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POLL: Soll die EU genmanipulierte Lebensmittel zulassen?

Soll die EU genmanipulierte Lebensmittel zulassen?


  • Umfrageteilnehmer
    170

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.057
Ihr erinnert mich ein bisschen an religiöse Fanatiker, die wollen auch nichts ändern, weil es nämlich seit Jahrhunderten so gemacht wird, und weil Gott es so will. Und sie wissen, dass Gott es so will. Weil ihr Mentor es ihnen nämlich erzählt hat, und dem hat es sein Mentor erzählt, und dem... So ähnlich verhalten sich viele in eben dieser Situation. Hier heißt es auch, genmanipulierte Lebensmittel seien ungesund, weil das nämlich mal der Nachbar gesagt hat, und der weiß es von seinem Vetter... Und überhaupt hat man ein schlechtes Gefühl dabei. Vielleicht sogar so ein schlechtes, wie es die Fanatiker hatten, als plötzlich irgendein Trottel behauptete, die Erde sei rund...

Versteht mich nicht falsch, ich akzeptiere die Meinung derer, die dagegen sind, schließlich ist dieses Thema eine prekäre Sache. Aber generelle Ablehnung erscheint hier manchmal doch etwas zu romantisch.
 

nicolecarina

Meister vom Königlichen Gewölbe
6. Juni 2003
1.414
@evo

zumindest räumen seriöse wissenschaftler ebenfalls ein, dass ein nicht unerhebliches risiko nicht auszuschließen sei und zudem die kanadische konventionelle lanwirtschaft mit eigenem beispiel vor genmanipulierten pflanzen warnt. wieso sollte man daraus nicht lernen? find ich nicht fanatisch, sondern das sagt mir mein gesunder menschenverstand, dass ich nicht alles fehler selbst machen muss.

die reportage war sehr interessant und zeigte, dass wertvolles ackerland brach liegt, weil die natürlichen sorten sich nicht mehr durchsetzen können. klingt nicht dramatisch, ist es aber, vor allem in der gezeigten größenordnung.

zumal die genbauern volle lobby in den entscheidungsgremien haben und da geltende gesetze bezüglich genmanipuliertem anbau ganz locker über-, hinter- und gegangen werden.

ich finds echt net gut du

und nebenbei bemerkt auch nicht fortschrittlich, sondern dumm.
 

grauenhafterzwerg

Großmeister
12. März 2003
54
Ich stimme nicolecarina zu.
Es fängt immer harmlos an und dann hats keiner mehr im Griff und um des lieben Profites willen muß mann nicht Gott spielen und der EVO
ins Werk pfuschen.
Wir alle täten gut daran jenen aufs Händchen zu klopfen die Genmanipulierte Lebensmittel wollen.
 

hives

Ritter Rosenkreuzer
20. März 2003
2.785
illucescit schrieb:
Die "natürliche" Zucht ist auch Genmanipulation, aber sehr viel ungezielter als jene die heute möglich ist.
Wenn alles immer "unberührt" sein soll was ihr esst, dann müsstet ihr eigentlich jenes Getreide essen was vor einigen tausend Jahren noch so viele Bitterstoffe und so klein war, dass ein Mensch es kaum essen konnte.
Züchten: Die Moeglichkeiten einschränken und Fortpflanzung innerhalb einer Population (von Mauleseln etc abgesehen, was Grenzfälle sind) lenken.
Genmanipulation: Gezieltes Eingreifen in das Erbgut, dh: Vom Herausschneiden von Sequezen bis zum Einfuegen neuer Sequenzen, dem Hinzufuegen von Chromosomen etc. ist alles denk- und machbar. Die eingefuegten Nukleotidsequenzen muessen selbstverständlich NICHT von Individuen der gleichen Population stammen, sonst wärs ja nur halb so witzig...
-> Der Vergleich hinkt, die Gefahren der Gentechnik sind absolut unverhältnismäßig höher - die Folgen des Einfügens von artfremden - oder künstlich konstruiertem (-> für BESSERE Proteine etc) - Genmaterial sind nicht wirklich abzuschätzen, da das Zusammenspiel von Genom, Proteom, Hormonsystem, Umwelt etc. noch nicht ausreichend aufgeklärt, um sämtliche (Neben-)Effekte abzuschätzen. Die Wissenschaft weiss noch nicht einmal genau, was es mit den Telomeren und der Zellalterung nun wirklich so auf sich hat, geschweige denn, wie das Ausscheren von einzelnen Sequenzen aus/über Bakterien, Viren oder sonstige Vektoren
verhindert werden könnte...
-> Es ist viel zu tun, und zwar: mit größtmöglicher Vorsicht - die ist jedoch in einem lediglich auf Effizienz und Kostendeckung basierendem Finanzierungssystem nicht auf der Agenda!


illucescit schrieb:
Man sollte nicht gegen die Technologien sein, sondern gegen die Regierungen/Konzerne.
... die sie nicht verantwortungsbewusst anwenden!
 

hives

Ritter Rosenkreuzer
20. März 2003
2.785
Was mir gerade einfällt: Die Umfrage suggeriert irgendwie, in der EU würde ein grundsätzliches Verbot bestehen.
Eigentlich müsste von einer "weiteren Lockerung der Einschränkungen und der Kennzeichnungspflicht" geredet werden, oder sehe ich da etwas falsch?
 

tsuribito

Vorsteher und Richter
27. September 2002
732
Wir müssen mindestens noch 30-40 Jahre forschen, bevor wir die Gentechnik auf die Menscheit loslassen können.
Ich bin prinzipiell dafür aber es ist noch zu früh in etwas rumzupfuschen, das die Natur seit Ewigkeiten macht.
 

