Hallo,
ich hatte gestern eine äußerst angenehme, aber auch anstrengende Diskussion mit einem Pfarrer zum Thema "Thermodynamik vs. (göttliche) Lebenskraft".
Dabei tauchten einige Fragen auf, die ich nicht beantworten konnte; ich würde diese gern hier zur Diskussion stellen.
1. Nach Anschauung des Pfarrers hat die Sonne eine (wörtlich) saugende Kraft, die z.B. dafür verantwortlich ist, dass Wasser in Pflanzen nach oben steigt. Der Pfarrer wußte von jemanden, der gehört hatte, dass jemand berechnet hat...
...dass die Kapillarkräfte nur bis zu einer Höhe von ca. 30 m als Erklärung herhalten können, danach wäre der Durchmesser der notwendigen (Höhen über 30 m) Kapillare kleiner als ein Wassermolekül selbst groß ist. Ich glaube nicht daran, kann es aber nicht berechnen - kann mir da bitte jemand helfen?
Spielt nicht auch die Art des Wandmaterials der Kapillare eine Rolle (hydrophil/hydrophob)?
edit: Habe gerade meinen Fehler bei der Berechnung bemerkt:
Steighöhe = (2xOberflächenspannung/cosKontaktwinkel) / DichtexErdbeschleunigungxRadius
wegen der Einheiten muss ich die Dichte als kg/cbm, den Radius dann natürlich auch als m nehmen...
daraus folgt : Kapillare mit 1 µm Radius gleich rund 30 m Steighöhe (haha, daher hat er die Zahl)
Radius Wassermolekül grob 100 pikom = 0,0001 µm - also deutlich (!!!) unter einem µm, tja , das war wohl nix, Herr Pfarrer *fg*
2. Die Temperatur im Inneren der Sonne ist lt. Pfarrer geringer als an der Oberfläche. Hm, Plasma (?) sagt mir zwar etwas, aber wie sicher ist die Bestimmung der Sonneninnentemperatur? Denn die Gegenfrage (ich bin der Meßergebnisgläubige) des Pfarrers, wenn ich ihm etwas vom Millionen Grad heißen Plasma erzähle, wird lauten, wie diese Temperatur gemessen worden ist.
3. Bringt man eine Pflanze zwischen zwei Kondensatorplatten (?) und schaltet den Strom ein, so würde man eine leuchtende Aura in exakter Wiedergabe der äußeren Form der Pflanze, sehen. Das will ich gern glauben; kriegt man sicherlich hin. Aber dann kam der "Hammer": würde ein Teil eines Blattes dieser Pflanze abgeschnitten, und diese wieder in das elektromagnetische Feld zwischen die Platten gestellt, würde sich die Form der Aura nicht verändert haben - also der fehlende Blattteil weiterhin als Aura sichtbar sein ---> ein schlagender Beweis für die "Lebenskraft".
???
Mir ist das ganz neu, aber ich will mich auch nicht einfach hinstellen, und ihn der Lüge bezichtigen. Hat jemand schon mal etwas von diesen Experimenten gehört?
Das waren die drei für mich wichtigsten Fragen; ich würde mich sehr freuen, wenn jemand dazu etwas konkretes (keine Angst vor "naturwissenschaftlichen Fremdwörtern") schreiben könnte.
Da ich nur sehr selten online sein kann, werde ich frühestens am Montag antworten können - `tschuldigung.
Danke + Grüße
Rainer
ich hatte gestern eine äußerst angenehme, aber auch anstrengende Diskussion mit einem Pfarrer zum Thema "Thermodynamik vs. (göttliche) Lebenskraft".
Dabei tauchten einige Fragen auf, die ich nicht beantworten konnte; ich würde diese gern hier zur Diskussion stellen.
1. Nach Anschauung des Pfarrers hat die Sonne eine (wörtlich) saugende Kraft, die z.B. dafür verantwortlich ist, dass Wasser in Pflanzen nach oben steigt. Der Pfarrer wußte von jemanden, der gehört hatte, dass jemand berechnet hat...
...dass die Kapillarkräfte nur bis zu einer Höhe von ca. 30 m als Erklärung herhalten können, danach wäre der Durchmesser der notwendigen (Höhen über 30 m) Kapillare kleiner als ein Wassermolekül selbst groß ist. Ich glaube nicht daran, kann es aber nicht berechnen - kann mir da bitte jemand helfen?
Spielt nicht auch die Art des Wandmaterials der Kapillare eine Rolle (hydrophil/hydrophob)?
edit: Habe gerade meinen Fehler bei der Berechnung bemerkt:
Steighöhe = (2xOberflächenspannung/cosKontaktwinkel) / DichtexErdbeschleunigungxRadius
wegen der Einheiten muss ich die Dichte als kg/cbm, den Radius dann natürlich auch als m nehmen...
daraus folgt : Kapillare mit 1 µm Radius gleich rund 30 m Steighöhe (haha, daher hat er die Zahl)
Radius Wassermolekül grob 100 pikom = 0,0001 µm - also deutlich (!!!) unter einem µm, tja , das war wohl nix, Herr Pfarrer *fg*
2. Die Temperatur im Inneren der Sonne ist lt. Pfarrer geringer als an der Oberfläche. Hm, Plasma (?) sagt mir zwar etwas, aber wie sicher ist die Bestimmung der Sonneninnentemperatur? Denn die Gegenfrage (ich bin der Meßergebnisgläubige) des Pfarrers, wenn ich ihm etwas vom Millionen Grad heißen Plasma erzähle, wird lauten, wie diese Temperatur gemessen worden ist.
3. Bringt man eine Pflanze zwischen zwei Kondensatorplatten (?) und schaltet den Strom ein, so würde man eine leuchtende Aura in exakter Wiedergabe der äußeren Form der Pflanze, sehen. Das will ich gern glauben; kriegt man sicherlich hin. Aber dann kam der "Hammer": würde ein Teil eines Blattes dieser Pflanze abgeschnitten, und diese wieder in das elektromagnetische Feld zwischen die Platten gestellt, würde sich die Form der Aura nicht verändert haben - also der fehlende Blattteil weiterhin als Aura sichtbar sein ---> ein schlagender Beweis für die "Lebenskraft".
???
Mir ist das ganz neu, aber ich will mich auch nicht einfach hinstellen, und ihn der Lüge bezichtigen. Hat jemand schon mal etwas von diesen Experimenten gehört?
Das waren die drei für mich wichtigsten Fragen; ich würde mich sehr freuen, wenn jemand dazu etwas konkretes (keine Angst vor "naturwissenschaftlichen Fremdwörtern") schreiben könnte.
Da ich nur sehr selten online sein kann, werde ich frühestens am Montag antworten können - `tschuldigung.
Danke + Grüße
Rainer