Offenbar wurde die Bauernbefreiung in Russland nur sehr schleppend umgesetzt (bis auf die sofortige Abschaffung der Leibeigenschaft). Das dörliche MiR-System ersparte dem Staat vom Bauern separat Steuern einzuziehen, freilich. Aber die Ablösung der bäuerlichen Bodenpacht auf sehr schlechten Böden fiel sehr schwer. Eine Subsitution der Zinsleistungen durch Arbeit(Fron) ist daher plausibel.Der Artikel scheint mir auch dem Artikel zum Mir-System zu widersprechen hinsichtlich der Fronen.
Leo Tolstoi war auch so ein Friedensrichter, um zwischen den freien Bauern und dem alten Gutsherrn zu vermitteln und hat aufgegeben, hier ein Zitat einer Romanfigur aus Krieg und "Krieg und Frieden":
http://www.deutschlandfunk.de/freiheit-fuer-russlands-bauern.871.de.html?dram:article_id=125426Nie erfuhr er, dass die auf seinen Wunsch aufgeführten Gebäude vollkommen leer standen und das die Bauern auch weiterhin an Frondiensten und Geldabgaben ebensoviel leisten mussten wie auf anderen Gütern. Nämlich alles, was sie überhaupt zu leisten imstande waren."
Man findet aber schlecht Quellen, in welchem Maße in welchen Provinzen die Umsetzung der Reformen von Alexander erfolgten. In den russischen Ostseeprovinzen dominierten offenbar deutsche Großagrier, die die Ablösung per Geldforderungen präferrierten.
Weiterhin ist davon auszugehen, dass Großagrier weiterhin erheblichen Landbesitz unterhielten (außerhalb des an die Kleinbauern verpachteten meist schlechten Landes, außerhalb des Mir-Systems) , mit erheblichen Arbeitsplatzbedarf. Hier kamen Landarbeiter zum Zuge, landlos gewordene Bauern.