Papst glaubt an Evolution

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Ein_Liberaler

Ritter des Heiligen Andreas von Schottland
14. September 2003
4.926
Schon vor Wochen hat James Randi getobt: "Nein, Mr. Ratzinger, Gott und die Evolution sind nicht vereinbar! Und Sie sind ein Idiot!" Jedenfalls sinngemäß. Will sagen, so neu ist das nicht.

Schon im Mittelalter haben die Scholastiker den Grundsatz aufgestellt: Wenn die Bibel natuwissenschaftlichen Erkentnissen zu widersprechen scheint, dann haben wir die entsprechenden Passagen offenbar noch nicht verstanden. Die Schöpfung ist in sich logisch und kann mit Hilfe der Logik begriffen werden.

Der Islam kennt diesen Grundsatz z.B. nicht, mit traurigen Folgen für die islamische Wissenschaft. Das war auch einer der Kerngedanken der Regensburger Vorlesung Ratzingers, der sicher in der vornehmsten Tradition einer Kirche steht, die in ihren besten Zeiten immer die Wissenschaften gefördert hat.

Die Wörtlichnehmer der Bibel findfen sich ja eher im Protestantismus, der in dieser Hinsicht einen echten Rückschritt markiert hat.
 

Angel of Seven

Großer Auserwählter
23. Juli 2002
1.924
Ein_Liberaler schrieb:
Schon vor Wochen hat James Randi getobt: "Nein, Mr. Ratzinger, Gott und die Evolution sind nicht vereinbar! Und Sie sind ein Idiot!"


Also ehrlich... was für ein Schwachsinn.. warum sind Gott und die Evolution denn nicht vereinbar...? Dieser Randi ist der einzige Idiot in diesem Kasperletheater... Der hat ne Psychose... wenn er "Gott" nicht begreifen will oder kann, soll er die restliche Menscheit mit seinen Privatkrieg gegen Gott wenigstens in Ruhe lassen.. und nicht noch so viel es geht belügen und verwirren... ob mit Gott oder ohne... das ist sein persönlicher Kreuzzug... und jeder Anhänger Randis ist für mich ein Idiot...



LG


AoS
 

erik

Erlauchter Auserwählter der Fünfzehn
4. April 2004
1.002
Also ich weiß ja nicht genau, was der paranormale Skeptiker Randi in dem Zusammenhang schon wieder zu suchen hat, zumal ich der Ansicht bin, daß sich Gott und die Evolution wunderbar miteinander vertragen, aber dazu sind die Worte Benedikts ja auch wunderbar geeignet.

Problematisch ist ja weniger die Vermittlung der Schöpfungsgeschichte im Unterricht an sich.
Ich finde es schlimm, dass der Religionsunterricht offenbar den Biologieunterricht infiltrieren will.

In der Religionstunde können die doch unterrichten, "was sie wollen" bzw liegt das ja auch immer in der Überzeugungen des jeweiligen Lehrers (es muß ja auch kein Kind an diesem Unterricht teilnehmen)

Aber im Biologieunterricht hat Wissenschaft stattzufinden.

Ansonsten sollten wir mal eine Bewegung gründen, die einfordert, Unterrichtinhalte aus der Biologie auch im Religionsunterricht zu behandeln... es gibt da ja tolle Sexualkunde Inhalte die sich fächerübergreifend vermitteln lassen... und ethisch sinnvolle Verhütungsmethoden. :twisted:
 

haruc

Vorsteher und Richter
16. Dezember 2002
776
Was zb. nicht verkehrt wäre.. Weil diese Diskussion m.E. im Biounterricht zu kurz kommt.

Ich war in der Schule eigentlich fast immer zufrieden mit dem Verhältnis von REli-Unterricht zum Bio-Unterricht. Der beste Relilehrer den ich hatte, war auch gleichzeitig Biolehrer.
Wir haben da eigentlich nur gelernt, dass in der Bibel steht, dass Gott die Menschen gemacht hat, weil die Leute, die damals (vor 5000 Jahren) angefangen haben, diese Geschichten zu erzählen, nach einer Erklärung gesucht haben, wieso es Menschen gibt. Genauso wie Blitz und Donner damit erklärt wurden, dass Gott böse ist und den MEnschen ein Unwetter schickt. Das waren allesamt Erklärungsversuche und ich versteh nicht ganz, wieso einige Leute so krampfhaft an einer 5000 Jahre alten Idee hängen und sie mit Händen und Füßen zu verteidigen versuchen, bloß weil es jetzt einen neuen Erklärungsversuch gibt, der weitaus plausibler ist und mehr erklärt, als der Alte. Jedes Ding hat seine Zeit und die ist früher oder später vorbei.
 

