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Leistungsdruck & Dumme Slogans in Konzernen

Platibyte

Großmeister
20. Dezember 2003
74
so wie es aussieht wird immer mehr und mehr in den osten verlagert.
denk mal drüber nach was die langzeitwirkung ist. :?
jede soziale regelung führt unweigerlich näher zur wirtschaftskrise.
wenn die östlichen billig-arbeitskraft-länder die chance ergreifen wird sich dort ein ziemlicher reichtum ansammeln, (wie die leute dort mit ihrem neu erworbenen reichtum umgehen will ich gar nicht wissen) und wir alle werden dafür ein bisschen viel ärmer. macht euch schonmal drauf gefasst.
wer klug ist pack seinen krempel und seine diplome (falls er welche hat) und wandert richtung osten aus.
in den östlichen ländern herrscht momentan noch eine pennerstimmung, hervorgerufen von übermässigen sozialleistungen und arbeitslosenleistungen. doch was wenn sich die leute dort ändern?
wenn die sozialleistungen abgeschafft oder begrenzt werden, da es der wirtschaft ja eindeutig besser geht?
 

noDoubt

Großmeister
27. Oktober 2002
53
Sind das nicht selbstgemachte Leiden? Hire & Fire genauso wie diese "Motivations-Slogans"?

Überlegt doch mal. Der "normale, durchschnittliche" Tarif-Arbeiter in Deutschland, verdient am meisten, wenn er nicht auf der Arbeit ist?!
Ist es da ein Wunder, das die Firmen ihre Mitarbeiter eher als Belastung, denn als Kapital sehen? Soll eine Firma ihre Mitarbeiter wirklich belohnen, wo sie doch von eben diesen Arbeitnehmern "ausgeplündert" wird? Da sind ein paar Standard-Motivationen doch ausreichend!
Um das klar zu machen. Ich denke die Zeiten der schönen Arbeitsplätze ist vorbei. In Deutschland wird in Zukunft mehr gearbeitet und weniger verdient. Die Politik traut sich nur noch nicht so recht euch das zu erzählen. Sozialstaat? Träumt weiter! Das Gesetz der Natur wird unsere Staatform. Es überlebt nur der Stärkste. Wir können es uns doch gar nicht leisten, noch weiterhin auf jeden Einzelnen Rücksicht zu nehmen. Und logischerweise fallen zuerst die Schwachen hinten rüber.
Aber ich komm vom Thema ab. Der ideale MA ist doch eh der, der die ganzen Sprüche glaubt. Und glaubt mir, da draußen gibt es genug Dumme die sowas glauben! (Oder warum haben 0190-Nummern so einen Erfolg??)

Gruß
(no?)Doubt
 

Woppadaq

Großmeister-Architekt
2. August 2003
1.228
noDoubt schrieb:
Der "normale, durchschnittliche" Tarif-Arbeiter in Deutschland, verdient am meisten, wenn er nicht auf der Arbeit ist?!
Ist es da ein Wunder, das die Firmen ihre Mitarbeiter eher als Belastung, denn als Kapital sehen? Soll eine Firma ihre Mitarbeiter wirklich belohnen, wo sie doch von eben diesen Arbeitnehmern "ausgeplündert" wird? Da sind ein paar Standard-Motivationen doch ausreichend!

Das Problem der überwiegend linksextremen Propaganda ändert sich aber nicht, wenn man es jetzt bloß in anderer Richtung benutzt.

Außerdem geht es bei derartigen Parolen weniger um Motivation als mehr um Identifikation mit dem Unternehmen. Bei IBM in Amerika und bei Samsung in Südkorea wird allmorgendlich die Firmenhymne gesungen.

Sozialstaat? Träumt weiter! Das Gesetz der Natur wird unsere Staatform.

Na dann bin ich ja beruhigt. Schließlich haben wir Menschen uns ja von der Natur emanzipiert, indem wir uns zu Gemeinschaften zusammengeschlossen haben.

Wir können es uns doch gar nicht leisten, noch weiterhin auf jeden Einzelnen Rücksicht zu nehmen.

Du irrst dich, wir können schon. Ich wär auch vorsichtig mit derartigen Bekenntnissen zur Rücksichtslosigkeit.

Aber man kann nicht immer alles haben, was man will, das stimmt schon.

.
 

