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Normen und kriminelles Verhalten

Bloody2k

Geheimer Meister
29. April 2003
237
"Kriminalität" gibt es nicht, zumindestens nicht in einer normlosen Gesellschaft. Erst gesellschaftlichen Normen "kriminalisieren" Verhalten. Durch Sanktionen versucht dann diese Normgesellschaft "Kriminelle" an kriminellen Handlungen zu hindern, oft mit nur sehr begrenztem Erfolg.
Normen unterliegen einem ständigen Wandel. Vor einigen wenigen Jahren durften Frauen in der Schweiz noch nicht wählen. Vor einigen wenigen Jahren war Homosexualität eine Straftat und somit "kriminell". Im Mittelalter war es normkonform einem Dieb die Hand abzuschlagen oder Frauen auf bloßem Verdacht hin, sie sei eine Hexe, zu foltern und auf dem Scheiterhaufen zu verbrennen.
Welcher Normwandel wird sich in diesem Jahrhundert noch vollziehen? Werden die Menschen in 500 - 1000 Jahren mit der gleichen Verachtung auf unsere Normen und den daraus folgenden Sanktionen zurückblicken wie wir auf die Grausamkeiten des Mittelalters?
 

Mensch

Geselle
28. Januar 2005
12
Lach - Du glaubst wohl selber nicht daß wir noch 1.000 Jahre lang auf diesem Planeten sein werden?

Wir können froh sein, wenn wir noch 300 schaffen, aber 1.000....



PS: Ein Alfa Romeo ist tatsächlich eine Lebenseinstellung - für den Mechaniker!
 

Highwaydog

Geheimer Meister
16. Oktober 2002
241
Bloody2k schrieb:
"Kriminalität" gibt es nicht, zumindestens nicht in einer normlosen Gesellschaft. Erst gesellschaftlichen Normen "kriminalisieren" Verhalten. Durch Sanktionen versucht dann diese Normgesellschaft "Kriminelle" an kriminellen Handlungen zu hindern, oft mit nur sehr begrenztem Erfolg.
Normen unterliegen einem ständigen Wandel. Vor einigen wenigen Jahren durften Frauen in der Schweiz noch nicht wählen. Vor einigen wenigen Jahren war Homosexualität eine Straftat und somit "kriminell". Im Mittelalter war es normkonform einem Dieb die Hand abzuschlagen oder Frauen auf bloßem Verdacht hin, sie sei eine Hexe, zu foltern und auf dem Scheiterhaufen zu verbrennen.
Welcher Normwandel wird sich in diesem Jahrhundert noch vollziehen? Werden die Menschen in 500 - 1000 Jahren mit der gleichen Verachtung auf unsere Normen und den daraus folgenden Sanktionen zurückblicken wie wir auf die Grausamkeiten des Mittelalters?

Du brauchst garnicht in das Mittelalter zu schauen... das Betrachten einiger asiatischer Länder (z.B. Bangladesch, Indien...) und so genügt..
 

Don

Großer Auserwählter
10. April 2002
1.692
Normen und geseschaftliche Werte werden, wie schon vom Eröffner erwähnt "bestimmt". Was bedeutet das der "Kleine Bürger" nicht viel verändert, es sei denn er mobilisiert sich und steht auf (Französische Revolution...).
Es war schon immer so Verhaltensweisen die nicht konform zu dem herrschenden System ausgeübt wurden als "kriminell oder ketzerisch" betrachtet wurden und noch heute betrachtet werden. Hier wären Kirchen-, Gottesstaaten und andere "Demokratien" genannt (sry, aber das kann ich mir nicht verkneiffen - Tut mir leid Waltraud Bush).

Das sich eine Evolution in einer Gesellschaft natürlich den technischen Erfindungen anpasst war doch immer so - auch hier wieder die damals "moderne" Art der K(r)opfentfernung (Franz. Revolution....).

