TheFreeman
Geheimer Meister
- 20. Juni 2003
- 424
Da dieser Teil des Forums doch etwas vernachlässigt wird tische ich heute mal etwas auf, dass zwar nicht grade neu, dafür aber sehr interessant ist...
Mokele-Mbembe
Im dichten, dunklen Dschungelwald und den Wasserläufen des Kongobeckens lebt neben dem heimlichen Leoparden und den aggressiven Flusspferden ein unbekanntes, geheimnisumwittertes und weitaus gefährlicheres Wesen. Der ansässige Pygmäenstamm der Bangombe fürchtet dieses aggressive Monster und mehr als einmal wurden die Fischer des Stammes in ihren leichten Kanus angegriffen. Sein Ruf unter den Pygmäen ist legendär und für die Kryptozoologie ist sein Name neben Nessie und dem Yeti einer der mysteriösesten und zugleich umstrittensten überhaupt - Mokele-Mbembe, der "den Lauf des Flusses stoppt".
Der Pygmäenstamm der Bangombe lebt rund um den kongolesischen See Tele und eine der Hauptnahrungsquellen des Stammes stellt die Fischerei im See sowie in dessen Zu- und Abflüssen dar. Die Anwesenheit des etwa elefantengroßen und äußerst aggressiven Mokele-Mbembe, das sich nicht nur in den Dschungelwäldern sondern auch im See aufhält, ist für die Pygmäen seit mehreren Generationen ein Problem und so verwundert es nicht, dass es regelmäßig zu lebensgefährlichen Zusammenstößen kommt, zumal auch da das Tier sein Territorium erbittert verteidigt. Nur einmal ist eine solche Begegnung nach den Erzählungen der Bangombe für das Wesen selbst tödlich ausgegangen. Am nördlichen Ende des Sees befinden sich unübersichtliche Wasserläufe, die in Sumpfland beziehungsweise in Dschungel übergehen. Diese Verbindung nutzt Mokele-Mbembe regelmäßig als Zugang zum See und vertreibt hier den Pygmäen, die an diesem Ende des Sees fischen, ihre Beute. So beschloss man diese Schneise zu blockieren, doch man unterschätzte wohl die schiere körperliche Kraft der gewaltigen Tiere, denn zwei von ihnen durchbrachen ohne größere Mühen die Barriere. Als letzten Ausweg, auch um ihr eigenes Leben zu retten, töteten die Bangombe eines der Tiere mit ihren Speeren, woraufhin sich das andere rasch zurückzog. Die Fischer zerlegten das Fleisch und brachten ihre reiche Siegesbeute zurück in ihr Dorf, bedeuteten diese Unmengen von frischem Fleisch doch eine sichere Nahrung über einige Wochen hinweg. Ein großes Siegesfest wurde abgehalten und ein Teil des Fleisches gleich als Festbraten gegessen. Doch die Freude währte nicht lange - alle die vom Fleisch des Tieres aßen wurden krank und starben kurz darauf. Dieser Vorfall ereignete sich um das Jahr 1959 herum. Ist Mokele-Mbembe nur ein Mythos, eine dämonische Entität der Pygmäen?
Im Jahr 1776 fand einer der ersten weißen Kolonialisten, der Franzose Abbe Proyart, Spuren dieses Wesens. Missionare, die versuchten ihren Glauben den wilden, unzivilisierten Einheimischen aufzudrängen, berichteten seit Jahren von Spuren, großen Fußabdrücke mit Klauen an den Zehen. In einer afrikanischen Höhle wurde die primitive Felszeichnung einer vierbeinigen, langhalsigen Kreatur entdeckt und auf einem der acht Stadttore von Babylon, dem prunkvollen Ishtar-Tor, findet sich das Relief eines ebensolchen Wesens.
