Schaut mal hier:
"grindelhof 37, hamburg, deutschland" bei maps.google.com
Das Gebäude rechts unterhalb des Pfeils ist das Jüdische Gemeindezentrum, das demnächst eröffnet wird. Nun ja, eigentlich ist es inzwischen mehr eine Festung, als ein Gemeindezentrum. Schwenkbare Infrarot-Überwachungskameras an jeder Hausecke, 2,50m hohe Sicherheitszäune, Parkverbot im Umkreis von 30m, Polizeihäuschen, Beamte mit automatischen Waffen, etc. etc. ...
Das nächste Gebäude an der nördlichen Ecke der "Festung" ist der Kindergarten meines Sohnes. Eines Tages vor ca. zwei Monaten brachte ich ihn morgens zur Kita - und was musste ich sehen: von heute auf morgen hatte man einen 2,40m hohen Sicherheitszaun quer durch den Spielgarten der Kita gezogen, der ca. 3/4 der urspünglichen Spielfläche für sich einnahm.
Auf dem eingezäunten Areal sollen demnächst (wann und ob steht noch nicht genau fest) die Kinder des Jüdischen Kindergartens innerhalb des Gemeindezentrums spielen.
Mein 5-jähriger Sohn fragte mich, was es mit dem Zaun auf sich hatte und ich sah mich nicht in der Lage ihm das zu erklären. Ich vertrete die Ansicht, dass es wichtig ist sich über unsere "deutsche Vergangenheit" im Klaren zu sein, aber ich zelebriere diese Schuld nicht!
Mir ist es egal woher Menschen kommen, welche Religion sie praktizieren, welche Hautfarbe sie haben, oder welche Sprache sie sprechen (ausser sächsisch!) und ich möchte, dass mein Sohn all diese Aspekte ebenfalls ausblendet und jeden Menschen nach seinen ganz persönlichen Qualitäten und Eigenschaften beurteilt - NICHT nach ethnischer Abstammung, nationaler Herkunft oder religiöser Überzeugung.
Ich hoffe ich habe mich klar ausgedrückt: ich lehne jede Art von nationalem oder religiösem Ausschließlichkeitsdenken ab - wir leben alle auf dem gleichen Planeten. Wir sind Erdlinge! Keine Deutschen, Juden, Moslems, Amies, Iraner, Japaner oder sonstwas ...
Einfach nur Menschen. Basta!
Wie soll ich meinem Sohn nun klar machen, dass jüdische Kindergartenkinder auch nur Kindergartenkinder sind, die allerdings von nicht-jüdischen Kindergartenkindern getrennt spielen ...
Klar, dass man in dem Kindern in der KITA meines Sohnes keine Bedrohung sieht - der Zaun erweitert nur den Sicherheitsbereich des Gemeindezentrums - aber er ist so furchtbar symbolisch. Wenn man im Garten der Kita steht, ist nicht klar, wer da eigentlich hinter diesem Zaun eingesperrt ist ...
Für mich ist das alles nur eine Metapher dafür, wie unreif unsere Gesellschaft mit Ihrer Verantwortung nach dem 2. Weltkrieg umgeht. Die Juden in Deutschland sind heute weniger integriert als vor dem 2. Weltkrieg und alles nur wegen einiger Politiker die sich - falls etwas Antisemitisches passieren sollte - nicht vorwerfen lassen wollen untätig gewesen zu sein und natürlich wegen einiger dämlicher Neonazies, deren kleingeistige Denke kaum über den eigenen Gartenzaun oder die Wände ihrer HARZ4 gesponserten Mietwohnung hinausreichen.
... und natürlich wegen ganz vieler Mitbürger, die noch nicht verstanden haben, dass sie nicht nur für sich selber Verantwortung übernehmen müssen, sondern auch für jeden Ihrer Mitmenschen.
Untätig sollen und dürfen wir in dieser Sache auch nicht sein - aber sollten wir tätig werden indem wir unseren Kindern die gleiche unreife und hilflose Haltung aufdrücken, die schon das verquere Handeln von uns Erwachsenen bestimmt.
Eines ist schon jetzt so gut wie sicher: jüdische Kinder werden für meinen Sohn anders sein - die Kinder hinter dem Zaun eben.
Ich frage mich, wie ein 5-Jähriger im Jahre 1939 über jüdische Kinder gedacht hat - warscheinlich ganz ähnlich: jüdische Kinder sind anders!
Anders jedenfalls als das koreanische Kind in seiner Spielgruppe, anders als der halbamerikanische 6-Jährige Rabauke, die kleine Türkin, oder die spanischen Zwillinge ... bei denen ist es ihm nämlich völlig egal, wo sie herkommen und welche Weltansicht deren Eltern haben. Wichtig ist nur, ob sie seine Freunde sind, oder eben nicht. Ob sie ihn ärgern, oder mit ihm spielen. Ob sie ihn zum Geburtstag einladen oder ihn mit ihrem Spiezeug spielen lassen.