Franziskaner

Ritter vom Schwert
4. Januar 2003
2.061
noDoubt schrieb:
Überlegt doch mal. Der "normale, durchschnittliche" Tarif-Arbeiter in Deutschland, verdient am meisten, wenn er nicht auf der Arbeit ist?!

Und da du das so genau weisst, kannst du uns sicherlich mal eine fundierte Beispielrechnung für diese Behauptung nachreichen.
 

noDoubt

Großmeister
27. Oktober 2002
53
Franziskaner schrieb:
Und da du das so genau weisst, kannst du uns sicherlich mal eine fundierte Beispielrechnung für diese Behauptung nachreichen.

Warum den rechnen? Bekommst du kein Urlaubsgeld in den Arsch geblasen? Oder Weihnachtsgeld? All diese unsinnigen Relikte der Wirtschaftswunderzeit (übrigens schon lange her!).
Versteh das nicht falsch! Gute Arbeit soll belohnt werden! Aber mit welcher Berechtigung verdiene ich (und du und fast alle) im Urlaub mehr Geld??? Müßte ich nicht weniger bekommen, wenn ich gar nicht zur Arbeit gehe? Vom Weihnachtsgeld will ich mal gar nicht anfangen.

Gruß
noDoubt
 

Franziskaner

Ritter vom Schwert
4. Januar 2003
2.061
noDoubt schrieb:
Bekommst du kein Urlaubsgeld in den Arsch geblasen?

Nein.

Oder Weihnachtsgeld?

Nein.

All diese unsinnigen Relikte der Wirtschaftswunderzeit (übrigens schon lange her!).

Diese "unsinnigen" Relikte sind Ergebnisse von Verhandlungen, die auch die Arbeitgeber unterschrieben. Ausserdem wird bei der Headrechnung eh nur das komplette Jahresbrutto genommen. Ob sich das auf 12, 13 oder 14 Monate verteilt, ist für den Gesamtkostenblock egal.

Versteh das nicht falsch! Gute Arbeit soll belohnt werden! Aber mit welcher Berechtigung verdiene ich (und du und fast alle) im Urlaub mehr Geld???

Tarifliches Urlaubsgeld wird nicht im Urlaub gezahlt, sondern zu einem bestimmten Stichtag. Wie schon oben gesagt, du verdienst eine bestimmte Summe im Jahr, auf wie viele Monate sich das verteilt, ist für die Kostenrechnung egal.

Wenn du allerdings eine pauschale Lohnsenkung um 8% (Urlaubs- und Weihnachtsgeld streichen) willst, dann solltest du das auch in dieser Deutlichkeit sagen.

Die Berechtigung? Um Arbeitnehmern die Möglichkeit zu geben, sich im Urlaub auch mal 'ne Reise oder an Weihnachten ein paar Geschenke für die Kids leisten zu können, hat man diese ungleich verteilten Gehaltszahlungen mal ausgehandelt, die wie schon erwähnt in der Gesamtkostenrechnung auf Jahresbasis behandelt werden. Also ist ein Teil der tariflichen Lohnerhöhungen eben nicht auf den Monatslohn aufgeschlagen worden, sondern in diese Sonderzahlungen gewandert. Diese differieren in der Höhe in den einzelnen Branchen übrigens gewaltig, man sollte sich vielleicht nicht immer an der Druck- und Metall-Industrie orientieren.

Müßte ich nicht weniger bekommen, wenn ich gar nicht zur Arbeit gehe? Vom Weihnachtsgeld will ich mal gar nicht anfangen.

Klar. Warum hat dein Arbeitgeber bzw. dessen Verband dann diesen Tarifvertrag unterschrieben? Genau so kann ich einen Fernseher kaufen und dann 2 Jahre später beim Verkäufer ankommen, wenn es mir finanziell schlechter geht, und einen Teil des Kaufpreises zurückverlangen. Schliesslich ist das Gerät ja heute billiger zu haben.

Nein, blöderweise ist Vertrag eben Vertrag. Wenn das Urlaubs- und Weihnachtsgeld die Arbeitgeber so drückt, können sie den Tarifvertrag ja kündigen und neu aushandeln...