Der deutsche Freiherr von Stein zu Lausitz war der erste Ausländer, der gezielt Berichte über Mokele-Mbembe auf einer Expedition im Jahr 1913 im Flussgebiet des Likoula-aux-Herbes sammelte. Die Einheimischen zeigten ihm sogar einen Pfad, den das Tier durch den Dschungel gezogen hatte um an seine Lieblingsnahrung zu kommen. Erst in den Jahren von 1920 bis 1935 gibt es dann wieder mehrere Sichtungen verschiedener Augenzeugen, die eine Kreatur mit langem, schlangenähnlichem Hals, stämmigen Beinen und einem wahrhaft massigen Körper gesehen haben wollten. 1954 sah ein englischer Tourist im Bangweulu-See einen langen Hals mit schlangenähnlichem Kopf aus dem Wasser ragen, und in den sechziger Jahren sah der Großwildjäger Nicolas Mondongo nahe des Likoula-aux-Herbes-Flußes ein großes Tier, dessen Beschreibung genau auf Mokele-Mbembe zutrifft, das nicht weit entfernt von seiner Position aus dem Wasser an Land kam. Von Oktober bis Dezember 1980 wurden vom deutschen Ehepaar Herman und Kia Regusters Lautäußerungen und mehrere mysteriöse Wasserbewegungen, verursacht durch ein großes Tier, wahrgenommen. Es gelang ihnen sogar Audioaufnahmen der Geräusche zu machen und auch einen langen Hals im Wasser zu beobachten. Im selben Jahr und teilweise nochmals ein Jahr darauf führten die Naturwissenschaftler und Kryptozoologen Roy P. Mackal, James Powell, Richard Greenwell und Justin Wilkinson zwei Expeditionen in den Kongo, um die bis zu zweihundert Jahre zurückreichenden Berichte über Mokele-Mbembe zu verifizieren. Sie sammelten Augenzeugenberichte, Legenden und Mythen um das sagenhafte Wesen und kamen zu dem Ergebnis, dass sich auffallend viele der Beschreibungen glichen. Die zweite Expediton, zu deren Teilnehmern nur noch Greenwell und Wilkinson gehörten, konnte als weitere Indizien die Spuren eines Mokele-Mbembe aufweisen. Zu dem Experten und überzeugtesten Anhänger von Mokele-Mbembe wurde der kongolesische Biologe und Begleiter von Roy P. Mackal auf dessen zweiter Expedition, Marcellin Agnagna. 1983 unternahm dieser eine eigene Erkundungsfahrt und tatsächlich sollte ihm offenbar mehr Glück vergönnt sein. Im Tele-See konnten er und einige andere Mokele-Mbembe mehrere Minuten lang beobachten - Beweise wie Filmaufnahmen konnte er jedoch aufgrund einer angeblichen Fehleinstellung seiner Videokamera auch nicht aufweisen. Die Fußspuren die er fand, verblassen neben der versäumten Chance einer Videoaufzeichnung regelrecht und die Tatsache, dass er seine Geschichte in Laufe der Zeit mehrere Male änderte, lässt Zweifel an seiner Glaubwürdigkeit aufkommen. Die britische "Operation Kongo", die voller Hoffnungen und hochgesteckter Ziele im Januar 1986 begann, endete im Juni zwar nicht mit irgendwelchen Beweisen oder Sichtungen von Mokele-Mbembe, dafür aber mit dem Nachweis von Krokodilen, Pythons und Schildkröten im Tele.
Die Sensationsmeldung kam im September 1992, als es einem japanischen Forscherteam um Tatsuo Watanabe vom Flugzeug aus gelang, ein unbekanntes, schwimmendes Tier im See zu filmen. Die tatsächlich auswertbaren Aufnahmen des qualitativ schlechten Videos beschränken sich jedoch lediglich auf fünfzehn Sekunden. Sie zeigen eine langhalsige Kreatur, die den See durchquert und nach Meinung der Japaner als Mokele-Mbembe zu identifizieren ist. Um was genau es sich hier handelt konnte nicht genau festgestellt werden, die Vermutungen schließen aber einen großen schwimmenden Python nicht aus...
Aber wie wird denn Mokele-Mbembe nun eigentlich genau beschrieben? Die Afrikaner ziehen als Größenvergleich das Nilpferd beziehungsweise den Elefanten zu Hilfe.
