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Naturheiltherapien ?!?

Angel of Seven

Großer Auserwählter
23. Juli 2002
1.924
agentp schrieb:
@centauri
Hatte vor kurzem das gleiche Problem, Entzündung war dank Antibiotikum nach 3 Tagen schon so viel besser daß die Resektion durchgeführt werden konnte, ........

Möchte nur noch mal anmerken das Wurzelresektion auch nicht der Weisheit letzter Schluß ist, hab nach drei Resektionen am selben Zahn immer noch Entzündungen. Durch ein HP-Mittel waren sie mal für 1 Jahr verschwunden, an der Stelle wo der Doc mir die Betäubungsspritze gesetzt hatte, trat ein tierischer Schmerz vom Zahn über Nase bis zum Auge auf, und genau diesen Schmerz habe ich ab und zu heute noch, nach zig Jahren. :evil:
Ein Chirug erkärte mir mal das bei einer hohen Prozentzahl von Patienten diese Effekte auftreten. Besser wäre glaube ich die Entzündung mit Antibiotika (oder was auch immer) abklingen zu lassen, und danach warten ob sie überhaupt jemals wiederkehrt, und nicht gleich eine Resektion durchführen zu lassen, die Übrigens eine Menge Geld ins Zahnarztsäckel fließen läßt. :twisted:




LG


AoS
 

antimagnet

Ritter Kadosch
10. April 2002
5.881
Artaxerxes schrieb:
danke für die Ausführungen, statistisch gesehen hast Du ja recht, aber ich bin der Überzeugung, das man Gesundheit nicht statistisch fassen kann.

und hier beginnt schon das problem. du hast keine ahnung, aber eine meinung... (sorry, atarxerxes, ich pack dich hier hart an, und muss dich loben, dass eher du deeskalierst, während ichs auf die spitze treib... aber es stimmt hier einfach ma, oder?) :wink:

Die Studien, Reihenuntersuchungen usw. kann man statistisch auswerten, jedoch sind dort noch zu viel Unbekannte, die nicht berücksichtig werden können.

viele unbekannte einflüsse ergeben eine normalverteilung - zentraler grenzwertsatz der statistik - das herzstück sozusagen (in verbindung mit dem gesetz der großen zahl). die unbekannten einflüsse werden alle durch randomisierung (zufällige aufteilung auf die beiden gruppen) mathematisch berechenbar - auch wenn wir sie nicht kennen! wir wissen nicht genau, was die intelligenz beeinflusst, trotzdem ist die normalverteilt. da ist das auch so. glaub mir einfach, es wird berücksichtigt. deswegen drücken sich statistiker ja immer so vorsichtig in wahrscheinlichkeiten aus. sie sagen, es besteht immer die möglichkeit, dass das ganze hier von unbekannten größen verursacht wurde und sie geben eine wahrscheinlichkeit dafür mit an. wenn die kleiner ist als 5 prozent, ein prozent, ein promill (je nach gewähltem signifikanzniveau), nennt man das ergebnis dann signifikant.

Und das ein Placebo Effekt bei Probanten - egal in welcher Quantität - auftaucht, sagt ja nichts über dessen Entstehung aus. Vielleicht genügt es ja auch, wenn ein Almöhi den Probanten die Hand auflegt um einen Placebo-Effekt zu erzielen. Aber sowas wird ja leider nicht berücksichtigt.

vielleicht lässt er sich auch nur durch eine almöhin erzeugen. oder einen jungen indonesischen zauberer. oder eine alte japanerin. oder. oder. oder. oder. wie soll ich so viele oders berücksichtigen?

du hattest als grund für die güte der tcm angegeben, dass sie schließlich schon 100 jahre alt ist. das alter einer theorie sagt doch aber nichts darüber aus, ob sie nun gut ist. deswegen der asterix-vergleich.
...mindestens 1000 Jahre in China - der erste, der Teile davon übernommen hat, war z. B. Pfarrer Kneipp (Augendiagnostik)

egal. das alter machts weiterhin nicht richtig.


