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Mindestlohn - Fluch oder Segen?

antimagnet

Ritter Kadosch
10. April 2002
5.881
AW: Mindestlohn - Fluch oder Segen?

es geht ja nicht um die anzahl der hanseln, sondern um deren anteil am gesamtbesitz (d.h. je weniger hanseln, umso ungerechter, ceteris paribus natürlich). und es geht auch bei den steuern um den anteil, nicht um die absolute zahl. meine netto/brutto-quote beträgt 75% (also 25% abgaben an den staat). ich behaupte mal, dass die von ackermann & co gar nicht so weit davon entfernt ist. das einkommen allerdings schon.
 

Kleiner070879

Geheimer Meister
23. Juli 2010
146
AW: Mindestlohn - Fluch oder Segen?

Natürlich ist ein Ackermann das Paradefeindbild. Es gibt schliesslich auch viele Hunderttausende, die eine solche Karrierelaufbahn anstreben, denen dient er doch sogar als Vorbild.
Ein Bankmanager leistet für das Allgemeinwohl nichts, nur für seinen eigenen Beutel. Der Bauer hingegen versorgt ein ganzes Dorf mit seinen Erzeugnissen. Matürlich kann ein Bauer niemals das verdienen was ein Spitzenverdiener hat, das Brot würde ja dann wieder wie zu Inflationszeiten kosten. Es gibt also eine legitimierte Untergrenze (die leider nicht fest definiert wird), auf der anderen Seite gibt es aber keine Einkommensgrenzen nach oben.....welches Argument gillt hierfür?
Wieso kann man geringes Einkommen immer irgendwie rechtfertigen während Prominente, Profisportler, Manager und Co. durchschnittliche Jahreseinkommen in einer Höhe haben, die heutzutage für einen Normalverdiener im ganzen Leben niemals zu erwirtschaften sind?

Das mindeste was man in diesem System jetzt noch tun kann, ist die einführung eines Mindestlohnes. 10 € die Std. MUSS für jeden der auf Privatleben,Selbstentfaltung und im schlimmsten Fall auch auf eine eigene Familie verzichten muss einfach möglich sein.
 

Malakim

Insubordinate
31. August 2004
14.013
AW: Mindestlohn - Fluch oder Segen?

Ein Bankmanager leistet für das Allgemeinwohl nichts, nur für seinen eigenen Beutel. Der Bauer hingegen versorgt ein ganzes Dorf mit seinen Erzeugnissen.

Die Deutsche Bank hat mehr Angestellte als ein Bauer versorgen kann. Die verdienen alle Ihren Lebensunterhalt damit.


Es ist wohl mehr als nur ein wenig kurz gedacht was Du da vom Stapel gelassen hast, denn auf den Schultern der Deutschen Bank lasten so einige Dinge die wohl für das Allgemeinwohl mehr als nur ein wenig wichtig sind.
 

Kleiner070879

Geheimer Meister
23. Juli 2010
146
AW: Mindestlohn - Fluch oder Segen?

Die Banken machen doch nichts weiter als den Bürger von Krediten abhängig zu machen. In der Wirtschaft heisst es immer: Mehr kredite für Expansion. Ohne Kredite oder Subventionen kann sich kaum mehr ein Grossunternehmen finanzieren. Privat sind noch nie so viele Haushalte verschuldet gewesen wie heutzutage, ich weiss nicht wie du das siehst, ich sehe allerdings nichts positives im Kreditwesen.
Wir sprechen weltweit von Billionen an Bürgschaften die von Regierungen abgesichert werden müssen....stell sich mal einer vor man müsste plötzlich die Versprechen einhalten und alle ausbezahlen.....
Der Bauer ist definitiv wichtiger in unserer Gesellschaft....Geld kann man halt nicht essen.
Die Welt dreht sich für uns Menschen auch dann noch weiter wenn die Banken verschwinden....schwierig wirds erst wenn die Bauern weg sind.

Mit dem Bauern jetzt nicht so Eng sehen, der dient nur als Beispiel ärmerer Schichten.
 

Malakim

Insubordinate
31. August 2004
14.013
AW: Mindestlohn - Fluch oder Segen?

Ich habe mich nicht dazu aufgespielt hier den einen Beruf über den anderen zu stellen, ich sagte nur das es zu kurz gedacht ist was Du geschrieben hast. Was Du weiterhin geschrieben hast bestätigt das eigentlich auch nur.
 

Sueder

Ritter vom Schwert
18. Mai 2010
2.175
AW: Mindestlohn - Fluch oder Segen?