Zwischen diesen beiden rezenten Tierarten soll die mögliche Größenspanne des massigen Tieres liegen (wobei aber auch Berichte über noch größere Tiere existieren), vier stämmige Extremitäten, deren Abdrücke denen von Nilpferden ähneln und deren Zehen drei Klauen aufweisen. Markantestes Merkmal dürften jedoch der lange, flexible Hals mit etwa dreißig Zentimetern im Durchmesser und der kleine Kopf, der bei männlichen Exemplaren ein Horn oder einen hornähnlichen Fortsatz aufweisen soll (wie dies zum Beispiel auch bei einigen rezenten Reptilien der Fall ist) sowie der lange Schwanz sein. Die Hautfarbe variiert von bräunlich-grau bis zu rötlich-braun. Da ein einzelnes Tier über kurz oder lang sterben würde, muss man zwingend von einer überlebensfähigen Population dieser Tiere ausgehen. Die Legenden und Berichte von Wesen, die genau wie Mokele-Mbembe beschrieben werden, sind zudem nicht nur auf den Kongo beschränkt. Auch aus Gabun und Kamerun gibt es ähnliche Belege für die Existenz der gleichen oder einer ähnlichen Spezies, die hier je nach Region Le'kela-bembe, Mbulu-em'bembe, Amali, M'kuoo-m'bemboo, N'Yamala oder M'(o)ké-n'bé genannt wird. Es stellt sich nunmehr die Frage, worum handelt es sich denn eigentlich beim Mokele-Mbembe? Einige der vorher beschriebenen Augenzeugenberichte und Legenden lassen sich durchaus auf Verwechslungen mit bekannten Tiere zurückführen. So könnte zum Beispiel die Sichtung von Marcellin Agnaga von 1983 auch auf die große afrikanische Weichschildkröte (Trionyx triunguis) zurückgehen. Verschiedene weitere rezente Tierarten wurden von Kryptozoologen und Zoologen aufgeführt, die zu einer Fehlinterpretation einiger der Sichtungen oder Spuren geführt haben könnten. Das Nilkrokodil (Crocodylus niloticus), Flußpferde (Hippopotamus amphibus) oder der westafrikanische Manatee (Trichechus senegalensis). Von einer BBC-Expedition wurde als Erklärung vorgeschlagen, die vagen Erinnerungen der Einheimischen an Nashörner in dieser Region hätten zu einer Legende wie dem Mokele-Mbembe geführt. Obwohl die Bangombe das Bild eines Nashorns als Mokele-Mbembe identifizierten (was sie im übrigen auch vorher schon mit dem Bild eines Apatosaurus taten) und diese Theorie allgemein große Aufmerksamkeit erregte, tun sich wie bei allen bisherigen Erklärungsversuchen mehr neue Fragen auf, als dass alte glaubhaft geklärt werden. Es stellt sich hier zum Beispiel die Frage, wie man ein langhalsiges, flusspferd- bis elefantengroßes Wesen, das über einen muskulösen Schwanz verfügt, mit einem Nashorn verwechseln kann...
Doch was für eine Tiergattung kommt denn überhaupt in Frage wenn man davon ausgeht, dass längst nicht alle Berichte und Indizien auf derartige Tiere zurückgehen können?
Die Beschreibungen von Mokele-Mbembe lassen als greifbarste und doch heikelste Lösung des Gesamträtsels nur einen Schluss zu – Dinosaurier! Betrachtet man die große Artenvielfalt dieser ausgestorbenen Tiere, stößt man unweigerlich auf die Infraordnung Sauropoda, den „Echsenfüßern“. Die Infraordnung Sauropoda unterteilt sich nach den taxonomischen Richtlinien in fünf Familien mit mehreren Arten.