...hat der Arzt Dir den Wirkstoff genannt oder den Namen des Präparates? Und hat er Dich auf kostengünstigere Alternativen hingewiesen?

was soll er mir den wirkstoff nennen? dann kuck ich ihn eh an wie ein auto. ich wurde gefragt willst du a oder b, ist in beidne das gleiche drin, b ist billiger. krieg ichs verschrieben hab ich gefragt. dann nehm ich das teurere... :lol:

...kleiner Scherz am Rande, unser VWL-Prof. berhauptete immer, dass die Steigerung von Statistik Lüge sei.

es gibt lügen, verdammte lügen und statistik. ungefähr genau so bekannt und sinnvoll wie glaube keiner statistik die du nicht selbst gefälscht hast. ein bonmot (eher ein malmot), mehr nicht. auch dein vwl-prof glaubt statistiken...

was, normale patienten unterschreiben heute vor der behandlung, dass der arzt sie auch mit ner zuckerpille behandeln darf ohne ihnen was davon zu sagen?
... nicht für ein Smartie, aber sie tun es, wenn z. B. eine Reihenstudie der Krankenkassen ansteht.

ja, im rahmen einer studie. aber sonst nicht. aber um die gehts doch.

Also warum nicht auch den Placebo-Effekt so testen.

weil das so nicht geht. ich habe ja schon ein design vorgeschlagen wie man den placebo-efekt testen könnte. ist bestimmt noch nicht ausgereift, vielleicht liefert dieses design auch gar keine gültigen unterschiede. aber tino wollte ja noch was dazu posten...

...sie sind um so weniger aussagefähig, je mehr Fehler sich - auf diese Art und Weise - einschleichen.

nö. siehe oben. je mehr fehler, desto besser, grob gesagt. dann wirds normalverteilt und berechenbar. ein systematischer fehler wäre so ziemlich das schlimmste. aber deshalb wird ja randomisiert.


Sicher gibt es unterschiedliche Größen, aber warum kann der Apotheker mir nicht z. B. für einige Tage 3, 6 oder 7 Tabletten verkaufen oder die nicht genutzten zurücknehmen, wenn ich 'ne 10er Packung bekomme?

das würde erst recht nicht passieren, wenn das hier durchgesetzt wird:

...es geht mir doch darum, dass der Verkauf von Medikamenten den freien Marktgegebenheiten überlassen wird.


Der Markt reguliert sich selbst.

in der theorie. in der praxis muss das erst noch gesichert werden, durch staatliche eingriffe. aber egal...



Ich kreide den Pharma-Firmen ja keine Überproduktion an, die wird ja durch das existierende System erst möglich.

du schreibst doch, dass es dich ankäst, dass so viele medikamente weggeschmissen werden. woher kommen denn die, wenn nicht auch überproduktion?


Bei einer "just in time" Lieferung fällt das Thema sowieso weg, denn die Apotheken bevorraten ja auch nicht alle Medikamente.

du meinst "just in time"-herstellung. es ist doch für wegschmeißen egal, ob das zeug, was weggeschmissen wird, nicht ausgeliefert in lagerhallen wartet oder die leute das zu hause haben und wegschmeißen. wenn sies in sondermüll tun.

:wink:,
a.
 

Tino

Geheimer Meister
26. November 2004
349
@ Artaxerxes,

danke für die Ausführungen, statistisch gesehen hast Du ja recht, aber ich bin der Überzeugung, das man Gesundheit nicht statistisch fassen kann.

Man kann alles statistisch erfassen. Die frage wie du Gesundheit und Krankheit definierst macht das Ergebnis. Aber wenn du anerer Meinung bist, wie machst du den dann gesundheit und krankheit aus?

Zitat:
aber aspirin doch nicht.

...doch, meines Wissen zur Blutverdünnung - frag Tino!

Jupp. Aspirin 100mg ist weiter verschreibungsmöglich. Es gibt eine Ausnahmeliste, in der bei bestimmten Erkrankungen auch rezeptfreie medikamente verscgreibungsmöglich sind.

@ Angel of Seven

Besser wäre glaube ich die Entzündung mit Antibiotika (oder was auch immer) abklingen zu lassen, und danach warten ob sie überhaupt jemals wiederkehrt, und nicht gleich eine Resektion durchführen zu lassen, die Übrigens eine Menge Geld ins Zahnarztsäckel fließen läßt.

Stimmt. Von Punkt zu Punkt. Früher wurde oft aggresiver Behandelt als Heute und eine Resektion ... ich weis nicht wie die EBM damals war, aber normalerweise gibts fürs operieren nicht so viel Geld. in der gleichen zeit hätte er auch zwei oder drei Patienten durchschleusen können und wahrscheinlich mehr gemacht. Es ist ein beliebtes Vorurteil, das die motivation eines Arztes die Bezahlung ist. Nettes Beispiel: Für eine Reanimation bekommt ein Arzt so knapp 60 Euro, für einen Leichenschauschein 200, und glaube mir fast jeder Arzt würde lieber erfolgreich reanimieren, als die 200 Euro abkassieren.