Ich gehe davon aus das man in ein paar Jahren (100 - 150) lachend auf die Bäuerlichkeit und Dummheit des "modernen Verschwenders" (WIR) zurückschaut und feststellt das wenn die Idioten damals mit den fossilen Energien sparsamer umgegangen wären man heute noch etwas davon hätte, aber......


in diesem Sinne
Don



PS: Ein Alfa ist noch ein Auto, im Verhältnis zu den Yogurtbechern mit Büchsenhalter als Markenzeichen .....
8)
 

ChuLail

Geselle
22. Januar 2005
41
...

"Verbrecher, das sagt man so; und meint damit, dass einer etwas tut, was andere ihm verboten haben."
Hermann Hesse

:-)

Nach einer persönlichen Theorie, die ich vor einigen Jahren entwickelt habe, misst eine interplanetare oder interdimensionale (oder wie auch immer) Vereinigung verschiedener Kulturen den Entwicklungsgrad einer intelligenten Spezies an der Anzahl ihrer Gesetze.

:-)
 

Ein_Liberaler

Ritter des Heiligen Andreas von Schottland
14. September 2003
4.926
Jaja, wieder mal Seitenhiebe auf unsere Ressourcenverschwendung und nichtvorhandene Überlebenschancen, dabei geht es eigentlich um Schuld und Sühne.

Die französische Revolution, das nur am Rande, war eher eine des Großbürgertums. Ein neuer Staatsbankrott hätte die Hochfinanz jede Menge Geld gekostet, also hat man geputscht und Kirche und Adel enteignet.

Es steht zu hoffen, daß wir uns von einem Großteil unserer willkürlichen Normen trennen, und unsere Nachfahren einmal schaudernd an unsere Zeit der Unfreiheit zurückdenken - und daß andererseits die grundlegenden, unverzichtbaren Normen, die zur Zeit so oft und schamlos verletzt werden, wieder mehr Achtung erfahren. (Ich denke an Guantanamo usw.)
 

Hammerhand

Geheimer Meister
9. März 2003
232
Geschichte wiederholt sich immer in irgendeiner Weise. Von daher glaube ich eh daran, dass nach unserer ach so tolle Demokratie eine Monarchie oder Diktatur folgen wird.
Ob der Mensch dabei lern hat er selbst in der Hand.
 

Ein_Liberaler

Ritter des Heiligen Andreas von Schottland
14. September 2003
4.926
Nun, das ist die alte Kreislauftheorie, die Machiavelli von... - War's Polybios? - abgeschrieben hat.

Das römische Mischsystem (Konsuln = monarchischer, Senat = aristokratischer, Volksversammlung = demokratischer Anteil) soll dagegen stabil sein, das Ende der Geschichte. Dem sind natürlich alle modernen Herrschaftssysteme nachempfunden.
 

Bloody2k

Geheimer Meister
29. April 2003
237
Ich will ja weniger die Regierungssysteme ansprechen, sondern vorallem die Normen die in Zukunft die Gesellschaft schafft.
Neue Medien wie Radio und TV haben im 20. Jahrhundert zu einem gewaltigen Normenwandel geführt.
 

Ein_Liberaler

Ritter des Heiligen Andreas von Schottland
14. September 2003
4.926
Das ist aber ein arg weites Feld, wenn Du Dich nicht auf die starfbewehrten Normen beschränkst.
 

Anemi

Großmeister
10. April 2002
77
Re: ...

ChuLail schrieb:
Nach einer persönlichen Theorie ... misst eine interplanetare oder interdimensionale ... Vereinigung verschiedener Kulturen den Entwicklungsgrad einer intelligenten Spezies an der Anzahl ihrer Gesetze.

Und wer ist entwickelter?
Die mit den meisten oder die mit den wenigsten Gesetzen?
Und was ist mit den Kulturen, die ihr Recht nicht kodifizieren (z.B. common law systems)?
Fragen über Fragen ... :roll:
 

spriessling

Vorsteher und Richter
11. April 2002
769
Re: ...