Zu diesen Familien zählen bekannte Arten wie Cetiosaurus (Fam. Cetisauridae), Camarasaurus, Euphelopus oder Opisthocoelicaudia (Fam. Camarasauridae), Apatosaurus oder Dicraeosaurus (Fam. Diplodociden) und Alamosaurus (Fam. Titanosauridae). Die Familie Brachiosauridae wird aus dem möglichen Kandidatenkreis hier ausgeschlossen, da deren ungewöhnliche Schädelanatomie unverwechselbar ist (ein hoher Knochenbogen, der die beiden hoch und weit hinten am Kopf liegenden Nasenöffnungen voneinander trennt) und nicht auf Mokele-Mbembe zutreffen. Alle diese Sauropoden haben einige grundlegende körperliche Merkmale gemeinsam. Ein relativ kleiner Kopf sitzt auf einem extrem langen Hals, der mindestens zwölf v-förmige Halswirbel aufwies, die durch Hohlräume extrem leicht waren (so ist z. B. der Halswirbel einer im Vergleich kleinen Giraffe um einiges schwerer als der eines Sauropoden) und der am anderen Körperende sein Gegenstück in einem langen Schwanz findet. Alle Sauropoden liefen auf vier stämmigen Beinen und waren Zehengänger, so ähnlich wie die heutigen Elefanten. An Daumen und Zehen befanden sich zudem große Klauen. Vergleicht man nun anhand von Dinosaurierlexika die Beschreibungen von Mokele-Mbembe, erscheint als eine mögliche Übereinstimmung der Dicraeosaurus aus der Familie Diplodociden, da er mit 12, 6 Metern Länge und mit einer Schulterhöhe von rund 3 Metern in etwa die richtige Proportionen aufweisen kann. Zudem wurden von ihm in Ostafrika (Tansania) fossile Überreste gefunden, die darauf schließen lassen, das er insbesondere auch in den Flussniederungen heimisch war. Das gravierendste Gegenargument für diese Theorie stellt jedoch der ausgerechnet bei dieser Art zu kurze Hals dar. Aber andersherum gesehen, lässt sich anhand eines einzigen Fossils keine repräsentative Schlussfolgerung für die gesamte Spezies ziehen und ein langer Hals ist ohnehin ein sehr subjektiver Begriff. In Afrika selbst wurden auch noch andere Sauropodenfossilien zum Beispiel von Janenschia oder Barosaurus gefunden, so dass dieser paläontologisch noch immer wenig erforschte Kontinent und speziell die seit Millionen von Jahren von Dschungelwäldern beherrschte, weitgehend unzugängliche Region des Kongo sicherlich noch weitere Überraschungen für die Paläontologen und vielleicht ja auch für die Kryptozoologen bereithält...
Quelle : www.kryptozoologie-online.de
Eure Meinung ?
Mokele-Mbembe
Im dichten, dunklen Dschungelwald und den Wasserläufen des Kongobeckens lebt neben dem heimlichen Leoparden und den aggressiven Flusspferden ein unbekanntes, geheimnisumwittertes und weitaus gefährlicheres Wesen. Der ansässige Pygmäenstamm der Bangombe fürchtet dieses aggressive Monster und mehr als einmal wurden die Fischer des Stammes in ihren leichten Kanus angegriffen. Sein Ruf unter den Pygmäen ist legendär und für die Kryptozoologie ist sein Name neben Nessie und dem Yeti einer der mysteriösesten und zugleich umstrittensten überhaupt - Mokele-Mbembe, der "den Lauf des Flusses stoppt".
Der Pygmäenstamm der Bangombe lebt rund um den kongolesischen See Tele und eine der Hauptnahrungsquellen des Stammes stellt die Fischerei im See sowie in dessen Zu- und Abflüssen dar. Die Anwesenheit des etwa elefantengroßen und äußerst aggressiven Mokele-Mbembe, das sich nicht nur in den Dschungelwäldern sondern auch im See aufhält, ist für die Pygmäen seit mehreren Generationen ein Problem und so verwundert es nicht, dass es regelmäßig zu lebensgefährlichen Zusammenstößen kommt, zumal auch da das Tier sein Territorium erbittert verteidigt. Nur einmal ist eine solche Begegnung nach den Erzählungen der Bangombe für das Wesen selbst tödlich ausgegangen. Am nördlichen Ende des Sees befinden sich unübersichtliche Wasserläufe, die in Sumpfland beziehungsweise in Dschungel übergehen. Diese Verbindung nutzt Mokele-Mbembe regelmäßig als Zugang zum See und vertreibt hier den Pygmäen, die an diesem Ende des Sees fischen, ihre Beute. So beschloss man diese Schneise zu blockieren, doch man unterschätzte wohl die schiere körperliche Kraft der gewaltigen Tiere, denn zwei von ihnen durchbrachen ohne größere Mühen die Barriere. Als letzten Ausweg, auch um ihr eigenes Leben zu retten, töteten die Bangombe eines der Tiere mit ihren Speeren, woraufhin sich das andere rasch zurückzog. Die Fischer zerlegten das Fleisch und brachten ihre reiche Siegesbeute zurück in ihr Dorf, bedeuteten diese Unmengen von frischem Fleisch doch eine sichere Nahrung über einige Wochen hinweg. Ein großes Siegesfest wurde abgehalten und ein Teil des Fleisches gleich als Festbraten gegessen. Doch die Freude währte nicht lange - alle die vom Fleisch des Tieres aßen wurden krank und starben kurz darauf. Dieser Vorfall ereignete sich um das Jahr 1959 herum. Ist Mokele-Mbembe nur ein Mythos, eine dämonische Entität der Pygmäen?