@ antimagnet

ist in beidne das gleiche drin, b ist billiger. krieg ichs verschrieben hab ich gefragt. dann nehm ich das teurere...

der typische kassensnop :lol: . aber mal im ernst, die Unterschiede zwischen den Orginalpräparaten und den Generica ist nicht so gleich, wie gerne behauptet. Oftmals sollte man wirklich lieber dem Orginalpräparat trauen. Aber ... was lakostet die Welt ... 8)

Gruß Tino
 

Artaxerxes

Meister vom Königlichen Gewölbe
18. Juni 2004
1.323
Hallo Antimagnet,
antimagnet schrieb:
und hier beginnt schon das problem. du hast keine ahnung, aber eine meinung... (sorry, atarxerxes, ich pack dich hier hart an, und muss dich loben, dass eher du deeskalierst, während ichs auf die spitze treib... aber es stimmt hier einfach ma, oder?) :wink:

nett, dass Du so eine hohe Meinung von mir hast. :roll:

Ich versuch es mal an 'nem Beispiel zu erklären:

Die Elefantenjagd

MATHEMATIKER jagen Elefanten, indem sie nach Afrika gehen, alles entfernen, was nicht Elefant ist, und ein Element der Restmenge fangen.

STATISTIKER jagen das erste Tier, das sie sehen n-mal und nennen es Elefant.

vielleicht lässt er sich auch nur durch eine almöhin erzeugen. oder einen jungen indonesischen zauberer. oder eine alte japanerin. oder. oder. oder. oder. wie soll ich so viele oders berücksichtigen?

kenn ich mich mit Statistiken aus oder Du? :lol:

...mindestens 1000 Jahre in China - der erste, der Teile davon übernommen hat, war z. B. Pfarrer Kneipp (Augendiagnostik)
egal. das alter machts weiterhin nicht richtig.

statistisch gesehen, sieht das wohl doch anders aus! :roll:

Und zu dem Weiteren fragen wir halt Tino

Gruß Artaxerxes 8)
 

Artaxerxes

Meister vom Königlichen Gewölbe
18. Juni 2004
1.323
Hallo Tino,
Tino schrieb:
@ Artaxerxes,
Man kann alles statistisch erfassen. Die frage wie du Gesundheit und Krankheit definierst macht das Ergebnis. Aber wenn du anerer Meinung bist, wie machst du den dann gesundheit und krankheit aus?

genau das ist der Punkt. Es gibt meines Wissens keine Normung für Gesundheit. Trotzdem wird den Leuten ständig suggeriert, sie wären krank - oder laufen Gefahr krank zu werden. Daher müssen sie unbedingt dies oder jenes tun um gesund zu werden bzw. zu bleiben. Das kann man dann flächendeckend und werbewirksam einsetzen, wie ich unlängst noch in einem Werbespot mit "Wetterfrosch" Jörg Kachelmann feststellen konnte.

Wenn ich x% Übergewicht habe, bin ich dann krank? Wenn ich das Idealgewicht erreiche, bin ich dann gesund? Sind köperlich oder geistig Behinderte wegen ihrer Behinderung krank? - ich glaube nicht! Die Frage, die für jeden Einzelnen wichtig ist, ist doch die persönliche physische und psychische Befindlichkeit - und keine statistische Größe.

Ich maße mir nicht an jemanden ein DIN Siegel zu verpassen, dass ihn als krank oder gesund abstempelt.

Gruß Artaxerxes
 

Artaxerxes

Meister vom Königlichen Gewölbe
18. Juni 2004
1.323
Hallo Tino,

Tino schrieb:
Nettes Beispiel: Für eine Reanimation bekommt ein Arzt so knapp 60 Euro, für einen Leichenschauschein 200, und glaube mir fast jeder Arzt würde lieber erfolgreich reanimieren, als die 200 Euro abkassieren.

vom rein ökonomischen Standpunkt macht das ja auch keinen Sinn! Je länger der Patient lebt oder je öfter er reanimiert wird und medikamentös behandelt wird, je größer der finanzielle Ertrag. Und die 200 Euro nach dem Exitus ist dann die "Balloon Rate". :wink:

Sorry, aber diese - nicht ganz ernst gemeinte Anmerkung - musste ich dann doch noch loswerden!
skeks6gz.gif


Gruß Artaxerxes
 

sillyLilly

graues WV- Urgestein
14. September 2002
3.269
antimagnet schrieb:
an sich werden die stichproben durch randomisierung egalisiert. d.h. die leute werden zufällig auf die drei gruppen aufgeteilt und man geht davon aus, dass die ablehner und befürworter in allen drei gruppen gleichverteilt sind. ebenso die vielwassertrinker und wenigwassertrinker. das kann jetzt schon sein, dass diese egalisierung zufällig nicht hingehauen hat. doch das ist der zufallsfehler, und den kann man berechnen. dürften sich die leute die gruppen selbst aussuchen, gäbs nen systematischen fehler, durch die selbstselektion.

zusätzlich kann man ja auch überprüfen, inwiefern die egalisierung geklappt hat. einfach ein paar fragen mehr in die fragebögen...

Ernährung und die Frage wieviel Wasser getrunken wird, sind für mich bei Krankheiten keine "Zufallswerte"
da sich damit das Befinden ganz entscheidend verändern läßt.

Namaste
Lilly
 

Tino

Geheimer Meister
26. November 2004
349
@ Artaxerxes,

Wenn ich x% Übergewicht habe, bin ich dann krank? Wenn ich das Idealgewicht erreiche, bin ich dann gesund? Sind köperlich oder geistig Behinderte wegen ihrer Behinderung krank? - ich glaube nicht!

Ich auch nicht. Übergewicht ist aber ein Risikofaktor. Risikofaktoren an sich sind keine Erkrankung, können aber (wie der Name sagt) das Risiko eine zu kriegen erhöhen.

Und Behinderte sind auch nicht krank, egal ob geistig oder körperlich. Allerdings glaube ich, das sie es werden, weil sie so oft in solchen Diskussionen erwähnt werden.

Gruß Tino
 

antimagnet

Ritter Kadosch
10. April 2002
5.881
sillyLilly schrieb:
antimagnet schrieb:
an sich werden die stichproben durch randomisierung egalisiert. d.h. die leute werden zufällig auf die drei gruppen aufgeteilt und man geht davon aus, dass die ablehner und befürworter in allen drei gruppen gleichverteilt sind. ebenso die vielwassertrinker und wenigwassertrinker. das kann jetzt schon sein, dass diese egalisierung zufällig nicht hingehauen hat. doch das ist der zufallsfehler, und den kann man berechnen. dürften sich die leute die gruppen selbst aussuchen, gäbs nen systematischen fehler, durch die selbstselektion.

zusätzlich kann man ja auch überprüfen, inwiefern die egalisierung geklappt hat. einfach ein paar fragen mehr in die fragebögen...

Ernährung und die Frage wieviel Wasser getrunken wird, sind für mich bei Krankheiten keine "Zufallswerte"
da sich damit das Befinden ganz entscheidend verändern läßt.

Namaste
Lilly

na klar, lilly.

ich glaube, dem liegt ein missverständnis zu grunde.

will ich den einfluss eines medikaments genauer bestimmen, dürfen sich die beiden gruppen nur hinsichtlich dieses medikaments (bzw. genauer des wirkstoffes) unterscheiden. alles andere sollte egalisiert werden.

will ich den einfluss des wassertrinkens genauer bestimmen, dürfen sich die beiden gruppen nur hinsichtlich des wassertrinkens unterscheiden. alles andere sollte egalsiert werden.

mir ging es um die forschungslogisch korrekte bestimmung einer ursache-wirkungs-beziehung. so etwas vermag quantitative forschung recht gut. sie pickt sich eine mögliche ursache raus und beleuchtet deren einfluss nach allen regeln der kunst. dabei übersieht sie alles, was sie nicht betrachtet - hört sich vielleicht tautologisch an, ist aber nicht so gemeint: was dem forscher nicht in sinn kommt, wird nicht erforscht. da aber liegt die stärke qualitativer forschung. sie betrachtet den menschen ganzheitlich. dafür kann man hier ursachen nun... nein, man kann sie nicht bestimmen. denn auch hier gilt ganzheitlichkeit: im endeffekt hat der lauf des gesamten universums zu dem zustand des vor mir stehenden individuums geführt. die gesamtheit von allem ist hier die ursache. oder man schränkt es ein - und betrachtet nur die relevanten ursachen (die relevanz wird dabei von theoretischen überlegungen bestimmt). da sind wir wieder bei der quantitativen forschung. theoretische ursache isoliert wirken lassen und effekt messen...

summa summarum: mir ging es eher um die forschung. dir geht es um behandlung / heilung. da sind das sicher keine zufallswerte, eine meinung. :wink:
 

Tino

Geheimer Meister
26. November 2004
349
@ all,

ein zentraler Punkt in der Diskussion um Naturheilverfahren und Schulmedizin ist die Definition von Krankheit, woraus sich auch die Theorie einer Behandlung ableitet.

