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Lehrerin mit Kopftuch?

Darf eine Lehrerin mit Kopftuch unterrichten?


  • Umfrageteilnehmer
    614

milktoast

Geheimer Meister
1. Dezember 2002
201
Ich finde es nur angebracht das in einem Land in dem Nonnen unterrichten dürfen, die die aufklärenden Seiten aus einem Biologiebuch reissen, es auch möglich ist ein Kopftuch zu tragen.

Mann kann nicht einerseits "religiöse Einflussnahme" schreien wenn einen Lehrerin ein Kopftuch trägt, andererseits aber den Untergang der westlichen Kultur befürchten wenn man den Schülern und Eltern das Recht einräumt nicht unter einen Kreuz lernen zu müssen.

Solange in den Klassenzimmern Kreuze hängen dürfen, sollten auch keine Sonstigen Glaubenssymbole dort verboten sein.

Zum Thema keine Kopftuchpflicht im Islam: Die Christen können sich ja nicht mal einigen ob Pfaffen heiraten dürfen oder nicht, maßen sich aber trotzdem an über den Religiösen Stellenwert des Kopftuchs im Islam zu urteilen. Da wird mir richtig übel. Jetzt erklären wir auch noch den Moslems wie sie ihren Glauben gefälligst zu leben haben.

Zum Symbolischen Charakter des Kopftuches für die islamistische Kultur, und deren Kampf gegen Integration (Absonderung durch Kopftuch), kann ich nur sagen das wir da selbst schuld daran sind. Hätten es die Schulen einfach hingenommen das die Lehrerin ein Kopftuch trägt, hätte dieser "Kampf", der ja einiges an Prestige für gewisse islamistische Gruppierungen bringen soll, nie stattgefunden. Wir hätten das Kopftuch im kulturellen Sinne einfach schlucken können und es wäre nie zum Symbol geworden.

Wenn ein religiöses Symbol aus der Schule entfernt werden muß, dann sollten gleich alle entfernt werden. Keine Kopftücher, keine Kreuze, keine Pfarrer, keine Nonnen und kein Religionsunterricht. Gleiches Recht für alle.

cu milktoast
 

Lord_Wind

Geheimer Meister
14. Januar 2003
269
Wenn ein religiöses Symbol aus der Schule entfernt werden muß, dann sollten gleich alle entfernt werden. Keine Kopftücher, keine Kreuze, keine Pfarrer, keine Nonnen und kein Religionsunterricht. Gleiches Recht für alle.

Genau meine Meinung, kann jedes Wort unterschreiben
 

forcemagick

Ritter der Sonne
12. Mai 2002
4.641
@antimagnet. @lord wind

letztlich sollte religion in einem land dass eine trennung von staat und religion praktiziert tatsächlich religion komplett aus den lehrplänen nehmen.. zumindest wenn religionsunterricht einseitig ein bestimmtes glaubensbild verfestigt... die christliche religion sollte nicht mehr sein als ein kapitel in einem religionsunterricht, der generell über glauben aufklärt.

ein holzkreuz im klassenraum ist dabei für mich eher eine präferenz als das kreuz um den hals eines lehrers oder das kopftuch einer lehrerin
 

iceagexxl

Geselle
24. September 2003
21
Hallo Leute,

ich finde man sollte sich mehr Gedanken darüber machen, wieso das so ein heikles Thema in deutschland ist.
In der Türkei wird ein Lehrer der ein Kreuz trägt nicht akzeptiert!
Wieso sollte das den in Deutschland den anderes sein, einige behaupten ja wir deutsche reden darüber viel zu viel, in anderen Ländern wird entschieden ja oder nein und schluß und wir deutsche natürlich reden zu viel mulit kuliti tolerant, ein kind darf in der schule einfach nicht von einer religion beeinflußt werden das gleiche gilt auch für kreuze etc wieso sollen die ab, wir sind in einer christlichen welt, aber wenn die sogar teilweise verboten sind hat eine moslemische lehrerin wegen dem kopftuch nichts an deutschen schulen zu suchen .