ChuLail schrieb:
Nach einer persönlichen Theorie, die ich vor einigen Jahren entwickelt habe, misst eine interplanetare oder interdimensionale (oder wie auch immer) Vereinigung verschiedener Kulturen den Entwicklungsgrad einer intelligenten Spezies an der Anzahl ihrer Gesetze.
Dann sind also die Deutschen die intelligenteste Spezies im Universum? :O_O:
 

Benkei

Geheimer Meister
10. September 2004
447
Intelligenz ist hier fraglich

spriessling schrieb:
Dann sind also die Deutschen die intelligenteste Spezies im Universum? :O_O:

Wohl kaum.

Wenn allein über 50% der weltweiten Literatur zum Thema "Steuern und Abgaben" in deutscher Sprache, also quasi zum deutschen Steuerrecht, geschrieben wurde ist das wohl eher ein Anzeichen dafür, dass hier niemand mehr den Durchblick hat. Mit Intelligenz oder Entwicklungsgrad können Gesetze deshalb kaum etwas zu tun haben.
 

Don

Großer Auserwählter
10. April 2002
1.692
Die Faszination des Spieles GO besteht darin mit wenig Regeln ein unwahrscheinlich komplexes Spiel zu gestalten - setze ich hierzu Schach im Vergleich erschlägt Schach den Spieler mit einem Regelwerk..... .

Weniger ist mehr.....



mfg Don
 

ChuLail

Geselle
22. Januar 2005
41
Re: Intelligenz ist hier fraglich

Benkei schrieb:
spriessling schrieb:
Dann sind also die Deutschen die intelligenteste Spezies im Universum? :O_O:

Wohl kaum.

Wenn allein über 50% der weltweiten Literatur zum Thema "Steuern und Abgaben" in deutscher Sprache, also quasi zum deutschen Steuerrecht, geschrieben wurde ist das wohl eher ein Anzeichen dafür, dass hier niemand mehr den Durchblick hat. Mit Intelligenz oder Entwicklungsgrad können Gesetze deshalb kaum etwas zu tun haben.


Doch können Sie. Es wird nach Unten (!!!) gemessen. Je weniger Gesetze eine intelligente Zivilisation braucht, um noch konstruktiv (statt destruktiv) interagieren zu können, umso höher ist ihr moralischer Entwicklungsgrad.

Oder wie ich auch gern den individuellen Anfängen sage: Höflichkeit ist eine Krücke für Menschen ohne Anstand.
Anstand setz ich hier als selbständige Einsicht im kooperativen Verhalten gegenüber einer Gruppe; eine Art moralisches Gewissen (Fairness, Ehrlichkeit, etc.)
Höflichkeit besteht aus Ritualen, die Gesellschaften erfinden, damit sie miteinander reden können ohne sich gegenseitig die Köpfe einzuschlagen oder die Häuser zu sprengen.
Höflichkeit ist eine Maske, ein gesellschaftlicher Zwang, genauso wie es die Gesetze sind. Beides dient dazu, eine Gruppe so zu formen, dass die einzelnen untereinander einigermassen kompatibel bleiben.

Eine Gruppe aber, die von Aussen mittels Gesetzen und Regeln in Form gehalten muss, um funktionieren zu können, ist zu vergleichen mit Kindern, die noch die Eltern brauchen, die ihnen beibringen, wo es lang geht.
"Erwachsene" meinen, sie wären erwachsen, weil sie keine Eltern mehr brauchen, die ihnen den Weg erklären. Dabei sind lediglich die Gesetze an die Stelle der Eltern gerückt.
Ohne Gesetze und Höflichkeit würden wir uns gegenseitig ausrotten.

Meiner Meinung nach müssten wirklich hoch entwickelte Wesen ein Zusammenleben ohne diesen gesetzlichen Zwang schaffen können und daher meine Theorie: Je weniger Gesetze eine intelligente Kultur zu ihrer Existenz braucht, umso höher entwickelt ist sie.

Alles klar jetzt?


