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Kolumbien auf dem Weg zur Ruhe?

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Ritter Rosenkreuzer
15. April 2002
2.739
Die Regierung Kolumbiens hat den ultrarechten Paramilitärs der AUC eine Zone im Norden des Landes zugesagt, die frei von Strafverfolgung bleiben soll. Der festgefahrene Friedensprozess könnte dadurch neue Impulse erhalten.
Todesschwadrone sollen Schutzgebiet in Kolumbiens Norden erhalten und legen dafür Waffen nieder
Bogotá sichert Paramilitärs Straffreiheit zu

Jährlich fordern die Auseinandersetzungen mehrere tausend Tote. Die Todesschwadronen haben dabei eine ganz Schwarze Weste.
Wird Kolumbien ganz allmählich zur Ruhe finden?
 

Mother_Shabubu

Geheimer Sekretär
3. Juli 2003
622
Vor ein paar Jahren hat es doch schon etwas Ähnliches gegeben und es hat nichts bewirkt. Damals waren es die linken Guerillas, die eine autonome Zone bekamen und sie haben das Gebiet als Basis für den Waffen- und Drogenhandel genutzt. Den Kampf gegen die Regierung haben sie aber nicht aufgegeben.
 

Runner

Großmeister
3. März 2004
55
Wie kann Kolumbien das machen erst morden sie jahrelang und dann wollen sie ihnen ein nettes kleines Stück Erde geben wo sie frei von jeder Verfolgung leben können. Das wäre so als sage man OK Bin Laden du hast gewonnen alle Amies gehen wieder nach hause nachdem du jetzt schon so viele von uns getötet hast (zur erlkärung die Amis haben sich angeboten damit will ich nicht sagen das ich ihre Angriffskriege respektiere). Vor kurzem hab ich auch gehört das sich die Paras und die Gurilleros zusammenschließen wollen um den Drogenhandel zu sichern. Also wo läuft der Hase nu lang???
 

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Ritter Rosenkreuzer
15. April 2002
2.739
Ruhig ist es noch lange nicht. Die WELT sieht die Politik der harten Hand der Regierung fruchten. Jüngst gab es erst wieder Anschläge, zum 40. Jahrestag des Bestehens der FARC.
Die Revolutionären Streitkräfte Kolumbiens (Farc) zündeten in zwei Großstädten und mehreren Landgemeinden ein Dutzend Sprengsätze, 20 Personen wurden getötet, mehr als 100 verletzt.
Das ist vergleichsweise bescheiden?
In der Zeit von 1998 bis 2002 ist von einem Guerrillaboom die Rede, nachdem die Regierung Pastrana Samthandschuhe für die Guerrilla bereithielt. Zitate aus: Blutiger Jahrestag in Kolumbien
 

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Ritter Rosenkreuzer
15. April 2002
2.739
Aktuell in den Schlagzeilen: Tausende von Idios in Kolumbien waren auf Protestmarsch, Ziel des Marsches ist Cali. Sie fühlen sich durch die Regierung benachteiligt und sind Opfer der Konfliktparteien.
Präsident Alvaro Uribe hatte die Veranstalter aufgerufen, die Protestaktion abzusagen und warnte, die Regierung werde keine Straßenblockaden dulden. Indio-Gruppen werfen Uribe vor, mit seiner Sicherheitspolitik die Gewalt in ihren Gemeinden zu schüren. Im vergangenen Jahr töteten linksgerichtete Guerillagruppen und rechtsgerichtete Paramilitärs etwa 120 Indios.
Tausende Indios auf Protestmarsch in Kolumbien
 

Vincent

Geselle
2. Januar 2004
43
streicher schrieb:
Jüngst gab es erst wieder Anschläge, zum 40. Jahrestag des Bestehens der FARC.
Und die FARC wird immer aggressiver, jemehr sie in Bedrängnis gerät.
40 Jahre Bestehen der FARC bedeutet 40 Jahre quasi Bürgerkrieg in Kolumbien!

Die Paramilitärs entstanden aus der Unfähigkeit der Regierung, der FARC Einhalt zu gebieten. Allerdings bedienten sich die Paramiliärs sehr bald den gleichen/selben Methoden, wie die FARC.

EIN PATT ENSTAND (Regierungsmacht wie Guerillos/Paramilitärs waren/sind letztendlich geich stark)!

Nachdem die USA jahrelang (durch finanzielle Unterstützung) darauf drängten, den Drogenhandel (Haupteinnahmequelle jeglicher Guerilla in Kolumbien) durch Besprühung der Coca-Felder einzudämmen, sahen nach und nach alle Parteien ihre Zweit-Einnahmequelle in Entführungen, was inzwischen in Kolumbien zu einer 'Volksseuche' geworden ist - und jeglicher Guerilla die anfangs eventuell noch vorhandenen Sypathien in der Bevölkerung nahm!