Viele mekren gar nicht wie deutschland von eine flut unterwandert wird, ich schätze mal im Jhre 2060 wird es keine richtigen deutsche mehr geben, sondern alles misch masch finde ich schade für die kultur.
 

Lord_Wind

Geheimer Meister
14. Januar 2003
269
Aber war das nicht schon immer so? Früher haben sich die Germanen mit Römern, Kelten, Slawen usw. vermischt. daraus entstand schliesslich auch unsere Kultur.
Heutzutage ist es wieder daselbe mit der Multikultigesellschaft. Nun gut, aber ob ein Menschlicher Einheitsbrei wirklich so erstrebenwert ist?
 

Lily

Geselle
10. Juni 2003
6
Hi! ehrlich gesagt find ich das Urteil immer noch enttäuschend.
Ich arbeite in Bangladesh, was super-islamisch ist und ich finde es doch sehr gut, dass ich zumindest hier in der Hauptstadt kein Kopftuch als Frau tragen muss. Dieselbe Toleranz fände ich von D'Land ausgehend eigentlich nicht schlecht. Deshalb ist das Urteil für mich mal wieder ein Armutszeugnis für die tolle Toleranz, die wir uns immer rühmen zu zeigen.

Ciao,
Lily
 

forcemagick

Ritter der Sonne
12. Mai 2002
4.641
tja ... damals als die ersten völkerwanderer aus dem schönen gebiet oberhalb indiens ( diese it-barbaren ) hier einfielen, sich fröhlich vermischten mit kelten und was weiß ich wem noch... über die schönen tage als die römer uns germanen zeigten was ein katapult ist ( uits ) bis hin zu der gemeinen unterwanderung des römischen reichs durch die fiesen hunnen ( die ja hier herumhunnten noch bevor wir auch nur ahnten, dass wir uns mal über ein kopftuch ereifern könnten) bishin zu den schmählichen tagen als das gute alte frankenreich zerfiel ( ja das waren noch zeiten als die größte fränkische metropole noch aachen war und nicht nermbersch ) ... tja damals würde ich sagen war es immer ganz schön geschehen um eine kultur.

was soll`s

europa war schon immer ein durchwanderungsland und hier wurden schon immer "neue völker erfunden".

wir sind die nachfahren von verfolgten, eroberern und einwanderern und wir haben hier in europa kulturen geschaffen.. und das wird nicht aufhören :) ... was sind richtige deutsche????

kulturen leben und entwickeln sich und ich glaube das ist alles gar nicht schlimm... heute gehören zu unserer kultur eben andere sachen als vor 100 jahren...

irgendwann wird man vielleicht mal sagen "danmals gab es hier in unserer heimat nationen wie deutschland und frankreich bevor die vereinigten staaten von europa wirklich zusammengewachsen sind... als es in europa noch eine vielzahl von nationen gab hat es eine schlimme zeit der kriege und verfolgungen gegeben...dieses kapitel europas endete erst langsam nach den beiden großen kriegen die in ganz europa millionen von opfern forderten" ... vielleicht wird dann das jahr 2120 geschrieben und die kinder, die sich das anhören werden es ganz natürlich finden, dass manche ihrer mitschüler etwas dunklerer hautfarbe haben so wie es heute ganz selbstverständlich ist, dass die einen braune augen haben und die anderen vielleicht grüne.
 

Lord_Wind

Geheimer Meister
14. Januar 2003
269
Je mehr ich darüber nachdenke, umso lächerlicher wird das ganze.
Wenn ich mir vorstelle, das ich ein Alien bin das diese Welt besucht, und ich kriege die die Diskussion mit, ob jemand ein Kopftuch tragen darf oder nicht, und das wird noch von einem Gericht entschieden, würd ich die Menscheit schon aufgrund ihrer Dummheit in die Luft sprengen.

Als wenn es in Deutschland nichts wichtigeres geben würde, als eine Diskussion um einen windigen Lappen
 

muhman

Geheimer Meister
21. Februar 2003
225
agentp schrieb:
Ehrlich, Muhman ?? Ich glaube kaum, daß alle Schüler einer Schule in Bayern erstmal gefragt werden was sie glauben, bevor die Kreuze aufgehängt werden.