Nebenbei verdienen auch manche Bauern nicht schlecht bzw. haben ein nicht grade kleines Privatvermögen.
 

DaMan

Ritter-Kommandeur des Tempels
30. Januar 2009
4.517
AW: Mindestlohn - Fluch oder Segen?

Ein Bankmanager leistet für das Allgemeinwohl nichts, nur für seinen eigenen Beutel. Der Bauer hingegen versorgt ein ganzes Dorf mit seinen Erzeugnissen. Matürlich kann ein Bauer niemals das verdienen was ein Spitzenverdiener hat, das Brot würde ja dann wieder wie zu Inflationszeiten kosten.
Ackermann sichert über 80.000 Arbeitsplätze, da braucht man aber einen großen Bauernhof für. Und woher bekommt der Bauer sein Geld für Saatgut und nen neuen Mähdrescher? Richtig, von der Bank. Ohne Banken sähe die Wirtschaft aber sehr alt aus. Wenn die Leute hingegen nen Kredit aufnehmen (und nicht bezahlen können), weil sie unbedingt ne neue Playstation und iPhone haben müssen, hält sich mein Mitleid eher in Grenzen.
Es gibt also eine legitimierte Untergrenze (die leider nicht fest definiert wird), auf der anderen Seite gibt es aber keine Einkommensgrenzen nach oben.....welches Argument gillt hierfür?
Wieso kann man geringes Einkommen immer irgendwie rechtfertigen während Prominente, Profisportler, Manager und Co. durchschnittliche Jahreseinkommen in einer Höhe haben, die heutzutage für einen Normalverdiener im ganzen Leben niemals zu erwirtschaften sind?
Weil jemand er Meinung ist, sie seien das Geld wert. Bei "Promis" und Sportlern kann ich das auch nicht nachvollziehen.
Das Argument ist: Es geht dich nix an, was andere Leute verdienen. Das ist kurz, einfach und die einzige nötige Legitimation.
Das mindeste was man in diesem System jetzt noch tun kann, ist die einführung eines Mindestlohnes. 10 € die Std. MUSS für jeden der auf Privatleben,Selbstentfaltung und im schlimmsten Fall auch auf eine eigene Familie verzichten muss einfach möglich sein.
Ich hab nichts gegen Mindestlohn, bedenke aber er wird einige negative Effekte haben. Er wird Arbeitsplätze kosten und die Preise für Dienstleistungen werden steigen. Darüber will ich dann aber kein Gejammer hören.
 

Kleiner070879

Geheimer Meister
23. Juli 2010
146
AW: Mindestlohn - Fluch oder Segen?

Die Preise können nicht nur steigen sondern sie werden es definitiv. Defakto mehr Steuereinnahmen.
Was die 80.000 Arbeitsplätze anbelangt ist ein anderes Thema.
Warum muss denn der Bauer einen Kredit aufnehmen? Aufgrund des Preisverfalls auf dem Welt- und Binnenmarkt. Dieser Preisverfall wird durch immer niedriger werdende Löhne angetrieben ( oder durch die Verlegung eines Betriebs ins Ausland). Importware ist von diesem Dilemma noch viel Intensiver betroffen, was die Menschen in manch 3. Welt Ländern an Produkten verdienen die wir hier konsumieren hat mit Menschlichkeit nichts mehr zu tun. Kinder- und Sklavenarbeit ist in erster Linie ein Produkt des Kapitalismus.
Kredite wünscht sich normalerweise niemand, doch wird uns ein Kredit immer Geschmackvoller gemacht und sogar als Lebenswichtiger Bestandteil der Wirtschaft aufgetischt....im privaten bereich ist ein Ratenkredit etwas ganz normal alltägliches geworden, das ist dramatisch.
 

penta

Vollkommener Meister
24. Februar 2003
535
AW: Mindestlohn - Fluch oder Segen?

Ich denk hier will niemand den ackermann als universalsündenbock hinstellen, zumal er sein einkommen sowieso in der schweiz versteuert, aber 80 000 Arbeitsplätze weltweit und nur wenige in Deutschland , 75% des hauptgeschäfts werden im ausland abgewickelt und versteuert mit dem Namen "deutsche Bank" ??? sehr fragwürdiger nutzen für die Allgemeinheit . Da ist jede Sparkasse und Volksbank 100x nützlicher für die gesellschfaft . Aber das ist nicht der punkt .
Die wirtschaft hat doch sicher auch was vom mindestlohn , und wenn man grundversorgung Preislich deckelt bringt der mindestlohn auch neue Arbeitsplätze . wenn man zB in der Kaufmännischen ausbildung oder Betriebswirtschaftlichen studium endlich mal nachhaltigkeit lehren würde , könnte man auch massvoll mit dem gewinnen umgehen. es ist also nicht nur das Problem von Ackermann und consorten sondern ein grundsätzliches gesellschaftsproblem .
 