Und diese Guerilla lähmt das Land. Es verleiht dem Land politisch einen unglaublich schlechten Ruf. Dabei ist Kolumbien eines der faszinierendsten Länder der Welt - ich habe da meinen Zweitwohnsitz (in der Stadt Cali) und weiß, von was ich spreche (Meine Fotos von Cali - Kolumbien)
 

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Ritter Rosenkreuzer
15. April 2002
2.739
Laut DIE WELT zahlt sich Uribes harte Hand gegen die Entführungsindustrie aus:
Uribes spektakulärster Erfolg ist bisher die deutliche Verbesserung der allgemeinen Sicherheitslage: So nahmen vor allem die Zahl der Entführungen in Kolumbien, dem größten Drogenproduzenten der lateinamerikanischen Region, spürbar ab. Erst in diesen Tagen hat das nationale Planungsministerium bekannt gegeben, dass der kolumbianische Staat allein zwischen 1996 und 2003 fast eine Viertelmilliarde Dollar für den Kampf gegen die "Entführungsindustrie" aufgewandt habe.
Abnahme der Anzahl der Entführungen um 40 Prozent liest man anderswo: damit geht die Zahl der Entführungen in Kolumbien jährlich allerdings trotzdem noch in den Tausenderbereich. Der Vorgänger Uribes machte den FARC Zugeständnisse und pokerte damit falsch. Von einer deutlichen Verbesserung der Sicherheitslage is nun die Rede.
Uribes Kampf gegen die Entführungsindustrie

@ Vincent
Das sind schöne Fotos.
 

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Ritter Rosenkreuzer
15. April 2002
2.739
Seit drei Jahren ist die kolumbianische Politikerin Ingrid Betancourt in den Händen der Farc. Ihre Schwester hat der WELT ein Interview gegeben. Sie äussert u.a. dies:
Betancourt: Man müßte mit der Farc die Politik der Konfrontation beenden und mit ihr einen humanitären Pakt schließen. Da hat uns leider die Wiederwahl Bush wenig geholfen, da durch sie Uribe in seiner Kriegsmentalität bestärkt wurde, die jeden Dialog mit der Farc, die für ihn Terroristen sind, verbietet. Diese Politik ist nicht kompatibel mit dem Respekt der Menschenrechte. Doch der Präsident beharrt auf seiner Position der Stärke, der Konfrontation gegenüber der Farc. Dabei könnte er zeigen, daß seine Regierung wirklich in einer starken Position ist, wenn sie dazu bereit wäre, mit den Guerillakämpfern einen humanitären Pakt zu schließen. Ich bin davon überzeugt, daß nur mit einem solchen Pakt, nicht aber durch die militärische Konfrontation, das Leben der Geiseln gerettet werden könnte. Hier steht ja nicht nur das Leben von Ingrid, sondern von 3000 Geiseln auf dem Spiel. "Wir fühlen uns wie Waisen"
Stellungnahmen?
 

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Ritter Rosenkreuzer
15. April 2002
2.739
Von 20.000 bis 30.000 Morden jährlich in Kolumbien ist auf dw-world die Rede. Wie viele Morde von denen politisch motiviert sind, weiss man nicht. Die stärksten linksgerichteten Guerrillatruppen sind nicht für Gespräche mit der Regierung bereit, insbesondere nicht unter der Hand Uribes. Rechtsgerichtete Guerrillatruppen sollen ihre Waffen ablegen und tun es teilweise, aber der rechtliche Umgang mit ihnen wirft Zweifel auf. Erhebliche Vergehen an der Bevölkerung geht von ihnen aus. Paramilitärs und Guerrillatruppen arbeiten mit ähnlichen Mitteln:
Die kolumbianische Regierung kontrolliert auch heute keineswegs das gesamte Staatsgebiet. In vielen ländlichen Regionen herrschen Guerillas oder Paramilitärs. Der Unterschied zwischen beiden ist einfach: Die linken Guerillas bekämpfen den Staat, die rechten Paramilitärs wollen die staatlichen Strukturen erhalten. In der Wahl ihrer Mittel sind sie sich jedoch ähnlich: Beide Seiten finanzieren sich durch den Drogenhandel und beide Seiten sind verantwortlich für zahllose Anschläge und Massaker mit tausenden Toten.
Entwaffnung der Paramilitärs mit ungewissem Ausgang
Bis dieser Herd zur Ruhe gekommen ist, wird noch lange Jahre dauern. Der Konflikt hat sich sehr tief im Land festgesetzt.

Auf der Suche nach weiteren Links zu dem Konflikt in Kolumbien fand ich folgende radikal linksgerichtete Seite: RedGlobe.

Zur FARC noch eine Seite, von Personen, die eine Entführung durch die FARC hinter sich haben: "die andere Seite" der FARC
 

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