Glaube ich auch nicht und offen gesagt würde mich das auch sehr wundern!
Wenn man die Schüler fragen würde, welcher Religion sie angehören, würde sie das Thema "Glaubensfreiheit" wenigstens interessieren.
Statt dessen wird hier in Deutschland so getan, als ob hier alle Christen sind und Menschen aus einer anderen Religion in den Hintergrund gedrängt.
Welche Rolle spielt schon Religionsfreiheit, wenn wir doch ein christliches Land sind! Hauptsache es steht in unserem "schönen" Grundgesetz, damit wir sympathisch wirken.
Die Glaubensfreiheit lässt es auch zu, dass ein Christ ein Kreuz um den Hals trägt.
Wenn einer Frau verboten wird ein Kopftuch zu tragen, wird sie benachteiligt, nur weil sie einer anderen Religion angehört.
Auch wenn die meisten hier Christen sind, kann man die anderen nicht einfach benachteiligen.
Das wäre genauso wie Ausländerfeindlichkeit.

@Giacomo_S Zum Thema Koran: Es ist war das im Koran nicht wortwörtlich steht, dass die Frau ein Kopftuch tragen muss, aber da drin steht, dass die Frau ihre Weiblichkeit verbergen soll.
Ein Kopftuch zu tragen ist ihre Interpretation davon und du kannst ihnen nicht einfach sagen, dass sie deine nehmen sollen!
 

forcemagick

Ritter der Sonne
12. Mai 2002
4.641
wobei das ja auch nicht so ganz stimmt.... nicht die meisten sind christen in diesem land sondern fast jeder wird gegen seinen bewußten willen und aus netter tradition heraus getauft und dann zur konfirmation/kommunion gedrängt...

wer von den modernen konfirmanten bekennst sich schon wirklich zum christentum... es ist ein gesellschaftlich eingeschliffenes fest mit geschenken und trara... mit christlicher überzeugung hat das nichts zu tun.

in meinem bekanntenkreis habe ich kaum jemanden der nicht in der kirche ist.. aber ich kenne auch nur ganz wenige, die sich wirklich dazu bekennen und sich als christen verstehen...

ich für meinen teil bin eigentlich nur noch in der kirche weil ich letztens die 30 euro nicht einstecken hatte die sie mir abknöpfen wollen wenn ich aus diesem verein austreten will...

reine gewohnheit so wie ne redewendung.

ich finde im sinne der religionsfreiheit sollten auch solche faxen aufhören...

wie kommt die welt um mich herum eigentlich dazu meiner eltern so zu belatschern, dass sie mich halt taufen lassen weil es sich halt so gehört und mich als krichenmitglied zu führen obwohl ich seit meiner taufe den laden nicht mehr besucht habe... was soll das, dass zum schuljahresbeginn ganze klassen in die kriche geführt werden?

wer in die kriche will kann da hingehen.. ganz klar.. aber wie kann man sowas anordnen?

das ist doch verlogen.

und schon sind wir bei der kirchensteuer.. deutschland ist eine kleine kuriosität mit seiner kirchensteuer... warum kümmern sich deutsche staatsbeamte darum dass die kriche ihr geld bekommt?

das ist doch ein witz...
 

muhman

Geheimer Meister
21. Februar 2003
225
Genau das ist ja das Problem: Das Christentum wird in diesem Land als eine Art Ordnung benutzt, aus diesem Grund, werden Personen von anderen Religion ja in die Ecke gedrängt und andere Leute erst garnicht gefragt, ob sie Christen sein wollen. Es wird einfach für sie beschlossen.
Es ist auch eine Ironie, wenn es nach Außen so hingestellt wird, dass der Gottesdienst den Leuten angeboten wird, aber (sogar einige staatliche) Schulen ihre Schüler dazu zwingt ihn zu besuchen.
Das gilt sowohl für Christen, als auch für nicht-Christen, obwohl hier Glaubensfreiheit herrscht.
Hinzu kommt dann auch noch, dass der Kirchenaustritt den Leuten sehr schwer gemacht wird!
 

trashy

Großer Auserwählter
19. Mai 2002
1.781
Wow, die Diskussion hat sich aber innerhalb kürzester Zeit entwickelt ... respekt ... hätte ich nicht gedacht, das da soviel zum diskutieren gibt.

