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Kernkraft doch bald relativ sicher?

Angel of Seven

Großer Auserwählter
23. Juli 2002
1.924
parsifal schrieb:
ich bin zwar kein kernphysiker, aber ich hab mich mal schlau meinem onkel (physiklehrer) informiert. der hat gesagt, dass der reaktorkern ebenso wie die kühlsysteme in deutschland wesentlich anders aufgebaut sind als in russland und es deshalb einen gau in deutschland nicht geben kann, es sei den jemand manipuliert den reaktor oder verübt einen terror anschlag.

Endlich mal was ansatzweise Wahres. :lol:
In der Tat gibt es verschiedene Reaktortypen (sieht man auch schon von Außen das die Rußlandteile die billigere Version darstellen), nur ist das völlig egal wenn die Kühlung ausfällt. Die deutschen allerdings sind doppelt und dreifach abgesichert und haben einfach die bessere Technik, aber wem wunderts.
Eine 100% Sicherheit kann aber keine Bauart liefern.
Das ist aber auch nicht das Hauptargument gegen deutsche Kraftwerke. Es ist einfach so das spaltbares Uran nur noch die nächsten ca. 37 Jahre vorhanden sein wird (sieht zb. Stoiber genauso), also fossile Brennstoffe wird es dann immer noch geben. Das ist einfach keine Zukunftsperspektive. Außerdem ist Atomstrom real zu teuer, die Endlagerung ist nicht geklärt, die Terrorgefahr sprachs du selbst an usw...
Wir brauchen ein völlig neues Energiekonzept.


LG


AoS
 

gloeckle

Geheimer Sekretär
20. Oktober 2002
699
Kleine Zwischenfrage an OTO:

Du bist nicht mehr auf die geposteten Beiträge eingegangen, hast Du dir mal meine Links für dich angeschaut?
Die mit den Plakaten? Knapp und prägnant sind dort alle Gegenargumente aufgelistet.

Macht es Sinn, jetzt Unsummen in neue Reaktoren und Endlager zu stecken, wenn der zu spaltende Stoff in ein paar Jahren eh nicht mehr vorhanden ist?
 

parsifal

Geheimer Meister
13. Januar 2005
107
das uran nur noch die nächsten 37 jahre auf der welt als rohstoff vorhanden sein wird ist so korrekt.
1.allerdings hätte man mit ein wenig forschung und der anlage in hanau ,die man zerlegt hat und wohl demnächst nach china verkaufen wird, den kreislauf schließen können. das heißt ein großteil des mülls hätte zu neuen brennelementen umgeformt werden können.
2. hast du schon mal was vom "Schnellen Brüter" gehört. Ein hochmoderner neuer Reaktor der glaube ich in der Nähe von Hamm steht und milliarden-aufwand gebaut wurde, nie am netz war und nun demontiert wird. das ding verbraucht wenn es läuft oder laufen würde weniger uran als es widerausstößt.
3. das ganze nuklearmaterial, was sich heute noch in zehntausenden atombomben befindet, wäre bei nuklearer abrüstung wohl ebenfalls für die zivile nutzung geeignet. atomkraftwerke sind glaube ich hier allen lieber als atomraketen.
 

Don

Großer Auserwählter
10. April 2002
1.692
Ist es definitiv so das es nur noch für 37 Jahre spaltbares uran gibt das für AKW´s verwenet werden kann? Gibt es keinerlei Ersatzmineralien die evtl. hierzu verwendet werden können?

Sollte dem so sein wäre jede weitere Forschung im Bereich des Atomstroms eher Verschwendung und man sollte meines Erachtens auf die vorhandenen , natürlichen Energie Lieferanten zurückgreifen. Ich denke hier definitiv an Wind- und Sonnenenergie. Die gezeitenkraftwerke sind auch ausbaufähig und die Blockkraftwerke die Wohngebietsweise verwendet werden können sind auch nicht aus den Augen zu verlieren.

Ich denke mit ein wenig Interesse kann man durchaus Energie noch in 50 Jahren haben, auch wenn die fossilen Brennstoffe weg sind.

mfg Don
 

Filewriter

Geselle
5. Dezember 2004
29
antimagnet schrieb:
Angel of Seven schrieb:
Nee, es geht darum das die Leukämiefälle einfach vor und nach der Tschernobyl- Katastrophe gezählt werden, und da die nach 8 Jahren ja angeblich nicht bedeutend höher sind, kann es nicht sein das in der Nähe von deutschen Kraftwerken (wo ja kaum Strahlung austritt, oder "nur" im Rahmen der zulässigen Grenzwerte) die Leukämierate höher sein kann. Bevölkerungsanzahl vor und nach der Katastrophe wird einfach ausser acht gelassen, um auf diese Zahlen zu kommen.