...
 

Ein_Liberaler

Ritter des Heiligen Andreas von Schottland
14. September 2003
4.926
Je weniger Gesetze eine intelligente Zivilisation braucht, um noch konstruktiv (statt destruktiv) interagieren zu können, umso höher ist ihr moralischer Entwicklungsgrad.

Das impliziert, daß wir unsere Gesetze bräuchten. Die meisten brauchen wir aber nicht. Sie dienen der Rechtsverdrehung.
 

Hammerhand

Geheimer Meister
9. März 2003
232
Nicht unbedingt! Sie sollen gewisse Dinge regeln, die sonst nicht "ordentlich" funktionieren würden. Das Problem ist nur, wenn zu viele Regeln enstehen widersprechen sich ein paar und das ganze System ist zu kompliziert und verliert seine Transparenz.

Spielregeln sind wichtig, doch eine Überregelnung ist tödlich für ein System.

Davon abgesehen sollte sich die Menschheit zunächst auf ein friedliches Miteinander besinnen, bevor wir anfangen an Regelwerken zu schrauben und das System zu reformieren.
 
27. April 2004
29
ich weiss ja nicht wo ihr euch in diesem moralischen teufelskreis seht aber ihr steckt ja auch mit drin die einen hassen drogen und verbieten ihren besitz andere nehmen sie manche 25 jährigen haben sex mit 12 jährigen die anderen würden sie gerne kastrieren oder sind für todesstrafe (sehr moralisch nennt man das sterbe hilfe) tja verbieten dürft ihr es ihnen jedenfalls nicht denn das halte ich für unmoralisch oder nehmt ihr euch solch recht heraus das verhalten anderer zu bestimmen und darüber zurichten
 

racingrudi

Geheimer Meister
11. September 2004
475
ich folge der darstellung von ChuLail und Hammerhand.

es geht in der tat um gewisse spielregeln, die man schlicht und ergreifend braucht, um jedem einen gewissen fairen handlungsspielraum zu gewähren.
spielregeln beinhalten normen, ohne normen gilt das gesetz des stärkeren. anarchie. jeder macht das, was er will. deshalb sind regeln absolut notwendig. gesetze sind regeln. da werden wir nicht darum herum kommen. aber: wie bereits angeführt wurde ist ein zu großes dickicht an gesetzen ungesund, man verstrickt sich sehr leicht, weiß am ende nicht mehr, was überhaupt rechtens ist. zudem gibt es zu einer vielzahl an gesetzen wieder ausnahmeregelungen, die das gebilde zusätzlich komplizieren.

Weniger ist mehr.....
genau

@Eng-E-L

es geht bei drogen beispielsweise nicht darum, ob man sie hasst. drogen haben nun mal die unbestrittene eigenschaft, dem körper zu schaden. davor will man schützen. ganz einfach. genau so verhält es sich mit sex mit minderjährigen. 12-jährige sind geistig schlichtweg noch nicht reif. sie können noch nicht selbstbestimmt entscheiden, ob das, was sie tun, wirklich gut für sie ist. zudem sind sie auch körperlich noch nicht ausgewachsen. es macht in der natur der sache noch keinen sinn, außer der einseitigen befriedigung.

jau, das mal zu dem.

gruß
rg
 
27. April 2004
29
scheint so als ob du anderen das denken entscheinden und handeln abnehmen willst

und bei dem spurch
"wir wollen doch nur das beste für dich"
da fehlt immer noch was
"wir wollen doch nur das beste für dich nähmlich das was wir für das beste halten deine meinung zählt nicht wir sind älter und haben mehr erfahrung"

niemand braucht mich vor drogen zu schützen solange hunderte vom oktoberfest (treffen der antidrogenorganisation) direkt in die notaufnahme getragen werden

niemand braucht mir das denken entscheiden und handeln abnehmen
niemand braucht mich für das bestrafen was ich tue nur weil es euch nicht gefällt

- weil es euch nichts angeht -
 

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