Hessen hat übrigens als erstes Bundesland, auf das Urteil des Bundesverfassungsgerichtes in Karlsruhe reagiert und will das tragen von Kopftuch im Unterricht per Gesetz verbieten, Niedersachsen hingegen will es zulassen.

spiegel.de schrieb:
Hessen will Kopftücher verbieten, Niedersachsen zulassen

Die Lehrerin Fereshta Ludin darf im Unterricht ein Kopftuch tragen. Das Bundesverfassungsgericht hat entschieden, dass der Muslimin die Einstellung in den Staatsdienst nicht verweigert werden darf. Dafür müssten die Länder zunächst neue Gesetze erlassen. Parteien und Landesregierungen reagierten unterschiedlich.
link: http://www.spiegel.de/unispiegel/studium/0,1518,266976,00.html

Eigentlich bedürfte es, meiner Meinung nach, diesbezüglich gar keinem weiteren Gesetz bzw. erst gar keinem Prozeß, denn das Grundgesetz regelt laut Artikel 4 GG die Glaubens-, Gewissens- und Bekenntnisfreiheit:

Artikel 4
[Glaubens-, Gewissens- und Bekenntnisfreiheit]
(1) Die Freiheit des Glaubens, des Gewissens und die Freiheit des religiösen und weltanschaulichen Bekenntnisses sind unverletzlich.

(2) Die ungestörte Religionsausübung wird gewährleistet.

(3) Niemand darf gegen sein Gewissen zum Kriegsdienst mit der Waffe gezwungen werden. Das Nähere regelt ein Bundesgesetz.

Und das Grundgesetz steht ja über allen anderen deutschen Gesetzen. Oder irre ich mich da? Außerdem basiert ja das Grundgesetz auf den Menschenrechten und hier heißt es:

Artikel 18

Jeder Mensch hat Anspruch auf Gedanken-, Gewissens- und Religionsfreiheit; dieses Recht umfaßt die Freiheit, seine Religion oder seine Überzeugung zu wechseln, sowie die Freiheit, seine Religion oder seine Überzeugung allein oder in Gemeinschaft mit anderen, in der Öffentlichkeit oder privat, durch Lehre, Ausübung, Gottesdienst und Vollziehung von Riten zu bekunden.
link: http://www2.amnesty.de/internet/ai-theme.nsf/0/d61d310dc6ab8c27c1256a6300425a4b?OpenDocument

Eine Frage dürfte sich also jetzt auftun, dürfen die Bundesländer (werden ja durch das heutige BVG-Urteil zu einer Lösung (Gesetz) gezwungen) überhaupt ein Landesgesetz, das das Tragen von Kopftüchern etc. verbieten, erlassen oder verstossen diese Bundesländer gegen bestehendes Grundrecht des Einzelnen. Was meint ihr?

gruß

trashy
 

forcemagick

Ritter der Sonne
12. Mai 2002
4.641
mir ist letztlich auch rätselhaft weshalb hier ein bedarf bestehen sollte neue gesetze zu erlassen...

die entscheidung des bvg bietet hier eine art schlupfloch für jene, die es nicht gerne sehen, wenn msulimische frauen im staatsdienst ein kopftuch tragen wollen... für ein solches schlupfloch scheint mir jedoch weder das gg noch das von dir zitierte menschenrecht einen freiraum zu geben.