Da wir hier immer mit sehr allgemeinen Begriffen diskutieren, würde ich eine eher praxisbezogene Diskussion vorschlagen.

"Die Schulmedizin behandelt nur die Symptome, nicht die Krankheit" hört man ja oft.

Wie wäre es mit einem Beispiel, an dem man (oder besser ich :D)verstehen kann, was der Unterschied zwischen der "Symptombehandlung" der Schulmedizin und der "Krankheitsbehandlung" der Naturheilverfahren ist?

Gruß Tino
 

sillyLilly

graues WV- Urgestein
14. September 2002
3.269
Scheint mir eine sinnvolle Idee.
Hatte ich nicht in vorigen postings schon Beispiele genannt?

Oder verwechsel ich da was?
:gruebel:

Namaste
Lilly
 

Tino

Geheimer Meister
26. November 2004
349
Hallo Lilly,

naja, du hattest den hohen Blutdruck genannt. Ich habe dabei aber nicht verstanden, wie die Naturheilkunde diese Definiert. Als Symptom? Wenn ja für was steht das Symptom. Wie ist die Erklärung dieses Phänomens und wie wird dann behandelt?

Nur so ein paar Frage. Ich weiß, das im Mittelpunkt eine individuelle Therapie steht, aber auch die muß ja ein paar Grundprinzipien haben, sonst könnte man sie nicht erlernen/verstehen.

Gruß Tino
 

sillyLilly

graues WV- Urgestein
14. September 2002
3.269
Ich bin ja keine ausgebildete Heilpraktikerin und mein Wissen ist im Vergleich zu solchen nur bruchstückhaft, aber ich werde mir mühe geben :)

Vom ganzheitlichen Ansatz wird hoher Blutdruck als Symptom gesehen.
Erst mal würde ich es als Anzeichen für innere Anspannung gesehen.
Es kann ein Anzeichen für einen Konstitutionstyp sein. Es gibt Konstitutionstypen die neigen eher zu hohem Blutdruck, oder bestimmten anderen Erkrankungen, während andere Konstitutionstypen vielleicht ständig mit der Blase zu tun haben und Spannungen sich wiederum in anderen Erkrankungen äußern.
Wenn man homöopathisch behandelt ist der Konstitutionstyp wichtig.

Also angenommen, jemand würde mich fragen, was er gegen hohen Blutdruck machen kann .... versuche ich mal zusammenzufassen, was ich mir da für Gedanken machen würde... nachdem ich ihn natürlich erst mal fragen würde, was denn der Arzt dazu sagt.

Es wäre abzuklären, ob es organische Ursachen dafür gibt, die dann gesondert behandelt werden müßten oder ob es im moment erstmal nur aktut darum geht, den Blutdruck runterzubekommen, um die Lebensqualität wieder zu verbessern.

Es wäre außerdem abzuklären, seit wann die Person unter erh. Blutdruck leidet und ob sie es selber mitbekommt oder der Wert nur messbar erhöht ist, während er/sie sich selber ganz normal fühlt.

Dann ist auch wichtig, wie die sonstige Befindlichkeit ist. Gibt es andere Dinge, die vielleicht gar nicht so auffallen, aber eigentlich doch eine Störung des Befindens darstellen (manchmal kann man sich wundern, dass leute, die sich sonst als gesund bezeichnen, dann in einem längeren Gespräch doch alles auspacken. "Ach eigentlich gehts mir gut. naja ... die Verdauung klappt nicht so recht... da muss ich manchmal nachhelfen. Aber sonst... alles gut. " Nach weiteren Fragen "Ach naja ... schlafen kann ich meist nur so 3 Stunden am Stück." .... naja ... fragen, fragen, fragen)

Wichtig ist auch, wie der Mensch aussieht. Ist die Haut eher gerötet? scheint er aufgequollen?
Wie ernährt sich der Mensch? Wirkt er nervös?
Verweist er im Gespräch auf besonders schwere Lebensumstände, die ihn im moment oder allgmein quälen?