Bis dahin pauschal folgendes zu behaupten:
Überlegt doch mal. Der "normale, durchschnittliche" Tarif-Arbeiter in Deutschland, verdient am meisten, wenn er nicht auf der Arbeit ist?!
ist unüberlegt, unrichtig und zeugt nicht davon, dass du dich auch nur eine Minute mit dem Thema auseinandergesetzt hast. Der normale, durchschnittliche Tarif-Arbeiter hat einen Jahresbruttolohn. Punkt. Wie der verteilt wird, ist unerheblich.

Daraus eine "Ausplünderung" der Betriebe durch ihre Mitarbeiter abzuleiten, ist einfach nur eine sehr dumme Behauptung. (Entschuldige, mir ist trotz einigem Nachdenken keine für dich angenehmere Verklausulierung eingefallen). Denn "Plündern" bedingt einen Zwangszustand, bei dem sich der Plündernde in der Lage befindet, dem Ausgeplünderten etwas gegen dessen Willen wegzunehmen.

Ob das auf einen zwischen souverän agierenden Verbänden geschlossenen Vertrag hinweist...?

Langer Rede, kurzer Sinn: Wenn man keine Ahnung hat, einfach mal die Fresse halten! (Danke, Dieter Nuhr - nie war er so wertvoll wie heute).
 

Pain

Geheimer Meister
21. Juli 2003
124
Ich habs immer vermutet und sehe mich bestätigt ... ich bin einer der wenigen, der nicht über seinen Job nörgelt und nach über vier Jahren immernoch weiß, der Job ist sicher und ich halts da noch 10,20 oder 30 Jahre aus ... und:

es gibt kein Weihnachtsgeld, kein Urlaubsgeld, keine Wochenend-, Nacht- und Feiertagszuschläge, Überstunden werden nicht bezahlt, sie werden nicht einmal aufgeschrieben und auch sonst ist hier einiges anders ...

Wir haben dafür einen Krankenstand der gegen null tendiert und wenn ich mal 7,8 oder 9 Wochen Urlaub im Jahr brauch, denn bekomm ich sie halt ... hauptsache der Dienstplan ist abgedeckt.

Wir haben keinen Chef im eigentlichen Sinne, es gibt keine Hirarchien, jeder weiß was zu tun ist, deshalb braucht man auch niemanden auf die Finger zu klopfen, die Individualität der einzelnen Mitarbeiter ist dabei erwünscht.

Das ganze funktioniert nur, weil sich die Mitarbeiter mit dem Betrieb identifizieren. Die Bücher liegen offen, jeder weiß was der andere Verdient, ich weiß, dass kein Mercedes fahrender, Anzug tragender Großkotz auf dem Geldsack sitzt.

Und ich glaube mit den Motivationssprüchen will man genau dieses alles erreichen, dass die Mitarbeiter sich mit dem Betrieb identifizieren, wenig krank feiern und dafür produktiv sind ... ist ein netter Versuch ... aber es ist leider immernoch in vielen Betrieben so, dass Mitarbeiter sich im Sommer und Winter jeweils eine Woche Urlaub vom Doctore für ihre "Grippe" holen und auch sonst eher den Leitspruch haben "I only work here, I don`t need to care"... und das kanns einfach nicht sein.
Die Versuche, die Motivation zu steigern sind zwar halbherzig und scheinheilig aber ... ich denke insgesamt gesehen ist es der richtige weg ... bei uns klappt das gut.

EDIT:

@ Franziskaner ... find ich gut das du Buxtehude endlich gecancelt hast :D
 

Eskapismus

Großmeister-Architekt
19. Juli 2002
1.212
Painworld schrieb:
Das ganze funktioniert nur, weil sich die Mitarbeiter mit dem Betrieb identifizieren.

Tönt jetzt aber nicht nach einem Grosskonzern.

Mitlerweile arbeite ich wieder bei einem KMU (inklusive mir sind wir drei Typen) und da sieht alles ganz anders aus.
 

NoToM

Intendant der Gebäude
13. Januar 2003
852
Gorgona schrieb:
Vor allem an Alle, die in weltweiten Konzernen tätig sind:

Mir ist aufgefallen, dass in Firmen immer mehr Leistungsdruck erzeugt wird, der in keiner Relation zur Vergütung oder zur Wertschätzung des Mitarbeiters und seiner Arbeiter steht.