Giacomo_S

Prinz der Gnade
13. August 2003
4.327
haruc schrieb:
Das waren allesamt Erklärungsversuche und ich versteh nicht ganz, wieso einige Leute so krampfhaft an einer 5000 Jahre alten Idee hängen und sie mit Händen und Füßen zu verteidigen versuchen, bloß weil es jetzt einen neuen Erklärungsversuch gibt, der weitaus plausibler ist und mehr erklärt, als der Alte. Jedes Ding hat seine Zeit und die ist früher oder später vorbei.

Weil Fundamentalisten sich nicht in der Lage sehen, Texte im übertragenen Sinne respektive zeitabhängig zu interpretieren. In diesem Zusammenhang haben Islamisten und christliche Fundamentalisten einiges gemeinsam.

Dabei kann man die Bibel selbst ohne Interpretation überhaupt nicht lesen - das wissen selbst die Fundamentalisten. Einerseits suchen sie nach der Arche Noah und diskutieren darüber, ob Noah auch die Dinosaurier mit auf's Boot nahm. Stösst man sie jedoch auf das Hohelied Salomon (Erotische Liebesanpreisung), ja DANN ist das natürlich alles im übertragenen Sinne als Glaubensbekenntnis zu sehen.

Wie nun also ? Wörtlich oder literarisch ? Und wer bestimmt, welche Passagen wörtlich und welche i.ü.S. zu verstehen sind ?

Ach und übrigens: Vielleicht sollte man auch andere Passagen der Bibel nicht zu wörtlich nehmen:

Bibel wörtlich
Schöner morden mit der Bibel
 

haruc

Vorsteher und Richter
16. Dezember 2002
776
Stimmt, hab ich vergessen ;) sry.

Als bei uns neulich die Kirche abgefackelt ist, aht die Schwester unserer Nachbarin gesagt :"es ist wie wir es immer gesagt haben: Es werden in Deutschland noch Kirchen brennen" Danach Diskussion, ob die bundeslade irgendwo in Mesopotamien im Sand begraben liegt oder ob man die Geschichte mit der Bundeslade als Metapher zu verstehen hat/so verstehen kann.

preisfrage: Welcher Sekte drückt die Frau jeden Monat 46% ihres Einkommens ab?

Egal..

Vielleicht ist die Bibel als Ganzes einfach nichtmehr Zeitgemäß...
 

Ein_Liberaler

Ritter des Heiligen Andreas von Schottland
14. September 2003
4.926
haruc schrieb:
preisfrage: Welcher Sekte drückt die Frau jeden Monat 46% ihres Einkommens ab?

Die Bundesrepublik ist keine Sekte.

Ich bezweifle sehr, daß es in Deutschland eine Religionslehrerverschwörung gibt, die den Biologieunterricht infiltrieren will. Nur ein paar Sekten, Freikirchen und gewisse moslemische Strömungen wollen das. Mich würde der Hintergrund der Ministerin Wolff interessieren. Wie kommt die Frau zu so randständigen Absichten?

@ Bibel wörtlich: Darüber haben sich die Juden in zweitausend Jahren Diaspora, als sie all das nicht tun konnten, so ihre Gedanken gemacht, und eine Begründung gefunden, warum man das heute alles nicht mehr darf. Ich habe sie nicht behalten (Ich glaube, irgendein wichtiger Gerichtshof besteht zur Zeit nicht.), aber sie war völlig logisch. In sowas sind die Rabbiner Meister.
 

haruc

Vorsteher und Richter
16. Dezember 2002
776
Die BRD behauptet aber auch nicht, dass die Bibel wörtlich zu versethen und dieses 5000 Jahre alte Gewäsch ein wissenschaftlich exakter Bericht sei, ebensowenig hat sie gepredigt, dass in DEutschland noch Kirchen brennen werden. ;)
 

Ein_Liberaler

Ritter des Heiligen Andreas von Schottland
14. September 2003
4.926
Ganz was anderes: Wer hält denn die Bundeslade für eine Metapher? Ich sehe keinen Grund, an der (ehemaligen) Existenz von dem Ding zu zweifeln.
 

haruc

Vorsteher und Richter
16. Dezember 2002
776
Niemand kann sagen dass es die Bundeslade NIE gegeben hat. Sie macht als Metapher nur viel mehr sinn, wie ich finde. Klar, dem religiösen heiligtum ne Prunkvolle Lagerstätte zu verpassen ist natürlich nichts ungewöhnliches, aber als Metapher erfüllt die Bundeslade die Funktion, dass sie den Glauben "mobil" macht. Das Judentum war bis zur Bundeslade an Jerusalem und seinen Tempel gebunden. Während des babylonischen Exils aber konnten die Menschen nciht nach Jerusalem - also erfanden sie die Bundeslade, in die sie ihren Glauben verfrachteten. Und schon war man von jerusalem unabhängig und konnte überall in der Welt seiner Religion nachgehen. (Denn nachweislich entstand dieser Text über die Bundeslade etwa in dem Zeitraum, da wichtige Gelehrte nach Babylon verschleppt wurden)
 

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