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.828
AW: Mindestlohn - Fluch oder Segen?

Du möchtest auch noch Preisobergrenzen? Darf man fragen, was genau Dir zu teuer ist?
 

penta

Vollkommener Meister
24. Februar 2003
535
AW: Mindestlohn - Fluch oder Segen?

Grundversorgung , also energie,zB Grundnahrungsmittel (Kein Bier oder sonstiges) , wasser und Miete denn nur so kann man verhindern das ein etwaiger mindestlohn die begierde weckt gleich wieder abzuzocken
 

Grubi

Moderator
Teammitglied
1. Juni 2008
6.686
AW: Mindestlohn - Fluch oder Segen?

Maximalpreise !
Das wird nicht unproblematisch...
Die einen wollen max. Preisgrenzen und die Bauern wissen nicht was sie dem Vieh zu fressen geben sollen um überleben zu können...
Max Preise könnten dazu führen dass am falschen Ende gespart werden muss *denk*
Ein Dilemma.

Gruss Grubi
 

antimagnet

Ritter Kadosch
10. April 2002
5.881
AW: Mindestlohn - Fluch oder Segen?

meine befürchtung ist ja, dass preisgrenzen - sei es nun eine mindestgrenze wie beim lohn oder eine maximalgrenze wie bei der miete - eine ungünstige "magnetwirkung" auf die preise diesseits der grenzen haben; sprich: löhne, die nah über dem mindestlohn sind, gehen auf mindestniveau runter, und mieten, die knapp unter dem maximalwert sind, steigen aufs maximalniveau - und somit mehr leuten geschadet als geholfen wird...
 

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.828
AW: Mindestlohn - Fluch oder Segen?

Das Problem sehe ich eher nicht. Welcher Mechnismus soll dahinterstecken?
 

antimagnet

Ritter Kadosch
10. April 2002
5.881
AW: Mindestlohn - Fluch oder Segen?

psychologie, die vorstellung vom fairen preis. warum 12,50€/h bezahlen, wenn 10€/h offiziell als fair gehandelt wird?
 

antimagnet

Ritter Kadosch
10. April 2002
5.881
AW: Mindestlohn - Fluch oder Segen?

ja, aber meist unter großer unsicherheit über angebot und nachfrage. da braucht man einen anhaltspunkt, und ein mindest- bzw. maximalgebot wäre einer.
 

resolver

Geselle
5. Oktober 2010
14
AW: Mindestlohn - Fluch oder Segen?

Mindestlohn ist ein Fluch. Und zwar für die, die eh schon zuviel haben.
 

penta

Vollkommener Meister
24. Februar 2003
535
AW: Mindestlohn - Fluch oder Segen?

Der mindestlohn ist mehr als überfällig , er ist ein adäquates instrument die derzeitigen verwerfung in der gewinnverteilung etwas zu glätten , weiterhin sollte man mal weniger danach beurteilen was die maximalverdiener dadurch weniger haben und aufhören zu meinen wir müssen mit allem und jedem wettbewerbsfähig sein . wenn jetzt irgendeiner auf die idee kommt das wir brot und brötchen in hinterfinsterkakebusch für nur 0,1 cent backen können und diese mit dem A380 zu uns nach deutschland fliegen und auf grund der masse diese für 15 cent verscheuern werden deswegen die bäcker nicht sterben . aber wir sollten gerade bei solchen sachen darauf achten wo sie herkommen und wenn die leute mit dem mindestlohn endlich mal gesgt bekommen würden das wenn sie das geld im regionalen Kreislauf lassen auch der mittelstand davon leben kann und das wiederum alles andere belebt wäre mal schon viel getan.
Aber man tut sich schwer diesen neoliberalen demagogen endlich mal zu widersprechen,dieses system ist der sozialen marktwirtschaft so fern wie seit 60 jahren nicht mehr . also einen schritt nach vorn mindestlohn jetzt , wirtschafts und finanzuntericht ab der 7.klasse , Überarbeitung der neoliberalen Marktdoktrin und hin zu einer gesellschaft die sich am gemeinwesen orientiert. Strikte trennung von politik und wirtschaft , also wer politik macht hat in der wirtschft keine posten zu haben.
Man muss es den leuten nur ordentlich erklären .
 

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