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.057
@nicolecarina: Ein eventuelles Risiko könnte bestehen, weil wie Gentechnik momentan noch nicht weit genug ist. Aber das dürfte sich innerhalb der nächsten 10, 20 Jahre ändern.

Natürlich will ich mit meiner Befürwortung nicht die herkömmliche Landwirtschaft erschlagen, doch in Deutschland z.B. könnten die eigenen Bauern die Bevölkerung nicht mehr ernähren, deswegen wird ein Großteil unserer Lebensmittel importiert. Und das kostet Geld. Da ist es sehr wohl fortschrittlich, auf eine günstigere, schnellere und sauberere Art umzusteigen, seine Lebensmittel zu produzieren. Sauberer deswegen, weil das Gemüse, das wir im Supermarkt kaufen, qualitativ oft mit dem Fleisch vergleichbar ist, das wir bei McDonalds essen.

Kennzeichnungspflicht ist übrigens selbstverständlich, nur dürfte sich dann niemand beschweren, dass "natürliches" Gemüse sehr viel teurer wäre als genmanipuliertes, und daneben weit weniger makellos.
 

hives

Ritter Rosenkreuzer
20. März 2003
2.785
@EVO: Ich erlaube mir mal, ein paar Anmerkungen zu deinem Post zu schreiben, auch wenn es sich nicht an mich gerichtet hat:

EVO schrieb:
Ein eventuelles Risiko könnte bestehen, weil wie Gentechnik momentan noch nicht weit genug ist.

"Eventuelles Risiko" ist ziemlich euphemistisch (erinnert mich irgendwie an Kollateralschäden...):

Hier ein paar Beispiele:

zb. zum Thema Allergien (sehr zurückhaltend :wink: ):
http://www.transgen.de/?link=/Sicherheit/allergie.html

oder:

Rückrufaktion
300 US-Produkte mit gentechnisch verändertem Mais verunreinigt

(03.11.2000) Die us-amerikanische Lebensmittelbehörde FDA hat eine Liste mit 300 Produkten veröffentlicht, in denen Spuren von gentechnisch verändertem Mais der Sorte StarLink festgestellt wurden.

http://www.lifescience.de/news/article/05568/index.html

(Starlink enthält Cry9C, ein extrem allergenes Protein)
siehe auch:
http://www.quarks.de/genpflanzen/05.htm


Gentech-Mais in Hühnerfleisch nachgewiesen

DNA-Bestandteile aus dem Erbgut von gentechnisch verändertem Mais haben deutsche Ernährungswissenschaftler in Organen und Muskelfleisch von Hähnchen nachgewiesen. Die Tiere waren 32 Tage lang ausschließlich mit Bt-Mais gefüttert worden. Nach deren Schlachtung untersuchten die Wissenschaftler Gewebeproben der Tiere aus Niere, Milz, Leber, Schenkel- und Brustmuskelfleisch mit Hilfe der PCR (Polymerasekettenreaktion). Dabei fanden sich in allen Tieren typische Sequenzen der Mais-DNA, allerdings nicht aus den veränderten Genen des Maises. Die Wissenschaftler gehen aber davon aus, dass auch Fragmente aus diesen Genen in die verzehrbaren Bestandteile der Hühner gelangen (LifeScience, 06.11.2000, www.lifescience.de/news/article/05564/index.html ).


Gentech-Raps verunreinigt Nachbarfelder

Raps, der unmittelbar neben Versuchsfeldern für gentechnisch veränderte Pflanzen angebaut wird, darf nach einer Entscheidung eines nordrhein-westfälischen Gerichts nicht frei verkauft werden. Die Nachbarschaft der Felder und die Tatsache, dass Rapspollen durch Insekten und Wind transportiert wird, habe zur Folge, dass es zu Auskreuzungen komme, hieß es in der Begründung des Gerichts. Das öffentliche Interesse, die Bürger vor den Risiken der Gentechnik zu schützen, müsse über das Vermarktungsinteresse des Landwirts gestellt werden (LifeScience, 01.09.2000, www.lifescience.de/news/article/04765/index.html, zitiert am 18.09.2000).


Oder einfach mal nach Arpad Pusztai googlen...


EVO schrieb:
Aber das dürfte sich innerhalb der nächsten 10, 20 Jahre ändern.

Aha, ein Doktor der Molekularbiologie, oder wie seh ich das?
Mal im Ernst: woher nimmst du diese Zuversicht?
Ich denke, du weisst, in welchem Jahr Watson und Crick die Spirale entdeckt haben?!


EVO schrieb:
Kennzeichnungspflicht ist übrigens selbstverständlich
:)
 

Kasimir

Auserwählter Meister der Neun
11. September 2004
913
Die neue Eroberung - Mexiko und der Gen-Mais 8O
Das US-amerikanische Unternehmen DuPont bemüht sich, gentechnologisch veränderte Maissorten zu patentieren.
Das ist doch wirklich
coolsmiley.php


Weis den heute überhaupt jemand die Langzeit Wirkung von Gen-Produkten auf den Menschlichen Körper? Gibt es schon Studien dazu?
 

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