Islam. Schiiten, Sunniten

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bibu

Geheimer Meister
24. Dezember 2010
449
AW: Islam. Schiiten, Sunniten

So langsam verstehe ich nur noch Bahnhof.

Um was geht es hier eigentlich? Ich verliere den Überblick
 

ThomasausBerlin

Ritter Kadosch
14. Januar 2012
5.094
AW: Islam. Schiiten, Sunniten

Na, dann lass' mich das mal zusammen fassen:

Es gibt zwei grosse "Richtungen" im Islam; einmal die Shiiten, einmal die Sunniten. Die Sunniten sind "zahlenmässig" in der Mehrheit. Beide Gruppen berufen sich auf den Qur'an und ihre Spaltung war die Folge von "innerislamischen Machtkämpfen". Die Shiiten beanspruchen für sich, die "wahren" (echten) Vertreter des Islams zu sein (es besteht durchaus die Möglichkeit, dass der Anspruch zu Recht besteht).

Durch die Spaltung des Islams in die zwei grossen Konfessionen, "ergänzt" durch hunderte kleinerer Abspaltungen und Sekten, hat der Islam den Anspruch als "vereinigende Religion" historisch gesehen verwirkt. Was weder Sunniten, noch Shiiten gerne wahrhaben wollen, in Folge dessen sich gegenseitig der "Lüge" bezichtigen und gegeneinander "zu Felde ziehen"; in der Hoffnung dass die überlebende Fraktion dann das alleinige Sagen hat.... In diesen Kampf haben aktuell die "islamisten" eingegriffen, die mit brutaler Gewalt ihre Ansicht durchdrücken wollen und dabei auch vor dem bestialischen Mord an liberalen Sunniten und Shiiten (von Aleviten, Ahmadiya, Qur'anniten, Yessiden, Kopten, Juden und Baha'i ganz zu schweigen...) nicht zurück schrecken.

Unserem Freund HarryPotter geht's dagegen darum den Beweis zu führen, dass sich der Islam "selbst überlebt" hat und die Konflikte "im Namen Allah's, des Allbarmherzigen" letztlich nur der Beweis dafür sind, dass der Islam zur Gänze "abgewirtschaftet" hat. Und mit den Baha'i präsentiert er auch gleich die "passende Lösung".... kann man so sehen, muss man aber nicht. Es gibt im Islam auch eine schwache, aber stetig wachsende Reformbewegung, die die "menschengemachten Grenzen" der Konfessionen und Sekten friedlich überschreitet. Der "Preis" den liberale Muslime dafür "zahlen", ist die Abkehr von der politischen Macht des Islams - und die liberalen Muslime die ich kenne, sind nur zu gerne bereit diesen Preis zu bezahlen.

Die Zukunft wird zeigen, wer Recht behält - HarryPotter, oder Abd el Hamadi....
 

Harrypotter

Erhabener auserwählter Ritter
8. Mai 2009
1.166
AW: Islam. Schiiten, Sunniten

[otop]
......Um was geht es hier eigentlich? Ich verliere den Überblick
Es geht in erste Linie darum dass die heutigen Muslime zu 99% den Islam gar nicht mehr kennen. Selbst wenn sie Arabischsprachig sind, und man konfrontiert sie mit Koran Zitate oder Sprüche Muhammads die diesen erbärmlichen Zustand prophezeien, antworten sie " Ich bin ein Laihe, du musst einen Gelehrten fragen ".
Dabei warnt Muhammad in diesen Zitaten vor diesen Gelehrten.
Für mich ( Privatmeinung ) bedeutet dies nur dass ein Festhalten an den Islam mit seinem Anspruch die Politischen Verhältnisse zu bestimmen, zum Untergang der Muslimischen Gesellschaften führen wird.
Hamed Abdul Samad den ich schätze sagt nichts andres.
Eine Reform des Islams würde ( Wie der Sieg der Aufklärung ) ca. 500 bis 600 Jahre dauern. So viel Zeit hat weder die Erde, die uns trägt noch die Islamische Gesellschaft.

Wenn du den Grund für diesen Niedergang der islamischen Gesellschaften wissen möchtest, empfehle ich dir den Thread " Muslime schuld an dem Mord an Bab "
.http://www.weltverschwoerung.de/glaube-religion/26318-muslime-schuldig-dem-mord-bab.html

Das können wir hier nicht besprechen weil der Moderator es nicht zuläßt.

Für Fragen stehe ich dir gerne zu Verfügung.[/otop]
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.798
AW: Islam. Schiiten, Sunniten

Und das war jetzt der letzte Bahai-Missionsversuch in diesem Thread. Zurück zu Sunniten und Schiiten.

