andere Einheiten über den Euphrat zu führen, wäre da nicht der Umstand, daß die Gruppierung über nur zwei Pontonbrücken verfügt. Weitere Pontoneinheiten werden jedoch nicht vor April eintreffen.
In der Gegend um Basra dauern die Kämpfe zwischen der britischen Marineinfanterie und der Garnison Basra an. Die Briten versuchen, sich mit lokalen Schlägen so weit wie möglich an Basra “heranzudrücken”, die Blockade zu verschärfen, doch bislang mit geringem Erfolg. In der Morgendämmerung wollen die Engländer den Vorort Basras Al’-Chasib einnehmen, der sieben Kilometer südöstlich von Basra liegt, dann zum Fluß El’-Arab gelangen und so die Verteidigung von den irakischen Einheiten der Gegend trennen, und Basra von den Einheiten abschneiden, die sich auf der Halbinsel Fao verteidigen. Bis zu einem Bataillon Engländer drangen um 8 Uhr morgens von Süden in die Stadt ein, stießen aber schon nach einer Stunde auf Feuer und forderten Artillerie- und Luftwaffenunterstützung an. Jetzt dauert der Kampf um die Stadt an. Mindestens zwei britische Seeinfanteristen wurden getötet, 3 Soldaten wurden verletzt. Ein Radpanzer brannte aus.
Nach Berichten der britischen Befehlshaber wurden im Kampf mindestens 50 Iraker getötet, 10 gefangen genommen.
In der Gegend des Flußhafens Ez-Zubair, von dem es noch vor einer Woche hieß, er befinde sich unter völliger Kontrolle der Koalitonstruppen, wurde ein englischer Militärkutter mit aus dem Hinterhalt beschossen, ebenso die Mannschaft an Bord. Mindestens vier britische Soldaten wurden getötet, neun Menschen verletzt.
Die gestern verlautbarten Angaben über die Verluste der Koalition sind zumindest “veraltet”. Die Ziffer von 57 Gefallenen, die das Kommando nannte, sind der Stand vom Morgen des 26. März. Über dieses vertrauliche Gespräch machte ein leitender Arzt eines Lazaretts in Kuweit einem BBC- Korrespondenten Mitteilung. “Wir haben Befehl, den Tod nur derjenigen Soldaten festzustellen, die ins Lazarett eingeliefert, erkannt, in Ordnung gebracht und zum Abtransport in die Heimat vorbereitet wurden. Der Prozeß der Erkennung, wenn nötig der Identifizierung und der vorgeschriebenen Standard-Balsamierung benötigt einige Zeit. Manchmal Tage. Doch nur der Befehlshaber weiß, wieviele heute gefallen sind, und Sie erfahren es nach drei Tagen...” Dieses Gespräch wurde vom Korrespondenten auf Diktophon aufgezeichnet und per Mobiltelefon der Redaktion übermittelt.
Nach Angaben der Radioauflklärung und den internen Netzinformationen der amerikanischen Lazarette beträgt die Ziffer der Gefallenen der Koalition bis heute Morgen nicht weniger als 100 gefallene Mitglieder der US-Streitkräfte und mindestens 35 gefallene Briten. Außerdem wurden 22 Amerikaner und 11 Engländer als vermißt gemeldet, das Schicksal von 400 weiteren Militärangehörigen wird derzeit geprüft. Die Zahl der Verletzten übersteigt 480.
Die Experten, die im Stab der Koalition arbeiten, untersuchten die abgeschossenen Panzer M1A2 und die zerstörten Radpanzer. Sie kamen zum Schluß, daß die Iraker zweifellos über moderne Panzerabwehrwaffen verfügen, die fähig sind, alle Panzertypen zu zerstören, die die Koalition besitzt, doch daß diese Mittel in bisher nur “ganz begrenztem Umfang” eingesetzt wurden. Nur drei Panzer wurden mit Lenkwaffen zerstört, die mit dem ersten Treffer das Ziel vernichteten. Die anderen wurden mit herkömmlichen Mitteln außer Gefecht gesetzt. Die häufigsten Arten der Zerstörung sind: Panzerabwehrende Granatgeschütze (ca. 40%), Schläge von Granatwerfern (25%), durch Panzerminen (25%). Dabei wurde eine hohe Effizienz der gegnerischen Anti-Panzer-Artillerie festgestellt. “Der Einschlag einer Hochgeschwindigkeitsgranate zerstört einen Panzer und seine Mannschaft nicht immer, setzt ihn aber in 90 % aller Fälle außer Gefecht, zwingt die Mannschaft dazu, den Panzer auf dem Schlachtfeld zu verlassen...”, heißt es im Bericht. Der Bericht wurde den Kommandeuren der Offensiveinheiten zum Studieren übermittelt und an das OKNSh [?? Übers.] der USA übergeben.
Russische Militäranalytiker warnen das irakische Armeekommando vor übertriebenem Optimismus.
Es steht fest, daß es der US-Army nicht gelang, den Irak mit einem “Blitzkrieg” zu besetzen und und seine Armee zu zerschlagen, es ist offensichtlich, daß die Amerikaner sich im Irak festgefahren haben die Millitärkampagne sich hinschleppt, doch jetzt steht die irakische Führung vor der Gefahr, den Gegner zu unterschätzen. Noch gibt es keinen Grund, an der Hartnäckigkeit der Amerikaner zu zweifeln, an ihrer Entschlossenheit, ihr Ziel zu erreichen – die völlige Okkupation des Irak.
In der Tat behalten die Streitkräfte, die in den Irak eingdrungen sind, trotz offensichtlicher Fehleinschätzugngen und Fehler des Kommandostabs der Koalition, eine hohe Gefechtsfähigkeit und Kampfbereitschaft. Die Verluste von zwölf Kriegstagen, mögen die Eigenliebe schmerzen und die öffentliche Meinung beeindrucken, sind vom militärischen Stanpunkt aus betrachtet völlig unerheblich. Auch die Initiative befindet sich fest in der Hand der Koaltion.
Unter diesen Bedingungen können Mitteilungen über einen nahen Sieg sowohl die eigenen Streitkräfte wie auch die Bevölkerung täuschen, zu einer Demoralisierung und zum Schrumpfen des Widerstandspotenzials führen...
Nach Meinung russischer Militäranalytiker wäre eine Kriegsdauer von mehr als 90 Tagen für die USA “kritisch”, falls die amerikanischen Verluste bis dahin die Zahl von 1 000 Gefallenen übersteigen. In diesem Fall wäre eine ernsthafte politische Krise sowohl in den USA wie auch in der Weltgemeinschaft unausweichlich.<<
http://de.indymedia.org/2003/03/47620.shtml