Im Jahr 1776 fand einer der ersten weißen Kolonialisten, der Franzose Abbe Proyart, Spuren dieses Wesens. Missionare, die versuchten ihren Glauben den wilden, unzivilisierten Einheimischen aufzudrängen, berichteten seit Jahren von Spuren, großen Fußabdrücke mit Klauen an den Zehen. In einer afrikanischen Höhle wurde die primitive Felszeichnung einer vierbeinigen, langhalsigen Kreatur entdeckt und auf einem der acht Stadttore von Babylon, dem prunkvollen Ishtar-Tor, findet sich das Relief eines ebensolchen Wesens.
Der deutsche Freiherr von Stein zu Lausitz war der erste Ausländer, der gezielt Berichte über Mokele-Mbembe auf einer Expedition im Jahr 1913 im Flussgebiet des Likoula-aux-Herbes sammelte. Die Einheimischen zeigten ihm sogar einen Pfad, den das Tier durch den Dschungel gezogen hatte um an seine Lieblingsnahrung zu kommen. Erst in den Jahren von 1920 bis 1935 gibt es dann wieder mehrere Sichtungen verschiedener Augenzeugen, die eine Kreatur mit langem, schlangenähnlichem Hals, stämmigen Beinen und einem wahrhaft massigen Körper gesehen haben wollten. 1954 sah ein englischer Tourist im Bangweulu-See einen langen Hals mit schlangenähnlichem Kopf aus dem Wasser ragen, und in den sechziger Jahren sah der Großwildjäger Nicolas Mondongo nahe des Likoula-aux-Herbes-Flußes ein großes Tier, dessen Beschreibung genau auf Mokele-Mbembe zutrifft, das nicht weit entfernt von seiner Position aus dem Wasser an Land kam. Von Oktober bis Dezember 1980 wurden vom deutschen Ehepaar Herman und Kia Regusters Lautäußerungen und mehrere mysteriöse Wasserbewegungen, verursacht durch ein großes Tier, wahrgenommen. Es gelang ihnen sogar Audioaufnahmen der Geräusche zu machen und auch einen langen Hals im Wasser zu beobachten. Im selben Jahr und teilweise nochmals ein Jahr darauf führten die Naturwissenschaftler und Kryptozoologen Roy P. Mackal, James Powell, Richard Greenwell und Justin Wilkinson zwei Expeditionen in den Kongo, um die bis zu zweihundert Jahre zurückreichenden Berichte über Mokele-Mbembe zu verifizieren. Sie sammelten Augenzeugenberichte, Legenden und Mythen um das sagenhafte Wesen und kamen zu dem Ergebnis, dass sich auffallend viele der Beschreibungen glichen. Die zweite Expediton, zu deren Teilnehmern nur noch Greenwell und Wilkinson gehörten, konnte als weitere Indizien die Spuren eines Mokele-Mbembe aufweisen. Zu dem Experten und überzeugtesten Anhänger von Mokele-Mbembe wurde der kongolesische Biologe und Begleiter von Roy P. Mackal auf dessen zweiter Expedition, Marcellin Agnagna. 1983 unternahm dieser eine eigene Erkundungsfahrt und tatsächlich sollte ihm offenbar mehr Glück vergönnt sein. Im Tele-See konnten er und einige andere Mokele-Mbembe mehrere Minuten lang beobachten - Beweise wie Filmaufnahmen konnte er jedoch aufgrund einer angeblichen Fehleinstellung seiner Videokamera auch nicht aufweisen. Die Fußspuren die er fand, verblassen neben der versäumten Chance einer Videoaufzeichnung regelrecht und die Tatsache, dass er seine Geschichte in Laufe der Zeit mehrere Male änderte, lässt Zweifel an seiner Glaubwürdigkeit aufkommen. Die britische "Operation Kongo", die voller Hoffnungen und hochgesteckter Ziele im Januar 1986 begann, endete im Juni zwar nicht mit irgendwelchen Beweisen oder Sichtungen von Mokele-Mbembe, dafür aber mit dem Nachweis von Krokodilen, Pythons und Schildkröten im Tele.