Jäger, Mod
 

ThomasausBerlin

Ritter Kadosch
14. Januar 2012
5.094
AW: Islam. Schiiten, Sunniten

Auch wenn unser allseits verehrter jagender Moderator schon alleine beim "Namen HarryPotter" Missionierungsversuche wittert - HarryPotter hat durchaus Recht mit der These, dass die überwiegende Mehrheit der Muslime, egal ob Shiiten oder Sunniten, "ihren Qur'an" nicht mehr kennt. Und - sie verlassen sich auf die "Gelehrten", und die wiederum leiten ihre eingebildete Weisheit von Hadith, also von Märchen aus dem Reich des "Hören-Sagens" ab.... Die "Aufklärung des Westens" mit allgemeiner Schulpflicht und dem Bestreben, "den lieben Kleinen" wenigstens ein Mindestmass an Bildung zu vermitteln, hat da einwandfrei Vorteile - vor allem wenn man bedenkt dass es in vielen Qur'an-Schulen nur darum geht, die "Worte des Propheten" auswendig zu lernen und sie mit der richtigen Betonung vorzutragen. Verstehen - muss man sie nicht, die Worte.... Und wer seinen Glauben nicht versteht - und da haben die heutigen Muslime eine ganze Menge "Gemeinsamkeit" mit den Gläubigen anderer Religionen - kann ihn weder richtig vermitteln, noch richtig leben.
 

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.798
AW: Islam. Schiiten, Sunniten

Und was hat das mit dem Thema zu tun, ThomasausBerlin? Ich wette, daß auch ein Großteil der Protestanten den Kleinen Katechismus nicht mehr kennt.
 

ThomasausBerlin

Ritter Kadosch
14. Januar 2012
5.094
AW: Islam. Schiiten, Sunniten

Wollte da nicht mal jemand wissen, wie der Islam bzw. die Muslime "so ticken", mein lieber Jäger ? Das sind so die Grundlagen, die u.a. auch erklären warum es "Shiiten" und "Sunniten" gibt (wobei der Begriff "Sunniten" eigentlich schon falsch ist, denn eine "Sunna" in der Form einer Gemeinschaft - haben die Shiiten auch....).

Deine Wette - wirste gewinnen.... ;-) (desdewegen wett' ich auch nicht mit Dir :-) ); letztlich ist aber das "nicht-kennen-des-Anderen" die Ursache für Kampf und Streit intern. Da geht's Katholiken und Protestanten auch nicht anders als Sunniten und Shiiten (oder orthodoxen und liberalen Juden - oder "konservativen" und "reformierten" Baha'i...). Das "Spaltungsübel" fängt letztlich damit an, das "einer" behauptet er hätte "den Stein der Weisen" gefressen - und "die Anderen" hätten ihm also zu folgen.... Da unterscheidet sich der Islam bzw. die Muslime nicht von den anderen Gläubigen (und Ungläubigen; die streiten sich auch wie die Kesselflicker....;-) ).
 

bibu

Geheimer Meister
24. Dezember 2010
449
AW: Islam. Schiiten, Sunniten

Und was hat das mit dem Thema zu tun, ThomasausBerlin? Ich wette, daß auch ein Großteil der Protestanten den Kleinen Katechismus nicht mehr kennt.

Ich denke in vielen Fällen so wie Thomasausberlin aber auch die anderen sollten das Recht haben hier ihre Weltanschauung zu teilen.
Lass mich doch entscheiden ob er sich zu weit aus dem Fenster lehnt mit seiner Bahai-Geschichte. Wenn er mich stören sollte dann melde ich mich schon bei dir aber im Grunde war es bis jetzt eine angenehme Diskussion mit allen bis du dazwischen funktest.

Also ich finde dein Eingreifen zu übertrieben, er hat doch niemanden beleidigt oder so...

Bin generell gegen Zensur aber trotzdem für Anstand!
 

rola

Meister vom Königlichen Gewölbe
2. September 2011
1.462
AW: Islam. Schiiten, Sunniten

Es ist das Grundproblem des Koran, dass Politik, Religion und Recht vermischt werden. Wer dieses Prinzip verabsolutiert wie die IS, muss weltliche Staaten mit ihrer (teilweisen) Gewaltenteilung hinwegfegen.

Zum Link von Hassad: Der Staat Saudi-Arabien steckt in einem Dilemma. Wenn die sunnitische IS zu mächtig ist, bedroht das das gesamte islamische Staatengefüge, nicht nur Irak und Syrien. Das liegt natürlich nicht in Saudi-Arabiens Interesse. So stehen sie mit den USA im Bündnis gegen die USA ... (Eigentlich ein Unding in der arabischen Welt). Andererseits gibt es viele reiche arabische Sympathisanten, die die IS finanziell unterstützen, um der sunnitischen Sache zu dienen. Diese Geldströme werden nicht von staatlicher Seite unterbunden. Der inländische Widerstand wäre zu groß.
 