Wichtig wäre auch, was der Mensch sich eigentlich erhofft.
Es gibt Menschen die sehen Krankheiten als Hinweise an, über sich und ihr Verhalten nachzudenken und daran dann gegebenenfalls etwas zu ändern ... und es gibt Menschen, die möchten einfach eine bessere Befindlichkeit und es ist ihnen egal womit die Erkrankung zusammenhängt.


Aus dem gesamten Bild, das sich dann ergibt, wird dann ermittelt wie mit dem erhöhten Blutdruck umzugehen ist, der für mich nur ein Anzeichen dafür wäre, dass irgendwas anderes nicht stimmt. Was wiederum zu weiteren Erkrankungen führen könnte, wenn man den Blutdruck nur mit Betablockern unterbinden würde.
Als Bild würde ich es so beschreiben ... Der hohe Blutdruck zeigt an, dass der Körper unter Strom steht. Herausfinden, was den Menschen so unter Strom setzt.

Eine erste Massnahme wäre eventuell... wenn jemand nervös und gestreßt erscheint, würde ich ihm erstmal für die Zwischenzeit, (bis zum nächsten Gespräch) Schüssler Salze empfehlen (Magnesium Phos. D6 morgens und abends 10 Tabletten in heißem Wasser) da die entspannend auf das vegetative Nervensystem wirken.

Dann würde man in der Zwischenzeit die gesammelten Daten bearbeiten und daraus einen Therapievorschlag erarbeiten.

:gruebel:
Ich weiß nicht ob das jetzt einen besseren Eindruck vermittelt hat.
Aber es ist zumindest erstmal ein Ausgangspunkt, auf dem wir uns vielleicht treffen können ... hoffe ich zumindest.

Namaste
Lilly
 

WzP

Vorsteher und Richter
2. Juni 2002
735
Mal so...

nach der momentan in Anwendung befindlichen Diagnostik sind sehr viele Krankheiten unbegründet, bzw., man kennt die Ursache nicht wirklich.

Die meisten dieser Erkrankungen (von denen man meist eh nur die Symptome kennt), nennt man dann Multi-Faktoriell bedingt und sucht und forscht und ermittelt den grössten gemeinsamen Nenner dieser Krankheit bei möglichst vielen Patienten.


Dann nimmt man zwangsläufig an, dass es sich bei diesem Umstand um den, oder einen der Auslöser der Krankheit handelt, und versucht, durch Prävention, Aufklärung usw. diesen Auslöser wegzukürzen.

Meist handelt es sich dabei um Faktoren wie Ernährung, Vergiftungen mit bestimmten Stoffen, permanente Lebensumstände usw....

Wenn man in der Gesellschaft einen Grossteil dieser Faktoren weggekürzt hat, und die Menschen aber immernoch an der gleichen Krankheit erkranken, muss man annehmen, dass es noch weitere Auslöser geben muss und forscht weiter.

Oft hat man auch ganz effizient ein einzelnes Symptom oder eine Teilfunktion einer Krankheit isoliert und bekämpft eben diese mit entsprechenden Methoden.
Die Menschen erkranken aber meist weiterhin daran.

Das tragische ist, dass wir von den meisten Krankheiten im Prinzip nur die Symptome kennen, also jene Veränderungen im Organismus, die man messen kann, bzw., die der Patient selbst bemerkt.

Den genauen Krankheitsverlauf kennt da wohl niemand.

Ich spar mir hier jetzt Verweise zur NM., da mangels Fachwissen und BILD-Informationen der meisten User hier eine fachliche Diskussion eh nicht läuft.

Ich werde aber, bei Zeiten, einen entsprechenden Aufsatz mit allem drum und dran dazu verfassen, damit das hier mal Hand und Fuss bekommt.
 

Tino

Geheimer Meister
26. November 2004
349
Hallo allerseits, ich hoffe, ihr hattet schöne Weihnachtstage :D

@ Lilly,
Blutdruck kennen Ärzte erst seit ca. 1850 und Einzug in die Praxis als Erkrankung erst nach 1920. Die meisten Patienten haben überhaupt keine Symptome, sondern der erhöhte Blutdruck wird zufällig entdeckt. Wie behandelt den die Naturheilkunde "symptomlose" Menschen?
Deine Erklärung zeigt übrigens schön das Dilema der Naturheilkunde. a) Zeit: ein naturheilkundlicher Arzt kann mit solch einem Verfahren nur sehr wenig Patienten behandeln. b) du setzt einen Patienten voraus, den es kaum gibt.