Hinzu kommen immerweider neue Slogans die dem MA vormachen, er sei wichtig für das Unternehmen, er wäre gar das Unternehmen und er müsse sich anstrengen um der Firma "Ehre zu machen" und als "Team" zum Erfolg zu gelangen.

Die MA selbst nehmen diese Parolen nicht Ernst und ziehen sie ins Lächerliche (Was das einzig Richtige ist!)

Also was soll das ganze?!?
Wer denkt sich so einen Scheiss nur aus?!?

Und was kann man gegen diesen immerwährenden Leistungsdruck unternehmen?

Ja, dass kenn ich. Die Idee dahinter ist vielleicht gar nicht mal so schlecht und könnte sogar mehr Freude in die Arbeit bringen. Das schlimme daran ist, dass man dieses Modell einfach übernommen hat ohne zu begreifen wie und für wen es funktioniert. Das ist eindeutig auch ein Nachteil der Globalisierung. Nicht jedes Modell funktioniert in jedem Land gleich gut.
 

Lyle

Vorsteher und Richter
16. Februar 2003
777
Es gibt dabei eine Sache die mich wundert. Warum sind sich hier eigentlich (fast) alle so sicher, dass die ganzen Motivationssprüche nicht wirken? Selbst wenn man sich über sie lustig macht oder sie bewusst ignoriert, wäre ich vorsichtig ihnen auch eine unterbewusste Wirkung abzusprechen.
Ich kenne diese Motivationssprüche nicht aus eigener Erfahrung, aber wenn ich mir vorstelle, dass ich sie Jahre, oder sogar Jahrzehnte lang hören, sehen oder selber sagen müsste, dann würde ich nicht darauf wetten, dass sie mich mit der Zeit nicht doch beeinflussen.
 

woelffchen

Geheimer Meister
9. Dezember 2003
483
Jaja, diese Sprüche kenne ich auch. Wir müssen zusammenhalten, in schwierigen Zeiten sparen usw. usw.
Im Prinzip auch richtig - UNS werden die Textmarker gestrichen, und DIE da oben kaufen Bürostühle, wo einer mehr kostet, als ich brutto verdiene.... über die dummen Sprüche lacht eh schon jeder, da die meisten mitkriegen, dass wir eh nur verarscht werden.
 

deffel

Geheimer Meister
8. September 2003
326
Ich selbst bin Arzt in einer großen Klinik und bin froh, wenn ich mal nur einen 12-Stunden-Tag habe. Zum essen kommt man da leider gar nicht. Nicht zu vergessen Nacht- und Wochenenddienste. Und bevor mir jetzt einer dumm kommt und behauptet, dass man als Arzt ja soviel verdient, sag ich gleich dazu, dass man in meinem Alter gemäß den Tarifen auch nicht mehr verdient als ein Kellner oder Briefzusteller auch.

Na denn gratuliere ich mal, du armer.
Das hat dir wahrscheinlich auch niemand erzählt, daß das Anfangs so sein
wird oder? Ausserdem hast du dir den Beruf auch bestimmt nicht selber
ausgesucht...du wurdest dazu gezwungen das zu machen...

Das sind echt die besten machen nen Job von dem jeder weiss wie da
Anfangs die Zeiten aussehen und zieht dann über Leute her die völlig
zurecht der Meinung sind das Leben aus mehr als nur Arbeit besteht.
Und wegen dem Geld musst auch nicht so dramatisieren den davon
verdienst du, wenn du einigermassen fähig bist in den nächsten Jahren
dann genug.
(Wobei ich persöhnlich der Meinung bin man sollte nicht aus finanziellen
Gründen Arzt werden...da passt Zahnarzt schon besser)
 

LocoLupo

Vollkommener Meister
24. März 2003
522
Wirken tun nur die Sprüche vielleicht nicht grad viel, aber von der Arbeit abhalten tun sie auch nicht.
:lol: Ausserdem lebt es uns die moderne Marktwirtschaft mit all ihren ausgefeilten Werbetechnikmassnahmen sehr gut vor wie wirkungsvoll die selbsthypnotischen Effekte eines einfachen Reims, welcher sich meist übertrieben positiv auf ein Produkt oder eine Sache richtet, sein kann.
Es gibt schliesslich Länder, und das ist nicht nur im Kommunismus so, wo in grösseren Betrieben die gesamte Belegschaft eine Firmenhymne singen muss um sich für den Arbeitstag richtig zu motivieren und ein Gemeinschaftsgefühl zu erzeugen. Ich denke im asiatischen Raum ist diese Praxis doch weiter verbreitet. :roll:

