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Ritter Rosenkreuzer
- 20. März 2003
- 2.785
Können sie ihre Lieblingsseite nicht mehr erreichen?
Ist ihr Standardforum plötzlich in den Weiten des Webs verschwunden?
Wenn keine kommerzielle Abmahnung dahinter steckt, hat vielleicht gerade das FBI die Festplatten beschlagnahmt?
Da in den letzten Tagen vermehrt Meldungen zu beobachten waren, starte ich hier einen Thread zum Thema, in dem natürlich diskutiert werden kann, aber auch weitere Meldungen dieser Art gesammelt werden können.
vollständiger Artikel und weitere Links:
http://www.heise.de/tp/deutsch/inhalt/on/18516/1.html
weitere Meldungen:
http://www.indymedia.org/de/2004/10/111997.shtml
mehr dazu auch bei heise:
http://www.heise.de/newsticker/meldung/51953
Ist ihr Standardforum plötzlich in den Weiten des Webs verschwunden?
Wenn keine kommerzielle Abmahnung dahinter steckt, hat vielleicht gerade das FBI die Festplatten beschlagnahmt?
Da in den letzten Tagen vermehrt Meldungen zu beobachten waren, starte ich hier einen Thread zum Thema, in dem natürlich diskutiert werden kann, aber auch weitere Meldungen dieser Art gesammelt werden können.
telepolis schrieb:Es wird immer gefährlicher, seine Meinung im Web kundzutun – und erst recht die anderer Leute. Auch beziehungsweise gerade Ein-Mann-Projekte werden mit einstweiligen Verfügungen in der eingespielten monströsen Höhe einer halben Million Mark belegt
[...]
Doch jetzt brachte ein von linkeseite.de veröffentlichter Demoaufruf der Antifa-Gruppe Frankfurt/Oder erneut Ärger ins Haus: Darin war gesagt worden, die Märkische Oder-Zeitung habe in ihrer Berichterstattung rechtsextreme Gewalttaten verschwiegen. Der Verlag konterte ohne Anruf oder auch nur vorherige Abmahnung sofort mit einer einstweiligen Verfügung, die vom Landgericht Berlin ohne mündliche Anhörung erteilt wurde.
[...]
Damit wird das Risiko unkalkulierbar – eine ungeliebte Seite kann durch eine organisierte Abmahnwelle schnell außer Gefecht gesetzt werden. Wie Oliver Barthel Telepolis berichten konnte, ist seine Abmahnung kein Einzelfall: Ortsverbände der NPD haben sich in den letzten Wochen ganze Batterien von ihnen missfallenden Sites abmahntechnisch vorgeknöpft und auch diverse andere Politik- und Anarchieportale wurden weder von der Staatsanwaltschaft, noch vom Verfassungsschutz, sondern privat- beziehungsweise zivilrechtlich von Anwaltskanzleien angegangen.
[...]
Auch Dotcomtod scheint – obwohl oder vielleicht gerade, weil es zwar an Aufmerksamkeit der Netzgemeinde verloren hatte, doch bei den Anwälten inzwischen "beliebter" gewesen sein soll als zu seinen Hochzeiten – nun Geschichte zu sein: Seit Freitag früh präsentiert die einstige Gallionsfigur Lanu dort – nun als Einzelkämpferin – ihr eigenes privates Weblog. Die Anwälte wird es freuen, wie ein Kommentator anmerkt: Sie könnten sich nun unauffällig nachträglich für all die knackigen Sprüche auf Dotcomtod revanchieren, eine Empörung der Netzgemeinde wird dies nicht mehr auslösen – die einstige Macht ist weg, doch das Risiko bleibt.
vollständiger Artikel und weitere Links:
http://www.heise.de/tp/deutsch/inhalt/on/18516/1.html
weitere Meldungen:
indymedia schrieb:Das FBI erließ eine Anordnung an Rackspace in den USA (Indymedias Provider mit Büros in den USA und London), einen unserer Server physisch zu entfernen. Die Anordnung war so kurzfristig, daß Rackspace unsere Laufwerke in UK weggeben mußte.
http://www.indymedia.org/de/2004/10/111997.shtml
mehr dazu auch bei heise:
heise schrieb:Indymedia: Festplatten beschlagnahmt
In London wurden die Festplatten eines Servers des unabhängigen Medien-Center Indymedia beschlagnahmt. Von dem Ausfall sind weltweit über 20 Indymedia-Projekte betroffen. Über die genauen Hintergründe gibt es noch keine Angaben.
http://www.heise.de/newsticker/meldung/51953
http://www.heise.de/newsticker/meldung/24598heise schrieb:Web-Inhalte: Verschoben ist nicht gelöscht
Samuel Althof, Sprecher der Vereinigung Aktion Kinder des Holocaust, hat eine Strafanzeige gegen die Verantwortlichen von switzerland.indymedia.org bei der Schweizer Polizei wegen antisemitischer Veröffentlichungen gestellt. Auf der Website des linken Infoportals würden sich antisemitische Beiträge häufen, die verantwortlichen "ModeratorInnen + RedakteurInnen" würden diese aber nicht entfernen, sondern nur mit einem Kommentar in den "Zensurkübel" verschieben. Dort seien sie nicht nur weiter einsehbar, der Zensurkübel enthalte auch durch "die Ansammlung 'gelöschter' Beiträge eine bewusst gewollte Attraktivität".
http://www.heise.de/newsticker/meldung/51930heise schrieb:Netzaktivist wegen Hyperlinks zu Geldstrafe verurteilt
Am heutigen Donnerstag Nachmittag hat Strafrichterin Mahringer den Netzaktivisten Alvar Freude wegen Volksverhetzung und Beihilfe zur Verbreitung von Nazi-Propaganda zu einer Geldstrafe von 120 Tagessätzen verurteilt.
[...]
In ihrer mündlichen Urteilsbegründung erklärte Richterin Mahringer, Alvar Freude habe durch das Platzieren der Hyperlinks das "Zugänglichmachen" der rechtsextremen Propaganda zumindest billigend in Kauf genommen. Eine Berichterstattung auf Freudes Seite könne sie ebenso wenig sehen wie eine künstlerische Darstellung oder Satire. Mahringer: "Freudes Hartnäckigkeit, mit der er die Seiten weiterhin betreibt, ist als strafverschärfend zu bewerten."
[...]
Der Stuttgarter Kommunikationsdesigner Alvar Freude hatte im Dezember 2001 die satirische Website "TeleTrust" ins Web gestellt und später in "FreedomFone" umbenannt. Auf diesen Seiten machte sich Freude über die Internet-Filterbestrebungen des Düsseldorfer Regierungspräsidenten Büssow lustig. Freudes Angebot: "Nennen Sie uns eine Internetseite -- wir lesen Sie Ihnen vor." Das Angebot richtete sich an alle Nutzer aus Ländern, in denen sich nur noch eingeschränkt surfen lasse, wie beispielsweise "Nordrhein-Westfalen oder China".