Die Sensationsmeldung kam im September 1992, als es einem japanischen Forscherteam um Tatsuo Watanabe vom Flugzeug aus gelang, ein unbekanntes, schwimmendes Tier im See zu filmen. Die tatsächlich auswertbaren Aufnahmen des qualitativ schlechten Videos beschränken sich jedoch lediglich auf fünfzehn Sekunden. Sie zeigen eine langhalsige Kreatur, die den See durchquert und nach Meinung der Japaner als Mokele-Mbembe zu identifizieren ist. Um was genau es sich hier handelt konnte nicht genau festgestellt werden, die Vermutungen schließen aber einen großen schwimmenden Python nicht aus...
Aber wie wird denn Mokele-Mbembe nun eigentlich genau beschrieben? Die Afrikaner ziehen als Größenvergleich das Nilpferd beziehungsweise den Elefanten zu Hilfe.
Zwischen diesen beiden rezenten Tierarten soll die mögliche Größenspanne des massigen Tieres liegen (wobei aber auch Berichte über noch größere Tiere existieren), vier stämmige Extremitäten, deren Abdrücke denen von Nilpferden ähneln und deren Zehen drei Klauen aufweisen. Markantestes Merkmal dürften jedoch der lange, flexible Hals mit etwa dreißig Zentimetern im Durchmesser und der kleine Kopf, der bei männlichen Exemplaren ein Horn oder einen hornähnlichen Fortsatz aufweisen soll (wie dies zum Beispiel auch bei einigen rezenten Reptilien der Fall ist) sowie der lange Schwanz sein. Die Hautfarbe variiert von bräunlich-grau bis zu rötlich-braun. Da ein einzelnes Tier über kurz oder lang sterben würde, muss man zwingend von einer überlebensfähigen Population dieser Tiere ausgehen. Die Legenden und Berichte von Wesen, die genau wie Mokele-Mbembe beschrieben werden, sind zudem nicht nur auf den Kongo beschränkt. Auch aus Gabun und Kamerun gibt es ähnliche Belege für die Existenz der gleichen oder einer ähnlichen Spezies, die hier je nach Region Le'kela-bembe, Mbulu-em'bembe, Amali, M'kuoo-m'bemboo, N'Yamala oder M'(o)ké-n'bé genannt wird. Es stellt sich nunmehr die Frage, worum handelt es sich denn eigentlich beim Mokele-Mbembe? Einige der vorher beschriebenen Augenzeugenberichte und Legenden lassen sich durchaus auf Verwechslungen mit bekannten Tiere zurückführen. So könnte zum Beispiel die Sichtung von Marcellin Agnaga von 1983 auch auf die große afrikanische Weichschildkröte (Trionyx triunguis) zurückgehen. Verschiedene weitere rezente Tierarten wurden von Kryptozoologen und Zoologen aufgeführt, die zu einer Fehlinterpretation einiger der Sichtungen oder Spuren geführt haben könnten. Das Nilkrokodil (Crocodylus niloticus), Flußpferde (Hippopotamus amphibus) oder der westafrikanische Manatee (Trichechus senegalensis). Von einer BBC-Expedition wurde als Erklärung vorgeschlagen, die vagen Erinnerungen der Einheimischen an Nashörner in dieser Region hätten zu einer Legende wie dem Mokele-Mbembe geführt. Obwohl die Bangombe das Bild eines Nashorns als Mokele-Mbembe identifizierten (was sie im übrigen auch vorher schon mit dem Bild eines Apatosaurus taten) und diese Theorie allgemein große Aufmerksamkeit erregte, tun sich wie bei allen bisherigen Erklärungsversuchen mehr neue Fragen auf, als dass alte glaubhaft geklärt werden. Es stellt sich hier zum Beispiel die Frage, wie man ein langhalsiges, flusspferd- bis elefantengroßes Wesen, das über einen muskulösen Schwanz verfügt, mit einem Nashorn verwechseln kann...