Mein Erzeuger hat vor vielen Jahren als Programmierer in einer grösseren Firma gearbeitet. Es waren die späten 70er und damals waren motivationssteigernde Mitarbeiterversuche ganz neu und modern.
Auf alle Fälle hat man geglaubt das Musik von Endlosband die ultimative Lösung ist und so hat man in jedem Arbeitszimmer einen Lautsprecher montiert und das gesamte Bürogebäude damit beschallt, ungeachtet der verschiedenen Musikgeschmäcker und die Auswirkungen dieser unbedachten Nötigungen. :?
Schon krass... dieser Versuch ging wohl in die Hose - denn keine 5 Jahre später war der Hype vorüber und niemand dachta mehr daran seine Mitarbeiter einer Zwangsbeschallung auszusetzen.
Würd mich interessieren warum.

Achja....und nicht vergessen: Arbeit macht FREI!! :twisted: :twisted: :twisted:
 

Woppadaq

Großmeister-Architekt
2. August 2003
1.228
Lyle schrieb:
Es gibt dabei eine Sache die mich wundert. Warum sind sich hier eigentlich (fast) alle so sicher, dass die ganzen Motivationssprüche nicht wirken? Selbst wenn man sich über sie lustig macht oder sie bewusst ignoriert, wäre ich vorsichtig ihnen auch eine unterbewusste Wirkung abzusprechen.

Natürlich wirken sie.

Aber irgendwann kommt der Punkt, wo das Ganze nicht mehr motivierend, sondern nur noch nervend ist, weil es dich unter Druck setzt, motiviert sein zu MÜSSEN. Manche arrangieren sich damit, manche flüchten dann - und empfinden die Nicht-Motivation in ganz normalen Betrieben plötzlich unglaublich motivierend.
 

Zottelfritz

Geheimer Meister
27. November 2002
430
InvisibleKid schrieb:
Wenn ich sowas schon höre

Zottelfritz schrieb:
Wirklich kaum übertrieben. 12 Stunden-Tag war bei uns Azubis normal. (klar ist das illegal, aber wer fragt danach) Ein Wunder wenn man mal früher nach hause durfte. Mittagspause? Ha! kurz n Döner von nebenan am Arbeitsplatz reinwürgen und weiter gehts, Zeit ist Geld.

könnt ich ohne Ende
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Bitte schön, es schreibt Dir ja keiner vor solche Ausbeutereien so scheisse zu finden wie ich. Wegen mir kannst du gerne den ganzen tag
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oder arbeiten oder dir an der nase kratzen, das ist mir schnuppe, ich bin numal der Auffassung dass niemand sein Leben einer Firma verschreiben sollte. Ich sage ja nicht, "leute, schmeisst alle euren Job und werdet arbeitslos", sondern "Lasst euch nicht ausbeuten und demütigen". Ist eine solche Meinung jetzt schon verpönt? Erschreckend. :roll:

Winston_Smith schrieb:
Zottel: Als Mediengestalter arbeitest Du entweder in der Werbung oder ähnlichem. Sorry, aber KEINE Agentur (oder zumindest kreative Druckerreien) der Welt hat festgelegte Arbeitszeiten! (habe es selber erlebt. wußte es aber vorher)

Herzlichen Glückwunsch.
Und, wie gefällts dir so?
Wenn Leute viel arbeiten und Spass daran haben oder zumindest nicht scheisse behandelt werden habe ich davor Respekt. Wenn Leute aber andere dazu nötigen oder sie dafür nicht entsprechend entlohnen dann finde ich das numal beklagenswert. Ich habe auch schon Betrieben gearbeitet wo das viele arbeiten freiwillig geschah und einen Sinn ergab. Ich spreche hier von AUSBEUTUNG.

Mir kanns mittlerweile egal sein, die Werbebranche soll ohne mich den bach runtergehen, habe mich längst davon verabschiedet.


Winston_Smith schrieb:
Viele Menschen können sich beklagen. DU aber nicht. So ist es halt.

:?: Oh, bin ich hier bei einer höheren Instanz gelandet die bestimmt worüber ich mich beklagen kann und worüber nicht? Interessant, euer Ehren.
 