Hiermit wird ein total falscher Eindruck von Filewriter erweckt, nämlich das die Krebsfälle gar nicht signifikant gestiegen sind!


ohh, dass natürlich die rate untersucht werden muss (relative anzahl), nicht die absolute anzahl von fällen, war mir schon so selbstverständlich, dass ich es gar nicht kritisiert habe. stimmt natürlich...

Also, ich gebe zu ihr habt einen punkt :D
Aaaaber, ich habe mich mal gesucht nach irgendwelchen Bevölkerungszahlen:
http://www.rand.org/publications/CF/CF130/CF130ch6.pdf

Of the 1.8 million people that lived in the contaminated area prior to the accident (18 percent of the total population), roughly 25.000 people were evacuated immediatly, largely on their own accord. Roughly 130.000 people have since relocated, although, due to the severe economic crisis accompanying the Soviet collapse, a large number have recently begun to return.

Der Text ist von Lyubov' E. Tikhonova im Test als: Head of department of the Institute for Economic Research, Academy of Sciences of Belarus

Von 1.8 Millionen haben also 155.000 die Region verlassen, das sind etwa 11.5 %.
Bei den verbleibenden 88.5% - auch ohne die in den 8 Jahren zurückgekehrten zu berücksichtigen da ich davon keine konkreten Zahlen habe - gab es also 103 Leukämiefälle in 8 Jahren.
Wenn man nun ein wenig rechnet kommt man bei gleichem Risiko für die Ausgewanderten auf 13 zusätzliche Leukämiefälle, was dann ein Total von 116 ergeben würde.
Anmerkung: Ich habe hier nicht die absoluten Zahlen der beiden Quellen durcheinander gemischt sondern nur die relativen.
Da diese Berechnung in der Annahme druchgeführt wurde, dass keiner von den 11.5% Ausgewanderten in den 8 Jahren zurückgekehrt ist müsste die absolute Zahl noch ein wenig gesenkt werden, da wie oben erwähnt Leute zurückgekehrt sind.

Wir haben also einen Anstieg von 100 vor dem Unfall auf 116 nach dem Unfall ohne Rückkehrer. Überzeugt mich ehrlich gesagt immer noch nicht.
 

Angel of Seven

Großer Auserwählter
23. Juli 2002
1.924
Filewriter schrieb:
Wir haben also einen Anstieg von 100 vor dem Unfall auf 116 nach dem Unfall ohne Rückkehrer. Überzeugt mich ehrlich gesagt immer noch nicht.

Wobei du vergisst, daß es sich hierbei nur um Leukämiefälle handelt. Also eine Krankhiet die eine längere Zeit braucht um sich aufzubauen, also eher eine Spätfolge. 8 Jahre sind da kein besonders großer Zeitraum. Schlimmer sind Gehirntumore und andere Abnormalitäten bei Säuglingen, rapider Anstieg von Schilddrüsenkrebs, allgemeine Immunschwäche, verherrende Komplikationen bei Allerweltskrankheiten, sowie die Zunahme von Erbkrankheiten.


LG


AoS
 

Filewriter

Geselle
5. Dezember 2004
29
Kein besonders grosser hm... naja...

http://www.medicine-worldwide.de/krankheiten/blutkrankheiten/leukaemie.html?page=4

Wir sprechen hier von einer Chronischen Myeloischen Leukämie, welche durch ionisierende Strahlung ausgelöst wird. Ich zitiere medicine-worldwide: "Die Krankheit entwickelt sich schleichend über etwa 6 bis 9 Jahre." Demnach sind in einem Zeitraum von 8 Jahren doch der Grossteil der Leukämien mit einbezogen.

Über Schilddrüsenkrebs heisst es in Burkhardt Müller-Ulrich's Medienmärchen:
"In den "verstrahlten Gegenden" der ehemaligen Sowjetunion seien bisher (April 1996) 28 Personen an akutem Strahlensyndrom verstorben, "möglicherweise auch ein oder zwei von etwa 700 Schilddrüsenkarzinomfällen, die im übrigen zu 90 bis 95 Prozent permanent heilbar sind."..."
Diese Informationen sind einem Leserbrief vom Berliner Professor Klaus Becker an die FAZ entnommen.

Viele der anderen Sachen, die du aufgelistet hast könnten viele andere Ursachen haben. Überdies würde ich trotzdem gerne mal deine Quellen "beaugapfeln" <-- Ich mag das Wort

MfG
Filewriter
 

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