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"Mini-Nukes"-Pläne erstmal gestoppt

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Ritter Rosenkreuzer
15. April 2002
2.739
Die US-Regierung muss ihre Pläne vorerst auf Eis legen, eine neue Generation von Atomwaffen zu entwickeln. Der zuständige Ausschuss des US-Kongresses verweigerte der Administration das Geld für so genannte "bunkerbrechende Bomben". Auch für "Mini-Nukes" gibt es kein Geld.
US-Kongress stoppt Bushs "Mini-Nukes"-Pläne
Vernünftig. Hoffentlich schlägt der Senat die gleichen Töne an.

Eine Mini-Nuke von nur einer Kilotonne, gezündet in zehn Metern Tiefe, würde Berechnungen zufolge noch immer einen Krater von der Größe eines Fußballfeldes reißen und eine Fontäne von 40.000 Kubikmetern verstrahlter Erde nach oben schleudern. Ein Gebiet von 30 Quadratkilometern wäre der Studie zufolge augenblicklich radioaktiv verseucht. Innerhalb eines Umkreises von 700 Metern würde jeder Mensch sofort sterben.
Ihre Herstellung wäre übrigens nach geltendem US-Recht Gesetzesbruch (gewesen):
Dabei hatte die US-Regierung genau diese Grenze erst 1994 nachdrücklich betont, indem sie mit dem "Spratt-Furse-Gesetz" dem Militär untersagte, Atomwaffen mit einer Sprengkraft von weniger als fünf Kilotonnen TNT herzustellen.
Nun fällt ihr Einsatz jedoch unter der neuen Sicherheitsdokrin.
 

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Ritter Rosenkreuzer
15. April 2002
2.739
Sicherheitsdoktrin

Ups, Rechtschreibfehler - [Doktrin]

Seit jedoch mit Präsident George W. Bush und Verteidigungsminister Donald Rumsfeld zwei Falken an der Spitze der USA stehen, hat sich die Nuklearpolitik der letzten verbliebenen Großmacht radikal verändert. Mittlerweile zählt der Einsatz von Mini-Nukes sogar zur offiziellen Sicherheitsdoktrin der Vereinigten Staaten. Experten und Kritiker warnen seither vor einem internationalen Rüstungswettlauf.
aus obigen SpiegelOnline-Artikel

Atom-Bomben im Feld-Gepäck
 

Fantom

Erhabener auserwählter Ritter
9. August 2002
1.197
Re: Sicherheitsdoktrin

Seit jedoch mit Präsident George W. Bush und Verteidigungsminister Donald Rumsfeld zwei Falken an der Spitze der USA stehen, hat sich die Nuklearpolitik der letzten verbliebenen Großmacht radikal verändert. Mittlerweile zählt der Einsatz von Mini-Nukes sogar zur offiziellen Sicherheitsdoktrin der Vereinigten Staaten. Experten und Kritiker warnen seither vor einem internationalen Rüstungswettlauf.

wenn das die doktrin der regierung ist, dann ist das ja schön für sie - es nützt der regierung aber herzlich wenig eine solche doktrin zu erlassen, wenn das parlament diese pläne ablehnt.
 

Winston_Smith

Groß-Pontifex
15. März 2003
2.804
So, um erstmal eine Diskussionsgrundlage zu schaffen:

http://www.das-parlament.de/2002/48/Beilage/006.html

Meiner Meinung nach die beste Beschreibung der NSS.

Anmerkung:
Erstaunlich ist doch, daß hier schon 2002 die Pläne für den Nahen/Mittleren zu lesen sind. Augenscheinlich haben aber viele Journalisten/Politiker/Bürger diese NSS nicht gelesen, was die Überraschung zu Beginn des IRAK-KRIEGES beweist...

WS
 

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Ritter Rosenkreuzer
15. April 2002
2.739
Winston_Smith schrieb:
So, um erstmal eine Diskussionsgrundlage zu schaffen:

http://www.das-parlament.de/2002/48/Beilage/006.html

Meiner Meinung nach die beste Beschreibung der NSS.
Augenbrauen hoch, die Quelle ist interessant.

(aus dem Artikel)
Die NSS verfolgt eine Mischung aus Multilateralismus, Ad-hoc-Koalition und Unilateralismus. Explizit bekennen sich die USA zu Institutionen der kollektiven Sicherheit (UNO, OAS) und kollektiver Verteidigung (NATO). Zusätzlich sollen aber coalitions of the willing gebildet werden, um spezifischen Bedrohungen schnell begegnen zu können. Doch in einem wird die Sicherheitsstrategie ebenso deutlich: "Wenn es unsere Interessen und einzigartige Verantwortung erfordern, sind wir bereit, alleine zu handeln." Dies bedeutet keinesfalls das Ende eines amerikanischen Engagements in der UNO, aber einen gehörigen Druck auf die Weltorganisation.


Bislang kennt das Völkerrecht nur eine Möglichkeit der Durchbrechung des Prinzips der Souveränität: Der Sicherheitsrat der VN kann Maßnahmen gegen einen Staat (oder mehrere) treffen, die dessen Souveränität verletzen, wenn er zuvor gemäß Abschnitt 7 der Charter festgestellt hat, dass Handlungen dieses Staates eine Gefährdung des internationalen Friedens darstellen, und wenn erkennbar ist, dass diese Souveränitätseinbußen notwendig sind, um dieser Gefährdung Herr zu werden. Die Herausforderung der Politik der Bush-Administration liegt heute darin, dass sie diese enge Einschränkung in Frage stellt.

Winston_Smith schrieb:
Anmerkung:
Erstaunlich ist doch, daß hier schon 2002 die Pläne für den Nahen/Mittleren zu lesen sind. Augenscheinlich haben aber viele Journalisten/Politiker/Bürger diese NSS nicht gelesen, was die Überraschung zu Beginn des IRAK-KRIEGES beweist...

WS
Auf die Pläne des PNAC wurde man auch relativ spät aufmerksam, zumindest öffentlich.
 

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