Doch was für eine Tiergattung kommt denn überhaupt in Frage wenn man davon ausgeht, dass längst nicht alle Berichte und Indizien auf derartige Tiere zurückgehen können?
Die Beschreibungen von Mokele-Mbembe lassen als greifbarste und doch heikelste Lösung des Gesamträtsels nur einen Schluss zu – Dinosaurier! Betrachtet man die große Artenvielfalt dieser ausgestorbenen Tiere, stößt man unweigerlich auf die Infraordnung Sauropoda, den „Echsenfüßern“. Die Infraordnung Sauropoda unterteilt sich nach den taxonomischen Richtlinien in fünf Familien mit mehreren Arten.
Zu diesen Familien zählen bekannte Arten wie Cetiosaurus (Fam. Cetisauridae), Camarasaurus, Euphelopus oder Opisthocoelicaudia (Fam. Camarasauridae), Apatosaurus oder Dicraeosaurus (Fam. Diplodociden) und Alamosaurus (Fam. Titanosauridae). Die Familie Brachiosauridae wird aus dem möglichen Kandidatenkreis hier ausgeschlossen, da deren ungewöhnliche Schädelanatomie unverwechselbar ist (ein hoher Knochenbogen, der die beiden hoch und weit hinten am Kopf liegenden Nasenöffnungen voneinander trennt) und nicht auf Mokele-Mbembe zutreffen. Alle diese Sauropoden haben einige grundlegende körperliche Merkmale gemeinsam. Ein relativ kleiner Kopf sitzt auf einem extrem langen Hals, der mindestens zwölf v-förmige Halswirbel aufwies, die durch Hohlräume extrem leicht waren (so ist z. B. der Halswirbel einer im Vergleich kleinen Giraffe um einiges schwerer als der eines Sauropoden) und der am anderen Körperende sein Gegenstück in einem langen Schwanz findet. Alle Sauropoden liefen auf vier stämmigen Beinen und waren Zehengänger, so ähnlich wie die heutigen Elefanten. An Daumen und Zehen befanden sich zudem große Klauen. Vergleicht man nun anhand von Dinosaurierlexika die Beschreibungen von Mokele-Mbembe, erscheint als eine mögliche Übereinstimmung der Dicraeosaurus aus der Familie Diplodociden, da er mit 12, 6 Metern Länge und mit einer Schulterhöhe von rund 3 Metern in etwa die richtige Proportionen aufweisen kann. Zudem wurden von ihm in Ostafrika (Tansania) fossile Überreste gefunden, die darauf schließen lassen, das er insbesondere auch in den Flussniederungen heimisch war. Das gravierendste Gegenargument für diese Theorie stellt jedoch der ausgerechnet bei dieser Art zu kurze Hals dar. Aber andersherum gesehen, lässt sich anhand eines einzigen Fossils keine repräsentative Schlussfolgerung für die gesamte Spezies ziehen und ein langer Hals ist ohnehin ein sehr subjektiver Begriff. In Afrika selbst wurden auch noch andere Sauropodenfossilien zum Beispiel von Janenschia oder Barosaurus gefunden, so dass dieser paläontologisch noch immer wenig erforschte Kontinent und speziell die seit Millionen von Jahren von Dschungelwäldern beherrschte, weitgehend unzugängliche Region des Kongo sicherlich noch weitere Überraschungen für die Paläontologen und vielleicht ja auch für die Kryptozoologen bereithält...
Quelle : www.kryptozoologie-online.de
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