Bona-Dea

Gesperrter Benutzer
3. August 2010
5.616
AW: Islam. Schiiten, Sunniten

Es ist das Grundproblem des Koran, dass Politik, Religion und Recht vermischt werden. Wer dieses Prinzip verabsolutiert wie die IS, muss weltliche Staaten mit ihrer (teilweisen) Gewaltenteilung hinwegfegen.[...]
Ich würde eher sagen es ist ein Problem der Regierenden und nicht des Korans, die Religion kann nur soviel Macht in einem Land haben, wie man es zulässt.
Für Atatürks Idee des Nationalismusprinzips steht die heute überall im Lande zu findende Formel: Ne mutlu Türküm diyene! ("Wie glücklich derjenige, der sagt: Ich bin Türke!"), mit der er 1933 seine Rede zur Zehnjahresfeier der Republik schloss. Diese Formel beinhaltete vor allem das Bekenntnis zur türkischen Kultur und Sprache und zur Republik und ihren Grundlagen. Damit ging allerdings bereits Atatürk über ein rein staatsbürgerlich geprägtes Verständnis der Nation hinaus und fügte ihm ein kulturelles Element hinzu. Die Nation war für ihn eine unteilbare, durch bestimmte kulturelle Eigenarten wie Sprache und Geschichte geprägte Einheit. In ihr konnte es deshalb auch keine anderen, durch eine eigene Identität, das heißt eine andere Kultur, definierte Gruppen geben. Die breite Masse des Volkes hat diese Sicht stillschweigend um das religiöse Element ergänzt, das immer schon Bestandteil ihres Selbstverständnisses war und auf über 99 Prozent der Bevölkerung der Republik zutraf.
Ideologische Grundlagen und Verfassungsrahmen | bpb
 

rola

Meister vom Königlichen Gewölbe
2. September 2011
1.462
AW: Islam. Schiiten, Sunniten

Ich würde eher sagen es ist ein Problem der Regierenden und nicht des Korans, die Religion kann nur soviel Macht in einem Land haben, wie man es zulässt.
. Ich stimme teilweise zu. "zulassen" ist mir aber zu bestimmt: Die Politik ist nicht immer der dominante Akteur, der "zulassen" kann oder nicht, Sie ist auch teilweise ohnmächtig. Ich sehe folgende Mischung:
a) Die IS konnte im Norden Syriens/Iraks in ein politisches Machtvakuum stossen. Die Regierenden sind ohnmächtig (die quasi-schiitische Regierung im Irak) oder militärisch schwach (die Kurden in Irakisch-Kurdistan). Assad in Syrien kommt die IS sogar zu passe, ist er doch nicht mehr der größte "Buhmann" der Amerikaner.
b) Der Islam ist praktisch die einzige (aktuelle) Weltreligion, die auch eine politische Komponente entfalten kann. Viele Suren im Koran widmen sich dem rechtlichen und staatlichen Aufbau einer islamischen Gesellschaft und immer wieder "Kampf" ... Wer diese Dinge des 7. Jahrhunderts 1:1 in das 21. Jahrhundert projiziert, ist nah bei der IS. (Diese sieht es zumindest so.)
Mehr noch: Kommt in Europa die Demokratie in die Krise, haben wir eine faschistische oder Militärdiktatur, siehe Hitlerdeutschland, Franco, .... Eine Gottesstaatsidee kann sich beim Sturz der Diktatur nie durchsetzen. Hier geht es dann auch - nach einer Zersetzungs- und Ermüdungsphase der Diktaturen - wieder Richtung Demokratie (Nachkriegsdeutschland, Spanien, Griechenland).
Anders in islamischen Staaten. Dem Sturz eines Diktators folgt oftmals eine kurze scheindemokratische Phase, die in Anarchie endet. Hier können sich u.U. nun radikal islamische Kräfte mit ihrer Idee vom Gottestaat durchsetzen. Bsp.: Afghanistan, der Norden Iraks. Die momentane Phase im arabischen Frühling, z.T. Ägypten, Syrien, Libyen.
Der islamische Gottesstaat ist quasi der Reset- oder Notfall-Knop in islamischen Ländern, wenn die Politik versagt.
c) All das reicht aber nicht aus. Es braucht gewisse Sympathien bei der Bevölkerung. (Die gemeinsame Basis der IS mit der Bevölkerung in den eroberten Gebieten ist das (unterdrückte) Sunnitentum.)
 

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