ähnlich wie die entscheidung zu den demonstrationen in wunsiedel verstehe ich auch diese höchstricherliche entscheidung nicht... erwartet hätte ich eigentlich einen eindeutigen richterspruch in der art ... "was ihr wollt und nicht wollt ist uns wurst laut gg gibt es da keine würsteln.. die frau darf ihr kopftuch tragen wenn sie will und wenns euch nicht passt dann müsst ihr die verfassung ändern"

ein landesgesetz dass dem dem gg zuwiederläuft ( und das gg scheint ja laut bvg klar zu sagen, dass die frau das darf ) ist nach meinem bisherigen wissensstand wohl widerrechtlich.. es gibt zwar jenen merkwürdigen und theoretisch alles widerlegenden passus "näheres regelt ein bundesgesetz oder landesgesetz" jedoch kann bei den grundrechten eigentlich kein gesetz da was wegregeln.

man denke sich das mal bei der todesstrafe.. "JO OCH NACH NEM LANDESGESETZ HABEN WIR DIE TODESSTRAFE MAL WIEDER LEGALISIERT"


bundesrecht bricht landesrecht und das gg ist bundesrecht.
 

muhman

Geheimer Meister
21. Februar 2003
225
trashy schrieb:
Eine Frage dürfte sich also jetzt auftun, dürfen die Bundesländer (werden ja durch das heutige BVG-Urteil zu einer Lösung (Gesetz) gezwungen) überhaupt ein Landesgesetz, das das Tragen von Kopftüchern etc. verbieten, erlassen oder verstossen diese Bundesländer gegen bestehendes Grundrecht des Einzelnen. Was meint ihr?

Ganz sicher dürfen sie das nicht, weil das tragen des Kopftuches zu ihrer Religion gehört.
Wie man dem Grundgesetz, dass du oben ja zitiert hast, entnehmen kann hat jeder ein Recht auf freihe Religionsausübung.
Diesen Frauen zu verbieten dieses zu tragen, würde sie in ihrer Relgionsausübung hindern und deshalb wäre das regelrecht unverschämt.
Es sei denn dieser Artikel würde nur für Christen gelten, aber dann würde der Artikel indem erklärt wird, dass die würde des Menschen unantastbar ist nur für deutsche gelten und wo wir uns dann hier wieder befinden würden wage ich erst garnicht auszusprechen!

Zum Thema "Kopftuch" möchte ich noch diesen Link anbieten:

http://www.jur-abc.de/de/30105005.htm

besonders interessannt ist dieser Teil:

Unabhängig von der Herleitung aus dem Koran gibt es in den islamischen Ländern eine auf die Zeit Mohammeds zurück reichende Tradition der Kopfbedeckung von Frauen. Aus dieser Tradition heraus leitet sich eine kulturell bedingte, als religiös begründete Verpflichtung zum Tragen des Djilbab oder Tschador ab. Für die Gläubigen ist die Verhüllung dann ein Teil der Religion, weil sie zur tradierten Lebenspraxis des Islam - hinzugehört.

Das sollte ein für alle mal klären, ob das tragen des Kopftuches für diese Frauen zur Religion gehört oder nicht!
 

Hans Dunkelberg

Geheimer Meister
4. September 2002
366
Mit den Landesgesetzen wird`s schwierig werden.

Neutralität ist nicht gleichbedeutend mit der Überzeugung der Mehrheit.

Neutralität ist nicht gleichbedeutend mit dem Status quo (Status quo: "So, wie es zur Zeit ist").

Wenn jetzt zum Beispiel Berlin das Kopftuch verbietet, aber aus irgendwelchen Gründen konvertieren dort in den nächsten Jahren fast alle zum Islam, wird eine Schule dort bald als radikal-christlich empfunden werden.

Überhaupt kann ich`s mir schwer vorstellen, wie eine Muslimin, die eigentlich gern ein Kopftuch tragen würde, ohne Kopftuch vor der Klasse steht und dabei für ihre Schüler die Epiphanie (Epiphanie = Erscheinung Gottes in der Welt) der weltanschaulichen Neutralität ausmacht. Denn immer wird sie sich dabei mit der Mehrheit derjenigen identifizieren müssen, deren Weltanschauung ein wenig anders ausschaut und die aufgrund ihrer Weltanschauung kein Kopftuch tragen.

Genau genommen, wurschteln unsere Landesregierungen, seit Tübingen sie 1998 mit der Ablehnung von Frau Ludin dazu angestiftet hat, in einer längst überholten Rousseauschen Ideologie herum. Würden sie diese ihre Ideologie mal wirklich zuende denken, so müssten sie beschließen:

Man darf nur noch im Bärenfell unterrichten! Denn das ist einfach das Naheliegendste; alles andere ist schon Ausdruck einer bestimmten Kultur und dadurch, weil in realitas vorgelebt, der Versuch einer Einflussnahme im Sinne der Konservierung desjenigen, was zufällig beim Beschluss des Gesetzes das allgemein Übliche war.

