Ein_Liberaler
Ritter des Heiligen Andreas von Schottland
- 14. September 2003
- 4.926
Entschuldige bitte, daß ich mit einer Textzerpflückerei antworte, aber... die fortgeschrittene Stunde, übers Wochenende bin ich ohne Rechner...
Er hat eine gewisse grandiose Schlichtheit, wie die ganze Pyramide. Und er ist ausgesprochen dauerhaft. Vielleicht sollte man die Sache einmal anders herum betrachten: Hätte Tut-Ench-Amun vielleicht auch so einen stabilen Sarkophag bekommen - wenn er denn durch die Tür gegangen wäre? Nur so ein Gedanke.
Schon klar. Ich meinte nicht eine ganz andere Pyramide, sondern eine andere Vorstellung (ob auf überlegenem Wissen oder auf wilden Spekuationen beruhend) vom selben Bauwerk.
Das ist klar und das gebe ich gern zu. Daß es keine weiteren Kammern gibt, läßt sich noch nicht beweisen. Positive Beweise gibt es aber genausowenig, und die Wahrscheinlichkeit spricht meiner Ansicht nach dagegen. Völlig unzugänglich können die Kammern ja nicht gewesen sein, und man hat sogar Kammern gefunden, die für immer hatten verschlossen werden sollen, zum Beispiel die Schiffsgräber.
Und wie soll das funktioniert haben? Ich kenne keine Hinweise auf Alientechnologie oder Magie, die mich auch nur ansatzweise überzeugen könnten. Leider kann man schlecht beweisen, daß etwas nicht existiert.
Ehrlich gesagt glaube ich, daß diese modernen Kulte weniger auf Überlieferung als auf romantischer Schwärmerei beruhen. Es kursierten ja auch schon vor Champollion die phantasievollsten Hieroglyphenübersetzungen, und ein armer Narr scheute sich ja nicht einmal, das alte italienische Kartenspiel Tarot für ägyptisch zu erklären. Antike Kulte waren in der Zeit der Aufklärung en vogue, und wenn keine Ahnung hatte, dachte man sich was aus. So wie heute die modernen Hexen.
Könnte auch mesopotamisch/semitisch sein. Schließlich rettet auch Ischtar ihren Sohn/Geliebten aus der Unterwelt. In jedem Fall ist die Göttin weggelassen. Himmel, sogar im germanischen Mythos soll Baldur aus der Unterwelt befreit werden, aber die Sache geht schief.
Und wird Osiris nicht König der Unterwelt, ersteht also gar nicht richtig auf? Ich weiß es nicht mehr so genau, fürchte ich.
[/quote]Auch Romane können auf Quellentexten basieren. Zimmer-Bradley
führt diese ja auch an.
Weinberg schrieb:Einige Einwendungen
dazu hätte ich dennoch.., z.B. der erhaltene Steinsargophag in
der Königskammer (den gibt es dort doch wohl, hab jedenfalls
Fotos davon gesehen..) Was soll der vorstellen? Selbst die Grab-
beigaben eines eher unbedeutenen Königs (Tut Ench Amun), die
zumindest in ihrer Ganzheit bekannt sind, nehmen sich sehr viel
prunkvoller aus, besonders sein Sargophag. Nun gut, Grabräuber
könnten das ganze drum herum um den Sargophag entwendet
haben, aber er selbst als Basis oder auch Aussenschale, wirkt
doch irgendwie wenig prunkvoll, oder?
Er hat eine gewisse grandiose Schlichtheit, wie die ganze Pyramide. Und er ist ausgesprochen dauerhaft. Vielleicht sollte man die Sache einmal anders herum betrachten: Hätte Tut-Ench-Amun vielleicht auch so einen stabilen Sarkophag bekommen - wenn er denn durch die Tür gegangen wäre? Nur so ein Gedanke.
Die Cheopspyramide, von der der Quellentext von Toth berichtet
ist dieselbe, die Du gesehen hast.
Schon klar. Ich meinte nicht eine ganz andere Pyramide, sondern eine andere Vorstellung (ob auf überlegenem Wissen oder auf wilden Spekuationen beruhend) vom selben Bauwerk.
Obwohl sich seit Jahrhunderten
mit ihr beschäftigt wird, kann wohl kaum behauptet werden, dass
ihr gesamter Innenraum als solcher bekannt ist.
Das ist klar und das gebe ich gern zu. Daß es keine weiteren Kammern gibt, läßt sich noch nicht beweisen. Positive Beweise gibt es aber genausowenig, und die Wahrscheinlichkeit spricht meiner Ansicht nach dagegen. Völlig unzugänglich können die Kammern ja nicht gewesen sein, und man hat sogar Kammern gefunden, die für immer hatten verschlossen werden sollen, zum Beispiel die Schiffsgräber.