@ WzP
Die Konfliktsituation als Ursache? Wer bestimmt den was eine konfliktsituation ist/war? Wenn du nur lang genug suchst, wirst du in jedem Lebenslauf eine Situation finden, die man dazu erklären kann. Was ist aber mit denen, denen z.B. der Sohn wegstirbt, aber keinen Krebs bekommen? Da Hamer ja von Gesetzen redet, müssten die noch einen Krebs bekommen, oder?

Gruß Tino
 

WzP

Vorsteher und Richter
2. Juni 2002
735
@Tino

ich will mal nur für dich, diese Frage beantworten.

ein DHS (Dirk-Hamer-Syndrom), das als relevantes Kriterium für so eine Erkrankung gilt, wird als "hochakut-dramatisch, isolativ" definifert.

Man spricht im allgemeinen von "auf dem falschen Fuss erwischen", "eiskalt erwischen" etc.

Es lässt sich keine "Präzedenzsituation" definieren, da das Empfinden jedes Menschen subjektiv und von Mensch zu Mensch aufgrund der Erfahrungen und Ansichten verschieden ist.

Aber die Momente, die ein DHS sind, sind Ereignisse, die den Menschen wirklich betreffen!

Wenn z.B. ein Kind nach langer Krankheit stirbt, und die Eltern sich lange damit auseinandergesetzt haben, wird es nicht zwangsläufig ein DHS mit sich ziehen. Vielleicht sehen die liebenden Eltern den Tod des Kindes, welches schon lange an Schmerzen und Einschränkungen leidet, als eine Erlösung und als Erleichterung an.
So jemand würde wegen dem aktuellen Tod des Kindes kein DHS erleiden.

Die beste Diagnose liefert der Patient selbst, weil ER die Situation umschreibt.

So kann z.B. jemand, der unter wirklicher Flugangst leidet, einen Störfall während eines Fluges als Todesangstkonflikt interpretieren, er kann TATSÄCHLICH um sein Leben fürchten und demenstprechend erkranken!

Ein anderer, der vielleicht technisch versierter ist, und die Situation analytisch, rational sieht, erkennt vielleicht, dass gar keine unmittelbare Bedrohung seines Lebens besteht, und er würde mit sicherheit kein DHS erleiden.

Es liegt also voll im Empfinden des Patienten.

Du kennst das Phänomen, dass empfindliche, sensible Menschen um einiges öfters Erkranken, als "harte Brocken"?
Solche zähen Kerle, Grossonkel usw., die weissderteufelwievieleschlimmessachen erlebt haben.

Die werden tatsächlich weniger krank.. nicht nur, weil sie (natürlich auch) nicht zugeben, dass ihnen etwas fehlt, nein.
Die "Abgebrühtheit" rüstet uns fürs Leben, wer viel erlebt hat, wird vieles als nicht so schlimm ansehen, wie andere... sofern er es verarbeitet hat...
 

antimagnet

Ritter Kadosch
10. April 2002
5.881
wer dhs hat, wird krank, wer nicht krank wird, hat kein dhs --> zirkelschluss, mein lieber wzp. das stimmt immer, und ist deshalb von null aussagekraft. 8)
 

sillyLilly

graues WV- Urgestein
14. September 2002
3.269
@Tino
Deine Erklärung zeigt übrigens schön das Dilema der Naturheilkunde. a) Zeit: ein naturheilkundlicher Arzt kann mit solch einem Verfahren nur sehr wenig Patienten behandeln. b) du setzt einen Patienten voraus, den es kaum gibt.

zu a) Ich verstehe nicht inwiefern du aus meiner Erklärung das schließt. Warum könne man damit nur wenig Patienten behandeln?