Wenn sich Volksvertreter an so schwierige, ja ohne Bärenfell praktisch unlösbare Aufgaben machen, sind sie doch selbst schuld!

Ich verstehe nicht, warum sich Verfassungsrichter darüber aufregen können. Das Bundesverfassungsgericht hat die Länder ja nicht verpflichtet, Kleidungsvorschriften zu erlassen. Es hat ihnen das nur freigestellt. Genauso, wie es ihnen natürlich freigestellt ist, ein Gesetz betreffend den Abschuss von UFOs zu erlassen.
 

Killuminati

Geheimer Meister
2. Juli 2002
333
okay, also ich wohne in bayern und da hängen z.b kruzifixe in der schule,ich selbst bin aber nicht christlich, ich bin auch halbe türkin(aber kein moslem), auf jedenfall find ich das schonmal überhauptnicht richtig.wisst ihr, was ich am allerschlimmsten finde?????das die religion anscheinend was damit zu tun hat, wo man lebt, und das ist mir irgendwo unbegreiflich,ich meine, warum gibt es z.b so wenige buddisten hier?????(das is jetz nur ein komplett frei gewähltes beispiel) ich denke, die leute wissen garnichts über "ihre religion" hier in deutschland, wenn sie nur geboren werden und sofort sind sie christen.ich finde es auch falsch kinder zu taufen,wenn sie zu jung sind, um ihre meinung dazu zu äussern.die leute machen sich garkeine gedanken, ob eine andere religion für sie vielleicht das richtige wäre.
Und das mit dem kopftuch,ich finde es wurde hier viel zu oft als kleidungsstück gezeigt, es ist ja wohl weit mehr als das.haben wir hier in deutschland nicht religionsfreiheit??????ich meine, der islam is ja keine üble sekte, sondern eine anerkannte weltreligion, und diese sollte man ausüben dürfen, wenn man es möchte.ich find es sogar garnich schlecht, dann werden die schüler mit anderen kulturen vertraut gemacht und lernen etwas.
ja, in ein paar jahren gibts wohl keine "reinrassigen Deutschen" mehr.....who gives a fuck????kann mir auch bitte jemand erzählen, was die deutsche kultur genau ausmacht????ich weiss es wirklich nicht.
 

Hans Dunkelberg

Geheimer Meister
4. September 2002
366
Schon durch die Fülle von religiösen Trachten, die es in der Welt gibt - wie zum Beispiel auch das islamische Kopftuch für Männer - könnten die Landesgesetze ein wenig lang ausfallen.

Wie soll man denn damit zurande kommen?

Macht man eine Positivliste?

Also: Erlaubt ist: Hosen, die mindestens etwas mehr als den halben Oberschenkel bedecken... Jeans der Marke "Lewis"... Verboten ist: Bundeswehruniformen... Turbane... Ketten mit Kreuzen... Lodenhüte... Krawatten... Unterwäsche der Marke "Tom Taylor"... Historische Kostüme... Überhaupt alles, was irgendwo Stil hat (es muss dem zuständigen Parlament in einer Petition zur Prüfung vorgelegt werden [mindestens 20000 Unterschriften])...

Ou, ou, ou. Ich glaub, das wird nix mehr mit diesen Landesgesetzen. Wenn unsere Mandate das nochmal etwas genauer unter die Lupe Nehm, wird irgendwann ein Kind dazwischenrufen:

ABER DER KAISER IST JA NACKT!
 

SentByGod

Großer Auserwählter
10. April 2002
1.675
Beamte und andere Diener des Staates ( Lehrer unter anderem ;) ) haben Neutralität zu wahren! Kein Kreuz um den Hals und auch kein Kopftuch. Schule ist ja nicht dazu da um seine Religion auszuüben oder Leute zu bekehren!
 

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