"grindelhof 37, hamburg, deutschland" bei maps.google.com
Das Gebäude rechts unterhalb des Pfeils ist das Jüdische Gemeindezentrum, das demnächst eröffnet wird. Nun ja, eigentlich ist es inzwischen mehr eine Festung, als ein Gemeindezentrum. Schwenkbare Infrarot-Überwachungskameras an jeder Hausecke, 2,50m hohe Sicherheitszäune, Parkverbot im Umkreis von 30m, Polizeihäuschen, Beamte mit automatischen Waffen, etc. etc. ...
Das nächste Gebäude an der nördlichen Ecke der "Festung" ist der Kindergarten meines Sohnes. Eines Tages vor ca. zwei Monaten brachte ich ihn morgens zur Kita - und was musste ich sehen: von heute auf morgen hatte man einen 2,40m hohen Sicherheitszaun quer durch den Spielgarten der Kita gezogen, der ca. 3/4 der urspünglichen Spielfläche für sich einnahm.
Auf dem eingezäunten Areal sollen demnächst (wann und ob steht noch nicht genau fest) die Kinder des Jüdischen Kindergartens innerhalb des Gemeindezentrums spielen.
Mein 5-jähriger Sohn fragte mich, was es mit dem Zaun auf sich hatte und ich sah mich nicht in der Lage ihm das zu erklären. Ich vertrete die Ansicht, dass es wichtig ist sich über unsere "deutsche Vergangenheit" im Klaren zu sein, aber ich zelebriere diese Schuld nicht!
Mir ist es egal woher Menschen kommen, welche Religion sie praktizieren, welche Hautfarbe sie haben, oder welche Sprache sie sprechen (ausser sächsisch!) und ich möchte, dass mein Sohn all diese Aspekte ebenfalls ausblendet und jeden Menschen nach seinen ganz persönlichen Qualitäten und Eigenschaften beurteilt - NICHT nach ethnischer Abstammung, nationaler Herkunft oder religiöser Überzeugung.
Ich hoffe ich habe mich klar ausgedrückt: ich lehne jede Art von nationalem oder religiösem Ausschließlichkeitsdenken ab - wir leben alle auf dem gleichen Planeten. Wir sind Erdlinge! Keine Deutschen, Juden, Moslems, Amies, Iraner, Japaner oder sonstwas ...
Einfach nur Menschen. Basta!
Wie soll ich meinem Sohn nun klar machen, dass jüdische Kindergartenkinder auch nur Kindergartenkinder sind, die allerdings von nicht-jüdischen Kindergartenkindern getrennt spielen ...
Klar, dass man in dem Kindern in der KITA meines Sohnes keine Bedrohung sieht - der Zaun erweitert nur den Sicherheitsbereich des Gemeindezentrums - aber er ist so furchtbar symbolisch. Wenn man im Garten der Kita steht, ist nicht klar, wer da eigentlich hinter diesem Zaun eingesperrt ist ...
Für mich ist das alles nur eine Metapher dafür, wie unreif unsere Gesellschaft mit Ihrer Verantwortung nach dem 2. Weltkrieg umgeht. Die Juden in Deutschland sind heute weniger integriert als vor dem 2. Weltkrieg und alles nur wegen einiger Politiker die sich - falls etwas Antisemitisches passieren sollte - nicht vorwerfen lassen wollen untätig gewesen zu sein und natürlich wegen einiger dämlicher Neonazies, deren kleingeistige Denke kaum über den eigenen Gartenzaun oder die Wände ihrer HARZ4 gesponserten Mietwohnung hinausreichen.
... und natürlich wegen ganz vieler Mitbürger, die noch nicht verstanden haben, dass sie nicht nur für sich selber Verantwortung übernehmen müssen, sondern auch für jeden Ihrer Mitmenschen.
Untätig sollen und dürfen wir in dieser Sache auch nicht sein - aber sollten wir tätig werden indem wir unseren Kindern die gleiche unreife und hilflose Haltung aufdrücken, die schon das verquere Handeln von uns Erwachsenen bestimmt.
Eines ist schon jetzt so gut wie sicher: jüdische Kinder werden für meinen Sohn anders sein - die Kinder hinter dem Zaun eben.
Ich frage mich, wie ein 5-Jähriger im Jahre 1939 über jüdische Kinder gedacht hat - warscheinlich ganz ähnlich: jüdische Kinder sind anders!
Anders jedenfalls als das koreanische Kind in seiner Spielgruppe, anders als der halbamerikanische 6-Jährige Rabauke, die kleine Türkin, oder die spanischen Zwillinge ... bei denen ist es ihm nämlich völlig egal, wo sie herkommen und welche Weltansicht deren Eltern haben. Wichtig ist nur, ob sie seine Freunde sind, oder eben nicht. Ob sie ihn ärgern, oder mit ihm spielen. Ob sie ihn zum Geburtstag einladen oder ihn mit ihrem Spiezeug spielen lassen.