Zustimmung, was die kultische Bedeutung angeht. Im Quellentext
zur Pyramide ging es um eine kultische Handlung, eine Initation
bei der der Adept mittels Stimme und Gehör seinen Weg zu finden
hatte. Dabei konnten bestimmte Hindernisse (Tore) nur mit
bestimmten Tonfolgen geöffnet werden (was im 'Sesam öffne
Dich' aus 1001 Nacht noch anklingt), so Toth.
Und wie soll das funktioniert haben? Ich kenne keine Hinweise auf Alientechnologie oder Magie, die mich auch nur ansatzweise überzeugen könnten. Leider kann man schlecht beweisen, daß etwas nicht existiert.
Solche Einweihungsprozeduren finden doch heute auch noch statt
(Freimaurer, O.T.O), nur dass ein Tuch (oder eine Maske) vor
den Augen hier die äußere Dunkelheit ersetzt.
Ehrlich gesagt glaube ich, daß diese modernen Kulte weniger auf Überlieferung als auf romantischer Schwärmerei beruhen. Es kursierten ja auch schon vor Champollion die phantasievollsten Hieroglyphenübersetzungen, und ein armer Narr scheute sich ja nicht einmal, das alte italienische Kartenspiel Tarot für ägyptisch zu erklären. Antike Kulte waren in der Zeit der Aufklärung en vogue, und wenn keine Ahnung hatte, dachte man sich was aus. So wie heute die modernen Hexen.
(noch mal Du
"Ist denn Ägyptisches an seiner Lehre? Hätten seine Gegner diese unjüdische Ausbildung nicht propagandistisch ausgeschlachtet? Gibt es überhaupt irgendwelche Hinweise darauf?"
Die Auferstehung (Osirismythos) vielleicht?
Könnte auch mesopotamisch/semitisch sein. Schließlich rettet auch Ischtar ihren Sohn/Geliebten aus der Unterwelt. In jedem Fall ist die Göttin weggelassen. Himmel, sogar im germanischen Mythos soll Baldur aus der Unterwelt befreit werden, aber die Sache geht schief.
Und wird Osiris nicht König der Unterwelt, ersteht also gar nicht richtig auf? Ich weiß es nicht mehr so genau, fürchte ich.
[/quote]Auch Romane können auf Quellentexten basieren. Zimmer-Bradley
führt diese ja auch an.
Dann wäre es seriöser, mit den Quellentexten zu arbeiten. Aber was wurde im Mittelalter nicht alles gefälscht! Wer soll zum Beispiel die Geschichte von der Auffindung der Gebeine des Hl. Jakob in Spanien glauben, oder daß die Herzöge von Burgund von Aeneas abstammten!
..und nebenbei, als Gottes Sohn sollte man wohl kosmopolit sein.
Warum also die Möglichkeit ausschließen, sich in den verschiedenen
Religionen zu beheimaten, die ja alle Aspekte der Verehrung des
einen Gottes sind (oder zumindest sein könnten..)Goethe schrieb
dazu:
'Im Inneren ist ein Universum auch
daher der Völker löblicher Gebrauch,
das jeder, das beste was er kennt,
er Gott, ja seinen Gott benennt'
Dieses Beste aus allen Religionen zu vereinen, ja, so könnte ich
mir einen Sohn Gottes vorstellen...Er kam ja auch erst mal als
ein Mensch zur Welt, wie alle anderen auch.
Schön und gut, aber wo finden sich Hinweise, daß er kein gläubiger Jude war?
(und natürlich kann seine Existenz als solche angezweifelt werden,
Ich zweifle nicht an der Existenz Jesu. (Wohl aber an der Existenz von Göttern.)
Was den Sinn und Zweck des Pyramidenbaus nun angeht , ist
zwar Off- Topic, aber in einer P.M. Ausage
Die Theorie stammt von einem Prof. Mendelssohn, glaube ich. Sein Buch habe ich noch irgendwo. Ein Prestigeprojekt, um das Volk zusammenzuschmieden und einen Staat zu formen. Ob das nicht eher eine unbeabsichtigte Folge war? Oder teils sogar Voraussetzung? Übrigens bietet Mendelssohn auch eine lustige Erklärung für den Einbau der Zahl Pi...
Und dann gibt es ja noch das Tal der Könige...hat's da nicht mal
mehr für eine kleine Pyramide bei denen gereicht? Gingen den
Ägyptern am Ende die Steine aus?
Vielleicht wollten sie einfach keine großen, imposanten "Hier-bitte-plündern"-Schilder mehr. Vielleicht erschienen ihnen inzwischen monumentale Tempel wichtiger. Wenn die Pyramiden aber Kultstätten waren, hatten sie natürlich irgendwann einfach genug von den Dingern, haltbar waren sie ja. Aber warum bauten sie dann in Gizeh drei nebeneinander?