BlackCoffee2

Geselle
21. Juni 2002
39
Ich kenne solchen Leistungsdruck. Ich wurde vom Arbeitsamt dazu genötig bei H&M einen 3-Monats Job anzunehmen (das zum Thema was Mediengestalter nach einer sehr erfolgreicher Prüfung machen). Einen Monat vor auslaufen des Vertrages wurde mir direkt ins Gesicht gesagt das ich zu langsam, zu unprofitabel sei und noch schneller werden soll. Eine Woche bevor mein Vertrag auslief wurde mir gesagt das aufgrund meiner Unprofitabilität mein Vertrag nicht verlängert werde. Die Meinung bezüglich der Geschwindigkeit wurde nur von sehr wenigen (3 von 40) Mitarbeitern geteilt. Ich selber muß sagen das ich mich echt schnell eingearbeitet habe, richtig geklotz und genauso schnell war wie die schon fest Angestellten... Interessant war zu hören als mich eine Führungskraft in der Kantine darauf ansprach das es niemals darum ging meinen Vertrag zu verlängern.
Hallo? Wo befinden wir uns?
 

Zottelfritz

Geheimer Meister
27. November 2002
430
BlackCoffee2 schrieb:
Hallo? Wo befinden wir uns?

In den Fängen der knallharten Leistungsgesellschaft... Traurig ist das, aber das System ist darauf gebaut. Es müsste ein anderes her um solche Entwicklungen umzukehren.

Naja, einige scheinen sich in dieser kranken Gesellschaft ja wohl zu fühlen, zumindest scheint es so wenn man sich einige Beiträge hier in diesem Thread ansieht. Ich muss spontan an "Brave New World" denken... Dort ist ja auch allgemeine Zufriedenheit trotz absoluter Unfreiheit angesagt. Wie heisst es so schön?

"Ich bin froh ein Epsilon zu sein". 8O
 

Eskapismus

Großmeister-Architekt
19. Juli 2002
1.212
Zottelfritz schrieb:
Mir kanns mittlerweile egal sein, die Werbebranche soll ohne mich den bach runtergehen, habe mich längst davon verabschiedet.

Ich hab da schnell ne OT Frage: Wie kommst du darauf, dass die Werbebranche den Bach runter geht? Ich hab immer das Gefühl die Werber seien die einzigen die aus allem noch Profit rausholen können aber ich lasse mich gerne eines besseren belehren.
 

Zottelfritz

Geheimer Meister
27. November 2002
430
Ja, sicher, den ganz großen in der branche wirds nicht schlecht gehen. ich hab aber einige kleine Firmen den bach runtergehen sehen. Ist nunmal so, dass wenns Geld knapp wird, viele Konzerne an der Werbung sparen. Keine ahnung ob dasn allgemeiner Trend ist, aber meine Erfahrung spricht dafür. IMHO kann man auch an der Art der Werbung ablesen wie es in der Werbebranche mit Geldern bestellt ist. Je aggressiver und sexueller die Werbung ist, desto schlechter gehts der Branche. Ist aber bloß sone Theorie von mir, ohne Garantie. :wink:
 

Platibyte

Großmeister
20. Dezember 2003
74
@blackcoffee2

nimms dir nicht zuherzen. es lag bestimmt nicht an dir, doch die arbeitgeber mussten ja einen grund angeben. meist sind es persönliche differenzen wenn man probleme mit dem chef wegen der arbeitsgeschwindigkeit bekommt.

ich wurde auch aus einer festanstellung rausgeschmissen. mein chef meinte weil ich zu langsam sei, der abteilungsleiter sagte es sei aus wirtschaftlichen gründen und meine berufskollegen verstanden die welt nicht mehr.
mittlerweile kenne ich aber den grund:
mir wurde gekundigt damit sie mir den 5jahresbonus nicht ausbezahlen mussten :roll: na egal, jetzt arbeite ich temporär und seh ein paar andere berufe und ein paar andere firmen. bis jetzt hinterliess ich jedesmal einen guten eindruck und das zählt ja auch viel wenn man sich dann wieder nach ner festanstellung umschaut. denn du kennst dann das geschäft in dem du dich bewirbst und was genau so vorteilhaft sein kann: sie kennen dich!
 

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