Man kann damit alle Patienten behandeln und ich plädiere dafür das in vernünftiger Zusammenarbeit mit Schulmedizinern zu tun.
Die meisten Patienten bei Heilpraktikern sind Patienten, denen von Ärzten nicht geholfen werden konnte. Vielleicht solltest du dich mal mit Heilpraktikern unterhalten, was für Patienten sie so haben.
Der Anteil von Patienten die erst zum Heilpraktiker gehen ehe sie einen Arzt konsultieren ist sehr gering.
Warum setzen sich Ärzte eigentlich nicht ehrlich mit Menschen auseinander die durch das Schulmedizinische Raster gefallen sind ... austherapiert gelten und dann bei Heilpraktikern landen?
Die Hilfe die dort viele finden, wird von Ärzten schlichtweg ignoriert.
Das Dilemma was du in a) und b) ansprichst sehe ich nicht und finde es auch eine ziemliche Missdeutung meines postings. Eigentlich frage ich mich jetzt warum ich mir die Mühe gemacht habe es zu schreiben, wenn du doch so oberflächlich darüber hinweggehst. :?



zu b) :gruebel: kann es sein, dass du etwas anderes gelesen hast als ich geschrieben habe? Wo habe ich denn einen Patienten vorausgesetzt den es kaum gibt? Du hast mich gebeten anhand von Bluthochdruck ein paar Ansatzpunkte zu erläutern, die vielleicht einen Unterschied verständlicher machen, inwiefern die Naturheiltherapien anders vorgehen.

Namaste
Lilly
 

Tino

Geheimer Meister
26. November 2004
349
Hallo Lilly,

zu a) Ich verstehe nicht inwiefern du aus meiner Erklärung das schließt. Warum könne man damit nur wenig Patienten behandeln?

Zeit ist ein wesentlicher Faktor. Der normale Arzt sitzt nicht in seiner Praxis und wartet auf Patienten, die meisten die ich kenne haben zu viele Patienten. Wenn man als Hausarzt die strengen Regeln der Anamnese und der Befunderhebung anwendet braucht man locker 1/2 bis 1 Stunde pro Patient. Das bedeutet, das ein Hausarzt, wenn er nach den schulmedizinischen Regeln arbeitet 8 bis 10 Patienten pro Tag schafft. Um das konsequent umzusetzen, müssten viel, viel mehr Ärzte in Deutschland praktizieren. Das Dilemma: entweder ich mache alles nach den Regeln, oder ich mache es so schnell wie ich es gerade noch rechtfertigen kann. Naturheilkundler sitzen nicht in der Regelversorgung fest, das habe ich gemeint. Ein Naturheilkundler braucht bestimmt auch 1/2 bis 1 Stunde wenn er die Anamnese, so wie du sie beschrieben hast, durchführt.
In einer Allgemeinarztpraxis laufen pro Tag rund 60 Patienten durch, in Erkältungszeiten u.ä. mehr. Soll der Arzt die anderen Wegschicken? Was macht ein Naturheilkundler, wenn 60 Patienten vor seiner Tür warten? (ist nicht abfällig gemeint, wie versprochen hacke ich nicht mehr rum :D).

Medizin ist auch ein Versorgungsproblem. Es gibt eine Menge an Patienten x und dafür braucht man eine Menge Ärzte y. (laut stat. Bundesamt gibt es rund 300.000 Ärzte in Deutschland und rund 82.500.000 Kranke und Unfallverletzte). Das ist erst mal ein Versorgungsproblem, das von der Art der Medizin unabhängig ist.

Man kann damit alle Patienten behandeln und ich plädiere dafür das in vernünftiger Zusammenarbeit mit Schulmedizinern zu tun.

siehe oben, alle Patienten, da beginnt ein Versorgungsproblem, das erst mal von der Art der Medizin unabhängig ist.

Die meisten Patienten bei Heilpraktikern sind Patienten, denen von Ärzten nicht geholfen werden konnte.

Du sprichst das Dilemma aus dem oben beschriebenen an. Es gibt etliche Untersuchungen, die nachfragen warum die Patienten zu einem Naturheilpraktiker gehen. Hauptgrund ist die Zeit, die der jeweilige Therapeut mit dem Patienten verbringt, nicht die Art oder Qualität der Medizin.

Warum setzen sich Ärzte eigentlich nicht ehrlich mit Menschen auseinander die durch das Schulmedizinische Raster gefallen sind ... austherapiert gelten und dann bei Heilpraktikern landen?
Die Hilfe die dort viele finden, wird von Ärzten schlichtweg ignoriert.

Das ist unfair. Und zwar deshalb, weil Ärzte sich sehr wohl damit beschäftigen. Das Ergebnis, das von Ärzteseite gefordert wird: mehr Ärzte und eine andere Bezahlung (nicht mehr Quantität, sondern Qualität). Wir müssen uns als Gesellschaft (frei von Ideologie) darüber Gedanken machen, was wir für unser Gesundheitswesen bezahlen wollen.

Gruß Tino
 
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